Regeln / Sitten / Abmachungen

  • Zu den Strafen:
    wenn man Liegestütz machen lässt muss man auch wissen das diese richtig ausgeführt werden. Ohne richtige Ausführung kann es schädlich sein. Ebenso verhält es sich bei vielen anderen Kraftübungen.


    Daher lieber erst versuchen ohne "körperliche" Strafen auskommen, habe ich bisher auch meist geschafft. Ich habe meine Kids in der E-Jugend soweit gehabt das diese nach einer Weile selbst für Ruhe gesorgt haben. Da ich immer gewartet habe bis es ruhig ist. Diese Zeit ist eben dann von der Zeit weggegangen in der man zum Schluß Handball gespielt hat. Und dies wollte ja jeder machen.

  • Ich erlebe tagtäglich was für negative und schädliche Auswirkungen Strafen in der Erziehung bewirken. Ich arbeitete tagtäglich als Erzieher mit Kids zusammen. Es gibt einige bei denen ich mir wünsche sie würden wenigstens außerhalb ihrers Elternhauses auf einfühlsame Erwachsene treffen,
    leider ist jedoch die Vorstellung, dass Kinder "funktionieren sollen weit verbreitet in unserer Gesellschaft. Strafen um unterzuordnen ist eben leichter als sich Gedanken über "auffällies " Verhalten von Kindern zu machen. JEDES Verhalten hat seine Gründe und ist aus Sicht des Kindes das, in seiner Situation, angemesen richtige Verhalten.
    Doch wir Erwachsenen geben unseeren Kindern in den allermeisten Fällen das weiter was wir selbst als Kinder erlebt haben. Erst wenn wir ehrlich zu uns selbst und unseren Gefühlen sind und unsere Kindheit reflektieren werden wir die Fehler unserer Eltern erkennen und was für Fehlverhalten unsereseits Kindern gegenüber resultiert!


    Danys Methode auf Störungen und Unruhe während des Traings zu reagieren, durch Konsequenz, nicht Strafe, gefällt mir sehr gut.
    Generell sollte ich mich als Trainer, mMn., bei Störungen jedoch selbst erst fragen ob mein Training interessant genug für meine Kids ist.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    2 Mal editiert, zuletzt von Outsider81 ()

    • Offizieller Beitrag

    @ Olli


    Sei mir nicht bös - aber ich hatte schon vor einigen Jahren eine Gruppe da hätte man dann wochenlang nur geschwiegen und nichts trainiert.


    Es ist sicher nicht verkehrt, dass vieles nur Folgereaktionen sind. Aber wenn eine ganze Trainingsgruppe von einem elterngeschädigten Kind am sinnvollen Training gestört wird, dann bin nicht ich als Trainer dafür verantwortlich dass dieses Kind sich hier austoben darf - vielmehr haben die "normalen" Kinder Anspruch auf ein ungestörtes Training

  • @Lord: Ich bin Dir doch nicht böse:-)


    Darf ich erfahren wie alt das Kind war, was es gemacht hat und wie Du reagiert hast?
    Vielleicht hatte das Kind gar keinene Lust auf Handball und wurde nur von seinen Eltern dazu genötigt?

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    • Offizieller Beitrag

    Die Kinder waren E-Jgd und 11 Jahre. Zu zweit eine Gruppe von 18 Kindern mit 4 echten "Problemfällen" - Du konntest die nicht mal alleine in die Kabine lassen, sonst haben sie sich untereinander verprügelt, selbst während des Trainings musste man diesbezüglich aufpassen. Nach Saisonende waren alle froh als diese 4 in die D-Jgd wechselten. Es spielen aber immer noch 3 Stück davon (aktuell C-Jgd), allerdings sind sie in 3 versch Mannschaften ;).


    Bei einem haben wir sogar ein zwischenzeitliches Trainingsverbot ausgesprochen - der hatte allerdings auch eine sehr problematische Eheauseinandersetzung im Elternhaus mitzuerleben (diverse Strafanzeigen, öffentliche Demos vorm Amtsgericht etc. pp). Aber mit dem gingen harmlose Aufforderungen ruhig zu sein definitiv nicht.


    Und die anderen Kinder waren sehr sehr lernwillig !

