Wolfgang Böhme Biografie

  • Erik Eggers
    Böhme –
    Eine deutsch-deutsche Handballgeschichte
    256 Seiten, Paperback, Fotos
    ISBN 978-3-89533-604-1
    Euro 19,80
    Erscheint im März 2008



    Wolfgang Böhme galt im Handball als Weltklassespieler. Der Rostocker war langjähriger Kapitän der DDR-Auswahl, mit der er u.a. Vizeweltmeister wurde. Kurz vor den Olympischen Spielen 1980 verschwindet das Sportidol plötzlich aus der Öffentlichkeit. Während sein Team die Goldmedaille gewinnt, wird Böhme aufgrund einer (unbegründeten) Stasi-Denunziation vom System verstoßen; selbst aus den Zeitungsarchiven werden seine Fotos entfernt.
    Aufbauend auf Böhmes Tagebuch, hat Erik Eggers eine beeindruckende Biografie verfasst. Sie erhellt zugleich die politischen Absurditäten im DDR-Sport und schildert die damals hochklassigen, politisch brisanten deutsch-deutschen Handballduelle.



    http://www.werkstatt-verlag.de

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Freundschaft!


    Da freue ich mich ganz besonders drauf. Ich finde das sehr wichtig, daß das Thema eine Öffentlichkeit bekommt. Ich bin vor einiger Zeit auch nur durch Zufall daruf gestoßen. Utz hat mal so beiläufig erwähnt, daß er nicht wüßte, was eigentlich mit Wolfgang Böhme passiert sei. Der war plötzlich einfach von der Bildfläche verschwunden. Und dann ist mir kurz darauf eine Anzeige in der Deutschen HandballWoche (so hieß die damals noch) aufgefallen. Das war Ende der 80er. Ich wußte gleich, daß das nur Böhme sein konnte. Er ist der einzige DDR-Spieler gewesen, der 192 Länderspiele hatte. Was dazwischen passiert ist, ließ sich logischerweise nicht aus offiziellen Quellen herausfinden. Jetzt bin ich sehr gespannt auf das Buch.


    Wolfgang Böhme war der beste deutsche Rechtaußen überhaupt und ist heute Jugendtrainer beim RTV Basel. Im Rahmen der WM 2007 gab es eine Podiumsdiskussion geleitet von Erik Eggers u.a. mit Böhme und Ingolf Wiegert. So ist dann wohl der Kontakt entstanden.

  • Und Wolfgang Böhme ist nach der Anzeige in Dankersen gelandet (zunächst als Trainer, dann 'in der Not' als Spielertrainer).


    Unvergessen das Hameln-Auswärtsspiel in der Saison 88/89, als mit einem Auswärtssieg beim Aufstiegsapiranten mit einer reaktivierten 'Altherrentruppe' (die die Juniorentruppe, mit der man die Saison begann 'ablöste') der drohende Abstieg aus der 2. BL. abgewendet wurde (mit Böhme als Spielertrainer). Nach seiner GWD-Zeit wohnte Böhme ja noch lange in der Mindener Gegend (meines Wissens war er zuletzt aktiv als Trainer in Springe) - nun ist er Trainer in der Schweiz.


    Ja, in Dankersen waren 2 weitere DDR-Legenden aktiv, Rüdiger Borchardt; Wiland Schmidt (aushilfsweise) und bei der Eintracht dann auch Conny Kunisch vom SCM (ihr Sohn steht heute übrigens im GWD BL-Kader).


    Und Anfang der 90er dann noch etliche DDR-Nachwuchsspieler (Bodo Leckelt, Andreas Bock, Thomas Oehme, Ralf Böhme, Rudi Traub, Norbert Gregorz usw.). War halt auch die einzige Möglichkeit starke Spieler in das Mindener Land zu locken (damals gab es ja nur einen Ausländerplatz - starke deutsche Spieler für einen ambitionierten Zweitligisten zu verpflichten war sehr, sehr schwierig).


    Ich bin auch gespannt auf das Buch - der Name Eggers bürgt ja dafür, daß es interssant wird.

    4 Mal editiert, zuletzt von Karl ()

  • Freundschaft!


    Ich nehme mal an, daß Böhme bei GWD halbrechts gespielt hat? Ist irgendwie schon spannend, wieviel Klasse-Halbrechte bei GWD waren. Cvetkovic, Borchardt, Tutschkin, Stoecklin...

