Respekt als Trainer

  • Hallo Leute brauche dringen Hilfe.
    Ich trainiere ein E-Jugend, aber die Kleinen haben i-wie keinen Respekt vor mir. Kennt ihr Methoden wie man sich seine Respekt erarbeiten bzw. ihn verbessern kann?

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  • -Sicheres Auftreten = Vor dem Training wissen was ich machen will und im Notfall IMMER direkt einen 2. Plan parat haben


    -Die Kids motivieren = Bei Laufspielen immer korrigieren, direkt ansagen was besser gemacht werden soll, abklatschen wenn etwas gut war, viel loben. Den Kids das Gefühl geben wertvoll zu sein.


    -Kommunizieren = Mit den Kids auch zwischen den Übungen, vor und nach dem Training reden, nicht den Unantastbaren spielen.




    Das sind so die 3 Sachen die mir spontan eingefallen sind. "Straftraining" hat in der E und D Jugend eh noch nicht verloren und damit würdest du keinen mm voran kommen. Im Gegenteil, die Hälfte hört irgendwann auf und die andere Hälfte bockt rum.

  • Schonmal vielen Dank dafür. Und wie soll man mit Kinder umgehen, die einnehm nur freche Antworten geben und kaum zuhören wohl?
    Auf die Bank setzen? Anmeckern??

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  • Zitat

    Original von SGR-Player
    Schonmal vielen Dank dafür. Und wie soll man mit Kinder umgehen, die einnehm nur freche Antworten geben und kaum zuhören wohl?
    Auf die Bank setzen? Anmeckern??


    Was meinst Du mit frechen Antworten? Auf die Bank setzen und Anmeckern ist jedoch immer kontraoproduktiv.



    Edith meint:
    OK, wenn einzelne Kids, den Trainingsablauf so stören, dass die Übungen nicht durchgeführt werden können ist als letzte Konsequenz das Kind mE. akzeptabel, von (Kollektiv)strafen halte ich jedoch überhaupt nichts.
    Generell solltest Du aber auch immer Dich und Deine Traningsmethoden hinterfragen und reflektieren.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

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  • Nebenbei würde mich mal interessieren ob du der einzige Trainer bist oder ob du noch jemand zu Seite hast und ob das deine erste Saison als Übungsleiter ist.

  • Also frech so wie: "Nein ich mache das nicht" und allgemein Wiederworte geben. Also mein erste Jahr alleine vorher hatte ich eine Partner da haben wir das gut hinbekommen. Aber seit ich alleine bin ist das sclechter geworden. :(

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  • Machst Du Dir Gedanken wenn Kids von Dir Übungen nicht durchführen wollen und sie gefragt warum sie es nicht wollen?

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  • Ein paar Gedanken hätte ich da auch, die etwas abweichen.


    1.)
    Der beste Trainer, mit dem ich je zusammenarbeiten durfte, war gleichzeitig Grundschullehrer mit Jahrzehnten Erfahrung als Lehrer/Trainer. "Die ersten fünf Minuten mit einer Klasse oder einer Mannschaft sind entscheidend."


    Möglicherweise hast Du also schon verloren. Kein Grund aufzugeben.


    2.)
    GERADE mit einer männlichen E-Jugend kannst Du Wattebäuschchen werfen als Strafe vergessen. Ich habe mehrere Jahre auch mE Mannschaften nebenbei betreut. Wenn mir einer dazwischen quatscht, machen alle Liniensprints. Wenn jemand seinen Ball prellt, während ich etwas erkläre, machen alle Liniensprints. Hast Du einen richtig gestörten Bengel dazwischen, der irgendwann gezielt alle laufen lässt, um Aufmerksamkeit zu bekommen, macht es natürlich keinen Sinn mehr, die Kollektivstrafe verfehlt seine Wirkung. Wenn Du jetzt weiter machst, vergraulst Du die anderen oder sie lynchen irgendwann Deinen Bekloppten. Zu Beginn des Trainings noch ein oder zweimal laufen lassen, ab dann kommt der Bursche auf die Bank für den Rest des Trainings. Entweder er ist erziehbar, dann hast Du irgendwann Ruhe, oder eben nicht, dann kommt er irgendwann nicht mehr zum Training - und Du hast wieder Ruhe. Ich hatte mal ein richtig gestörtes Kind dabei, die Mutter war stocksauer, als er mit Handball aufhörte, dann hatte sie ihn nämlich wieder zu Hause an der Backe und das günstige Babysitten war vorbei. Ich bin Trainer und kein Therapeut...


    Die übrigen Bengels müsstest Du Dir erziehen können. Nach der Kollektivstrafe musst Du aber in der Lage sein, sofort wieder runter zu fahren. Es muss dann wieder Spaß machen (Zuckerbrot und Peitsche). Werden die Bengels nur geknüppelt, kann es ihnen egal sein, ob sie gerade bestraft werden oder normales Training machen.


