Wie die Nachwuchsarbeit in der Breite stribt...

  • Zitat

    Original von Balljäger


    Dann schau halt mal, wo der Trainer dieser 94er Truppe jetzt die Aktiven und nächstes Jahr die B-Jugend trainiert.
    Jetzt muß man nur noch wissen, dass er aus HU-Steinheim wohl nichts kriegen wird und dass Münster in Person eines HHV-Stützpunkttrainer auch bohrt wie entfesselt - aber es gibt ja noch Spieler aus anderen Vereinen ...



    Wird in den restlichen Vereinen auf selben Niveau gearbeitet wie bei Herrn Thomas S. ? Spielen sie dort Jugend Regionalliga?


    Wenn dem so ist, dann sehe ich keinen Grund zu wechseln.
    Andernfalls kann man zumindest mal drüber nachdenken.

  • Zitat

    Original von Río


    Wird in den restlichen Vereinen auf selben Niveau gearbeitet wie bei Herrn Thomas S. ? Spielen sie dort Jugend Regionalliga?


    Wenn dem so ist, dann sehe ich keinen Grund zu wechseln.
    Andernfalls kann man zumindest mal drüber nachdenken.


    Kann in anderen Vereinen nur deshalb nicht so gut gearbeitet werden, weil bestimmte Trainer in Vereinen und Landesverbänden gleichzeitig aktiv sind und bestimmte Spieler deshalb den Verein wechseln (müssen, z. B. um in Auswahlmannschaften zu bleiben) ? Verlieren Vereine deshalb Spieler und sind nicht für die Regionalliga qualifiziert ?


    Wenn dem so ist, dann sehe ich einen Grund darüber nachzudenken.

    "Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden." (Gustave Flaubert)

  • manchmal wird in anderen vereinen sogar besser gearbeitet. manche auswahltrainer nutzen da aber wohl ein wenig ihre macht aus. fakt ist aber halt, dass sich ein spieler dann optimal weiter entwickelt, wenn er möglichst gute mit-/gegenspieler im training und im spiel hat. und einen guten trainer. haken ist aber halt, dass es nicht soo viele gute spieler gibt. also macht es sinn, sie bei wenigen vereinen zu konzentrieren. ob das zwangsläufig beim auswahltrainer sein muss, sei mal dahingestellt. das ist ja schließlich kein zertifiziertes qualitätsmerkmal.


    die vereine müssen sich aber halt mal fragen, warum sie wollen, dass sich ihre jugendmannschaft für die regionalliga qualifiziert.

  • Zitat

    Original von Río
    Wird in den restlichen Vereinen auf selben Niveau gearbeitet wie bei Herrn Thomas S. ? Spielen sie dort Jugend Regionalliga?


    Mea culpa - habe ich vergessen, dass nur in der RL gut trainiert und gespielt werden kann?
    Steckt dahinter die gleiche Einstellung, wie die, dass man nur bei einem HBL-Verein die Jugend-Nationalmannschaft erreichen kann?
    Oder die, dass Talente immer früher und immer mehr in der nächsthöheren Altersklasse spielen müssen?


    Für eine erfolgreiche, ausbildungsorientierte Jugendarbeit braucht es mehrere Faktoren:
    - eine homogene Trainingsgruppe,
    - adäquate Trainingsumfänge,
    - eine altersgerechte Spielklasse auf hohem Niveau,
    - einen guten Trainer.

  • dem letzten absatz stimme ich zu 100% zu. im optimalfall hat die homegene trainingsgruppe aber nun halt mal ein hohes niveau. adäquate trainingsumfänge sind in einem leistungszentrum eher zu realisieren als bei einem "dorfverein". die spielklasse auf hohem niveau gibt es nicht überall im richtigen alter. und ein guter trainer ist natürlich grundvoraussetzung.


    wenn es diese idealvoraussetzungen aber oft genug gäbe, bräuchte auch kein talent in der nächsthöheren altersklasse spielen ...


    und dummerweise konzentrieren nun mal die hbl-vereine den größten anteil an finanzkraft, die in den handball fließt. warum also sie nicht dazu bewegen, dass sie ein bisschen was davon in die jugendförderung an der spitze stecken. sie müssen halt irgendwann dann auch kapieren, dass sie auch selbst dafür verantwortlich sind, dass der roi passt ...

  • Es ist ja wohl unbestritten dass der Wallauer Trainer Qualität ohne Ende in eine Mannschaft bringt. Wer sich da als Spieler nicht entwickelt ist selbst schuld.


    Aber das ist ja gar nicht das Thema.


    Wenn die hessischen Konkurrenzvereine


    Zitat


    - eine homogene Trainingsgruppe,
    - adäquate Trainingsumfänge,
    - eine altersgerechte Spielklasse auf hohem Niveau,
    - einen guten Trainer.


    bringen, dann gibts keinen Grund zu wechseln.


    Außerdem würde ich zu den Merkmalen die man benötigt um gut arbeiten zu können noch


    - soziales Umfeld rund um den Verein das stimmt


    ergenzen. Heist du hast Leute im Verein die mit den Eltern kommunizieren, die einen Spieler bei schlechten Leistungen in der Schule/Ausbildung auch mal sitzen lassen. Die für die Kids da sind wenn es Probleme daheim oder mit Freunden/Lehrern gibt.

