Beiträge von härter_schneller

    Hallo zusammen! Unten stehenden Artikel hab ich gerade gefunden...
    Auf der IHF - Seite ist dazu nichts zu finden. Quelle: http://www.hksg-wsl.de/


    17.12.2004 - 18:31 von Detlef Zenk


    Immer wieder mal treffen sich die Experten der IHF-Regel- und Schiedsrichterkommission (RSK), um die ein oder andere bisherige Vorgabe abzuändern. Die anstehenden Neuerungen sind nicht so umfangreich wie in den Vorjahren, erklärte der soeben in El Gouna/Ägypten gewählte RSK-Präsident Christer Ahl (USA) den Delegierten des IHF-Kongresses. Insofern löste die satzungsgemäß vorgeschriebene Bekanntgabe der Regeländerungen keine größeren Verwunderungen aus.
    Der zuständige IHF-Rat hatte schon in seiner Sitzung am 24./25. September in Kuwait die speziellen Regeländerungen beschlossen. Sie treten am 1. August 2005 verbindlich für alle Mitgliedsverbände der Internationalen Handball Federation in Kraft. Theoretisch könnten bekannt gegebene Regeländerungen aber auch schon von einem Verband sofort für gültig erklärt werden.


    Die anstehenden Veränderungen im allgemeinen Überblick


    1. Freiwurfausführung nach Ende der Spielzeit
    Das übliche Prozedere verspricht zwar Spannung, doch selten springt ein Erfolg für die Ball besitzende Mannschaft heraus, auch weil die Abwehrformation schnell noch mit den längsten Spielern gebildet wird. Auf Ablehnung stieß bei der RSK der berühmte Kreis oder das Drängen um den späteren Werfer, da ohnehin nur ein Spieler den Ball halten dürfe und die anderen Spieler keine andere Funktion haben. Die Konsequenz der Überlegungen: Zur Ausführung des Freiwurfes nach Ende der Spielzeit darf ab nächster Saison nur noch die wurfausführende Mannschaft einen Spieler einwechseln. Die Mitspieler des Werfers müssen sich in einem Abstand von mindestens drei Metern zu ihrem Mannschaftskollegen befinden. Das abwehrende Team darf also keine Spieler mehr wechseln.


    2. Anhalten der Uhr bei Spielunterbrechung
    Plötzlich steht der Zeitnehmer auf und pfeift, etwa bei Team-Time-out oder Auswechselfehlern. Doch angesichts des Lärms überhören gelegentlich Schiedsrichter und Spieler den Pfiff, das Spiel nimmt seinen Lauf. Dies führt zu Verwirrung und Streit über die korrekte Spielzeit, da die Spielzeituhr nicht angehalten wurde. Dies wird mit der Regeländerung abgeschafft: „Bei Time-out entscheidet normalerweise der Schiedsrichter, wann die Uhr anzuhalten und wieder in Gang zu setzen ist. Erfolgt die Spielunterbrechung jedoch durch Pfiff des Zeitnehmers, darf dieser die Uhr anhalten.“


    3. 14 Spieler
    Formal wurden für IHF-Wettbewerbe seit längerem 14 Spieler zugelassen, dies war aber noch nicht Bestandteil der Spielregeln. Künftig heißt die Regel: „Eine Mannschaft besteht aus bis zu 14 Spielern.“ In der Bundesliga gilt die Regelung schon, ist bislang aber mit der besonderen Berücksichtigung von mindestens zwei Spielern unter 23 Jahren verbunden.


    4. Angemessene Bestrafung, wenn ein Spieler nicht im Spielprotokoll eingetragen ist
    Traditionsgemäß ist die Bestrafung für einen Spieler, der nicht im Spielprotokoll eingetragen ist, hart: er wird disqualifiziert. Dabei, so die RSK, handelt es sich doch um einen administrativen Fehler. Die Bestrafung sei unverhältnismäßig hoch, auch im Vergleich zu den normalen Gründen für eine Disqualifikation. Da der Mannschaftsverantwortliche den Fehler begangen habe, müsse auch der bestraft werden. Schließlich sei es nicht gewollt, dass jeder einzelne Spieler prüfen muss, ob er im Protokoll aufgeführt ist. Die Regeländerung: „Der Mannschaftsverantwortliche muss dafür Sorge tragen, dass nur teilnahmeberechtigte Spieler die Spielfläche betreten. Ein Verstoß gegen diese Bestimmung muss wie unsportliches Verhalten des Mannschaftsverantwortlichen betrachtet und deshalb … progressiv bestraft werden.“


