Einschaltquoten bei EM+WM im Vergleich zum Basketball und Eishockey

  • Die EM 2016 hat wieder das enorme TV-Zuschauer-Potenzial des Handballs gezeigt: alle jubeln über die Einschaltquoten in den letzten Spielen der Nationalmannschaft. Immer wieder hört man das Schlagwort "Mannschaftssportart Nr 2 nach dem Fußball". Dazu würde mich mal der Fakten-Check interessieren! Gibt es Vergleichszahlen mit dem Basketball und dem Eishockey? Natürlich bei entsprechenden Großereignissen, als Deutschland im Finale oder Halbfinale stand... z.B. bei der Basketball-EM 2005 ... oder Eishockey-WM 2010 ?

  • Nun, da steht Handball wirklich nicht schlecht da. Die ersten beiden Spiele kamen ja auch schon auf 3-4 Millionen wenn ich das gerade richtig im Kopf habe und gerade zum zweiten Spiel, hätte man da ja eigentlich sogar weniger Zuschauer erwarten können nach einer Auftaktniederlage.

  • Gab es denn bei ARD/ZDF mal ein (Halb-)Finale mit deutscher Beteiligung in einer der anderen Mannschaftssportarten außer Fußball?

    Der Traditionsverein in Hessen. HSG Wetzlar - unabsteigbar!

  • Guter Einwand Lord Helmchen.
    Das ist natürlich Äpfel mit Birnen, wenn man das Finale einer durch und durch Erfolgreichen Mannschaft mit einem Vorrundenspiel einer sehr erfolglosen Mannschaft vergleicht.
    Wenn die Handball gegen Schweden verloren hätten wären gegen Slowenien sich nicht 10Mio vor dem TV gesessen.


    Es haben nicht 10Mio ein Handballspiel geschaut sondern ein Finale in irgendeiner Sportart in der Deutschland erfolgreich ist. So ist das leider. Da ging es weniger darum, dass die auf einmal Handball alle so toll finden sondern darum, dass die halt mit "unseren Jungs" feiern wollen.


    Alleine die Tatsache, dass die ARD das Finale nicht gezeigt hätte, wäre Deutschland im HF ausgeschieden zeigt, wie sehr es um den Sport an sich geht.

  • Ja,da ist man regelmäßig sehr erfolgreich. Die Hockey-EM/WM wird mWn von Sport1 übertragen.
    Bei Olympia fährt es halt im Fahrwasser der ganzen Spiele.


    In der Popularität ist Hockey denke ich arg abgeschlagen. Da sollte man wenn überhaupt als Vergleich Eishockey, Basketball, Volleyball sehen.
    Im Eishockey und Volleyball haben die deutschen ja durchaus immer wieder ihre Momente. Im Basketball vor ein paar Jahren ebenso.
    Ich meine die Volleyball Frauen haben bei der Heim-EM vor 1,5 Jahren durchaus nen kleinen Hype ausgelöst.


    Alle Sportarten werden/wurden von Sport1 übertragen und grade beim Eishockey macht Sport1 da einen wirklich guten Job. Aber es ist halt Sport1 und damit wieder Äpfel mit Birnen.

  • Guter Einwand Lord Helmchen.
    Das ist natürlich Äpfel mit Birnen, wenn man das Finale einer durch und durch Erfolgreichen Mannschaft mit einem Vorrundenspiel einer sehr erfolglosen Mannschaft vergleicht.
    Wenn die Handball gegen Schweden verloren hätten wären gegen Slowenien sich nicht 10Mio vor dem TV gesessen.


    Es haben nicht 10Mio ein Handballspiel geschaut sondern ein Finale in irgendeiner Sportart in der Deutschland erfolgreich ist. So ist das leider. Da ging es weniger darum, dass die auf einmal Handball alle so toll finden sondern darum, dass die halt mit "unseren Jungs" feiern wollen.


    Alleine die Tatsache, dass die ARD das Finale nicht gezeigt hätte, wäre Deutschland im HF ausgeschieden zeigt, wie sehr es um den Sport an sich geht.


