Dresden vor 61 Jahren ...

  • Zitat

    Der NS-Propaganda bot das Massaker von Dresden noch einmal Gelegenheit, an den Durchhaltewillen der Deutschen zu appellieren.


    Zitat

    Zitat von Sepp
    Vielmehr diente dies ja, wie schon in dem von dir zitierten Artikel ausgeführt, den Nationalsozialisten als weiteres Propaganda-Instrument, um die Furcht der deutschen vor der Unmenschlichkeit der Sieger zu schüren.


    Die beiden Sätze haben anderslautende Aussagen. Das Statement von DHM ist aus der NS-Perspektive verfasst, was ich oben auch deutlich gemacht habe. Dort steht nicht, dass die Gelegenheit zur Durchhaltepropaganda, die sich durch den Angriff auf Dresden selbstverständlich ergab, auch erfolgreich war. Das interpretierst du hinein. Ich glaube nicht, dass man deine Auffassung teilen kann.


    Zitat

    Zitat von Sepp
    Ich habe nur für mich selbst festgestellt, dass vieles von dem, was ich bislang als unumstößlich angesehen habe, einer gründlichen Überarbeitung bedarf.


    Dürfen wir erfahren, wie es dazu gekommen ist?


    Zitat

    Zitat von Linksaussen
    felix: deinen ersten satz "Der Auslöser des Zweiten Weltkriegs liegt für mich hauptsächlich in Hitlers pathologischem Judenhass" kann man so nicht stehen lassen. die judenvernichtung hatte eine eigene dynamik, die durch die besonderen umstände des krieges begünstigt und radikalisiert wurden, aber kriegsauslöser war sie nicht.


    Okay, falsch formuliert. Hitlers Judenhass führt ihn direkt zu seiner "Blut-und-Boden-Ideologie" und damit zum naturgegebenen Expansionsstreben der arischen Rasse (Slawen, Bolschewiken und Juden sind minderwertig und müssen daher ihr Land zur Verfügung stellen - oder so ähnlich). Und diese Ideologie führte dann zum WK2.

    MfG Felix0711


    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    3 Mal editiert, zuletzt von Felix0711 ()

  • ehrlich gesagt: der name war mir bisher weitestgehend unbekannt. aber was bei wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Gerd_Schultze-Rhonhof) zu ihm und insbesondere zu seinem buch steht, lässt nicht gerade auf instrumentalisierung durch rechtsextreme kreise schließen, sondern vielmehr eine entsprechende haltung.


    da fällt mir ein, hab mal ein referat zum hoßbach-protokoll gehalten, in dem ich auch den versuch rechter kreise, es als fälschung zu bezeichnen, behandelte. in dem zusammenhang hab ich den namen auch irgendwo gelesen.

  • Zitat

    Original von Sepp


    Allein dieser Spruch zeigt, dass du nicht einmal ansatzweise versucht hast, [...] in Erwägung zu ziehen, dass es geschichtliche Fakten gibt, die dir nicht bekannt sind. [...]


    Zitat

    Original von Sepp
    ein Buch, dass einige interessante Fragen aufwirft: "Der Krieg, der viele Väter hatte" [...von...] Gerd Schultze-Rhonhof


    Noch Fragen, Kienzle ?

  • Ja, Hauser


    Siehe oben: Wie kommt es zu Sepps Geschichtsauffassung über den 2. Weltkrieg?

    MfG Felix0711


    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Vielleicht kann dieses Interview mit dem Autor des Werkes erhellen ? (Ich distanziere mich ausdrücklichst von der verlinkten Seite. Es handelt sich nur um eine Information, mit wem man es bei Herr Schulze-Rhonhoff zu tun hat und mit welchen Leuten er verkehrt, bzw. ihnen Interviews gewährt)

  • Zitat

    Original von Hereticus
    Noch Fragen, Kienzle ?