  • Ich habe eine sehr wichtige Regel bei unseren Nachwuchsmannschaften eingeführt (jünger als 2 Jahr C-Jugend):


    Ablauf:


    Der Trainer ruft das Wort "Kommando" (nicht schreien) und alle Spieler müssen sich sofort auf den Bauch legen und leise sein. Dann muss der Trainer die weiteren Trainingsabläufe erklären, jedoch leiser als er sonst es sagt, so dass die Kinder genauer hinhören müssen bzw. sich darauf voll Konzentrieren müssen (Kopftraining auch genannt).


    Das kommt gerade bei den kleineren unter 2. Jahr C-Jugend, immer ganz gut an. Die meisten sehen es als zusätzliche Trainingseinheit an. Probiert es doch einfach mal aus. Ist eine gute Sache.



    Das positive Denken und Handeln wird damit gefördert.



    Ihr benötigt noch weitere Infos dazu oder noch mehr/andere Methoden? Dann einfach eine PN. Alle Methoden hier auf zu schreiben wäre zuviel. Es sind einige zu fast jedem Problem mit den Kindern/Jugendlichen


    MfG

  • ich bin da doch eher skeptisch, dass gerade jüngere kinder die konzentration aufbringen, auf dem boden liegend erklärungen zu verstehen. mal ganz davon abgesehen, dass in den seltensten fällen das verständnis schon so weit geht, solche "übungen" als mentale trainingeinheit zu verstehen ...


    wie du damit positives denken und handeln fördern willst ist mir ebenfalls schleierhaft.

  • Zitat

    Original von Troya
    ich bin da doch eher skeptisch, dass gerade jüngere kinder die konzentration aufbringen, auf dem boden liegend erklärungen zu verstehen. mal ganz davon abgesehen, dass in den seltensten fällen das verständnis schon so weit geht, solche "übungen" als mentale trainingeinheit zu verstehen ...


    wie du damit positives denken und handeln fördern willst ist mir ebenfalls schleierhaft.



    Die Kids sollen es lernen zu verstehen, wie man mit denen arbeiten möchte. Man muss denen nicht sagen warrum man es gerade macht. Ich habe damit schon sehr viel Erfolg gehabt.


    positive Denken und Handeln = Motivationstraining zum Erfolg. Das ist die Lösung.

  • alles schön und gut. aber wie motiviert es ein kind, wenn es auf dem boden liegt und versucht einer leisen stimme zuzuhören. das ist ja mal überhaupt nicht kindgerecht...

  • Zitat

    Original von Troya
    alles schön und gut. aber wie motiviert es ein kind, wenn es auf dem boden liegt und versucht einer leisen stimme zuzuhören. das ist ja mal überhaupt nicht kindgerecht...



    Ein Autogenes Training, vermittelt Selbstbewusst sein und die Motivation. Das ist nicht Jedermannssache dies den Kindern zu erlernen. Oftmals kommt das Mentale Training zu Einsatz bzw. Einzelgespräche mit den Spielern. Von der A-Jugend bis C-Jugend mit den Spielern alleine und ab der D-Jugend teilweise alleine oder auch mit einem Elternteil.


    Training der Selbregulierung des Aktivierungsniveau und auch psychologischer Intervention (Intervention = einen Eingriff in den pädagogischen Prozess bzw. Orientierung), ist der Schlüssel zum Erfolg.


    Ich habe damit viel Erfolg geschaffen in den Mannschaften bzw. bei den Spielern.

  • ein gezieltes autogenes training ... klar... und ja. das ist nicht jedermanns sache. grade deswegen finde ich es schwierig, techniken daraus hier an jedermann zu verkaufen. mal ganz davon abgesehen, dass es mit dem thema hier nicht viel zu tun hat ...

  • Zitat

    Original von Troya
    ein gezieltes autogenes training ... klar... und ja. das ist nicht jedermanns sache. grade deswegen finde ich es schwierig, techniken daraus hier an jedermann zu verkaufen. mal ganz davon abgesehen, dass es mit dem thema hier nicht viel zu tun hat ...


    mittlerweise nicht mehr. aber zu meinen ersten beitrag schon...........


    es ist wie gesagt meine erfahrung die ich gemacht habe und auch immernoch anwende........

  • Was machst du, wenn sich ein Kind nicht auf den Bauch legen will?


    Nicht provokant gemeint. Interessiert mich nur.