    Einmal editiert, zuletzt von ALF ()

  • Wobei Borchardt doch eher ein kurzes Intermezzo hatte, oder? Der war ja zu DDR-Zeiten auch international kein schlechter. Nach der Wende hat er aber nicht mehr lange gespielt.

  • Freundschaft!


    Borchardt war der Quasi-Nachfolger von Böhme bei Empor. Er kam in die Mannschaft, kurz nachdem Böhme raus war. Wobei ja Böhme eher RA gespielt hat und Borchardt ja ein reiner RR war. Jedenfalls hat Borchardt (geboren 1963 ) noch für den DHB Länderspiele gemacht. Ich hätte auch geschworen, daß er im 92er Olympiakader war, scheint aber wohl nicht zu stimmen. Ich gucke morgen mal auf dem Laptop nach, da habe ich die Daten drauf. Jedenfalls hat er ab 1992 wieder bei Empor gespielt - bis Ende der 90er. Davor dann wohl je ein Jahr bei Schwartau und GWD.

  • Ein Thema des Buches wird Doping im DDR-Handballsport sein.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Heute gekauft. Werde, wenn ich es gelesen habe, bei Interesse eine Kritik schreiben.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Erster kurzer Eindruck, das Buch wird auf jedenfall für Zündstoff in der Handballszene sorgen, so wird Doping im DDR Handball ebenso thematisiert wie auch die Behauptung durch welchen Handballoffiziellen Btrügereien einzug in die deutsche Handballwelt gefunden haben.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • So, habe das Buch gerade durch. Mal mein persönlicher Eindruck.


    Wer sich mit dem Sportsystem in der DDR ein wenig beschäftigt hat wird keine aussergewöhnlichen Neuigkeiten erfahren. Das Doping im Handball ein Thema war, oder meinetwegen auch ist, dürfte wohl auch kaum jemanden überraschen.


    Das Ganze ist interessant zu lesen. Mir fehlt jedoch so ein wenig die Nähe zum "Helden" der Geschichte. Ich war irgendwie seltsam distanziert, trotz der schreienden Ungerechtigkeit. Eggers ist es nicht gelungen den "Helden" Böhme so in den Mittelpunkt zu stellen das man mit ihm leidet. Ein bisschen wirkt das auf mich so als wenn Eggers, bewusst versucht hat neutral zu sein. Auf diese Art und Weise kann man vielleicht die deutsch-deutsche Sportgeschichte aufarbeiten, wobei ich schon da meine Zweifel hätte. Für mein Gefühl kann man auf gar keinen Fall ein persönliches Schicksal so abhandeln. Da hätte ich mir von Eggers noch mehr Parteinahme für Böhme gewünscht.


    Zitat

    Original von Outsider81:
    wie auch die Behauptung durch welchen Handballoffiziellen Btrügereien einzug in die deutsche Handballwelt gefunden haben.


    Die Nummer hat ja nun wirklich einen Bart. Hier wirkt das so ein wenig wie der Versuch Eggers die kritischen Gesichtspunkte schön gleichmässig auf Ost und West zu verteilen. Wobei der Vowurf ja auch, nach meinem Wissensstand, unbewiesen ist und nur auf Behauptungen fußt.

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Zitat

    Original von RolfB
    So, habe das Buch gerade durch. Mal mein persönlicher Eindruck.


    Wer sich mit dem Sportsystem in der DDR ein wenig beschäftigt hat wird keine aussergewöhnlichen Neuigkeiten erfahren. Das Doping im Handball ein Thema war, oder meinetwegen auch ist, dürfte wohl auch kaum jemanden überraschen.


    Das Ganze ist interessant zu lesen. Mir fehlt jedoch so ein wenig die Nähe zum "Helden" der Geschichte. Ich war irgendwie seltsam distanziert, trotz der schreienden Ungerechtigkeit. Eggers ist es nicht gelungen den "Helden" Böhme so in den Mittelpunkt zu stellen das man mit ihm leidet. Ein bisschen wirkt das auf mich so als wenn Eggers, bewusst versucht hat neutral zu sein. Auf diese Art und Weise kann man vielleicht die deutsch-deutsche Sportgeschichte aufarbeiten, wobei ich schon da meine Zweifel hätte. Für mein Gefühl kann man auf gar keinen Fall ein persönliches Schicksal so abhandeln. Da hätte ich mir von Eggers noch mehr Parteinahme für Böhme gewünscht.


