Meinungen zum 7. Feldspieler

  • Meines Erachtens nach ist "7 gegen 6" eine zweischneidige Sache - und eine weitere taktische Möglichkeit, die beim Handball angewandt werden kann.

    Gewinnt der Verteidiger den Ball, hat er bei seiner Gegenaktion zunächst einmal das leere Tor vor sich. Die Frage ist: kann der Angreifer den Torwart schnell wieder einwechseln oder geht sich ein Wurf aufs leere Tor aus?

    Andererseits: wenn's eine Mannschaft kann und es schafft, den Ball in den eigenen Reihen zu halten, kann das durchaus ein ordentlicher Stress für den Verteidiger sein.


    Wie gesagt - es gibt Vor- und Nachteile.

  • Was mich am 7. Feldspieler vor allem stört ist, daß dadurch überhaupt kein Platz für Bewegungen mehr ist. Das ganze Angriffsspiel wird viel statischer.

    Folge 2 sind dann die Würfe aufs leere Tor. Die werden immer effektiver, man merkt daß die Mannschaften das trainieren, aber im Gegenzug fehlt dann immer ein Angriff und das Spiel wird dadurch nicht ansehenswerter.

  • Wenn man die Anwendung des Sieben gegen Sechs reduzieren will muss man den Torwart vom restlichen Team abweichend kennzeichnen und ihm, wie in den Siebziger Jahren für eine Weile praktiziert das Übertreten der Mittellinie verbieten.


    Das Sieben gegen Sechs finde ich nervig, weil es die "Bestrafung" die aus einer Zeitstrafe resultieren soll im Grunde genommen aufhebt.

  • Jo, es wird sich ja meist über das 7-6 aufgeregt, was ich auch nicht mag, weil es statisch wirkt und offensive Deckungsvarianten einschränkt.

    Noch gravierender ist allerdings das Auffüllen bei Zeitstrafen. Dadurch ist quasi das Strafmaß reduziert.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Dieses auffüllen bei Strafe hat sich einer ausgedacht der den Sinn einer Strafe überhaupt nicht verstanden hat . Eine der dämlichsten Regeln im Handball.

  • Laut den Trainern doch! Denn wenn der Angriff den Ball verliert und die Abwehr einen schnellen Gegenvorstoss macht ist der Ball in den meisten Fällen auch drin.

    Und für dieses kleine Restrisiko (dass der Ball dann nicht drin ist) haben sie eben den großen Vorteil, die Unterzahl auszugleichen …

  • Ich schaue immer wieder mal Spiele in der WHA. Die Maßnahme "7 gegen 6" ist jetzt zwar nicht vorherrschend, kommt aber natürlich vor und zählt für mich zur Normalität des "Handball-Alltags". Ebenso wird bei Unterzahl mal gerne die Torfrau rausgenommen, um beim Angriff die Chance auf ein Durchkommen zu erhöhen. Mag sein, dass sich der Spielcharakter ein wenig ändert - aber das Match bleibt so attraktiv, wie es vor dem Aufkommen dieser Taktikvarianten auch war.