Gedanke zum Thema Doping

  • Ich möchte hier kurz mal einen Gedanken zum Thema Doping niederschreiben, momentan ja wiedermal ein sehr aktuelles Thema. Ist es nicht sehr doppelmoralisch von einer Gesellschaft in der Doping an der Tagesordnung ist, Schüler schlucken Aufputschmittel und andere Leistungssteigernde Präperate vor Klasuren, Ärzte vor OP´s, Wirtschaftsbosse vor Verhandlungen etc. akzeptiert, toleriert, ja sogar teilweise von Arbeitgebern gefordert wird um eine bessere Leistung ihrer Angestellten zu erhalten, dieselbe Gesellschaft dann aber Dopingsünder im Sport bestraft sehen will? Wird da nicht mit zweierlei gemessen?
    Was meint ihr zu diesem Gedanken?

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    2 Mal editiert, zuletzt von Outsider81 ()

    • Offizieller Beitrag

    Diese Gedanken darf man sich durchaus machen, nur die Konsequenzen sollten klar und eindeutig sein.


    Deine zitierten Beispiele aus dem nichtsportlichen Bereich toleriere ich ebensowenig. Unsere Gesellschaft bewegt sich hin zu einer Problemverdrängugnsgesellschaft, nicht zur Problemlösungsgesellschaft.


    Ich bekomme das große :kotzen: wenn ich mir vorstelle ich habe keine Chance weil ich mich an "Regeln" halte und die Betrüger mich zwingen meinen Körper zu schädigen oder aber meine Leistung reicht nicht aus.


    Zum Schutz derer sind genau diese Regeln meh als nötig

  • sportler sind bekannt, stehen in der presse, tag täglich.


    über alle anderen wird zuwenig berichtet, und es ist noch nicht "großartiges" passiert, das man darüber berichtet. es ist für einige sicher "normal"


    seht die sauferrei der kinder. kein mensch kümmert sich, aber nun wo was passiert ist, wird irgenwie gehandelt.

  • Ergänzung zu meinem Gedanken, warum gibt es Arzneimittel die jeder "normale" Bundesbürger ungestraft einnehmen kann, gleichzeitig die Mittel jedoch auf Dopinglisten stehen.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 ()

  • Ganz einfach. Es gibt Regeln im Sport. Dazu gehört es, sich nicht zu dopen. Wenn man dagegen verstößt, muss man mit Strafe rechnen.


    Im normalen Leben darf ich auch ungestraft einen Ball mit dem Fuß spielen. Beim Handball bekomme dafür ich ne 2 Minutenstrafe.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Zitat

    Original von Outsider81
    Ergänzung zu meinem Gedanken, warum gibt es Arzneimittel die jeder "normale" Bundesbürger ungestraft einnehmen kann, gleichzeitig die Mittel jedoch auf Dopinglisten stehen.


    Die Frage ist gut.

  • Zitat

    Original von kuestentanne
    Ganz einfach. Es gibt Regeln im Sport. Dazu gehört es, sich nicht zu dopen. Wenn man dagegen verstößt, muss man mit Strafe rechnen.


    Im normalen Leben darf ich auch ungestraft einen Ball mit dem Fuß spielen. Beim Handball bekomme dafür ich ne 2 Minutenstrafe.


    Es gibt auch im "normalen" Leben Gesetze, und doch wird, wie in meiner Frage erwähnt, oft dagegen verstoßen, teilweise diese Verstöße sogar erwartet bzw. gefordert. Außerdem geht es mir bei meiner Frage viel mehr um die Tatsache das Sportler anders behandelt werden wie "normale" Bürger. Die Strafen für einen gedopten Sportler, Sperren welche ich mit Berufsverbot gleichsetze, sofern die Speree einen Profisportler trifft, sind weitaus härter als für einen "normalen" Bürger bei bspw. dem Besitz von Rauschmitteln.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    2 Mal editiert, zuletzt von Outsider81 ()

  • Zitat

    Original von kuestentanne
    Ganz einfach. Es gibt Regeln im Sport. Dazu gehört es, sich nicht zu dopen. Wenn man dagegen verstößt, muss man mit Strafe rechnen.


    Im normalen Leben darf ich auch ungestraft einen Ball mit dem Fuß spielen. Beim Handball bekomme dafür ich ne 2 Minutenstrafe.