  • eher gering. selbst wenn man es schafft, 6-7 spieler auf ein gutes niveau zu bekommen, wird es immer welche geben, die deutlich abfallen. und wenn dann nicht der dorfverein anfängt woanders abzuwerben ...

  • Zitat

    Original von Lord Vader
    Wie seht ihr eigentlich die Chance einer homogenen Trainingsgruppe im klassischen Dorfverein?


    Gut möglich.


    Natürlich ist man dann irgendwann auf dem Level dass Spieler von Auswärts kommen.


    In meinem Heimatverein ist es z.b. so. Vor Jahren mit einer E Jugend aus den Jahrgängen 91/92/93/94 angefangen und mittlerweile sind wir gut dabei. Trainieren in A- und B- Jugend 4 mal die Woche, machen spezielles Fördertraining wo es nur um den einzelnen Spieler geht, haben Physios im Training und bei Spielen, Kooperationen mit mehreren Schulen und haben Unterstützung durch Ärzt, falls man mal ein MRT braucht und kein Termin vor Sommer 2014 zu bekommen ist.


    Im unteren Leistungsbereich, also C und D Jugend wird auch 3 mal die Woche gearbeitet und die Jungs machen nebenher brav ihre Hausaufgaben.


    Ich denke es ist eine Sache des Willens und der Zeit die man investieren will. Denn eins darf man sich nicht vormachen, dass es einfach und mal nebenher machbar ist.


    Und es kostest alles einen riesen Haufen Kohle!!!



    Edit: Und wir sind definitiv weiterhin ein Dorfverein. Unsere 1. Herrenmannschaft spielt Landesliga. Das was wir in der Jugend leisten wird hoffentlich ab 10/11 die Ernte sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Río ()

    • Offizieller Beitrag

    @ Rio


    Das was Du mir schilderst ist Trainingsqualität


    Aber wie schafft es der klassische Dorfverein mit 10-12Kindern pro Jahrgang eine homogene Truppe hinzubekommen. Ich verfolge seit einigen Jahren bei uns im Kreis die Szene und komme eigentlich zum Schluss, dass kein Verein homogene Kader hat. Fast alle haben talentierte Spieler und gleichzeitig Kinder deren Stärken sicher eher in anderen Bereichen liegen ...


    Bei den ausbildenden Dorfvereinen kommen dann aus der Region weitere Spieler dazu. Dann wird es homogener, weil die Schwächeren aufhören.


    Nur wo ist da dann der Unterschied ? Wenn der kleine Verein die noch kleineren Vereine ausbluten lässt oder wenn der Großverein die Kaderspieler zusammenzieht.


    Ausbildung soll Spieler entwickeln - nicht die Meriten eines Trainers oder eines Vereins mehren. Da sehe ich das große Problem dieser Kritik

  • [quote]Original von Río
    Es ist ja wohl unbestritten dass der Wallauer Trainer Qualität ohne Ende in eine Mannschaft bringt. Wer sich da als Spieler nicht entwickelt ist selbst schuld.



    Der Wallauer Trainer mag Qualität in eine Mannschaft bringen. Allerdings wird er nächste Saison auch die Aktiven trainieren und kann sich vermutlich nicht klonen.


    Derzeit ist er vor allem damit beschäftigt, sich Qualität REINZUHOLEN. Dabei geht er derart zielstrebig vor, dass man schon einen Interessen-Konflikt zwischen seiner Tätigkeit als Auswahl-Trainer und seiner zukünftigen Vereinstätigkeit erkennen kann. Das ist wenig rühmlich, allzumal nicht sicher ist, dass die Spieler tatsächlich bessere Bedingungen vorfinden. In den mir bekannten Fällen darf man das sogar sehr bezweifeln.


    Am Ende geht es immer um eine funktionierende Mannschaft und um ein passendes Umfeld. Das ist leistungsfördernd und auch bei der sonstigen persönlichen Entwicklung – die hier wie immer nur ein Randthema ist – entscheidend.

  • Das Ganze zieht auch noch in anderen Bereichen Kreise. Es steht die Ligareform an, die Spitze in Deutschland wird schlanker – und die Bundesligisten breiten sich auch im mittleren Leistungbereich immer mehr aus und reduzieren somit weiter die Anzahl an Standorten, an denen leistungsorientierter Handball angeboten wird. Aus 2 zweiten Ligen wird eine, aus 5 Regionalligen werden 4 – und die Reserve(Farm-)Teams der HBL mischen munter mit, was ja im Sinne der „Jugend-Zertifikat-Jünger“ aus Dortmund auch gewünscht ist.


