Plattenkiste - Musikgeschwätz

  • Broilers mit dem Album "Puro Amor" wieder am Start. Anspieltipp "Porca Miseria".


    Und Fury in der Slaughterhouse nach 13 Jahren wieder mit einer Platte. Hab ich aber noch nicht gehört.


    Fury in the Slaugtherhouse ja eigentlich auch mit dem Songtitel der jetzigen Zeit, auch wenn es kein neues Lied ist, sondern bereits aus 1994:
    "Every Generation got its own disease"

  • Broilers mit dem Album "Puro Amor" wieder am Start. Anspieltipp "Porca Miseria".


    Da werde ich mal reinhören. Hoffentlich hält sich die "Weiterentwicklung" in Grenzen.

    Und Fury in der Slaughterhouse nach 13 Jahren wieder mit einer Platte. Hab ich aber noch nicht gehört.


    Mit denen hatte ich mal eine kurze Phase nach der Wende, aber die bleiben in meiner Gruft.


    Bei Motörhead, Judas Priest und AC/DC hat mich allerdings die Nostalgie eingeholt. Bei AC/DC habe ich die Bon Scott-Ära vervollständigt, (ohne Highway to Hell) und von den anderen Bands gibts hervorragende Best of-Compilations für ganz kleines Geld. Nachdem ich früher fast alles hatte, reicht mir heute ein Querschnitt. Von Motörhead finde ich allerdings ihr Coveralbum under cöver noch mal extrageil.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Metal hat mich nie abgeholt. Mein Zimmernachbar im Wohnheim war ein guter Kumpel. aber der lief auch immer mit dieser jeansweste rum, wo hinten mit Kugelschreiber irgendwelche Metalnamen drauf standen. Dazu bei Stoprock DDR Metal . Eine Combo wo der Sänger ne Pinke Pantalon anhatte. So ne Art Glam-rock auf DDR. Formel1?


    Das war zum fremdschämen. Punkrock mit Blasinstrumenten ist mein Ding. Feine Sahne Fischfilet, Broilers, Mighty Mighty Bosstones. In spanien und Mexiko gibt es geile Skacorebands. Alles auf der bucketlist. Bei metal fängt es bei mir erst wieder mit Trällerelsenmetal a la Nighwish an. und ganz selten mal Canibal Corpse, um mir den degenerierten Kapitalismus vor Augen zu führen, vor dem ich immer gewarnt wurde.

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    • Offizieller Beitrag


    Punkrock mit Blasinstrumenten ist mein Ding. Feine Sahne Fischfilet, Broilers, Mighty Mighty Bosstones. In spanien und Mexiko gibt es geile Skacorebands. Alles auf der bucketlist. Bei metal fängt es bei mir erst wieder mit Trällerelsenmetal a la Nighwish an. und ganz selten mal Canibal Corpse, um mir den degenerierten Kapitalismus vor Augen zu führen, vor dem ich immer gewarnt wurde.



    Dann schau mal nach "Erwin & Edwin", in relativer Nähe dazu auch mal Lucky Chops.

  • Das war zum fremdschämen. Punkrock mit Blasinstrumenten ist mein Ding. Feine Sahne Fischfilet, Broilers, Mighty Mighty Bosstones. In spanien und Mexiko gibt es geile Skacorebands. Alles auf der bucketlist. Bei metal fängt es bei mir erst wieder mit Trällerelsenmetal a la Nighwish an. und ganz selten mal Canibal Corpse, um mir den degenerierten Kapitalismus vor Augen zu führen, vor dem ich immer gewarnt wurde.


    Hair Metal oder Spandex Metal geht natürlich gar nicht. Frankreich und Spanien haben auch ne gute Oi-Szene. Zu den Blaskapellen empfehle ich unbedingt noch Sondaschule. Gerade live ein Genuss, Ausflippalarm.
    Habe ich gerade live gesagt??? ;(
    Ich höre auch nur noch ganz wenig ultrahartes Zeug und wenn, sind es Bands, die keine Sau kennt. Aber im Auto so alleine, da darfs schon mal knallen.

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  • Ende des Monats kommt eine neue Dropkick Murphies Scheibe raus

    gut zu wissen.