    5. Piercing
    Die Regeln nennen Beispiele von verschiedenen Gegenständen (Armbänder, Ringe, Uhren), die üblicherweise beim Spiel verboten sind, weil sie für andere Spieler eine Gefährdung darstellen können. Die „neue“ Mode Piercing wird noch nicht in den Regeln aufgeführt, soll jetzt aber hinzugefügt werden. Die Rede ist von „sichtbarem Piercing-Schmuck“ – nicht betroffen sind also Schmuckstücke unter der Spielkleidung oder im Mund. In Analogie zu Ringen und Ohrringen gilt es als vereinbart, dass Piercings abgenommen oder ordnungsgemäß getapt werden müssen.


    6. Ein „kleiner“ Stoß zur „falschen“ Zeit
    In der Regel 8:5 werden Regelwidrigkeiten behandelt, welche die Gesundheit des Gegners gefährden und mit Disqualifikation bestraft werden sollen. Üblicherweise geht es um Tätlichkeiten und schwere Zusammenstöße (zum Beispiel einen Spieler stoßen oder schlagen, Beinstellen, einen Spieler umreißen). Die RSK hat beobachtet, dass „die Spieler leider zunehmend zu Meistern im Angreifen des Gegners ohne größeren Zusammenstoß werden. Aber genau in dem Moment, wo der Gegner – insbesondere im Sprung oder Lauf – völlig schutzlos und nichtsahnend ist, können sie mit einer kleinen Berührung zu einem schweren und ungeschützten Sturz beitragen.“ Dies soll nun verstärkt mit spezifischen Erwähnungen in Regel 8:5 und 8:3 unterbunden werden. „Die Gefährdung des Gegners – und nicht der scheinbar unbedeutende Körperkontakt – ist ein leitender Aspekt bei der Entscheidung, ob diese Situation zu Disqualifikation führt oder nicht.“


    7. Berichtigung eines Widerspruchs
    Bei einem Freiwurf, Siebenmeter, Einwurf und Anwurf darf der Werfer den Ball wieder berühren, nachdem dieser vom gegnerischen Tor abgeprallt ist (auch wenn der Ball keinen anderen Spieler berührt hat). Beim Abwurf ist dies bislang nicht berücksichtigt. Künftig soll dies aber der Fall sein und wird entsprechend ins Regelwerk eingebaut.


    8. Einwurf statt Freiwurf, wenn der Ball die Decke berührt hat
    Vor drei Jahren wurde der Schiedsrichterwurf abgeschafft. Wenn der Ball die Decke über der Spielfläche berührt hat, wird das Spiel mit einem Freiwurf für die Mannschaft, die den Ball nicht zuletzt berührt hat, wieder aufgenommen. Manchmal führt dies rein zufällig zu einem ungerechten und ungewollten Vorteil für die Mannschaft, die den Freiwurf erhält – zum Beispiel, wenn die ausführende Mannschaft sich ungehindert vor dem gegnerischen Tor befindet. Mit der Regeländerung wird das Spiel mit Ein- statt Freiwurf weitergeführt. Die RSK: „Somit haben beide Mannschaften die Möglichkeit, sich auf den Wurf vorzubereiten.“


    9. Freiwurfausführung im Torraum für Regelwidrigkeiten im Torraum
    Ein Freiwurf etwa wegen Betreten des Torraums wird zunehmend als unattraktive Verzögerung betrachtet, wenn der Torwart den Ball holen und dann mit dem Leder zu einer vielleicht 10-15 Meter quer gegenüberliegenden Stelle unmittelbar außerhalb des Torraums laufen muss. Das Verbot für den Torwart, den Freiwurf in seinem Hoheitsgebiet auszuführen, entspringt einer alten Tradition und ist nicht wirklich zu rechtfertigen. Nach Auffassung der IHF-Kommission sollte der Torwart zudem den Freiwurf wie den Abwurf ausführen können, ohne Berücksichtigung besonderer Einschränkungen.