    Also mich hat die Biografie, und dass darin geschilderte Schicksal, Böhmes schon berührt. Wobei ich es auch so sehe dass auch viel in dem Buch geschrieben steht was sich nicht direkt mit Böhme beschäftigt, jedoch ich interessant fand um mehr über das DDR-Sportsystem zu erfahren. Außerdem erfährt der Leser einiges über die Handballsport in der damaligen Zeit.


    Dass die Eugen Haar Anschuldigung so bekannt ist wusste ich nicht.
    Jedoch werden sich wohl noch einige Andere Herren auf den Schlips getreten fühlen.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 ()

  • Alf schreibt:

    Zitat

    Ich nehme mal an, daß Böhme bei GWD halbrechts gespielt hat? Ist irgendwie schon spannend, wieviel Klasse-Halbrechte bei GWD waren. Cvetkovic, Borchardt, Tutschkin, Stoecklin...


    Nein, Böhme hat in der Endphase der Saison 88/89 auf RA gespielt (ich glaube, zuvor und auf jeden Fall in der folgenden Saison, war er 'nur' Trainer bei GWD, - ALF: wie ist denn die genaue Datierung des HW-Inseratss? Die Saison 88/89 wurde auf jeden Fall nicht mit Wolfgang Böhme als Trainer begonnen) - er war ja auch schon um die 40 ;). Auf RR hat in der Endphase jener Saison der reaktivierte Bernd Seehase gespielt (der war auch nicht viel jünger) - der 'Hase' hat es bis zum Nationalspieler geschafft, ohne den klassischen Sprungwurf zu beherrschen (Hüftwurfspezialist bzw. 'Hüftsprungwurf' - als reiner RR, ohne große Abwehrqualitäten!!). Das ist ein Spieler, der allen Dankerser Zuschauern auch heute noch bestens in Erinnerung ist (er ist Ende der 70er Jahre aus Berlin zu GWD gewechselt).


    Die Linkshänderaufzählung auf RR könnte man noch ergänzen mit Milomir Mijatovic (waren Axel Axelson und Bernd Munck nicht auch Linkshänder?).


    Wiland schreibt:

    Zitat

    Wobei Borchardt doch eher ein kurzes Intermezzo hatte, oder? Der war ja zu DDR-Zeiten auch international kein schlechter. Nach der Wende hat er aber nicht mehr lange gespielt.


    Borchardt hat knapp 1 1/2 Jahre bei GWD in der 2. BL.-Nord gespielt. Nach der Insolvenz der damals in Minden ansässigen Deutschlandvertretung von Hummel, die sein Arbeitgeber und eng mit GWD verbandelt war, wechselte er nach Bad Schwartau. Er kam damals übrigens zusammen aus Rostock mit Norbert Gregorz (heute Trainer bei Wuppertal/Solingen).


    In seiner Dankserser Zeit wechselten Licht und Schatten - das Konzept mit dem Starspieler, der GWD wieder in die 1. BL. wirft, ging wie mit Cvetcovic nicht auf.


    ALF: bei der Olympiade 92 stand Borchardt im Kader - war eine schwierige Aufgabe damals für den Nationaltrainer Hotti Bredemeier die beiden deutschen Nationalmannschaften zusammenzuführen.


    Ein interessantes Gespräch anläßlich der Buchvorstellung ist als Video (28 min) auf der Webpage der Leipziger Volkszeitung anzuschauen:


    http://www.lvz-online.de/special/47771.html


    Ps. die These in dem Video von Eggers, das der DDR-Handball demjenigen im Westen um 2 Längen voraus war, möchte ich doch ein wenig anzweifeln: die Breite war im Männerbereich im Westen schon stärker entwickelt (bei der Ligenzusammenführung wurde das v.a. im Bereich der 2. Ligen überdeutlich).