    :pillepalle: es geht doch nicht ums ball spielen.


    ich nehm aufputschmittel die im sport verboten sind um leistung im "normalen" leben zu bringen. also bescheiße ich. bin aber nicht im sport und werde nicht bestraft ?(


    das schlimme ist die deutsche rechtssprechung. die versteh wer will, aber es gibt reichlich paragrafen die man nicht verstehen muss/kann.
    und es wird sich ja kaum drann gehalten, siehe alk an jugendliche............................................

    Einmal editiert, zuletzt von Ruebe ()

  • Outsider hat gefragt, warum es Mittel gibt, die sich jeder normale Bürger reinpfeifen kann, ein Sportler aber nicht.
    Dabei dachte ich an ganz normale Medikamente und nicht an Aufputschmittel. Letztere fallen auch im normalen Leben häufig unters Betäubungsmittelgesetz.
    (Kokain, Ectasy, LSD ...)


    Der bei Hobbyausdauersportlern z.B. "beliebte" ACE-Stack hingegen besteht aus ganz gebräuchlichen Zutaten (Aspirin, Coffein, Ephedrin), die für nicht Sportler erlaubt sind, im Wettkampf aber verboten.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Zitat

    Original von kuestentanne
    Outsider hat gefragt, warum es Mittel gibt, die sich jeder normale Bürger reinpfeifen kann, ein Sportler aber nicht.
    Dabei dachte ich an ganz normale Medikamente und nicht an Aufputschmittel. Letztere fallen auch im normalen Leben häufig unters Betäubungsmittelgesetz.
    (Kokain, Ectasy, LSD ...)


    Der bei Hobbyausdauersportlern z.B. "beliebte" ACE-Stack hingegen besteht aus ganz gebräuchlichen Zutaten (Aspirin, Coffein, Ephedrin), die für nicht Sportler erlaubt sind, im Wettkampf aber verboten.


    sind für mich auch aufputschmittel.

  • Warum darf ein Sportler, wenn er Krank ist, nicht normale Medikamente nehmen?


    Gesetze und Bekämpfung gegen Doping schön und gut, teilweise aber sehr neben der Spur!

    Viele Grüße
    :hi:

  • Zitat

    Original von Snuffmaster
    Warum darf ein Sportler, wenn er Krank ist, nicht normale Medikamente nehmen?


    Gesetze und Bekämpfung gegen Doping schön und gut, teilweise aber sehr neben der Spur!


    Dürfen sie doch. Ulle und etliche andere Radsportler haben doch ihren Freifahrtschein für die Verwendung von Corticoiden, da sie ärztlich attestiert unter Belastungsasthma leiden.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Zitat

    Original von meteokoebes


    Dürfen sie doch. Ulle und etliche andere Radsportler haben doch ihren Freifahrtschein für die Verwendung von Corticoiden, da sie ärztlich attestiert unter Belastungsasthma leiden.


    Aber wie so kann man mit Belastungsasthma Profisportler sein? Find ich persönlich was unlogisch...
    Und nicht alle haben einen Freifahrtschein..man sollte trotz der vielen Dopingsünder in den letzten Jahren im Radsport auch mal die weißen Schafe sehn, die ihre Leistung noch OHNE Doping bestreiten. Aber auch in Mannschaftssportarten sehe ich nicht viel Sinn im Doping...Weil es dort doch mehr auf die Leistung der Mannschaft als auf den einzelnen ankommt. Dennoch sind da solche Präperate verboten...

    Viele Grüße
    :hi:

  • Die Präparate sind für alle Sportler gleichermaßen verboten. Das hat einfach pragmatische Gründe, denn dann braucht es nur eine Liste und nicht für jeden Sport unterschiedliche.


    Bei Mannschaftssportarten kann Doping trotzdem noch einiges bewirken. Sieh dir doch nur mal die Tempoverschärfung an, die es im Handball und Fußball die letzten Jahre gegeben hat. Es reicht nicht nur die gute Technik zu beherrschen, sondern du musst gleichzeitig auch noch die entsprechende Athletik aufweisen und dies kann man nun mal mit einigen verbotenen Präparaten schneller und einfacher erreichen.


    Es ist halt auch die Frage, ob ich mich in der ersten, zweiten oder dritten Liga wiederfinden will oder ob ich gar eine Karriere im Nationalteam anstrebe. Es gibt bestimmt Mittel, die dafür sorgen, dass du zwei oder drei Spieler auf deiner Position hinter dir lassen kannst und das kann dann für den entsprechenden Karrieresprung sorgen.


