Gedanke zum Thema Doping

  • Zitat

    Original von Snuffmaster
    Also Doping ist so eine Sache...es erfolgt bewusst aber sicherlich auch unbewusst...ein Profisportler will ich nicht sein, der mehr Medikamente nicht nehmen darf, als manche im Jahr an Geld verdienen...Man muss es ja nur mal im Alltäglichen sehn: Man hat Kopfschmerzen...was kann man nehmen, oder darf ich überhaupt was nehmen...und als nicht Sportler kann ich einfach eine der 10 verschiedenen Medikamente nehmen.


    Richtig, und genau das finde ich äußerst fragwürdig!

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Einem Sportler ist es doch gar nicht verboten, Medikamente zu nehmen, wenn sie medizinisch notwendig sind. Er muss es nur vorher beantragen, so dass es in seinem Gesundheitspass steht.


    Oder er kann kein Rennen an dem Tag bestreiten, was aber egal ist, er ist doch krank ...


    Kopfschmerzen stellen kein Problem da, Schmerzmittel stehen im Allgemeinen nicht auf der Dopingliste.


    Die Schweden haben unlängst darüber diskutiert, ob man nicht eigentlich auch Voltaren auf die Liste setzen sollte. Nicht weil es leistungssteigernd im eigentlichen Sinne ist, sondern weil die dauerhafte Einnahme gesundheitsschädlich ist, es besteht die Gefahr eines Herzinfarkts.


    Eine Anja Persson kann nur noch vollgepumpt mit Voltaren fahren, von Lövgren, Kretsche und Schwarzer hab ich auch schon so was gehört.
    Gut ist das wie gesagt nicht. Ohne Voltaren würde wahrscheinlich beim Handball und Fußball ständig der halbe Kader fehlen ...

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Nur ist sowas nicht wie Doping, wenn ich Schmerzunterdrückende Medikamente zu mir nehme? Die Leistung meines Körpers wird stark beeinflusst...

    Viele Grüße
    :hi:

  • Muss mal Snuffmasters Gedanken aufgreifen...


    Ich sehe nicht nur Leistungssteigernde Mittel als Doping - müssten nicht Schmerzmittel, die kleine und inzwischen auch große Verletzungen zumindest für ein Spiel vergessen machen, auch verboten werden? Inzwischen lässt sich doch jeder "fitspritzen"... Und selbst in den Kreisklassen und Kreisligen gehören Voltaren und Co. zu den üblichen Begleitern am Wochenende. Aber hat schon mal jemand eine Dopingprobe in den unteren Klassen erlebt? Viel zu teuer...


    Ich habe neulich im Fernsehen einen sehr kritischen Berícht über Doping gesehen (ARD oder ZDF, glaube ich). Ein Doping-Ermittler sagte, dass die Dopingärzte und die Doping-Branche den Ermittlern immer einen Schritt voraus sind - es wird also immer weiter gedopt. Zwar werden auch die Nachweismöglichkeiten immer besser, aber dann ist die Doping-Mafia immer schon einen Schritt weiter.


    Hinter dem Doping bei Sportlern steht aber oft nicht nur der Ehrgeiz der Sportler, sondern auch ein enormer Druck der (eigenen) Sportverbände ("Medaillenspiegel" müssen stimmen) sowie finanzieller Art, schließlich hängen von den internationalen Erfolgen z.B. der Leichtathleten oder Schwimmer auch die jeweiligen individuellen Förderungen durch die Verbände, die Sporthilfe und das NOK (oder DOSB). Da steht bei vielen Sportlern einfach die Existenz bzw. die Möglichkeit, ihren Sport auszuüben auf dem Spiel. Und da müsste man erstmal von wegkommen.


    Dennoch ist im Endeffekt der Sportler selbst dafür verantwortlich, ob er dopt oder nicht - und somit auch für seine Gesundheit. Ebenso wenn er sich fitspritzen lässt. Im Zweifelsfall schadet er sich mehr damit als es ihm nützt.


    Ich kenne die Doping-Problematik aus dem Pferdesport: eine Freundin reitet international, ist im deutschen Bundeskader. Bei jeder Kleinigkeit muss Medikation, wowohl bei ihr als auch beim Pferd, mit den KAderärzten abgesprochen werden - u.U. gesundheitsschädlich, wenn man wg. eines anstehenden Wettkampfes eine Grippe nicht entsprechend behandeln kann.

