Ich habe einen kleinen Artikel über den heutigen THW-Kiel geschrieben, wie man ihn in ein paar Jahren vielleicht in einem Buch lesen könnte. Ich würde mich über Ergänzungen und Fehlerkorrekturen freuen. Zusätzlich will ich noch einen Artikel über das heute Ciudad Real, FC Barcelona in den 90ern und SKA Minsk Ende der 80er schreiben. Darüber habe ich leider nicht so viele Infos, ich würde mich über weitere freuen.
THW Kiel (ab 2006)
Der THW Kiel ist die zurzeit am besten besetzte Vereinsmannschaft der Welt. Punkt. 1993 übernahm Zvonimir Serdaruši das Amt bei den Schleswig-Holsteinern und gewann bis 2005 8 Meistertitel. Doch international sollte es nicht so richtig klappen. Zu übermächtig war der Feind FC Barcelona, der THW Kiel dreimal aus der Champions-League kickte und von 1996-2000 5-mal hintereinander diese gewinnen konnte. Doch rund um den genialen schwedischen Spielmacher Stefan Lövgren, der bereits 1999 zu den „Zebras“ gestoßen war, wurde eine neue, junge und sehr schlagkräftige Mannschaft gebaut. Bereits 2003 kam der schwedische Kreisläufer Marcus Ahlm, der sich in den nächsten Jahren zu dem besten Kreisläufer der Welt entwickeln sollte. Vor allem aber das Jahr 2005 sollte sich als Meilenstein in der Transferpolitik zeigen. Erworben wurden der 21-jährige französische Rückraumlinke Nikola Karabatic, der bereits 2 Jahre später als der beste Spieler der Welt galt, der Schwede Kim Andersson, auch erst 22, den man sich bereits 2 Jahre vorher sicherte und der Rechtsaußen Vid Kavti
nik, der auch erst 21 war. 2006 kamen der französische Weltklassekeeper Thierry Omeyer und der hoffnungsvolle deutsche Linksaußen Dominik Klein hinzu. Und in der Saison 2006/07 sollte es auch mit dem ersten Champions-League Titel klappen. Nachdem man die Vorrunde, das Achtel- und Viertelfinale relativ mühelos überstanden hatte, wartete im Halbfinale Portland San Antonio rund um den Superstar Ivano Balic. Nachdem man das Hinspiel bei Portland mit 2 Toren Unterschied verloren hatte, konnte man sich in einem hoch dramatischen Rückspiel mit 3 Toren Vorsprung durchsetzen. Im Finale schließlich schlug man die SG Flensburg-Handewitt, die übrigens im gleichen Bundesland wie Kiel beheimatet ist, in der Addition mit 2 Toren Unterschied. In dieser Mannschaft spielten nicht nur die oben genannten, sondern auch Henning Fritz, der 2004 als erster Torwart zum Welthandballer gewählt worden war, aber in den letzten 2 Jahren nicht seine überragenden Leistungen von vorher wiederholen konnte, der wurfgewaltige deutsche Christian Zeitz und der Schwede Henrik Lundström, der sich auf Linksaußen oft mit Dominik Klein abwechselte. Zur nächsten Saison wurden der tschechische Halblinke Filip Jicha und der norwegische Mittelmann Börge Lund gekauft, die Karabatic und Lövgren entlasten sollte. Erneut wurde der Meistertitel gewonnen, und man erreichte das Champions League Finale, wo man auf den großen Konkurrenten dieser Zeit, Ciudad Real, traf. Die Experten konnten keinen eindeutigen Favoriten sehen. Als Kiel das Hinspiel bei Ciudad sogar mit 2 Toren Unterschied gewann, ging man in das Rückspiel zu Hause als haushoher Favorit. Doch die Nerven versagten und man verlor das Finale.