    Und um das Mannschaftssportargument mal totzuschlagen. Wo wäre Kroatien bei der WM wohl ohne einen individuellen Spieler wie Balic gelandet. Die Frage ist eigentlich nicht zu beantworten, denn das Kolektiv kann oftmals auch solche Ausfälle kompensieren, wie man ja an den Top 3 gesehen hat. Dennoch war es der große Einzelkünstler, der die Kroaten im Spiel gehalten hat, wenn es kritisch wurde. (Nein, ich behaupte nicht, dass Balic dopt)


    Sportler mit Belastungsasthma gibt es viele. Neben Jan Ullrich fällt mir da auch sofort noch die schwimmerin Sandra Völker ein. Inwiefern die Erkrankung evtl. sogar leistungssportbedingt ist oder einer Karriere im Wege steht ist schwer zu sagen. Dafür fehlen mir die medizinischen Kenntnisse.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


    Einmal editiert, zuletzt von Steinar ()

  • Zitat

    Original von meteokoebes


    Dürfen sie doch. Ulle und etliche andere Radsportler haben doch ihren Freifahrtschein für die Verwendung von Corticoiden, da sie ärztlich attestiert unter Belastungsasthma leiden.


    Das stimmt, aber bei anderen Arzneimitteln die jeder "normale" Bürger einnehmen darf werden oft keine Ausnahmen erlaubt. Dopingbekämpfung schon und gut, aber nicht um jeden Preis.


    Snuffmaster: Doping im Mannschaftssport kan sehr wohl positive Effekte für den einzelnen Sportler haben der seine Leistung steigert, Muskelaufbau beschleunigt etc.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Auch wenn ich mich wiederhole (an anderen Stellen), aber die praktizierte Praxis im Mannschaftsport, zeigt, dass es sich lohnt. Hier mal 2 wahllos rausgegoogelte Seiten zum Fall Juve:


    Juentus 1


    Juventus 2



    Außerdem noch mal der Hinweis, dass Dopingarzt Fuente nicht müde wird zu sagen, dass seine Kunden aus dem Radsport, aber u.a. auch aus Fuß- und Handball kommen, in der spanischen Presse wurden behauptet, es gibt indizien, die auf systematisches Dopng bei mehreren Erstligisten im Fußball durchgeführt wurde (der Name Barca fällt immer wieder gerne).
    Das Fingerzeigen bei gleichzeitigen unterdentischkehren ist bei vielen Verbänden sehr auffällig, darauf sollte man nicht reinfallen.

  • Zitat

    Original von Outsider81


    Das stimmt, aber bei anderen Arzneimitteln die jeder "normale" Bürger einnehmen darf werden oft keine Ausnahmen erlaubt. Dopingbekämpfung schon und gut, aber nicht um jeden Preis.


    Snuffmaster: Doping im Mannschaftssport kan sehr wohl positive Effekte für den einzelnen Sportler haben der seine Leistung steigert, Muskelaufbau beschleunigt etc.



    Nun denn: auch "normale Medikamente" können leistungssteigernd wirken, verschaffen also dem Sportler einen unfairen Vorteil. ..


    es gibt keine Alternative zu massiven Verboten und noch intensiveren Kontrollen...und noch konsequenterer Bestrafung.

    .... und im übrigen bin ich der Meinung, dass alle Gymnasien abgeschafft gehören !


    Nicht der Abgrund trennt, sondern der Niveauunterschied. (Lec)

    Einmal editiert, zuletzt von tausendfeuer ()

  • Zitat

    Original von tausendfeuer



    Nun denn: auch "normale Medikamente" können leistungssteigernd wirken, verschaffen also dem Sportler einen unfairen Vorteil. ..


    es gibt keine Alternative zu massiven Verboten und noch intensiveren Kontrollen...und noch konsequenterer Bestrafung.


    Und deswegen willst Du sie Sportlern verbieten? Selbst dann wenn sie für die Gesundheit des Ahtleten immens wichtig wären???

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Also Doping ist so eine Sache...es erfolgt bewusst aber sicherlich auch unbewusst...ein Profisportler will ich nicht sein, der mehr Medikamente nicht nehmen darf, als manche im Jahr an Geld verdienen...Man muss es ja nur mal im Alltäglichen sehn: Man hat Kopfschmerzen...was kann man nehmen, oder darf ich überhaupt was nehmen...und als nicht Sportler kann ich einfach eine der 10 verschiedenen Medikamente nehmen.

    Viele Grüße
    :hi:

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