    In der Regio Nordost sind zur laufenden Runde Schwerin II, Kiel II und Füchse II aufgestiegen, letztere führen mit ihrem aus ganz Berlin zusammengesammelten Talente-Pool die Liga an und stehen vor dem Aufstieg in die zweite Liga, Im Süden marschiert HBW II vorneweg. In Hamburg zieht wohl die II. des HSV im kommenden Jahr nach – mit einigen Spielern, die aus ihren (Männer-)Regionalligamannschaften gehen „mussten“, weil das ihnen von Auswahltrainern nahegelegt wurde. Da ist dann die Wettkampfgruppe die Hamburger Oberliga (!), bestenfalls die Trainingsgruppe mal die Bundesligamannschaft, inklusive einiger Good-Will-Einsätze gegen zweit- oder drittklassige Gegner.


    Sollte tatsächlich der Wille der HBL geschehen, dann spielen in Zukunft 18+18 Bundesligisten mit ihren zweiten Mannschaften in den dritten oder vierten Ligen. Der Begriff „Dorfverein“ wird da noch zu einer ganz neuen Bedeutung führten, wenn die HBL-Klubs die Leistungsspitze im Land im Jugendbereich und im Bereich jenseits der Bundesligen dominieren.

  • es ist halt letztlich die frage, was gewollt ist. eine schlanke spitze ist natürlich deutlich stärker und sorgt dafür, dass alles was darunter ist an qualität gewinnt, weil es eben - im idealfall - tatsächlich nur die besten nach oben schaffen. weniger kaderplätze bei den bundesligisten könnten sogar das gehaltsgefüge wieder ein bisschen auf ein normales niveau bewegen. zwangsläufig. denn wieviele vereine in deutschland haben schon tatsächlich die finanzkraft auf dauer in der bundesliga mitzuspielen? es haben ja noch nicht mal alle bundesligisten die finanzkraft sich neben ihrem topteam noch eine ausbildungsmannschaft in der 3. oder 4. liga zu leisten...


    allerdings in einem gebe ich dir recht: wenn ein auswahltrainer einem talent, das bereits in der regionalliga SPIELT empfiehlt, künftig 4.-klassig aber in der 2. mannschaft eines bundesligisten zu spielen, hat er sein amt verfehlt. sitzt das talent beim regionalligisten nur auf der bank, kann ein schritt zurück auch ein anlauf sein.


  • Aber Grundlage hierfür war die homogene Trainingsgruppe die wir in den frühen Jahren hatten. Wäre die nicht gewesen, dann würden wir jetzt ganz wo anders stehen.


    Aber du hast recht, auch bei uns ist der Qualitätsverlust in A1 und B1 nach Kaderplatz 10/11 vorhanden. Das wollte ich mit meiner rosaroten Brille wohl erst übersehen ;)


    Anders bei unserer C1, die besteht ausschließlich aus dem älteren Jahrgang und ist eine absolut homogene Truppe. Besteht aber auch nur aus 10 Feldspielern und 1 Torwart. Da wird die Homogenität durch die Kleinhaltung bewahrt.


    halbhoch: Wenn das so ist, dann will dagegen auch gar nichts mehr weiter sagen. Fakt ist für eben nur dass der Wallauer Trainer für mich einer der besten Trainer ist die ich selbst erlebt habe. Ich trainierte eine Saison unter ihm - und das war schon ganz Groß....

  • ohne den angesprochenen trainer persönlich zu kennen: aber ich vermute mal, dass du mit 22 noch nicht soviele trainer hattest, die dir einen entsprechenden vergleich ermöglichen würden. und vielleicht beurteilst du manches in ein paar jahren mit ein bisschen mehr erfahrung und wissen auch selbst ganz anders ...

  • Zitat

    Original von Troya
    ohne den angesprochenen trainer persönlich zu kennen: aber ich vermute mal, dass du mit 22 noch nicht soviele trainer hattest, die dir einen entsprechenden vergleich ermöglichen würden. und vielleicht beurteilst du manches in ein paar jahren mit ein bisschen mehr erfahrung und wissen auch selbst ganz anders ...


    Das stimmt wohl. Im Aktivenbereich beschrenkt es sich auf 4.
    + höherer Jugendbereich und Landesauswahltrainer waren es dann doch schon mehr(und hochdekorierte) als andere in ihrer ganzen Laufbahn hatten.


    Wo du sicher recht hast, ist dass ich später verschiedene Dinge anders sehen werde. Das geht mir heute schon so mit Dingen die vor Jahren waren.



    Aber da werden mir die hessischen Freunde sicher zustimmen dass der Wallauer aus fachlicher Sicht nicht angreifbar ist.

  • wie gesagt: die qualität von dem wallauer trainer kann ich nicht beurteilen. aber hohe dekorationen müssen nicht unbedingt immer für qualität (beim trainer) sprechen. manche waren auch immer zur richtigen zeit am richtigen ort oder hatten sogar mal die qualität aber haben sich nicht mit dem handball weiterentwickelt und und und ...


    aber mal ehrlich: wenn du mit 22 jahren im aktivenbereich (also in max 5 saisons) schon 5 trainer hattest... wie willst du dann die qualität eines trainers richtig einschätzen, der evtl. nicht die zeit hatte sein - mittelfristiges - konzept umzusetzen? oder sie waren tatsächlich so schlecht, dass das auch nicht unbedingt der richtige vergleich für den einzig brauchbaren wäre ... du weißt ja: unter den blinden ist der einäugige könig ... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Troya ()