    Naja, die 1 Mio der Nowitzki-Truppe in der Vorrunde darf man m.E. schon mit den 3-4 Mio der NoNames in der Vorrunde vergleichen. Dass die Mannschaft später erfolgreich sein würde, konnte da ja noch keiner der Zuschauer ahnen. Von daher sind die Zahlen schon recht beeindruckend und der immer wiederkehrende Beissreflex "Alles ausser Fussball zieht nicht" ist nicht so allgemeingültig, wie er immer postuliert wird.

  • Von daher sind die Zahlen schon recht beeindruckend und der immer wiederkehrende Beissreflex "Alles ausser Fussball zieht nicht" ist nicht so allgemeingültig, wie er immer postuliert wird.

    Absolut! Die Zahlen sind beeindruckend! Man muss aber auch bedenken, dass die Nationalmannschaft schon seit Jahren im ÖR läuft, der Basketball nun aber zum erstem mal konsequent.
    Ich will das alles auch nicht schlecht reden aber man muss es auch immer einordnen.


    Ich denke den Beissreflex (das wort gefällt mir nicht, wirkt wie ein Totschlagargument) muss man umformulieren in "Alles außer Erfolg zieht nicht, wenn es kein Fußball ist" :)


    Ist diesen Winter nciht sicher auch mal wieder WM im Biathlon oder Skisprung? Ich denke deren Zuschauerzahlen kann man eher vergleichen weil die Vorraussetzungen ähnlich sind.

  • Biathlon ja ( Anfang März in Oslo )...Nordische Ski WM nein..das kann man m.E. aber schon wegen der unterschiedlichen Sendezeiten nicht unbedingt vergleichen..Biathlon kommt ja oft schon nachmittags wenn viele noch arbeiten oder Samstag vormittags wenn viele einkaufen

  • Biathlon ja ( Anfang März in Oslo )...Nordische Ski WM nein..das kann man m.E. aber schon wegen der unterschiedlichen Sendezeiten nicht unbedingt vergleichen..Biathlon kommt ja oft schon nachmittags wenn viele noch arbeiten oder Samstag vormittags wenn viele einkaufen


    Die normalen Weltcups ja, die WMs finden idR auch bereits zu TV kompatiblen Zeiten statt. habe schon oft unter der Woche bei Flutlich zum Abendbrot Kati Wilhelm oder Magda Neuner schießen gesehen.


    Ist auch noch das beste Beispiel für eine Sportart die im ÖR läuft und in erster Linie durch die Erfolge beliebt ist.
    Aber am Ende sind wir sicher bei Äpfel und Birnen.

  • Bei mir ist Biathlon im übrigen nicht nur "wegen der Erfolge" beliebt sondern weil ich das für eine sehr schön anzuschauende, attraktive Wintersportart halte, vor allem durch das Kreieren so interessanter Wettbewerbe wie Verfolgung und Massenstart...also ich sehe das auch gerne wenn die Deutschen mal nicht um die Medaillen mitlaufen..genauso wie ich mir ein schönes, spannendes Handball Finale anschaue, bei dem Deutschland nicht beteiligt ist...und ich denke dass es einige andere gibt die ähnlich denken

  • Du, ich sehe das genau so und die meisten hier im Forum sicher auch, eben weil sie Sport lieben!


    Aber die Quoten sagen leider etwas anderes.


    Schau dir mal an wie die Quoten der 4 Schanzentour nach Hannawald einbrachen.
    Wie sie vor, während und nach Maria Riesch aussahen.
    usw.

  • Ohne erfolgreiche deutsche Athleten gibt es keine guten Quoten.


    Die Langläufer z.B. sind seit ihrem Absturz kaum mehr im Sonntagsprogramm.Da kommt oft nur der Hinweis auf den livestream

  • Genau deswegen sollten ÖR-Quoten eben kein Maßstab sein. Handball findet da statt solange die Nationalmannschaft attraktiv ist. Das ist in meinen Augen fast komplett vom "Handball-Alltag" abgekoppelt. Das liegt aber eben auch am Interesse der Öffentlichkeit und nicht nur an den ÖR. Kiel gegen Rhein Neckar Löwen würde kaum von 5 Millionen geguckt werden, egal wie spannend das wäre.