    Hast du es gelesen? ;)


    Zitat

    Original von Linksaussen
    ehrlich gesagt: der name war mir bisher weitestgehend unbekannt. aber was bei wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Gerd_Schultze-Rhonhof) zu ihm und insbesondere zu seinem buch steht, lässt nicht gerade auf instrumentalisierung durch rechtsextreme kreise schließen, sondern vielmehr eine entsprechende haltung.


    Ich bin sicher, du hast nicht vergessen, wer bei Wikipedia die Artikel schreibt und die erst kürzlich bekannt gewordene Aufregung um einen dieser Artikel ist dir bestimmt ebenfalls bekannt. ;)


    Zitat

    Original von Felix
    Wie kommt es zu Sepps Geschichtsauffassung über den 2. Weltkrieg?


    Ohne weiter ins Detail gehen zu wollen: Mich hat lediglich interessiert, inwieweit hier eine Diskussion über den Bombenangriff auf Dresden möglich ist, ohne dass sich die Diskutanten gegenseitig in irgendwelche Ecken rücken.


    Und zu deiner ganz persönlichen Beruhigung: Ich habe meine Meinungen über unsere eigene Politik, über unser Wirtschaftssystem und über die Politik und Geschichte einiger anderer Länder in den letzten Jahren teilweise entscheidend revidieren müssen. Und ich werde den Verdacht nicht los, dass das noch nicht alles war ... ;)


    EDIT:


    Zitat

    Original von Hereticus
    Es handelt sich nur um eine Information, mit wem man es bei Herr Schulze-Rhonhoff zu tun hat und mit welchen Leuten er verkehrt, bzw. ihnen Interviews gewährt


    Was stört dich jetzt: Der Wortlaut des Interviews oder der Interviewer? Letzterer ist m.E. unerheblich - es kommt darauf an, was Menschen sagen, nicht wem.


    Ich mach jetzt Feierabend ... stehe morgen wieder für Eierwürfe zur Verfügung ... ;)

    Sieger Fanclubturnier ESA 2006


    Vizemeister Fanclubturnier ESA 2007


    Teamchef Fanclubturnier ESA 2008 :P

    Einmal editiert, zuletzt von Sepp ()

  • Nochmal: Vielleicht nennen wir das Thema einfach um in "Die wöchentliche Debatte über den Nationalsozialismus" und vergessen Dresden... Es ist schon verwunderlich; naja, eigentlich eben nicht, wie einige immer wieder auf das Thema aller Themen zurückfallen. Ich lese es nicht mehr weiter.

  • Sepp: mir ist das wiki-system bekannt, auch wenn die aufregung um einen artikel wohl andere bezüge hat.
    aber da du das buch gelesen hast, kannst du ja vielleicht zu den angaben, die bei wikipedia zum "väter"-buch gemacht werden, etwas sagen?

  • Das Interview mit Herrn Schulze-Irgendwas genügt mir eigentlich völlig um die Ansichten, die er vermutlich in seinem Buch vertritt, nachzuvollziehen. Armes Deutschland.


    Gottfried: Das Thema "Bombenangriff auf Dresden" lässt sich meiner Meinung nach nicht ausreichend beleuchten, wenn die Hintergründe unklar sind oder durch irgendwelche Machwerke verwässert werden. Da wir den Hintergrund jetzt vermutlich ausreichend beleuchtet haben, könnten wir eigentlich zum urspünglichen Thema zurückkommen. An meiner Meinung über den Einstiegsartikel halte ich fest.


    Also dann: B2T ;)

    MfG Felix0711


    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Um mal wieder den Bezug zu Dresden zu finden:


    Zitat

    Dresden, der Film, 13. Februar 1945
    Dresden- der Film handelt um eine Krankenschwester Anna (Felicitas Woll), die sich in einen verwundeten britischen Piloten verliebt. Und das alles vor dem Hintergrund der Bombennacht vom 13. Februar 1945, an dem in nur einer alliierten Angriffswelle in kürzester Zeit, um 22 Uhr die gesamte Dresdner Innenstadt fast vollständig zerstört wurde. Bis dahin blieb das "Elbflorenz" weitgehend verschont. Weiterhin spielen unter anderen Heiner Lauterbach, Wolfgang Stumph, Benjamin Sadler, Jürgen Heinrich und Marie Bäumer mit. Eine erstklassige Besetzung und der Regisseur Roland Suso Richter, einer der gefragtesten und erfolgreichsten in seinem Fach in Deutschland, leitet den Film.



