Die HSG Sulzbach/Leidersbach hat einen spektakulären Neuzugang zu vermelden: die 87fache weißrussische Handball-Nationalspielerin Raissa Tichonowitsch wird ab dem Sommer die Farben der HSG Sulzbach/Leidersbach tragen und bis mindestens 2008 für die Kombinierten am Untermain auf Torejagd gehen.
Die 34jährige, 1.65m große Rechtshänderin bringt reichlich Bundesligaluft mit nach Sulzbach: seit 10 Jahren spielt Tichonowitsch in der Eliteliga Deutschlands, warf von 1996 bis 1997 für Hessen Hersfeld, von 1997 bis 2000 für Bayer Leverkusen und von 2000 bis 2006 für ihren aktuellen Club FHC Frankfurt/Oder jede Menge Tore. Mit dem FHC wurde sie 2003 Deutscher Pokalsieger, 2004 führte sie ihr Team als Kapitänin zur Deutschen Meisterschaft. Am 19. März 2005 hatte die Minskerin ihr vorerst letztes Spiel für ihren Club gemacht, dann legte sie eine Babypause ein und bekam im September vergangenen Jahres ihr zweites Kind. Aber bereits kurz darauf – im November 2005 – nahm Tichonowitsch wieder das Training auf und konnte am 20. Januar ihr Comeback beim FHC gegen den 1.FC Nürnberg feiern. Zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens war die pfeilschnelle Flügelflitzerin die mit Abstand erfolgreichste Werferin ihrer Mannschaft, und auch seit Januar avancierte sie trotz Trainingsrückstand wieder zu einem Eckpfeiler von FHC-Coach Thomas Horlyk.
Die HSG ist begeistert von dieser Verpflichtung. „Raissa ist trotz ihres Alters eine unfassbar dynamische Erscheinung. Mit ihrer Erfahrung, ihrem Kampfwillen, das immer noch in ihren Augen lodert, und der disziplinierten Einstellung zum Handball wird das weißrussische Kraftpaket unsere Mannschaft hervorragend ergänzen. Wir sind äußerst glücklich, dass Raissa sich trotz mehreren Angeboten von finanzkräftigeren Bundesligaklubs für die HSG entschieden hat“, so HSG-Manager Matthias Suffel. Überzeugt werden konnte Tichonowitsch mit einem Kombi-Paket, das das Management speziell für sie und ihre Familie „maßgeschneidert“ hat. Ihr Ehemann Igor wird einen Job am Flughafen Frankfurt annehmen, Raissa wird ab September einen Ausbildungsplatz bei einem Sponsor der HSG beginnen. So kann die Familie Tichonowitsch eine Zukunft nach dem Handball in unserer Region in Ruhe aufbauen und dabei noch ein paar Jährchen das machen, was Raissa am meisten Spass macht, nämlich Handball spielen.
Quelle: hsg-damenhandball.de