    8 Mal editiert, zuletzt von Karl ()

  • Zitat

    Original von Karl


    Ps. die These in dem Video von Eggers, das der DDR-Handball demjenigen im Westen um 2 Längen voraus war, möchte ich doch ein wenig anzweifeln: die Breite war im Männerbereich im Westen schon stärker entwickelt (bei der Ligenzusammenführung wurde das v.a. im Bereich der 2. Ligen überdeutlich).


    naja, die phase der ligenzusammenführung kann man so ja nicht zählen. zu diesem zeitpunkt waren ja schon alle guten spieler von ost nach west gewandert. welcher "star" war denn überhaupt im osten geblieben? ich denke die sechs "geförderten" sportklubs hätten auch in der bundesliga eine gute rolle gespielt. die breite an qualifizierten spielern war im osten sicher höher. gab ja keine ausländer und die sportschulen haben genug talente "produziert". aber das ist im nachhinein eh müssig zu spekulieren.


    P.S. im gegensatz zu borchardt war gregorz in rostock nur bankspieler. das waren hahn und thilo strauch doch andere kaliber. die waren dann ja auch schnell im westen. wie übrigens die komplette empormannschaft.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack ()

  • Also das Video auf der Leipziger Buchmesse ist schon recht aufschlussreich.
    Der Böhme hat einen recht trockenen Humor und das kommt gut rüber. Und dann den Borchardt als trainingsfaul zu bezeichnen, das war nicht schlecht.
    :D :D :D
    Habe mir das Buch gekauft und werde es geniessen.


    PS Was mich noch interessieren würde, ist, ob er als Sportlehrer in der Schweiz auch noch handballerisch tätig ist. Weiss das jemand ?

  • ...ja das ist er. In einer Schule betreibt er ein Projekt "Handball intensiv". und ist außerdem beim RTV Basel als Trainer aktiv. Er trainiert dort die U21 - Elite Mannschaft.
    Er ist ein sehr guter Trainer mit sehr viel humor^^
    Es macht spaß bei ihm trainieren zu können.
    Noch fragen? ;)

  • Auerbacher: Aha, ist da jemand ins Ausland zu RTV Basel gegangen ? Bieten Lörrach und Weil keine gute Ausbildung ? Ist nix Persönliches... Würde mich mal regional interessieren... :D :D :D


    Was das Eggers-Buch angeht: Ich habe es jetzt durch und ich fand es einigermassen interessant. Was mich jedoch massiv störte, war der Verzicht auf klare Wertungen. Wenn der Böhme ein Frauenheld war und am FKK-Strand ne Frau mit dicken Titten sich ausgeguckt hat, dann kann man ja wohl auch was Wertendes dazu schreiben.


    Das Video bringt ansonsten seine menschliche Art - rauh, zupackend, geradeaus, herzhaft, humorvoll etc. - ziemlich gut rüber...


    Ansonsten ist für mich nach wie vor ein Rätsel, dass viele Stasi-Methoden in der DDR sich nicht herumsprachen. Da waren doch massenhaft Leute im Gefängnis und andere wurden intensiv bearbeitet. Das muss doch breiter durchgesickert sein - oder war die Unterdrückung so brutal, dass es gelang, so viel unterm Teppich zu halten ???

  • Zitat

    Original von LagoTrainer
    Was das Eggers-Buch angeht: Ich habe es jetzt durch und ich fand es einigermassen interessant. Was mich jedoch massiv störte, war der Verzicht auf klare Wertungen. Wenn der Böhme ein Frauenheld war und am FKK-Strand ne Frau mit dicken Titten sich ausgeguckt hat, dann kann man ja wohl auch was Wertendes dazu schreiben.


    Und was bitteschön???

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Zitat

    Original von RolfB
    Mir fehlt jedoch so ein wenig die Nähe zum "Helden" der Geschichte. Ich war irgendwie seltsam distanziert, trotz der schreienden Ungerechtigkeit. Eggers ist es nicht gelungen den "Helden" Böhme so in den Mittelpunkt zu stellen das man mit ihm leidet. Ein bisschen wirkt das auf mich so als wenn Eggers, bewusst versucht hat neutral zu sein. Auf diese Art und Weise kann man vielleicht die deutsch-deutsche Sportgeschichte aufarbeiten, wobei ich schon da meine Zweifel hätte. Für mein Gefühl kann man auf gar keinen Fall ein persönliches Schicksal so abhandeln. Da hätte ich mir von Eggers noch mehr Parteinahme für Böhme gewünscht.