  • Ich komme grade vom Training der mB/mA (das habe ich für einen Kollegen übernommen) und hatte dort am Ende eine Ausdauereinheit eingeschoben. Während der Pause vor dem Laufen kam bei den Spielern die Idee einen Sitzstreik zu machen und sich so vorm Laufen zu drücken.
    Nachdem ich gesagt habe, dass uns alle in 30sek in der Ecke wiederfinden und jeder der keine Lust hat gerne nach Hause gehen kann, waren auf einmal alle bereit zu laufen.
    Ähnlich mache ich es auch bei den kleineren (mC/mD). Handball ist freiwillig und wer keine Lust hat sich an die Regeln oder die gestellten Aufgaben zu halten, dem steht es frei nach Hause zu gehen (sich auf die Bank zu setzen)... dann aber natürlich für den Rest des Trainings.


    Vielleicht scheint erscheint das in einigen Augen als radikal und streng aber ich habe gelernt "logische Konsequenzen" als Strafe zu benutzen und wenn jemand nicht bereit ist mitzumachen, ist die logische Konsequenz "kein Training".

    Das ist Handball!

  • Zitat

    Original von Dreamkeeper


    Vielleicht scheint erscheint das in einigen Augen als radikal und streng aber ich habe gelernt "logische Konsequenzen" als Strafe zu benutzen und wenn jemand nicht bereit ist mitzumachen, ist die logische Konsequenz "kein Training".


    Möglicherweise ist das der bessere Ausdruck, für die genannten Regeln oder Sitten.


    Aber so wie Outsider, der andeutet ganz ohne diese logischen Konsequenzen auszukommen, das kann ich mir einfach nicht vorstellen.


    Wobei ich, wenn ich mir das so anschaue, im Regelfall vielleicht einmal in drei Trainings zu Massnahmen greifen muss, die ich als "Strafe" bezeichnen würde, nämlich dann wenn es anstrengender ist als gewöhnlich und nicht so viel Spass macht. Eher sind es Übungen, die zwar nicht im Trainingsplan stehen, aber vielleicht den einen oder anderen wieder auf den Punkt bringen, so dass wieder konzentriert weitergearbeitet werden kann.
    Vielleicht ist es generell die Frage wie interessant man das Training macht und wieviel Herrausfoderung darin steckt. Irgendwo ist man da ja auch immer Entertainer.



    Gruß

    :spring: Laufen ist schön, andere laufen lassen noch viel schöner :D

  • Zitat

    Original von orange
    Was machst du, wenn sich ein Kind nicht auf den Bauch legen will?


    Nicht provokant gemeint. Interessiert mich nur.


    vorher werden alle darüber informiert. also spiel natürlich. das ganze ist auch eine gedankenstütze der konzentration.

  • maleikalika: Ich bin gegen Srtafen in Jugendtrainingseinheiten, nicht gegen logische Konsequenzen. Diese wende ich auch in meiner Arbeit als Erzieher an.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich also vorher sage wer Quatsch macht hat mit der Konsequenz von Liegestütz, Sprints etc zu rechnen, dann brauche ich also nicht zu bestrafen :D


    Hatte ich wohl bisher falsch verstanden

  • Ob man das noch als logische Konsequenz ansieht, ist fragwürdig ... aber ein interessanter Ansatz :D


    Logischer Ansatz heißt, dass die Kinder nicht von dir, sondern von den direkt folgenden Konsequenzen "bestraft" werden.
    -> Wer zu spät zum Essen kommt, muss es kalt essen.
    -> Wer seine Hausaufgaben nicht macht, lernt nichts.


    Wie man leider an o.g. Beispielen erkennt, sind viele Kinder von den Konsequenzen nicht sehr überzeugt. (Mal ehrlich, wer hat schon auf die Aussage "Du lernst ja nicht für den Lehrer, sondern für dich selbst" entsprechende Einsicht gezeigt oder sich beim Heimweg beeilt, nur weil sonst das Essen kalt ist.)
    Deshalb finde ich es schwierig NUR mit diesem Mittel zu arbeiten.


    Aber wenn Outsider damit häufiger arbeitet, kann er uns bestimmt sagen, was die logische Konsequenz auf Stören ist. Bei mir geschieht die Konsequenz/"Bestrafung" immer nach dem "Lord Vader-Ansatz" (:))(Mit einer vorher festgelegten Zusatzaufgabe/"Bestrafung")

    Das ist Handball!

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