    Ich war nie der intensive Musikhörer. Hängt damit zusammen, dass ich nie Walkmenfan war. Somit blieb die Zeit für Spezialisierung beschränkt. Wie aus dem Oberligathread unschwer zu entnehmen, denke ich oft an früher. Mein Opfer ist mein Sohn. Der muss sich immer wieder anhören, was für eine krasse Zeit wir hier haben. Spotify ist eine der größten Erfindungen für mich. Der hat schon mindestens dreimal die Story gehört, wie der Vadder im Wehrlager mit 10 andern 15-jährigem bei DT64 der Sendung "Duett - Musik für den Rekorder" einem Plattenmitschnitt von Depeche Mode lauscht. Auf einem Handtaschenradio.


    Nach der Wende kamen auch noch ein paar Liveacts, ( Tina Turner New Model army. etc.) aber so richtig abgeholt haben mich nur wenige. Die einzige echte "Erweckung" war dann noch Rammstein, aber nicht wegen der Show, sondern der Stimme. Das meiste, was ich später gut fand, hatte seine Ursprung in der Jugend zwischen 15-18. Meine Skaaffinität ist begründet durch die beiden DDR-Bands Messer Banzani und Michele Baresi. Damals im MAU bin ich blind zu jedem Konzert gegangen. Aus der Nachwendezeit so richtig hängen geblieben sind die Pixies und Nick Cave, auch wegen der Stimmen. Ist glaube ist ein allgemeines Muster, dass der grundlegende Musikgeschmack in der Spätpubertät gebildet wird. Wobei das auch nicht richtig sein kann. wieso ziehen wildecker herzbuben oder Andy Borg so viele Fans? Die Klientel ist zur Hälfte so alt wie ich, wenn ich mal im MDR wieder reinzappe. Was haben die in ihrer Jugend gehört, bzw. wann und wie sind die abgebogen?

  • DT 64; hab ich als Wessi auch gehört. Haben, denke ich Samstag Nachmittag, immer komplette West-CDs gespielt. Cool zum aufnehmen. Nach der Grenzöffnung der geilste Sender, hatten cooles Zeug, wie z. B. Inchtabokatables laufen.

  • Nach der Wende kamen auch noch ein paar Liveacts, ( Tina Turner New Model army. etc.) aber so richtig abgeholt haben mich nur wenige. Die einzige echte "Erweckung" war dann noch Rammstein, aber nicht wegen der Show, sondern der Stimme. Das meiste, was ich später gut fand, hatte seine Ursprung in der Jugend zwischen 15-18. Meine Skaaffinität ist begründet durch die beiden DDR-Bands Messer Banzani und Michele Baresi. Damals im MAU bin ich blind zu jedem Konzert gegangen. Aus der Nachwendezeit so richtig hängen geblieben sind die Pixies und Nick Cave, auch wegen der Stimmen. Ist glaube ist ein allgemeines Muster, dass der grundlegende Musikgeschmack in der Spätpubertät gebildet wird. Wobei das auch nicht richtig sein kann. wieso ziehen wildecker herzbuben oder Andy Borg so viele Fans? Die Klientel ist zur Hälfte so alt wie ich, wenn ich mal im MDR wieder reinzappe. Was haben die in ihrer Jugend gehört, bzw. wann und wie sind die abgebogen?