    10. Einheitliche Bestrafung auch während der Halbzeitpause
    Das umfassende Regelwerk kennt doch noch Lücken. So haben Schiedsrichter derzeit während der Halbzeitpause nur die Möglichkeit, für Vergehen von Mannschaftsoffiziellen (oder auch Spielern) die gelbe oder aber rote Karte zu zeigen. Nun werden die besonderen Regeln für die Pause gestrichen. Zur „Spielzeit“ zählen dann die Verlängerungen, Time-outs und Halbzeitpausen.


    11. Time-out beim Siebenmeterwurf ist nicht verbindlich
    War man seinerzeit zu dem Schluss gekommen, dass zuviel Spielzeit beim Siebenmeterwurf verloren gehe und das verbindliche Time-out fairer sei, soll diese Entscheidung rückgängig gemacht werden. Die Erfahrung habe nämlich gezeigt, dass mit dem Pflicht-Time-out „die insgesamt benötigte Zeit für ein Spiel lediglich unnötig verlängert wird.“ Künftig sollen die Schiedsrichter wieder „ihr gewohntes Urteilsvermögen bezüglich der Notwendigkeit eines Time-outs walten lassen. Die Uhr soll nur dann angehalten werden, wenn ohne Spielunterbrechung ein unberechtigter Nachteil für eine Mannschaft entstünde – zum Beispiel bei einem Torwartwechsel.

    Zitat

    Original von Lasse
    Bin beim stöbern durch die HVN-Schiedsrichterordnung grad auf diesen Absatz gestoßen:


    Bleibt natürlich die Frage, warum braucht der Kapitän eine Armbinde, denn schließlich heißt es nirgendwo, dass er für Vergehen der Mannschaft bestraft werden kann...


    Widerspricht das nicht 4:2: "Einer von ihnen ist als "Mannschaftsverantwortlicher" zu bezeichnen. Nur dieser Offizielle ist berechtigt, den Zeitnehmer/Sekretär und eventuell die Schiedsrichter anzusprechen." Ein Mannschaftsführer (=Kapitän) ist ja nicht gleichbedeutend mit einem Mannschaftsverantwortlichen.
    Kann's sein, dass hier noch "alte" Regel-"reste" existieren, aus einer Zeit, in der MV und "Kapitän" beide den SR ansprechen durften...?
    Ansonsten braucht man den Käpitän doch nur zum Seitenwählen.

    Zitat

    Original von Seraph
    Bei uns wird gelehrt, dass ein Wechsel bei jeder Spielzeitunterbrechung möglich ist. Wobei ich als SR den Vollzug des Wechsels nicht abwarten muss, d.h. wenn einer bei Anpfiff noch im Wechseln befindlich ist (und das dann falsch), ist er zu bestrafen.


    Aber....sehr gute Frage, wie wird das bei anderen gelehrt?


    Das wäre für mich als Lehrmeinung etwas zu viel des Guten - schließlich handelt es sich hier um eine Schutz- und Ausbildungsregel, die NachwuchshandballerInnen vor inkompetenten Trainern schützen soll. Also geht's um erinen als solchen klar erkennbaren "Spezialistenwechsel". Ist für den SR erkennbar, dass es sich hier um einen "normalen" Wechsel handelt, bin ich der Meinung, dass zumindest von der D-Jugend abwärts ein SR sehr wohl tolerieren kann, wenn der Wechselnde eine Sekunde zu spät aufs Spielfeld kommt. Das dass jetzt nicht die Regelbibel ist, ist mir klar, aber aus o.a. Gründen kann ich damit sehr gut leben...

    Zitat

    Original von Theoitetos
    Es gibt auch ne Vorschrift das SR nüchtern zum Spielantritt zu erscheinen haben ....


    Genau das würde ich mich auch mal interessieren - wo steht das? Denn geben muss es so was offensichtlich.

