US-Milliardär kauft Color-Line-Arena

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    US-Milliardär kauft Color-Line-Arena


    HAMBURG - US-Milliardär Philip F. Anschutz hat für rund 75 Millionen Euro die Hamburger Color-Line-Arena gekauft. Sie gehörte der finnischen Mediengruppe Rautakirja. Anschutz besitzt weltweit Veranstaltungshallen und Sportteams. Auch die Eishockeyklubs Hamburg Freezers und Eisbären Berlin gehören zum Imperium, Weltstars wie Jon Bon Jovi stehen bei Anschutz unter Vertrag. "Wir wollen Hamburg auf die Weltkarte des Entertainments bringen", sagt Detlef Kornett, Europachef der Anschutz Entertainment Group.


    (c) abendblatt.de


    2 Mal editiert, zuletzt von OsloStar ()

  • Hm, da fällt mir ein, daß der HSV Handball durch die Besitzer der Halle quasi 'erpreßbar' ist.


    Zitat

    "Wir wollen Hamburg auf die Weltkarte des Entertainments bringen", sagt Detlef Kornett, Europachef der Anschutz Entertainment Group.


    Da ist der HSV-Handball ja nun kaum ein Eckpfeiler :lol:


    Der Nachweis, daß eine Arena in Deutschland privatwirtschaftlich einigermaßen rentabel betrieben werden kann, steht weiterhin aus (man beachte den Kaufpreis, der weit unter den Baukosten liegt) - genauso sieht es übrigens für den Arenenhandball aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Karl ()

  • Ich lese grade, dass die O2-World "nur" 17.000 Zuschauer unterbringen kann. Waren hier nicht mal 21.000 geplant?

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    Original von Karl
    Hm, da fällt mir ein, daß der HSV Handball durch die Besitzer der Halle quasi 'erpreßbar' ist.



    Da ist der HSV-Handball ja nun kaum ein Eckpfeiler :lol:


    Wieso? Ich fühle mich immer gut unterhalten.


    Zitat

    Original von KarlDer Nachweis, daß eine Arena in Deutschland privatwirtschaftlich einigermaßen rentabel betrieben werden kann, steht weiterhin aus (man beachte den Kaufpreis, der weit unter den Baukosten liegt) - genauso sieht es übrigens für den Arenenhandball aus.



    Zitat

    Mit der Color-Line-Arena erwirbt die AEG die führende Veranstaltungshalle Deutschlands. Als einzige schreibt sie schwarze Zahlen, operativ seit dem zweiten Monat ihres Bestehens (Dezember 2002), seit zwei Jahren werden auch Zinsen und Tilgungsraten für den Bau erwirtschaftet. 2007 werden an 135 Veranstaltungstagen, Sportanteil rund 40 Prozent, mehr als 1,2 Millionen Besucher erwartet. Mit Auf- und Umbauten ist die Halle an 215 Tagen im Jahr belegt. Geschäftsführer Uwe Frommhold (50) bleibt wie die 17 Angestellten. Kornett: "Das Team hat klasse gearbeitet."


    Quelle: Hamburger Abendblatt

  • wintermute: Alles klar - die Baukosten haben sich super rentiert - und das Ganze wird jetzt für knapp über die Hälfte der Baukosten verkauft, weil der jetzige Besitzer nicht mehr weiß, wohin mit den Erlösen ;)


    Mag übrigens auch durchaus sein, daß auch der HSV schwarze Zahlen schreibt (bilanztechnisch) - ich hab keine Ahnung.


    Aber: warum wohl? :lol:

  • Freundschaft!


