so. aktuelles fettnäpfchen.
Welche Regel gibt es für "Gelnhäuser Trainer"? Heisst dch auch nicht Leutershäuser Trainer, oder?
so. aktuelles fettnäpfchen.
Welche Regel gibt es für "Gelnhäuser Trainer"? Heisst dch auch nicht Leutershäuser Trainer, oder?
Es heißt ja auch nicht Düsseldörfer
ganz klar: Gelnhausener
Oh, ich erinnere mich an alte Zeiten im Zweitliga-Forum und Endlos-Diskurse. Ich bringe mit "Gelnhauser" eine dritte Variante ins Rennen. Vielleicht liest Gottfried das ganze und hilft uns...
Es muss Ortsname +er heißen, Wetzlarer, Düsseldorfer, Kölner, Gelnhausener, Leutershausener,...
Auf schwäbisch geht das ganze (ggf. mit umlaut und) r hinten, sprich Neuhäuser und nicht Neuhausener...
In Hessen halt auch... Oder?
Pauschale Regeln sind bei solchen Bezeichnungen gefährlich.
Der Duden sagt, man muss es so nennen, wie sich die Leute selber vor Ort nennen und gibt für Zweifelsfälle ein paar Regeln an die Hand.
In Gelnhausen weiß ich es nicht, ob sich die Einwohner dort Gelnhäuser nennen, aber es ist gut möglich.
In Recklinghausen ist es aber ganz sicher: Dort wohnen Recklinghäuser! Es gibt dort sogar die "Recklinghäuser Zeitung".
Manche sagen auch, Bewohner von Orten, die auf -na enden seien "-esen."
Ghana - Ghanesen
China - Chinesen
Leuna - Leunesen???
Barcelona - Barcelonesen???
Wer weiß das schon immer...
ZitatOriginal von Bundesbibo
Oh, ich erinnere mich an alte Zeiten im Zweitliga-Forum und Endlos-Diskurse. Ich bringe mit "Gelnhauser" eine dritte Variante ins Rennen. Vielleicht liest Gottfried das ganze und hilft uns...
Ich weiß gar nicht, wer diese Diskurse immer eingeleitet hat
Ja, ich weiß, grammatikalisch, juristisch, moralisch und überhaupt müßten Bewohner der wunderschönen Barbarossastadt Gelnhausen natürlich "Gelnhausener" sein.
Der Sprachgebrauch vieler Jahre hat aus uns aber "Gelnhäuser" werden lassen; die Zeitungen heißen das "Gelnhäuser Tageblatt" und "Gelnhäuser Neue Zeitung" sowie der "Gelnhäuser Bote".
Ich denke wie Waldorf: Hier stößt die Sprachlogik (und wahrscheinlich auch die Rechtschreibereform) an ihre Grenzen und Regelungen bei Eigennamen und -bezeichnungen sind nicht immer nachvollziehbar.
Wieso zum Beispiel ist ein "Deutscher" kein "Deutschländer", während wir aus einem "Engländer" keinen "Enger" gemacht haben? (Ich meine nicht die Würste )
Bei Nationalitätenbezeichnungen scheint mir dir Rolle der Einwohner Kenias umstritten. Je nach Kommentator sind es Kenianer oder Keniaten.
Trotz "grammatikalisch, juristisch, moralisch" motivierter Bedenken habe ich den Text auf "Gelnhäuser" geändert. Letztlich gab auch Goolge den Ausschlag. "Gelnhäuser" ist dort der Sieger.
Um so etwas zu umgehen müsste man ja immer schreiben "Barbarossastädter Trainer"
Nein, er ist ukrainischer Trainer
Sergej Budanow ist lt. der Gelnhäuser HP Deutscher, gebürtiger Ukrainer. Jetzt kann man es sich raussuchen
Ich hätte eine ernsthafte Frage: Wiederverwendbarkeit schreibt man mit ie oder? Word möchte, dass ich das e weglasse, ich weigere mich, fühle mich aber nicht 100 % wohl dabei...
Oh Gott, Felix verrate bitte meine Unwissenheit nicht (besonders nicht im Board), ansonsten wird man mir hier die Eselskappe aufziehen
Wieder mit "ie" enthält immer den Sinn des Wiederholens, während "wider" mit "i" immer sinngemäß "gegen" meint.
ZitatOriginal von Waldorf
Wieder mit "ie" enthält immer den Sinn des Wiederholens, während "wider" mit "i" immer sinngemäß "gegen" meint.
Sell isch mir klar, deswegen war ich auch etwas irritiert ob des etwas unkonventionellen Vorschlags der Word-Rechtschreibprüfung...
Wie nun die Einwohner Kenias genannt werden, interessiert mich auch mal wirklich! Dann muss ich die liebe Grace in meiner Familie nicht immer "die aus Kenia" nennen. "Keniaken" habe ich übrigens auch schon gehört!
Die Städtebewohner dagegen scheinen immer den Stimmungen des Autors zu entspringen, so heißen die Bewohner der kleinen Stadt Rhede neben meinem Heimatort mitunter auch "Rhedenser"...
PS: Auf die Word-Rechtschreibprüfung habe ich mich noch nie richtig verlassen können. Sie erkennt nur wenig und liegt oft falsch, weil einfach der Zusammenhang nicht gesehen wird.
Wiederverwendbarkeit ist absolut richtig!
Wiederverwendbarkeit? Sagt doch Recyclingfähig
heißen die nicht Kineasten?