    Na ja - das soll nicht nur in der Kreisklasse vorkommen, sondern auch in Ligen, in denen die SR weitere Anfahrten mit dem Auto haben...
    Interessant ist hier für mich
    - wie siehts mit dem Versicherungsschutz aller Beteiligten in einem Spiel aus, das von einem Besoffki "geleitet" wird und
    - welche Möglichkeiten zur "Verweigerung" des SR haben die MV?
    Gibt's nicht irgendwo eine Regelung, die den SR auffordert, alkoholisierte oder anderweitig offensichtlich nicht spielfähige Gestalten vom Spielfeld zu entfernen? Und was passiert, wenn der MV ROT dem SR sagt "8 BLAU" ist voll...der SR sagt "NA und?" und 8 Blau bricht sich kurz drauf den Arm...oder noch schlimmer, er bricht ROT 8 den Arm...

    Moin! Da stutzte ich doch etwas und ward auch noch nicht schlauer...
    Regel 4:4 beinhaltet für Jugendliche den "Spezialistenabsatz":
    "Nur gültig für den Bereich des DHB:
    Im Jugendbereich ist ein Spielerwechsel jedoch nur möglich, wenn sich die Mannschaft, im Ballbesitz befindet oder während eines Time-out."
    In der Praxis bedeutet das für mich, dass ich SpielerInnen ein- und auswechseln kann, wenn es
    a) Hinausstellung, Disqualifikation, Ausschluss;
    b) 7-m-Wurf;
    c) Team - Time-out;
    d) Wechselfehler oder ein "zusätzlicher" Spieler betritt die Spielfläche;
    e) Pfiff vom Zeitnehmer oder Technischen Delegierten;
    f) notwendige Rücksprache zwischen den Schiedsrichtern entsprechend Regel 17:8
    (also zwingendes TO) gibt. So weit - so eindeutig, scheint mir.
    Jetzt aber der "Hallo" - Effekt. Ich wurde letztens bei einem netten Gespräch von einem SR belehrt, dass ein Wechsel nicht möglich ist, wenn ein TO nach den "Erläuterungen 2:8" gegeben wird, also:
    a) äußere Einflüsse, z.B. die Spielfläche muss gewischt werden;
    b) ein Spieler scheint verletzt;
    c) eine Mannschaft spielt offenkundig auf Zeit, z.B. verzögert die Mannschaft die Ausführung eines formellen Wurfs oder ein Spieler wirft den Ball weg oder gibt ihn nicht frei;
    d) der Ball berührt die Decke oder eine Befestigung über der Spielfläche (13:4c) und der Ball prallt ab und landet dadurch weit von der Stelle des sich daraus ergebenden Freiwurfs entfernt, was zu ungewöhnlicher Verzögerung führt.
    Unser "Zwist" ergab sich aus einem Wechsel während TO nach Erl. d) - meine Mannschaft kam danach nicht in Ballbesitz.
    Einigung kam nicht auf - hat einer von Euch Fakten, Fakten, Fakten an der Hand? Ist das irgendwo erläutert, wie wird's bei den SR geschult?

    Zitat

    Original von Lasse
    Stehen wirklich alle Spieler von blau im Spielfeld? Dann wäre es auf jeden Fall ein Wechselfehler, aber ich denke mal, du meinst, dass alle "aktiven" (also die 7) Spieler auf dem Feld stehen?


    Es stehen die sieben neben der Bank auf dem Spielfeld, die aktiv im Einsatz sind. Und eine Verzögerung ist nicht erkennbar, da das Spiel die ganze Zeit unterbrochen war.
    Ich hab mich auch deshalb über diese Sache gewundert, weil ich es für sinnvoll halte, bei längeren Unterbrechungen die Spieler vom Ort des Geschehens (also einem Verlketzten) wegzubekommen. Mache ich auch, wenn es sich um meine Mannschaft handelt, in der jemand behandelt wirdx (vorausgesetzt, es kann jemand weiteres von der Bank als Betreuer 'behandeln').
    Übrigens - im obigen Fall ließ der Trainer seine Leute drei Meter zurücktreten und sprach weiter. Woraufhin sich der angesprochene SR zwischen Bank und Spielern aufbaute und seine Message wiederholte....
    Na ja, vielleicht war er gerade unkommunikativ...


    ...und mein all-time fave ist: "Konzentriert Euch!"
    Sozusagen das Multitool des Handballtrainers (und der werten ZuschauerInnen) - weil universell einsetzbar und ohne reellen Aussagewert.

