orthografiethread für pressefuzzis

  • Es heißt ja auch nicht Düsseldörfer


    ganz klar: Gelnhausener

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Oh, ich erinnere mich an alte Zeiten im Zweitliga-Forum und Endlos-Diskurse. Ich bringe mit "Gelnhauser" eine dritte Variante ins Rennen. Vielleicht liest Gottfried das ganze und hilft uns...

  • Es muss Ortsname +er heißen, Wetzlarer, Düsseldorfer, Kölner, Gelnhausener, Leutershausener,...


    Auf schwäbisch geht das ganze (ggf. mit umlaut und) r hinten, sprich Neuhäuser und nicht Neuhausener...

    MfG Felix0711


    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    • Offizieller Beitrag

    Pauschale Regeln sind bei solchen Bezeichnungen gefährlich.
    Der Duden sagt, man muss es so nennen, wie sich die Leute selber vor Ort nennen und gibt für Zweifelsfälle ein paar Regeln an die Hand.


    In Gelnhausen weiß ich es nicht, ob sich die Einwohner dort Gelnhäuser nennen, aber es ist gut möglich.


    In Recklinghausen ist es aber ganz sicher: Dort wohnen Recklinghäuser! Es gibt dort sogar die "Recklinghäuser Zeitung".


    Manche sagen auch, Bewohner von Orten, die auf -na enden seien "-esen."


    Ghana - Ghanesen
    China - Chinesen
    Leuna - Leunesen???
    Barcelona - Barcelonesen???


    Wer weiß das schon immer...

  • Zitat

    Original von Bundesbibo
    Oh, ich erinnere mich an alte Zeiten im Zweitliga-Forum und Endlos-Diskurse. Ich bringe mit "Gelnhauser" eine dritte Variante ins Rennen. Vielleicht liest Gottfried das ganze und hilft uns...


    Ich weiß gar nicht, wer diese Diskurse immer eingeleitet hat :D


    Ja, ich weiß, grammatikalisch, juristisch, moralisch und überhaupt müßten Bewohner der wunderschönen Barbarossastadt Gelnhausen natürlich "Gelnhausener" sein.


    Der Sprachgebrauch vieler Jahre hat aus uns aber "Gelnhäuser" werden lassen; die Zeitungen heißen das "Gelnhäuser Tageblatt" und "Gelnhäuser Neue Zeitung" sowie der "Gelnhäuser Bote".


    Ich denke wie Waldorf: Hier stößt die Sprachlogik (und wahrscheinlich auch die Rechtschreibereform) an ihre Grenzen und Regelungen bei Eigennamen und -bezeichnungen sind nicht immer nachvollziehbar.


    Wieso zum Beispiel ist ein "Deutscher" kein "Deutschländer", während wir aus einem "Engländer" keinen "Enger" gemacht haben? (Ich meine nicht die Würste ;) )

  • Bei Nationalitätenbezeichnungen scheint mir dir Rolle der Einwohner Kenias umstritten. Je nach Kommentator sind es Kenianer oder Keniaten.


    Trotz "grammatikalisch, juristisch, moralisch" motivierter Bedenken habe ich den Text auf "Gelnhäuser" geändert. Letztlich gab auch Goolge den Ausschlag. "Gelnhäuser" ist dort der Sieger.


    Um so etwas zu umgehen müsste man ja immer schreiben "Barbarossastädter Trainer"

  • Sergej Budanow ist lt. der Gelnhäuser HP Deutscher, gebürtiger Ukrainer. Jetzt kann man es sich raussuchen ;)


    Ich hätte eine ernsthafte Frage: Wiederverwendbarkeit schreibt man mit ie oder? Word möchte, dass ich das e weglasse, ich weigere mich, fühle mich aber nicht 100 % wohl dabei...

    MfG Felix0711


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    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 ()

  • Oh Gott, Felix verrate bitte meine Unwissenheit nicht (besonders nicht im Board), ansonsten wird man mir hier die Eselskappe aufziehen :lol:

  • Zitat

    Original von Waldorf
    Wieder mit "ie" enthält immer den Sinn des Wiederholens, während "wider" mit "i" immer sinngemäß "gegen" meint.


    Sell isch mir klar, deswegen war ich auch etwas irritiert ob des etwas unkonventionellen Vorschlags der Word-Rechtschreibprüfung...

    MfG Felix0711


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    Harald Schmidt

  • Wie nun die Einwohner Kenias genannt werden, interessiert mich auch mal wirklich! Dann muss ich die liebe Grace in meiner Familie nicht immer "die aus Kenia" nennen. "Keniaken" habe ich übrigens auch schon gehört!


    Die Städtebewohner dagegen scheinen immer den Stimmungen des Autors zu entspringen, so heißen die Bewohner der kleinen Stadt Rhede neben meinem Heimatort mitunter auch "Rhedenser"...


    PS: Auf die Word-Rechtschreibprüfung habe ich mich noch nie richtig verlassen können. Sie erkennt nur wenig und liegt oft falsch, weil einfach der Zusammenhang nicht gesehen wird.
    Wiederverwendbarkeit ist absolut richtig!

  • heißen die nicht Kineasten? :D

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Genialer Artikel aus der Stuttgarter Zeitung über unkontinente Sprachunfalliden :D



    Davon abgesehen möchte ich mal festhalten: Nach Abkürzungen in Verbindung mit dem Genitiv steht niemals ein s: des THW, des PKW, des VFL,...

    MfG Felix0711


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    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 ()

  • Zitat

    Original von Felix0711
    Davon abgesehen möchte ich mal festhalten: Nach Abkürzungen in Verbindung mit dem Genitiv steht niemals ein s: des THW, des PKW, des VFL,...


    Das versteht der Großteil wohl nie. Genau so wenig die Tatsache, dass der Plural von Lastkraftwagen nicht Lastkraftwagens ist, und daher die Abkürzung auch kein s bekommt. Ein LKW, drei LKW.

  • Der Plural von Lastkraftwagen ist übrigens auch nicht Lastkraftwägen. Und der Plural von Lager ist nicht Läger, wie man es in diversen Lehrbüchern zur Produktion nachlesen kann... sondern Lastkraftwagen bzw. Lager (Plural).


    Zitat

    Ich habe keine Lust mehr an... + Akkusativ


    Es gibt wohl Gegenden in Deutschland, da verwendet man Lust haben an mit Akkusativ. Ich würde sagen, "ich habe Lust an gutem Essen" und nicht "Ich habe Lust an gutes Essen". Ich würde also den Dativ verwenden. Wer hat recht? A propos: Es geht nicht um Lust haben auf! Und es geht auch nicht um Lust verlieren an!

    MfG Felix0711


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    6 Mal editiert, zuletzt von Felix0711 ()