  • Zitat

    Original von Snuffmaster
    Aber auch in Mannschaftssportarten sehe ich nicht viel Sinn im Doping...Weil es dort doch mehr auf die Leistung der Mannschaft als auf den einzelnen ankommt. Dennoch sind da solche Präperate verboten...


    um mal drei unverbindliche beispiele anzubringen


    guck dir mal pascal hens heute an und den pascal hens von vor ca. 2-3 jahren


    pommes hat ja vor einer zeit im interview mal die aussage getätigt, dass er gut 20 kilo muskelmasse zugelegt hat - und dies kommt sowohl seinem spiel als auch dem erfolg der mannschaft zugute


    oder der mittelblock beim THW - früher standen da wislander und petersen - heute ahlm und karabatic - grob über´n daumen gepeilt gut 50 kilo muskelmasse mehr - das ganze ist der abwehrarbeit und dem teamerfolg sicherlich mehr als zuträglich


    die schnellen gegenstoßspezialisten - ob sprenger beim SCM, filip in nordhorn oder sigurdsson in g´bach - wenn die die gut 30 - 35 meter vom eigenen kreis zum gegnerischen kreis in nur einer halben sekunde schneller schaffen als der abwehrspieler, kann dies im endeffekt über sieg und niederlage entscheiden


    und das all diese fähigkeiten nicht nur über hartes training zu erreichen sind, sondern auch über den easy-way mit mittelchen aus der apotheke zeigen die diversen beispiele aus der leicht- und/oder schwerathletik

    woo woo woo - you know it, bro

  • Sportler die krank sind, dürfen keine Medikamente nehmen. :pillepalle:
    Das ist Unfug. Es sind nur Medikamente verboten, die auf der Dopingliste stehen. Aber zu jeder Krankheit gibt es auch alternative Medikamente, die eben nicht draufstehen. Und wenn es die nicht gibt, kann man eine Ausnahmegenehmigung beantragen, die in der Regel gewährt wird (siehe asthmakranke Radprofis).
    Die Sportler müssen nur soviel Verantwortlichkeit aufbringen, den Vereins-oder Verbandsarzt zu konsultieren, der sollte dann wissen, welche Medikamente eingenommen werden dürfen.
    Das sollte man von erwachsenen, in der Regel gut bezahlten, Menschen erwarten dürfen.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Zitat

    Original von michel b.
    Die Sportler müssen nur soviel Verantwortlichkeit aufbringen, den Vereins-oder Verbandsarzt zu konsultieren, der sollte dann wissen, welche Medikamente eingenommen werden dürfen.
    Das sollte man von erwachsenen, in der Regel gut bezahlten, Menschen erwarten dürfen.


    das dies aber nur in der theorie, nicht aber unbedingt in der praxis funktioniert zeigt jedoch das beispiel stefan schumacher

    woo woo woo - you know it, bro

  • Das ist jetzt ein Beispiel, wo es nicht geklappt hat. In aller Regel funktioniert dies aber. ;)

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Zitat

    Original von kuestentanne
    Der bei Hobbyausdauersportlern z.B. "beliebte" ACE-Stack hingegen besteht aus ganz gebräuchlichen Zutaten (Aspirin, Coffein, Ephedrin), die für nicht Sportler erlaubt sind, im Wettkampf aber verboten.


    Heißt das, dass ein Sportler vor dem Wettkampf keinen Kaffee trinken darf? ?(

  • Koffein steht nicht mehr auf der Liste. Vorher hätte man ca. 6 Tassen Espresso trinken müssen, um den Grenzwert zu erreichen.
    Beim ACE-Stack ist es halt die Kombination, die die Wirkung bringt.


    Das man von der Mischung auch nen Herzkasper bekommen kann, soll hier nicht unerwähnt bleiben.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

    • Offizieller Beitrag

    Angeblich gab es diesbezüglich schon Untersuchungen bei verschiedenen Marathons. Dort sollen mehr als 50 % der "Freizeitläufer" mit ACE unterwegs sein.


    Bevor ich das mache höre ich lieber auf zu laufen


  • Guter Beitrag!


    Vor einigen Monaten war im Sportstudio ein ehemaliger Radasportler, leider weiß ich nimmer wer, der davon sprach dass es im Radsport durchaus üblich sei das Sportlern von Teamoffiziellen leistungsteigernde Präperate mit dem Hinweis, das bei ausbleibenden Erfolgen, der Vertrag des Athleten nicht verlängert wird.


    Doping ist, je höher das Leisungslevel des jeweiligen Athleten, auch oft eine finanzielle Frage. Abstiege kosten den Verein Geld, eventuel auch Arbeitsplätze im Verein und dessen Umfeld, so der Wurstbudenverkäufer der seine Bude aufgrund sinkender Zuschauerzahlen schließen muss. Potientelle Sponsoren interessiweren sich primär für erfolgreiche Sportler, welche im Rampenlicht der Medien stehen, und der "normale" Fernsehzuschauer sieht lieber Siegreiche Helden denn Verlierer. Diese Beispiele zeigen, wie ich finde, deutlich das Doping nunmal auch durch den Erfolgsdruck in unsrer Leistungsgesellschaft "provoziert"


    Mal ehrlich, glaubt Ihr das unser Handballsport frei von Doping ist, und zwar off-topic, aber was sagt ihr zum Thema Spielabsprachen und Schiribestechungen?

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

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