    Was Dir auf keinen Fall passieren darf, ist verletzte Eitelkeit. Das eine Kind, das Dir nach fünf, acht oder zehn Minuten sagt "Die Übung ist langweilig!", ist nicht Dein Feind, sondern Dein ehrlichster Kritiker. Kurze Zeit später denken alle so und Deine Übung geht den Bach runter und Du wirst maulig. Wenn Du auf Deinen Kritiker hörst ("Nur noch eine Minuten - jetzt aber noch mal anstrengen!"), dann hast Du die Chance, die Motivation hoch zu halten.


    3.)
    Apropos Spaß. Besagte Trainerlegende meinte zu mir, Du musst den Kindern zum Einstieg etwas Besonderes bieten (damit sie erst einmal gefesselt sind) und zum Abschluss (damit sie wiederkommen). Als Beispiel nannte er ein "Abschlussspiel". Er hat alle Bengels mit Ball etwa 10 m von der Wand nebeneinander in eine Reihe gestellt. Die C-Jugendlichen, die schon vorzeitig in der Halle störten, mussten dann die Wand entlang laufen und durften abgeworfen werden. Ich habe das mal mit Mädchen (Minis) und Tennisbällen gemacht. Da ich keine Opfer zur Hand hatte, bin ich selbst gelaufen. Noch ein Jahr später haben sie mich gefragt, ob wir das mal wiederholen könnten.


    4.)
    Die notorischen Störenfriede kann ich mir nicht im Training erlauben und Du auch nicht. Ich habe in acht Jahren im jetzigen Verein alle Störenfriede, Jungs wie Mädchen, entweder durch Strafmaßnahmen vergrault (s.o.) oder ich habe den Eltern klar gemacht, dass eine Mannschaftssportart nichts für das Kind ist. In einem Fall reichte auch mal ein kräftiges Anfauchen, da hat die Dame den Verein gewechselt ( "Ich spiele hier ja nur mit Schrott zusammen. Das ist ja nur Schrott in meiner Mannschaft." - So die Dame im Training zu ihren Mitspielerinnen. Jetzt spielt sie in der Kreisklasse im Nachbarverein - eine Altersklasse zu hoch weil sich ihre Mannschaft aufgelöst hat - und ist vielleicht glücklicher, während ich in ihrem Jahrgang eine sehr starke Mannschaft beisammen habe.)


    Ein Störenfried raus und Du bekommst irgendwann drei neue Spieler dafür oder hältst eben die Anderen, die sonst gehen würden. In Deinem Alter wirst Du allerdings zu kämpfen haben, wenn Du so rigoros vorgehst. Für Dich kann es dann nur heißen "Er oder ich". Davon abgesehen, einer von hundert Spielern Deines Alters dürfte dazu geeignet sein, fachlich / menschlich allein eine Mannschaft zu betreuen. Ich habe erst mit dem C-Lizenz Lehrgang gelernt, dass ich bis dahin alles falsch gemacht habe, was nur geht. Und danach hatte ich zwar etwas mehr theoretisches Wissen, hatte aber immer noch nicht die notwendige Erfahrung. Hol Dir unbedingt noch wen älteres mit ins Boot (wenn Du nicht der Eine unter hundert bist).

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  • Ich würde auf jedenfall versuchen wieder einen zweiten Mann mit als Trainer/Betreuer zu suchen.

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  • Zitat

    Original von Outsider81
    Ich würde auf jedenfall versuchen wieder einen zweiten Mann mit als Trainer/Betreuer zu suchen.


    Definitiv!


    Wenn du nicht grad total gestörte Kinder hast die trainieren wollen und schon wissen worum es geht, dann brauchst du nen 2. Mann. (Solche gibts auch)


    Eigentlich brauchst du in dem Alter immer den 2. Mann/Frau.


    Bei uns ist es z.B. so, dass wir in der E Jugend zeitweise 28 Kids haben.
    Da wird grundsätzlich nur zu 3. gearbeitet.

  • hallo!? ihr erwartet von einer mE Jugend sehr viel. Die Kinder sind nicht wirklich alt und natürlich wie alle "Kinder" topen sie. Man kann keine Musterknaben draus machen. Evtl. sollte man sich überlegen sie ein wenig "Auszupowern" deshalb schicken ja die Eltern die Kinder in einen "Freizeitverein".


    Was Respekt angeht, kommt es wie schon hier oben genannt auf die ersten paar Minuten bzw. Trainingstd. an. Die Kinder sind nicht dumm und testen aus wie weit sie mit dir gehen können. Am Anfang lieber strenger sein und dann etwas "lockerer".


    Darf ich fragen wie alt du bist?

    « Spielerschreck ist Ausdruck von Individualismus. »

  • Klar Spielerschreck
    ich bin 18 Jahre alt.
    PS: Schon mal danke für die bisherigen Tipps.

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    SGR-Player

  • Und wie viele Beiträge hast Du schon geschrieben? :D Herkunft? Fan von? :lol:

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  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Und wie viele Beiträge hast Du schon geschrieben? :D Herkunft? Fan von? :lol:



    Fieß :D

  • Hi SGR-Player,


    Schreien oder Herumbrüllen bringt bei den Kids nichts. Ein ruhiger Ton, gedultiger Umgang mit denen und ein sachlicher Wortschatz ist in der Regel immer ein gutes Arrgoment bei den Kids.