  • Also ich schaue fast jeden Wintersport und bin Glücklich das es Eurosport gibt die unglaublich viel übertragen
    und meines Erachtens die Kommentatoren auch kompetenter sind gegenüber ARD/ZDF

  • Gab es denn bei ARD/ZDF mal ein (Halb-)Finale mit deutscher Beteiligung in einer der anderen Mannschaftssportarten außer Fußball?

    Beachvolleyball ist zwar keine Mannschaftssportart im engeren Sinne. Aber das Zweimannteam Reckermann / Brink hatte eine Spitzenquote im Gold-Finale bei den Spielen in London 2012.


    8,04 Mio. Zuschauer / Marktanteil 33,5 % (ZDF)


    Zum Vergleich hatte die Eröffnungsfeier 7,66 Mio. Zuschauer

    2 Mal editiert, zuletzt von Artifex ()

  • Beachvolleyball ist zwar keine Mannschaftssportart im engeren Sinne. Aber das Zweimannteam Reckermann / Brink hatte im Gold-Finale in London 2012 doch recht beachtliche Einschaltquoten.


    8,04 Mio. Zuschauer / Marktanteil 33,5 % (ZDF)


    Das Problem ist ja das bei Olympia die Leute grundsätzlich vor dem TV sitzen
    und jetzt nicht unbedingt nur eine spezielle Sportart schauen,von daher wäre ich mit den Einschaltquoten immer etwas vorsichtig

  • Du, ich sehe das genau so und die meisten hier im Forum sicher auch, eben weil sie Sport lieben!


    Aber die Quoten sagen leider etwas anderes.


    Schau dir mal an wie die Quoten der 4 Schanzentour nach Hannawald einbrachen.
    Wie sie vor, während und nach Maria Riesch aussahen.
    usw.


    Der Erfolg ist natürlich ein ganz wichtiger Faktor. Aber die grundsätzliche "Attraktivität" ist auch nicht unwichtig. Nordische Kombination oder Rodeln erreichen bspw. nicht annähernd den Stellenwert von Biathlon, obwohl die deutschen Athleten nicht minder erfolgreich sind.


    Zum Vergleich der Mannschaftssportarten: Da in der Regel weder die deutschen Basketballer noch das deutsche Eishockey-Team eine Titelchance bei großen Turnieren haben, ist das schonmal sehr schwer zu vergleichen.


    Den Vergleich mit dem Auftaktmatch finde ich aber schon einigermaßen aussagekräftig. 3-4 Mio zum Auftakt eines Turniers mit einer jungen Mannschaft ohne große Titelaussichten sind da schon bemerkenswert - das würde ich beim Basketball oder Eishockey nicht erwarten. Das liegt auch daran, dass der Handball eine viel stärkere Basis hat. Ein Indiz hierfür sind die Mitgliedszahlen der Verbände:
    DHB: 767.326
    DBB: 191.882
    DEB: 24.722
    Quelle: • Mitgliedstärkste Sportverbände in Deutschland 2015 | Statistik


    Sollte es eine deutsche Basketball- oder Eishockeymannschaft mal in ein WM- oder EM-Finale schaffen, würde ich bei den ÖR aber auch eine Quote von > 10 Mio für möglich halten. Die 2010er-Zahl von 2,5 Mio Zuschauern bei Sport1 beim Eishockey halte ich da schon für vergleichbar.



    Beachvolleyball ist zwar keine Mannschaftssportart im engeren Sinne. Aber das Zweimannteam Reckermann / Brink hatte im Gold-Finale in London 2012 doch recht beachtliche Einschaltquoten.


    8,04 Mio. Zuschauer / Marktanteil 33,5 % (ZDF)


    Da muss man aber den "Olympia-Bonus" berücksichtigen. Beachvolleyball ist eine sehr attraktive Sport, die gerade bei Olympia immer sehr beliebt ist. Außerhalb der olympischen Spiele wird dort aber kaum Reichweite erzielt.

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