    Das Spiel ruht. Time-Out wegen Verletzung eines Spieles von Team ROT. Trainer BLAU beordert seine Spieler an die Auswechselzone. Alle Spieler BLAU stehen im Spielfeld, der Trainer innerhalb der "Coaching - Zone", also außerhalb des Spielfelds. Bevor der Trainer BLAU seinem Team irgendetwas sagen kann, kommt ein SR und verkündet sinngemäß, das Coaching sein nicht regelgemäß. Es sei nicht erlaubt, während eines Time-Outs die Mannschaft zusammenzuholen und taktische Anweisungen zu geben. Auf Nachfrage präzisiert er sinngemäß, es sei nicht erlaubt, die gesamte Mannschaft zusammenzuholen.
    Ich habe nix derartiges gefunden...
    Oder weiß jemand mehr?

    Zitat

    Original von vr316
    Bei meinen Jungs hilft es, immer wieder den Spaß am Spiel zu fordern (selbst wenn das etwas gegensätzlich klingt). Meine Pausenworte beim letzten Spiel: "Ihr geht jetzt aus der Kabine raus und lächelt und wenn wir nach dem Spiel lachen wir alle, weil wir dann gewonnen haben." Ergebnis: Nach 6:8-Pausenrückstand stand es am Ende 25:21 für uns. Probier also mal, den Jungs den Spaß am Spiel zurückzugeben. Vielleicht hilft es ja.


    Du hat 'nen neuen Job. Bitte bei mir melden - stelle Dich als Motivationstrainer ein.
    Bezahlung natürlich nur nach Punkteprämie...

    Zitat

    Original von vr316
    Ist das Spiel unterbrochen (Freiwurf, 7-Meter, Anwurf) und geschieht in dieser Zeit ein Wechselfehler, so bleibt natürlich die Spielfortsetzung(Freiwurf, 7-Meter, Anwurf) bestehen. Sonst müsste es ja nach deiner Logik mit Freiwurf an der Bank weitergehen, wenn du während der Ausführung eines 7-Meters des Gegners einen Wechselfehler begehst.


    hhmmh.. asche auf mein haupt, da habe ich natürlich nicht um die ecke gedacht. hätte bei 13:2 weiterlesen sollen. na ja, immerhin habe ich jetzt 'ne handhabe gegen desolate trainer - leistungen... und hiermit zahle ich dann beim nächsten mal :)

    Zitat

    Original von T.N.T.
    Fall 1: Wenn das Spiel durch Pfiff unterbrochen war, dann ist es auch unterbrochen. Die Schiedsrichter haben sich in Bezug auf die Spielsituation auf FW Angriff geeinigt, was Du ja auch erwähnt hattest. Alles, was danach passiert, also auch der Wechselfehler, der ja nach dem FW-Pfiff erfolgte und angezeigt wurde, ändert an der eigentlichen Spielfortsetzung nichts.
    Fall 2: Nach Deinen Worten sollte die Spielfortsetzung wirklich Freiwurf Heim sein. Eben unter der Voraussetzung, dass das Spiel vorher nicht unterbrochen war, wie schon vr316 erwähnte. Die Bewertung, ob Tätlichkeit oder grobe Unsportlichkeit kann ich hier nicht vornehmen.


    Verstehe ich immer noch nicht. Sehr spannend.
    Regel 4:5 besagt:
    "Ein Wechselfehler ist mit einer Hinausstellung für den betreffenden Spieler zu ahnden. Begehen mehrere Spieler einer Mannschaft in einer bestimmten Situation einen Wechselfehler, so ist nur der erste Spieler, welcher eine Regelwidrigkeit begeht, zu bestrafen.
    Das Spiel wird mit Freiwurf für die gegnerische Mannschaft fortgesetzt (13:1a-b; Erläuterung 9) ."
    Erläuterung 9 besagt:
    "Wenn ein Zeitnehmer das Spiel wegen Wechselfehler oder regelwidrigem Eintreten gemäß Regeln 4:2 bis 3, 5 bis 6 unterbricht, wird das Spiel mit einem Freiwurf für die andere Mannschaft wiederaufgenommen, normalerweise an der Stelle des Verstoßes."
    Regel 13:1 präzisiert diesen Vorgang noch einmal: "Grundsätzlich unterbrechen die Schiedsrichter das Spiel und lassen es durch einen Freiwurf für die andere Mannschaft wiederaufnehmen, wenn:
    a) die ballbesitzende Mannschaft eine Regelwidrigkeit begeht, die zu einem Verlust des Ballbesitzes führen muss (...) 4:5 bis 6, (...)"
    Hieraus kann ich nicht ersehgen, dass irgendeine Unterbrechung des Spielgeschehens auf dem Feld einen Einfluß auf die Anwendung von 4:5 hat. Ausnahmeregelungen habe ich nicht gefunden. Woher also die Annahme, dass bei einem unterbrochenen Spiel (durch Pfiff Freiwurf / Einwurf) die Regel 4:5 nicht im Wortlaut Anwwendung findet?