    Kinder in diesem Alter bekommen immer sehr viel mit und merken sich auch vieles, meistens auch zu viel. Die Betreuung der Kinder der Kinder stellt den Übungsleiter/Trainer auf eine sehr harte Probe. Er muss wiederrum Geduld haben.


    Wortspiele, Wettkampfspiele, Kindergrundspiel und Beschäftigungseinheiten sind ebenso wichtig wie der Umgang mit denen. Auch die Eltern schauen genau zu, denn Sie vertrauen ihrem Kind den Trainer für diese Zeit an. Man darf als Trainer oder Übungsleiter nie die Geduld verlieren mit den kleinen. Ich weiß, dass es schwer ist.


    Das Durchsetzungsvermögen der Trainer ist ein wichtiger Bestandteil und sollte immer von 2-3 Trainer verfolgt werden. Denn die Kinder wollen Aufmerksamkeit haben und was sie auch brauchen.


    Man kann jedoch auch die Eltern für die Betreuung gewinnen, indem man sie einfach mit anspricht, auch dann erkennt an schnell das Interesse der Eltern an dem Sport, das ihr Kind betreibt. Natürlich musst du über den Trainingsablaufplan die Oberhand behalten.
    Erzieherische Maßnahmen kannst du auch bei den Eltern einholen. Man sollte bei den Eltern auch die Informationen einholen um das Kind/die Kinder besser kennenlernen kann. Hier sollte man auch mal auf die Wünsche der Eltern eingehen bzw. der Kids.


    Spielerische Formen und das ständige Unterhalten bzw. das ständige Bewegungstraining der Kinder spielt auch heut zu tage eine wichtige Rolle. Kinder in diesem Alter sollte man alles spielerisch beibringen, also das Grundwissen und die Grundausbildung in dem wichtigen Punkt "Grundlagentraining" einbeziehen. Fangspiele ohne Ball oder mit Ball oder verschiedenen Ballgrößen mit einbinden.


    Strafübungen oder ähnliches zu einzusetzen, da stellen die Kinder auf Stur und machen dann was sie wollen. Die Oberhand solltest du haben und nicht die Kinder.



    Das ist meine Auffassung als Jugendtrainer zu diesem Thema...........



    Also SGP-Player ................. hab Gedulg...............es wird schon...



    Grüße von mir......

  • Onkitor: Sehr guter Beitrag!!

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Onkitor


    ja, diese Maßnahmen halte ich auch für sinnvoll.


    Grundsätzlich denke ich aber: sollte es sich um einen einzelnen "Querulanten" handeln ist es häufig einfacher und effektiver ihn zu ignorieren und mit den anderen Spielern weiter zu machen. Denn da die allermeisten Kinder kommen, weil ihnen Handball Spaß macht, werden sie deinen Anweisungen folgen, sofern dein Gesamtkonzept halbwegs stimmig ist ;) Und was unseren "Querulanten" betrifft: Kinder in dem Alter halten es meistens nicht lange aus, vom Rand aus zu zuschauen - vor allem dann nicht, wenn der Rest der Truppe einen Heidenspaß hat. Wenn er sagt: "Das mach ich nicht", sagst du einfach: "Ok, dann setzt dich, wir spielen ohne dich". Habe die Erfahrung gemacht, dass es bei Einzelnen meistens funtioniert und sie sich später wieder bereitwillig in die Gruppe einfügen. Hauptsache du gibts dem Nörgler keine Plattform, weil dann die Gefahr besteht, dass er seine Show bekommt und dann den ein oder anderen Mitspieler mitreisst. Bei Mehreren wird es dann auch schwierig, weil eine Gruppe immer eine gewisse Eigendynamik entwickelt, die unter Umständen schwer zu kontrollieren ist.

    Einmal editiert, zuletzt von fliederina ()

  • Zitat

    Original von Outsider81
    Onkitor: Sehr guter Beitrag!!


    Danke Dir Outsider81 ........!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    @fliederina


    ja das stimmt auch schon. Aber dann die Kinder aus die Bank zu setzen als "Strafe" das sie nicht wollen oder keine lust haben, finde ich auch nicht richtig. Deswegen habe ich ja in meinen ersten Beitrag dazu geschrieben, dass es ja nicht erst dazu kommen sollte.


    Ist meine Meinung dazu...........


    LG

  • naja, es ist ja so gesehen keine Strafe, denn das Kind wollte ja nicht mitmachen und kann jederzeit wieder einsteigen, wenn es den Bock überwunden hat. Man arbeit hier mit dem freien Willen und einer Wahlalternative.

  • Zitat

    Original von fliederina
    naja, es ist ja so gesehen keine Strafe, denn das Kind wollte ja nicht mitmachen und kann jederzeit wieder einsteigen, wenn es den Bock überwunden hat. Man arbeit hier mit dem freien Willen und einer Wahlalternative.


    ja stimmt ja auch schon so, aber das Kind denkt dann dies als Strafe an. Finde ich so

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