    Bin schon sehr gespannt auf diesen Film. Ich hoffe, dass die Liebesgeschichte nicht all zu im Vordergrund steht und es nicht nur Bomben hagelt.
    Da meine Großeltern in Dresden leben habe ich eine besondere Verbundenheit zu dieser Stadt. Gerade weil beide meiner Großeltern den Angriff mitbekommen haben und ich miterleben durfte, wie diese Stadt in den letzten Jahren wieder aufgebaut wurde.
    Ich denke man sollte diesen Angriff (wie auch all die anderen brutalen Begebenheiten des 2. Weltkrieges) nicht vergessen und finde es legitim, dass man versucht die Schuldfrage zu klären. Doch wird man nie einen definitiven Schuldigen finden. Auf jeder Seite wurden Verbrechen begannen (wie das im Krieg eben so ist), doch wie schon geschrieben wurde: The war is over!
    Trotzdem sollte man das Thema nicht vergessen, denn aus der Vergangenheit kann man wohl immer noch am meisten lernen. (Auch wenn mir da heutzutage meine Zweifel kommen...)
    So, eig. woltle ich nur kurz was zu dem Film schreiben, aber dazu interessiert mich das ganze Thema viel zu sehr! :rolleyes:


    P.S.: Man sollte nicht alle Jugendlichen über einen Kamm scheren! es gibt auch welche, die dieses Thema mehr interessiert als mit "wievielen Fingern man schreibt" ;)

    Einmal editiert, zuletzt von blondie ()

  • hab mal ein interview mit nico hoffmann, dem produzenten all dieser historiendramen (die luftbrücke, die sturmflut, der tunnel uswusf.) gelesen. darin hat er beschrieben, wie man die filme inszeniert: man nehme einen spektakulären historischen hintergrund und eine dreiecks-liebesgeschichte. fertig. (aussage von mir leicht zugespitzt).

  • Der Film läuft am 5. und 6. März 2006 im ZDF. Die DVD erscheint am 9. März. Ich habe mir von den ganzen TeamWorx-Produktionen (Nico Hoffmann) nur Stauffenberg angeguckt und fand das schon imposant. Natürlich muss man im Fernsehen ein paar Sachen vereinfachend darstellen aber ich gehe fest davon aus, das "Dresden" auch wieder ein guter Film ist.


    Übrigens kommt zu dem "spektakulären historischen hintergrund und der dreiecks-liebesgeschichte" noch eine hübsche Schauspielerhin hinzu ;)

    MfG Felix0711


    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • *hochschieb*


    Ich bin noch skeptisch - da ist mir bisher zu viel Rummel um diesen "grandiosen" Film gemacht worden. Mal schaun, was das heute Abend gibt.

  • Ich hab zwar jetzt nur n Stück (ca. ne Stunde) gesehen, aber diese Stunde war wenig überzeugend. Der Film schafft es in dieser Stunde an keiner Stelle, auch nur ein bißchen von der Tragik der Situation rüberzubringen.
    Alles wirkt einfach nur aufgesetzt und irgendwie daneben - ein schlechter Versuch eben.

