Man darf, man muss aber nicht, differenzieren zwischen der jeweiligen also jetzigen Vereinsführung, der Mannschaft und dem bekannten Umfeld inkl. den Onlineaktivisten (hier). Die restlichen 99,xx Prozent der Zuschauer sind ja unbekannt. Für viele ist solch eine Differenzierung aber eine Nummer zu groß. Man blutet bspw. grün-rot mit und ohne Transfusion und gut ist bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Augen zu und durch … komme was wolle.
Nur als Hinweis … die Mannschaft ist es nie und auch nicht die Flensburger Vereinsführung. Somit kannst du dir die Frage nach den Sympathieanteilen selbst beantworten. Ich beneide dich aber auch nicht um die eine Germanistikkoryphäe mit TBV-Logo hier.
Wieder interessant, jedenfalls dem Anschein nach, wird der SCM frühestens in der Saison 2022/2023, falls nicht früher schon an ganz anderer Stelle Land unter ist. Der bessere Ballsportverein Machdeburchs hat heute leider nur einen Punkt geholt, aber wenigsten, wenn auch knapp, keinen Nuller produziert.
Welche Ressentiments hast du denn auszutragen?
Sowohl der SCM als auch der FCM sind ein wichtiger Bestandteil der Magdeburger Identität, die in anderen Bereichen leider nicht sonderlich viel hergibt bzw. im Zuge des deutsch-deutschen Strukturwandels (Maschinenbau) abhanden gekommen ist oder krampfhaft mittels ruhmreicher Geschichte im Mittelalter (Otto) versucht wird, touristisch auszuschlachten.
Dass das Magdeburger Publikum eine wilde Mischung aus fachkompetent, emotional und undifferenziert ist, hebt es auch nicht von den Zuschauern in Kiel, Berlin oder sonst wo ab. Deshalb Leidenschaft in einer pauschalierenden Form zu kritisieren, finde ich falsch.
Jeder SCM-Fans ist froh über die mittlerweile wieder eingekehrte finanzielle Solidität und sportlichen Erfolge. Dass dies auch und gerade mit Lokalkolorit möglich ist, entbehrt nicht auch eines gewissen Stolz.
Zum Thema Kader:
Das schöne am Handball ist doch, dass nicht allein der nominell beste Kader zwingend auch immer die Erfolge einfährt, sonst wäre gemäß den Experten in den letzten beiden Jahren nicht Flensburg, sondern Kiel Meister geworden, hätte der SCM letzte Saison nicht vor den Löwen und den Füchsen gestanden. Trotz etwaiger Rückschläge ist doch beim SCM eine klare spielerische Philosophie zu erkennen, die sich an den Traditionen des schnellen Umschaltspiels orientiert und durch den Trainer und die sportliche Leitung dahin konsequent umgesetzt wird, was sowohl die taktische Ausrichtung als auch die getätigten Verpflichtung der letzten Jahre belegen. Das ist beispielsweise der Unterschied zur MT Melsungen, die nach Namen eingekauft haben und ihr Trainer Heiko Grimm jetzt die schwierige Aufgabe hat, diese auch in ein tragfähiges taktisches Konzept einzubinden.