Mich treibt schon länger die Frage um, ob Spielzüge oder Auslösehandlungen im Handball überhaupt notwendig sind. Die Konsequenz wäre ein Spiel, das von der Mannschaft frei gestaltet wird.
Spielzüge und Auslösehandlungen bereiten die Abwehr darauf vor, dass gleich etwas passieren wird, somit ist die Abwehr gewarnt. Weitere Probleme sind, wenn ein abgesprochenes Vorgehen komplett durchlaufen worden ist, dass der Angriff kurzfristig nicht weiß, was er nun machen soll. Außerdem werden entstehende Lücken nicht erkannt, weil die Spieler auf ein bestimmtes Vorgehen programmiert worden sind.
Wenn man darauf verzichten möchte, müssen die Spieler situativ die richtig Kleingruppentaktik finden (Sperre-Absetzen, Stoßen, Kreuzen) oder selbst den Torabschluss suchen. Ich empfinde dieses Vorgehen als Trainer und Spieler höchst anspruchsvoll. Ich denke, dass dieses Vorgehen bessere und mündigere Spieler hervorbringt, egal in welchem Leistungsbereich wir uns bewegen.
Damit möchte ich nicht die Wirkung von Auslösehandlungen und Spielzügen in Abrede stellen. Sie funktionieren und sind wirkungsvoll. Zumindest der Ansatz der Spielzüge und häufig sie selber, sind in einer Zeit entstanden, in der der Handball noch nicht so schnell war wie heutzutage.
Nun seid ihr dran