  • ich finde den FIlm ausgesprochen gelungen. Wenn man es zulässt, kann man sich einigermaßen in diese beklemmenden Gefühle der Menschen hineinversetzen (dass ich nach dem Film husten musste, lag allerdings an meiner Erkältung). Die absurden Bilder von Frauen, die einen Kinderwagen hinter sich herziehen und nicht merken, dass er längst verbrannt ist, eine Frau, die in der Ruine ihr Esszimmer fegt, dieser unbändige Lärm, der jedes Wort verschluckt....und dieser Wahnsinn, einen Mann, der sein gerade geborenes Baby auf dem Arm trägt und nur eine Schüssel sucht in einem völlig zerstörten Haus (vielleicht sogar sein eigenes) wird von noch absurderen Nazigestalten als Plünderer erschossen. "Hier, halten Sie mal", sagt einer der Gestalten zu einer vorbeigehenden Frau und drückt ihr das Baby in den Arm. Ich denke, diese Szenen beschreiben diesen ganzen Wahnsinn.


    Ob es nun richtig war, eine Liebesgeschichte da mit einzubinden, kann man sicher diskutieren, aber ohne wäre es nur eine Dokumentation. Der Engländer sieht am Ende, wozu er selber beigetragen hat all die Jahre. Sieht nicht mehr die Nazis in den Deutschen, sondern Menschen wie in Coventry. Mich hat der Film sehr berührt. Hollywood hätte das sicher ne Nummer dicker gemacht, aber mir hat es so gereicht

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

    Einmal editiert, zuletzt von Olaf ()

  • Der Film kommt genau zweimal auf die "Gefühlsebene": Die Vorbehalte des britischen Kommandeurs über den Bombenbefehl kommen relativ gut raus und als der Vater der Hauptfigur stirbt. Aber es stimmt schon, wie Olaf sagt, dass die Verstörung recht gut dargestellt wird.


    Insgesamt ein recht guter Film, der am Ende in relativ drastischen Bildern das Bombardement und seine Folgen zeigt (es fehlt nur eine Slomo der einstürzenden Frauenkirche). Die tatsächliche Geschichte wird durch die Stories, die den Film durchziehen (Dreiecksbeziehung der Hauptfigur, Geschäfte des Vaters), leider arg verwässert. Aber sonst wäre so ein Film vermutlich auch schwer erträglich. Vermutlich hätte man es kaum besser machen können. Auch die Mischung zwischen Film, O-Tönen, alten Filmen usw. fand ich gut und gelungen.


    Gefehlt hat mir die komplette weltpolitische Dimension, Jalta wurde nur kurz angesprochen (selbst das wird dem gewöhnlichen ZDF-Zuschauer zu hoch gewesen sein).

    MfG Felix0711


    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    2 Mal editiert, zuletzt von Felix0711 ()

  • Ich hab vom zweiten Teil leider nur die letzen 20 Minuten sehen können - aber die waren schon sehr beeindruckend bzw. beklemmend. Genug Tragik, genug Wahnsinn, genug Verzweifelung.

  • Zitat

    Original von Gottfried
    Was hast Du erwartet? Daß Dein Sofa brennt?


    Ist es Dein Hobby, sinnlose Kommentare abzugeben?


    rest: Sorry, ich kann eure Meinung nicht teilen - und viele aus meinem Bekanntenkreis (Arbeitskollegen, Freunde), mit denen ich bisher gesprochen habe, haben das ähnlich gesehen.
    Man betrachtet das ganze vielleicht auch aus einem etwas anderen Blickwinkel, wenn man am Ort des Geschehens lebt und vielleicht ein bißchen mehr über die Hintergründe Bescheid weiß.
    Jedenfalls fehlte für meinen Geschmack diesem Film etwas, kann da auch nicht sagen was - für mich wirkte es jedenfalls ziemlich aufgesetzt.


    felix: Es gibt sehr gute Anti-Kriegs-Filme, die ohne derartige Stories auskommen - beispielsweise Full Metal Jacket.

  • und ich hatte angenommen, den Dresdnern blutet beim Anblick des Filmes das Herz. Aber wahrscheinlich ist es wirklich so, wer seine Stadt im Film beschrhieben sieht, urteilt ganz anders als jemand, der die Stadt nicht kennt.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)