    Zitat

    Original von Karl
    wintermute: Alles klar - die Baukosten haben sich super rentiert - und das Ganze wird jetzt für knapp über die Hälfte der Baukosten verkauft, weil der jetzige Besitzer nicht mehr weiß, wohin mit den Erlösen ;)


    Das habe ich auch erst gedacht. Aber wenn ich mir das so genau durchlese, dann finde ich das den Satz, daß "...seit zwei Jahren werden auch Zinsen und Tilgungsraten für den Bau erwirtschaftet" werden. Da liegt ja eigentlich auf der Hand, daß die Verbindlichkeiten ebenfalls auf der Gesellschaft liegen und nicht bei der Mutter. Diese würde AEG dann wohl mit übernehmen. Wenn die Mutter mit einem Eigenkapitalanteil von deutlich unter dem Kaufpreis dabei war, dann macht sie doch ein gutes Geschäft.

    Einmal editiert, zuletzt von ALF ()

  • Der Satz ist natürlich beliebig interpretierbar - es handelt sich hier allerdings naturgemäß um Eigenauskünfte der Betreiber (das irgendwann mal Raten getilgt werden müssen, ist klar - die Frage ist, ob das mit Hilfe der Mutter geschieht. Von daher auch der Verweis im letzten Posting auf den HSV und Rudolph. Selbstverständlich werden die Gelder von Rudolph auch vom HSV operativ 'erwirtschaftet' - so kann man es zumindest sehen)


    Interessant ist, daß Anschütz mit Berlin und Hamburg eine gewisse 'Marktmacht' auf dem Arenensektor aufbaut - da werden Synergieeffekte angestrebt werden.


    Das der Handball in Berlin bei der Arenenkonzeption eine Rolle gespielt hat, ist nicht zu erkennen. Genaugenommen ist der HSV-Handball ja der Verein zur Arena - ohne die Arena wäre er nie entstanden und hätte keinerlei 'Existenzberechtigung'


    Der Auszug aus der Arena wäre das Ende des HSV-Handballs! Halt, nee, die können dann ja einfach nach Düsseldorf, München, Bremen oder so umziehen (es geht ja einfach nur darum, eine Arena zu bespielen)

    5 Mal editiert, zuletzt von Karl ()

    • Offizieller Beitrag

    Karl, das sehe ich ähnlich. Die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Arenen und Handballvereinen scheint sich zu wandeln.


    In Bezug auf Berlin habe ich dasselbe Empfinden, Handball spielt(e) bei der Konzeptionierung der O2-World keine Rolle. Ich will es nicht ausschließen, dass in Zukunft das eine oder andere Topspiel in der o2-World ausgetragen wird, einen Regelspielbetrieb halte ich dagegen für sehr unwahrscheinlich. Solange die Schmeling-Halle nicht regelmäßig ausverkauft ist und die Eintrittspreise (deutlich?) unter dem Ligaschnitt liegen sehe ich keinen Grund zu wechseln.


    Interessante Äußerungen in der Richtung habe ich auch von der PorscheArena im Hinterkopf. Im Zusammenhang mit der Kornwestheimer Insolvenz gab es damals Äußerung, dass für den Hallenbetreiber Handball nicht mehr so interessant wäre, da auf Verlegungen Rücksicht genommen werden müsse und da Handball oft Termine belege, die bei Einzelveranstaltungen deutlich lukrativer genutzt werden könnten.


    Das kann ich insofern nachvollziehen, da zwar 20 Handball-Veranstaltungen pro Saison interessant sein könnten, wenn aber die Mehrzahl an einem Samstag stattfindet, an dem auch eine ausverkaufte Einzelveranstaltung möglich wäre, dann sehe ich durchaus die Alternativen.


    In Bezug auf die Color Line Arena will ich nicht interpretieren, ob die Halle mit oder ohne Verbindlichkeiten übernommen wird. Es war ja nur die Aussage, die Halle würde die letzten zwei Jahre rentabel arbeiten. Da muss man logischerweise Kapitaldienst berücksichtigen. Ob das allerdings bedeutet, dass bei einem Verkauf die Verbindlichkeiten auch an den neuen Betreiber übergehen, will ich daraus nicht interpretieren. Das ist für mich ein anderes paar Stiefel.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Karl
    Hm, da fällt mir ein, daß der HSV Handball durch die Besitzer der Halle quasi 'erpreßbar' ist.