    Ich denke nicht so oft an früher, aber musikalisch gesehen, bildet mein Archiv oder meine Musikbibliothek heute doch ganz gut meine Entwicklung von Anfang der 70er bis heute ab. Ich bin aber hauptsächlich durch meinen 8 Jahre älteren Bruder sozialisiert worden, der Black Sabbath, Ufo, Led Zep, Deep Purple, Pink Floyd, Thin Lizzy, etc. hörte. Das softeste waren Cat Stevens, Donovan, Procul Harum, Albert Hammond oder Gilbert O`Sullivan. Ich weiß nicht wo ich ohne ihn gelandet wäre. Sicher nicht bei Andy dem Borg, weil auch in der Schule, meine Leute, alle einen vernünftigen Geschmack hatten, aber viele auch durch die älteren Geschwister. Ohne die landete man schnell bei Smokie, ABBA oder den Teens.
    Darauf baut bei mir alles auf. Die Pixies und Nick Cave kamen Ende der 80er dazu und sind auch bis heute geblieben. Das war schon nach der Pubertät. Nick Cave genießt annähernd Gottstatus. Bis heute kommen immer mal wieder Bands dazu, die den WOW-Effekt auslösen. Das kann ganz unterschiedlich vom Genre her sein. Zum Beispiel Brit-Pop in den 90ern, aber auch etwas Grunge, (aber nicht Nirvana), späte 90er Trip Hop mit Portishead und Massive Attack, Faithless als Clubsound, elektronisch, tanzbar und doch viel komplexer als Techno, in den 0er-Jahren Seven Nation Army, die Strokes, Interpol, The National, später Hozier oder kürzlich die Idles, für mich die aktuellen Punkgötter.
    Natürlich schlugen auch Rammstein ein wie eine Bombe. Die habe ich Anfang der 90er vor ca. 200 Zuschauern im Lindenpark in Potsdam gesehen und 2019 im Ostseestadion.
    Die Musik spielt da schon lange keine Rolle mehr, weil die eigentlich immer gleich ist, aber die Show ist schon groß. Mit Celtic Punk ist das ähnlich. Habe ich auch ne Weile alles gekauft, was rauskam, aber auch bei Genregrößen wie den Dropkickern z. B. ist ja nicht zu leugnen, dass es musikalisch immer ziemlich gleich klingt. Also überlege ich mir schon ob es da nun jetzt jeder Output sein muss. Also Musik ist mir wahrscheinlich noch wichtiger als Sport. Ich leide unter dem fehlenden Konzertbesuch deutlich mehr als unter dem fehlenden Hallen- oder Stadionbesuch.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • DT 64; hab ich als Wessi auch gehört. Haben, denke ich Samstag Nachmittag, immer komplette West-CDs gespielt. Cool zum aufnehmen. Nach der Grenzöffnung der geilste Sender, hatten cooles Zeug, wie z. B. Inchtabokatables laufen.


    Ja, die waren auch geil. Oliver Riedel spielt heute Bass bei Rammstein.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • DT 64; hab ich als Wessi auch gehört. Haben, denke ich Samstag Nachmittag, immer komplette West-CDs gespielt. Cool zum aufnehmen. Nach der Grenzöffnung der geilste Sender, hatten cooles Zeug, wie z. B. Inchtabokatables laufen.

    Joa, was waren wir gespannt, ob die wirklich Bombenhagel von Sodom mit der (west)deutschen Hymne ausspielen...habense


    Für immer erster deutscher Championsleaguesieger!


    Magdeburg ist Handball, Handball ist Magdeburg. So ist das! (J.Abati)

  • Ja, die waren auch geil. Oliver Riedel spielt heute Bass bei Rammstein.


    Hab ich auch mal life gesehen. Hatten auch schräge Lyrics und der langhaarige Geiger war prägnant.
    Tomatenfisch ein Beispiel von meiner Playlist.


    Zitat

    Die Musik spielt da schon lange keine Rolle mehr, weil die eigentlich immer gleich ist, aber die Show ist schon groß


    Bei mir kommt das anders an. Die Show ist immer gleich. Musik ist Rammstein-Sound aber gerade die Balladen sind einfach nur unfassbar. Darüber stehen bei mir aber immer noch die Lyrics von Till Lindemann. Beispiel der Song Spieluhr oder solche krassen Zeilen wie "Stacheldraht im Harnkanal" aus "Ich tu dir weh".
    Oder so ein Text aus Haifisch

    Zitat

    n der Tiefe ist es einsam
    Und so manche Zähre fließt
    Und so kommt es dass das Wasser
    In den Meeren salzig ist


    Lindemann sucht sogar im Mittelhochdeutschen, damit die Lyrics stimmen. Dieses Spiel mit Doppeldeutigkeiten ist für mich unerreicht. Das Video zu" "Deutschland" ein Jahrhundert-Epos
    Ich denke das ultimative Konzerterlebnis wäre für mich Rammstein in Mexiko. Gibt live-videos.
    Die beiden Bücher von Flake sind großes Kopfkino.

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  • Ich hab Rammstein mal gesehen bevor sie bekannt wurden, in Bamberg. Keine 100 Leute, da haben sie mit nem Flammenwerfer Richtung Publikum geschossen. War geil. Die großen Konzerte dann waren auch toll, aber das erste unvergessen.