    Hmmh..war vielleicht tatsächlicjh der falsche Beitrag in diesem thread. Anyway:
    Fall 1 ging mit Ballbesitz der Auswärtsmannschaft weiter, welche gerade einen Wechselfehler begangen hat. Was nach meiner Regelkenntnis ein Regelverstoß ist. Vergleiche Regel 4:5 sowie 13:1 sowie Erläuterung 9 (Unterbrechung durch den Zeitnehmer). Im Falle eines Ausgleichstreffers in den letzten Sekunden des Spiels (wie gesagt, Heim führt mit 1 und steht nach der Entscheidung der SR weiter in der Abwehr) wäre da ein Einspruch fällig.
    Fall zwei ging mit Ballbesitz der Auswärtsmannschaft weiter, die letzte Aktion des Angriffs wird vom TW gehalten. Die SR bewerteten die Tätlichkeit (Schlag mit dem Ellbogen) offenbar nicht als Ausschluss, sondern als Disqualifikation (kein "Kreuz"). In jedem Fall lese ich Regel 8:8 so, dass die Spielfortsetzung Freiwurf für die Heimmannschft sein muss. Also - der Angriff gleicht in letzter Sekunde aus und wieder ist ein Einspruch fällig.
    Warum dieser "Einwurf"? - Weil mich genau diese Aktionen ärgern. Hier geht es nicht um Regelanwendungen, die in der "Hitze des Gefechts" kommen. Ob jetzt Rot4 den Ball gespielt hat oder Gelb5 3 oder 4 Schritte gemacht hat, ist für mich als Fehlerquelle eher tolerierbar als Entscheidungen "in der Ruhe" der Spielunterbrechung. Ich hab auch schon oft genug festgestellt, dass meine Wahrnehmung genauso fehlerhaft ist wie die anderer Menschen :)
    Zwei Spiele, zweimal (fast) Spielentscheidende Regelfehler... Nicht so toll, vor allem, weil diese Entscheidungen von den SR besprochen und überlegt werden können, anders als der Pfiff mitten im Spielgeschehen.
    Übrigens - im ersten Fall war's die einzige Unsicherheit der SR, die sich hinterher immer noch unsicher waren, ob sie richtig gelegen haben. Hier war es also keine Frage des Blickwinkels, sondern die SR waren schlichtweg regelunsicher. Im zweiten Fall kann ich zum Blickwinkel der SR nichts sagen, da ich sie nicht gesprochen habe.
    Gruß!

    Kleine Anmerkung zu diesem "Dauerbrennner"
    Höchste deutsche Jugendspielklasse.
    Fall 1: Heimmannschaft führt in der letzten Spielminute mit 1 Tor. Gegner hat Ballbesitz. RR versucht Anspiel zu KM. Ball landet im Seitenaus auf der anderen Seite. Feld-SR pfeift, signalisiert mit beiden Armen in Richtung Aus. (Einwurf?) T-SR scheint Freiwurf für den Angriff zu signalisieren. Währenddessen Spielerwechsel. Pfiff der Z/S - Wechselfehler der Auswärtsmannschaft. Spielerin xy der Auswärtsmannschaft erhält 2min. Spielfortsetzung...?
    Fall 2: Heimmannschaft führt mit einem Tor bei 59:55. LA der Auswärtsmanschaft begeht Tätlichkeit (Ellbogen-Check). Pfiff F-SR, T-O. Disqulkifikation der LA. Spielfortsetzung...?

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