ZitatAlles anzeigenHilflose VfL-Frauen rennen in die Pleite
FHC Frankfurt erteilt Oldenburgerinnen beim 30:27 Lehrstunde – Trainer Krowicki ratlos
Die VfL-Frauen fanden nie richtig ins Spiel. Die Niederlage hätte von 800 Zuschauern leicht höher ausfallen können.
OLDENBURG - Was unterscheidet den FHC Frankfurt/Oder vom VfL Oldenburg? Antwort: Der Club aus Brandenburg spielt mit einem deutlich geringeren Etat Handball mit Herz und Verstand – und seit Sonnabend wohl auch um die deutsche Meisterschaft mit. Mit dieser bitteren Erkenntnis verließen 800 zumeist tief enttäuschte Zuschauer die EWE-Arena, nachdem die FHC-Frauen den zu Saisonbeginn weiter verstärkten VfL-Kader 60 Minuten lang vorgeführt hatten.
Die unermüdlich rackernde Wiebke Kethorn war einer der wenigen Lichtblicke. BILD: H. Jack
„Unser Auftritt war eine Katastrophe. Das war seit Monaten unsere schlechteste Leistung“, meinte ein ratloser VfL-Trainer Leszek Krowicki. Wohlwissend: Die Niederlage hätte leicht auch deutlich höher ausfallen können.
Hoch motiviert, aber auch plan- und hilflos rannten die Oldenburgerinnen in ihre sechste Heimpleite der laufenden Bundesligasaison. Der Versuch, dem Gegner mit einer 3:2:1-Deckung die Angriffslust zu nehmen, scheiterte ebenso kläglich wie auf der anderen Seite das zähe Ringen, eine grundsolide, kompakte 6:0-Abwehr auseinander zu dividieren.
So mussten die Fans bis zur 18. Minute warten, ehe die Russin Natalja Parchina das erste Rückraumtor für den VfL erzielte. Zu diesem Zeitpunkt führte Frankfurt bereits mit 10:5 – hoch verdient, auch weil die Mannschaft von Trainer Dietmar Schmidt wacher, konzentrierter, athletischer, zielstrebiger, dynamischer und aggressiver auftrat.
Diese Attribute hatten die VfL-Frauen entweder in der Kabine oder nach ihren glanzlosen Europapokal-Auftritten in den Schweizer Alpen zurück gelassen. Krowicki versuchte gegenzusteuern, wechselte erst die Abwehrformationen, dann das Personal aus. Die FHC-Frauen aber ließen sich davon nicht beeindrucken, schraubten den Vorsprung zwischenzeitlich gar auf neun Treffer (16:7/28. Minute) und bewiesen Teamgeist und Widerstandskraft als beides gefordert war.
Oldenburg hatte sich beim 22:24 (50.) bis auf zwei Tore heran gepirscht, doch die starken Anne Jochin und Franziska Mietzner (beide sechs Tore) sorgten innerhalb von nur 60 Sekunden schnell wieder für glasklare Verhältnisse in der Arena. Über die Stationen 27:23 (54.) und 29:24 (57.) fuhr der Brandenburg-Express den VfL-Frauen endgültig davon. „Meine Mädels waren auf den Punkt fit“, freute sich Schmidt über den wichtigen Auswärtssieg, der Platz vier in der Tabelle zementiert.
Wie einfach und klar ein Angriffsspiel sein kann, zeigte der VfL ansatzweise mit der Einwechslung der erst 17-jährigen Caroline Schmele. Eine einfache Kreuzbewegung und schon traf das Rückraum-Talent mit fünf ihrer sechs Würfe ins FHC-Tor. Solche Lichtblicke gab es beim VfL nur wenige – sicher die unermüdlich rackernde Wiebke Kethorn (5 Tore), aber auch Haege Fagerhus (9/5) bewies Nervenstärke beim Verwandeln von fünf Siebenmetern.
Sabrina Neuendorf indes bekam der Gegner überhaupt nicht gut. Gegen ihren Ex-Club wollte die 23-Jährige unbedingt glänzen, was in überhasteten und eigensinnigen Aktionen mündete.
Als Totalausfall erwies sich Dagmara Kowalska. Die Polin nahm sich neun Würfe, versuchte es schließlich mit Gewalt und traf nur ein einziges Mal. Das war für eine erfahrene National- und Führungsspielerin einfach zu wenig.
Quelle: VON OTTO-ULRICH BALS- http://www.NWZonline.de/vflhandball
Geil, besser kann man diese Tatsache nicht formulieren.
Hoffentlich merkt die "EWE" das mal endlich. In Ostbrandenburg die Gaskunden abzocken und im Grünkohlland verprassen!
Eine sinnvolle Investition sieht anders aus. Oder heißt es statt win win, lieber lost lost.