    Eggers ist Sporthistoriker mit entsprechendem Universitätsabschluß, ergo Wissenschaftler und außerdem Journalist. Da verbietet sich eine Parteilichkeit von vornherein. Es handelt sich ja um eine Untersuchung der damaligen Vorfälle und nicht um Wolfgang Böhmes persönliche Biographie oder einen Betroffenen-Bericht. Auch "schreiende Ungerechtigkeiten" sollten in einer solchen Untersuchung nüchtern-distanziert, also selbstverständlich "bewußt neutral" beschrieben werden. Sonst ist es keine Studie, sondern Belletristik.


    Zitat

    Original von LagoTrainer
    Ansonsten ist für mich nach wie vor ein Rätsel, dass viele Stasi-Methoden in der DDR sich nicht herumsprachen. Da waren doch massenhaft Leute im Gefängnis und andere wurden intensiv bearbeitet. Das muss doch breiter durchgesickert sein - oder war die Unterdrückung so brutal, dass es gelang, so viel unterm Teppich zu halten ???


    Dazu ein Ausriss aus dem DDR-Strafgesetzbuch:

    Zitat

    § 106 DDR-StGB
    "1) Wer [...] Schriften, Gegenstände oder Symbole, die die staatlichen, politischen, ökonomischen oder anderen gesellschaftlichen Verhältnisse der Deutschen Demokratischen Republik diskriminieren, einführt, herstellt, verbreitet oder anbringt; [...]
    Repräsentanten oder andere Bürger der Deutschen Demokratischen Republik oder die Tätigkeit staatlicher oder gesellschaftlicher Organe und Einrichtungen diskriminiert;[...]
    wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fünf Jahren bestraft."


    Im Klartext: Mißstände öffentlich anzuprangern oder auch nur einzelne Personen konkret zu kritisieren, konnte auf direktem Weg ins Gefängnis führen, in der Regel als "politischer" in das "Gelbe Elend" nach Bautzen. Eine Führung durch die dortige Gedenkstätte verdeutlicht die Bedingungen, die dort herrschten. Mit heutigem Resozialisierungsknast mit Farbfernseher und bunter Individualeinrichtung hatte das nichts zu tun. Wer also nicht die nächsten fünf Jahre lang 23 Stunden täglich eine Betonwand angucken wollte, und nicht das Privileg in Aussicht hatte, notfalls ausreisen zu können wie mancher Prominente, hat sich sein Teil besser gedacht.


    Nichts war "unterm Teppich". Jedenfalls wenig. Aber Einschüchterung war ein wesentlicher Bestandteil dieses (wie jedes totalitären) Systems und sie hat gut funktioniert. Es wird heutzutage leider von Manchen (so z.B. von der Genossin Volkskammerabgeordneten Katharina Witt) in der Rückschau so dargestellt, als sei die DDR eine Art kuscheliger Freizeitpark mit Nacktbadestrand und die FDJ so etwas wie eine lustige Pfadfinderguppe gewesen. Leider handelte es sich aber eine totalitäre Diktatur, in der Individualrechte gezielt unterdrückt wurden. Das scheinen Einige bereits vergessen zu haben.


    Und die "Titten" von Frau Böhme gehen nun wirklich niemanden außer Herrn Böhme etwas an. Was soll man denn dazu bitte 'wertendes' schreiben? Ist es jetzt verwerflich, große Brüste zu mögen?

  • Zitat

    Original von LagoTrainer
    Auerbacher: Aha, ist da jemand ins Ausland zu RTV Basel gegangen ? Bieten Lörrach und Weil keine gute Ausbildung ? Ist nix Persönliches... Würde mich mal regional interessieren... :D :D :D


    @ Lago Trainer


    also es gibt in Lörrach einen Verein, aber die spielen Kreis bzw. Berzirksklasse. Weil hat eine Südbadenligist-Mannschaft und haben diese Saison knapp den Aufstieg in die Oberliga verpasst.
    Ich habe vor einem Jahr in Maulburg/Steinen gespielt (in der Nähe von Lörrach) in der Bezirksklasse und sind in die Landesliga aufgestiegen. Aber in einem Bezirksliga-Spiel hat mir ein Basler angeboten zum RTV zu kommen. Also hab ich das getan :)