  • Das geniale ist ja, dass so viel noch zu finden ist. Wie von HLP erwähnt war die Zeit 86-89 im Rückspiegel in der DDR Musikszene ein Aufbruch. Auch wenn ich das nur am Rande mitbekommen haben. Dass Sandow diese Zeile von den schizophrenen alten Männern bringen durften.
    Es gab viele Bands, die nicht viel veröffentlichten aber trotzdem in der kurzen Zeit einige Kulthits in der Szene hatten. Kam dann ja auch auf DT64 im parocktickum


    Big Savod and the Deep Manko die brachten eine eigene EP raus mit dem Hit "Ladies". Nicht mehr zu finden, daher crazy army.


    the fate mit kruger


    die all tommorrows parties tour hat vielleicht auch noch jemand erlebt. ab 2:50
    der song war auch was



    vier bands spielen nacheinander the fate, big crown, kampanella is dead und big savod. Das war der Schluss song. Da lagen sich im MAU alle schweissnass in den Armen.


    Hier noch Feeling B live mit LIed der unruhevollen Jugend. Da kriegt man ein Ahnung was im Klub anging. Erklärung für alle nicht DDR-ler. Das ist ein Cover einen Russischen Komsomolschlagers. ich meine, dass ich den in der 8 Klassen im russisch auswendig lernen musste.


    hier ab Sekunde 20 im orginal (genau diese Filme liefen Anfang der 80er Nachmittags im 2 Kanal des DDR Fernsehens im Original mit Untertiteln. bei mir auf einem Junost in schwarz-weiss)


    Wenn ich mir jetzt die Mütze von Paul Landers anschaue, kommt mir der Verdacht, dass die Idee für diese Persiflage sich auf den Film bezieht. Flake spielt offenbar den Kosaken.


    Auch interessante, dass mindestens zwei völlig unterschiedliche Übersetzungen ins Deutsche gibt. hier die naturversion.


    und hier die sozialistische

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  • Lindemann sucht sogar im Mittelhochdeutschen, damit die Lyrics stimmen. Dieses Spiel mit Doppeldeutigkeiten ist für mich unerreicht. Das Video zu" "Deutschland" ein Jahrhundert-Epos
    Ich denke das ultimative Konzerterlebnis wäre für mich Rammstein in Mexiko. Gibt live-videos.
    Die beiden Bücher von Flake sind großes Kopfkino.


    Einige Lindemann-Texte, meinetwegen auch viele, sind wirklich richtig gut, aber insgesamt ist es mir zu viel Gespiele mit dem Skandal und dem Tabubruch und auch ein bißchen viel unten rum, SM-Fetischkram und so. Der Gesang an sich, die Phrasierung, das rollende R und so, hat sich bei mir einfach abgenutzt und solche Sachen wie Hardcore-Pornos als Musikvideo zu drehen, (Lindemann solo) boah ej, ich weiß nicht, muss man das als Endfuffziger noch machen, der im Musik-Bizz alles schon erreicht hat?
    Die Videos von Rammstein finde ich in der Regel auch richtig geil, da steckt schon was hinter.
    Die Flake-Bücher habe ich auch beide, aber die lesen sich für mich schwierig. Flake ist schon ein schräger Vogel und so schreibt er auch, schräg drauf los. Aber was ich ihm 100pro abkaufe ist die Authentizität und Ehrlichkeit. Er ist wie er ist und er geht auch ganz cool mit seinen Schwächen um, z. B. mit seinem Stottern. Sehr angenehmer Mensch.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Lustig, wer hier alles schon bei Rammstein war, als sie noch nicht berühmt waren.
    Ich auch :D , '95 in Neubrandenburg.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Mein intensivstes Konzerterlebnis vor der Wende war Herbst in Peking.


    Sänger Rex Joswig war für mich als 17 Jährigen der coolste DDR-Bürger. In dem OUtfit bei 1:00 kam der auf die Tribüne und performte u.a. den Song bei 1:29. Erst jetzt lerne ich, worum es in Haskovo ging. (erzählt er da). Damals dachte ich, "wow bulgarische Volkswweisen verarbeiten die auch". Allein die Lederjacke muss ein Vermögen gekostet haben.
    Diesen Song über Ceaussescu spielen die auch. Am Ende zündete er ein Bild von dem an. Man konnte ja sehr gut die Textzeilen verstehen. "and all this power I'm willing to keep, although my people got nothing to eat". Eine unfassbare Textzeile für mich damals. In der Zeit hatte einer aus dem Lehrlingsinternat von seiner Tour durch Ungarn erzählt: "Wie wollten noch nach Bukarest, aber in Oradea an der Grenze sind wir gleich wieder zurück. Wir mussten aussteigen und am Bahnsteig sind Soldaten mit MPi auf und abmarschiert. Das hat uns gereicht."
    Joswig hatte nach der Wende große Probleme Fuß zu fassen. in der DDR war ich eine coole Sau, im Westen ein Niemand