Widerverwendbarkeit könnt im richtigen Kontext auch Sinn machen
Genialer Artikel aus der Stuttgarter Zeitung über unkontinente Sprachunfalliden
ZitatAlles anzeigenFünf Minuten Deutsch
Ist unakzeptabel inakzeptabel?
Von Ruprecht Skasa-Weiß
Zu denen, die sich ein X für ein U vormachen lassen, wollen weder Sie noch ich gehören - nicht aus freien Stücken! Niemand lässt sich gern für dumm verkaufen. Aber Ihnen ein U für ein I vorzumachen, das könnte klappen. Glaubt man gewissen Medien, dann besteht zwischen U und I sowieso gar kein Unterschied, die Vokale sind austauschbar - manche Schreiber bevorzugen I, andere U.
Zum Beispiel, als Tony Blair jetzt diesen verrückten britischen Haushaltsplan vorlegte - wie reagierten da der Herr José Barroso und seine EU? Die Deutsche Welle stellt fest, Barroso habe die Vorschläge inakzeptabel genannt. "Tschechien online" erfuhr, sie seien unakzeptabel. Die "taz" hörte heraus: inakzeptabel. Der "Finanztreff" vernahm: unakzeptabel. "Rheinischer Merkur": inakzeptabel. "Derivate Check": unakzeptabel. "Der Standard": inakzeptabel. Wieder "taz": inakzeptabel für Barroso, jedoch unakzeptabel für Polens Ministerpräsidenten Marcinkiewicz.
Die StZ übrigens war mit José Barroso auf Seiten der Inakzeptabel-Versteher; dafür schrieb sie einem Sprecher des US-Außenministeriums unlängst die Auffassung zu, Nordkoreas Erklärung sei unakzeptabel gewesen. Kurzum, hier waltet Unkonsequenz. Ist, fragen wir, solcher Sprachgebrauch unkorrekt oder inkorrekt? Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff habe, behauptet die ARD, die Resultate der Koalitionsverhandlungen zunächst als unakzeptabel kritisiert. Schily wiederum sagt - laut "Zeit" -, für ihn sei es "völlig inakzeptabel, dass hier in Europa Leute hops genommen werden".
Ich will ja nicht undezent sein, auch nicht untolerant, aber allmählich stimmt mich die irreguläre Unregularität ein wenig ingehalten, um nicht zu sagen: undigniert. EigenschaftSwörter lateinischer Herkunft werden verneint oder ins Gegenteil verkehrt durch Voranstellung des Präfixes in-, das gleichfalls lateinischer Herkunft ist. Wer sein Wasser nicht halten kann, ist inkontinent, hat continentia, Selbstbeherrschung verloren. Ihn unkontinent zu nennen, ist das eher ingehörig oder unopportun? Undiskret oder indiskret?
Eins scheint gewiss: nur irre unrationale Undividuen sind so unaktiv, dass sie mit undiskutabler Undifferenz lateinische Wörter mit deutschen Vorsilben amalgamieren, vollkommen inbedenklich. Oder urteile ich da allzu induldsam beziehungsweise indulgent? Ist, was ich sage, unfam? 782 000 Belege für inakzeptabel findet Google im Web, doch auch 136 000 Fälle, in denen dem Suchenden von der Suchmaschine ein U vorgemacht wird, unakzeptabel. Ein Wort wie homogen, offenbar eher benutzt von Leuten mit wenigstens kleinem Latinum, wird meist auch wortstammgerecht verneint: mehr als hunderttausend inhomogene Funde erdrücken lumpige 402 unhomogene.
Im Fall der Flexibilität hat sich das Verhältnis umgedreht: Unflexibel führt gegen inflexibel deutlicher als Bayern München gegen den VfB (240 000 gegen 26 500). Geht das so weiter, wird in- eines Tages unexistent sein. Dann werden wir erneut unkognito unter den Silben Musterung halten, für in- die Unsolvenz anmelden und versucht sein, Leute, deren Vokabeln mit verrenkter Silbe hinken, für Unvaliden zu halten. Wer weiß, vielleicht entstünden daraus noch Unfalliden.
Davon abgesehen möchte ich mal festhalten: Nach Abkürzungen in Verbindung mit dem Genitiv steht niemals ein s: des THW, des PKW, des VFL,...
ZitatOriginal von Felix0711
Davon abgesehen möchte ich mal festhalten: Nach Abkürzungen in Verbindung mit dem Genitiv steht niemals ein s: des THW, des PKW, des VFL,...
Das versteht der Großteil wohl nie. Genau so wenig die Tatsache, dass der Plural von Lastkraftwagen nicht Lastkraftwagens ist, und daher die Abkürzung auch kein s bekommt. Ein LKW, drei LKW.
Der Plural von Lastkraftwagen ist übrigens auch nicht Lastkraftwägen. Und der Plural von Lager ist nicht Läger, wie man es in diversen Lehrbüchern zur Produktion nachlesen kann... sondern Lastkraftwagen bzw. Lager (Plural).
ZitatIch habe keine Lust mehr an... + Akkusativ
Es gibt wohl Gegenden in Deutschland, da verwendet man Lust haben an mit Akkusativ. Ich würde sagen, "ich habe Lust an gutem Essen" und nicht "Ich habe Lust an gutes Essen". Ich würde also den Dativ verwenden. Wer hat recht? A propos: Es geht nicht um Lust haben auf! Und es geht auch nicht um Lust verlieren an!