    Da ist der HSV-Handball ja nun kaum ein Eckpfeiler


    Naja, ich denke, der HSV Handball wird jetzt nicht mehr erpressbarer, als er es vorher schon war - schließlich gehörte die Halle auch vorher nicht dem HSV Handball (jedenfalls wenn ich das richtig mitbekommen habe).


    Ist halt die Frage, wer mehr auf den anderen angewiesen ist - die Halle auf den Handball oder der Handball auf die Halle ...

  • Nuja, Anschutz neigt aber anders als die Finnen dazu, seine Veranstaltungen selbst zu produzieren... (die Eishockeyteams in Hamburg und Berlin gehören ihm ja bereits)


    Ob der überhaupt weiß, was Handball ist? Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen der Arena sind angekündigt - sowas kostet und rechtfertigt höhere Mieten.


    Ob Anschutz den HSV-Handball übernehmen möchte? Naja, die Bücher des HSVs werden wohl kein Argument sein :lol:


    Fragen über Fragen...


    Edit: Die Finnen mußten ja noch wegen dem hier wohl gewisse Rücksichten nehmen (von wegen: Arenen rechnen sich ;) :(

    Zitat

    Finanziert wurde der Bau der Arena vom finnischen Unternehmer Harry Harkimo und von der Stadt Hamburg, die Harkimo das Grundstück für einen symbolischen Preis von einer Mark verkaufte und als vorbereitende Maßnahme für 12 Mio. Mark (etwa 6,1 Mio. Euro) Verbesserungen der Infrastruktur ausführen ließ.

    Wikipedia


    Fühlt sich Anschutz auch zur 'Rücksichtnahme' verpflichtet?

    3 Mal editiert, zuletzt von Karl ()

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    Original von Karl
    Edit: Die Finnen mußten ja noch wegen dem hier wohl gewisse Rücksichten nehmen (von wegen: Arenen rechnen sich ;) :(

    Wikipedia


    Fühlt sich Anschutz auch zur 'Rücksichtnahme' verpflichtet?


    Ob er sich verpflichtet fühlt, wird wohl nicht die Frage sein. Der Verkauf kann nach meiner Kenntnis nur mit der Zustimmung der Freien und Hansestadt Hamburg stattfinden und da wird sicherlich ein Vertrag das Ausmaß der Rücksichtnahme regeln. Insofern dürfte sich auch in dieser Hinsicht nicht viel ändern, zumal eine fruchtbare Zusammenarbeit in beiderseitigem Interesse ist.


    Ich bin mal gespannt, was sich ändern wird. Wenn sich etwas ändert, was der Otto-Normal-Besucher ohne VIP-Pass mitbekommt. Solange es auch weiterhin einen Extra-Eingang für Dauerkartenbesitzer gibt, werde ich mich mit den meisten Änderungen arrangieren können. ;)

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • HSV Handball droht Mieterhöhung
    Die Anschutz Entertainment Group (AEG) hat auch für die Handballer des HSV eine Art Bestandschutz ausgegeben. Ein Einstieg als Investor ist nicht geplant, die Fußballer des HSV böten sich eher an. Die AEG besitzt u. a. den David-Beckham-Klub Los Angeles Galaxy. Als einfacher Mieter droht den Handballern 2008 eine Erhöhung der Abgaben (bisher rund eine halbe Million Euro für die Saison). Der geplante Um- und Ausbau besonders im Hospitality-Bereich macht die Color-Line-Arena als Spielstätte noch attraktiver. Zuletzt hatte der HSV selbst 6000 Euro investiert, um das On-Stage-Restaurant seinen Ansprüchen für die Sponsorenbetreuung (Silberclub) anzupassen.


    Quelle: Abendblatt

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