    EDit


    UNd wie ich in diesem Moment gerade sehe ist der Autor des Textes bei Brand Eins genau der Typ aus dem Lehrlingswohnheim. Ich wusste, dass er freier Journalist ist, aber dass der genau diesen Text schreibt. der mir gerade per google zugeflogen ist. Mit dem Autor war ich mindestens einmal gemeinsam im MAU. wird noch ne lange schlaflose Nacht.
    EDIT2:
    Schöner Schlusssatz im Text

    Zitat

    Westler legen viel Wert auf Diplome und Referenzen, sie wollen alles ,richtig‘ machen – das bremst sie aus. Und nicht wenige Ossis meinen, sie seien für dieses selbstverantwortliche System Bundesrepublik schlicht nicht gemacht. Aber das ist nur die bequeme Ausflucht von Leuten, die sich für ein warmes Essen gern entmündigen lassen.

    3 Mal editiert, zuletzt von alter Sack ()

  • Ich kann gar nicht genau sagen, was vor der Wende mein intensivstes Konzerterlebnis war. Auf jeden Fall irgendwas undergroundmäßiges oder im DDR-Sprech, "die andere Musik".
    Für mich und meine Leute hat in der Rückschau die DDR eigentlich schon 1988 aufgehört zu existieren. Unter anderem deshalb weiß ich nicht mehr genau, was noch vor dem Mauerfall war oder kurz danach. 1987/88, da waren auch die letzten Freunde aus Schule, Lehre und Betrieb vom Wehrdienst zurück oder der Kelch ging an ihnen vorbei und man hatte anderes zu tun. Vieles drehte sich auch ums wohnen. Altbekanntes Problem aus DDR-Zeiten und da war schon die Besetzerwelle im Gange, leere Wohnungen wurden übernommen, die eigentlich Ruinen waren, ausgebaut, vorm Verfall gerettet so gut es ging, wohnlich gemacht, leer gewordene Wohnungen durch Rübermacher und das ging beileibe nicht mehr alles seinen "sozialistischen Gang". Da war schon viel Eigeninitiative dabei. Dabei hatte man auf Ämtern, Arbeit oder Wohnungsverwaltungen oft auch schon den Eindruck das Ende ist nah.
    Ich kann aber sagen, was das enttäuschendste Konzert in DDR-Zeiten war und zwar wo es noch sicher auch DDR war. Das war das Bob Dylan-Konzert in Berlin 1987.
    Über die FDJ gabs irgendwie Karten und obwohl meine Dylan- und Petty-Zeit da eigentlich schon lange wieder vorbei war ist man hingelatscht, weil es halt Weltstars waren, die da spielten. Ich habe Dylan als sehr lustlos und langweilend empfunden, so als ob der sich einer lästigen Pflicht entledigt, was es ja wahrscheinlich auch irgendwie war.
    In der Rückschau kommt es mir auch nur noch albern vor, dass in der DDR alles, aber auch wirklich alles immer unter irgendein Scheixxhausparolen-Motto gestellt werden musste, nichts konnte einfach mal nur aus sich selbst heraus oder aus Spaß an der Freude stattfinden und was natürlich immer ging war der Frieden. Alles immer schön für den Frieden. Egal ob Punk oder Hardrock, FKK, häkeln, gärtnern oder töpfern, alles für den Frieden. Nun ist der Frieden ja eine schöne und ernste Angelegenheit und verdammt wichtig, aber wenn etwas permanent und inflationär missbraucht wird, dann nehme ich das nicht mehr wahr, es nutzt sich halt ab. So kam mir das ab 87 zunehmend vor. Die DDR schafft sich selbst ab.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

    Einmal editiert, zuletzt von hlp ()

  • Zu Alt-Dübern finden sich auch Zetidokumente
    Blues war doch auch überschaubar. Engerling, Wolfgang Bodag dann gab es noch genau eine Soulbad. MCB Das war die staatlich geförderte Soulband und den zerknitterten Sänger hat man oft gesehen. Wobei da noch Angelika Weitz war, die hatte ne starke Stimme. Das LIed von ihr sollte auch bekannt sein, da Pflicht im Musikunterricht. War von der Melodie auch eines der besten Volks/DDR-Lieder
    hlp Dylan ist ja für seine Divenhaftigkeit bekannt. Hast Springsteen gesehen? ich nicht. Zu jung.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack ()

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