Aus meiner Sicht sollte man in Machullas Aussagen nicht zu viel hineininterpretieren bzw. seine Aussagen nicht gleich aufbauschen und große Probleme daraus ableiten.
1. Es ist doch klar, dass jeder Trainer die Formation auf die Platte schickt, mit der die Erfolgswahrscheinlichkeit am höchsten ist aus seiner Sicht. Das ist nichts Überraschendes.
2. Machulla nimmt in Kauf, dass es unzufriedene Spieler geben wird, weil sie nicht ihre erwartete Rolle bekommen.
a) Das muss man nicht unbedingt kritisch sehen. Für mich heißt diese Aussage, dass man bei der Kaderplanung schon gewisse Vorstellungen hat, wer vielleicht eher als Stammspieler eingeplant ist, man aber nach dem Leistungsprinzip auswählt. Man schaut also, wer in der Vorbereitung vielleicht überrascht & deshalb erst mal den Vorzug bekommt gegenüber einem Spieler, den man eher als Nr. 1 auf seiner Position gesehen hätte.
b) Man sollte vielleicht auch sehen, dass eine klare Rollenverteilung einer runderneuerten Mannschaft Sicherheit und Struktur gibt. Wenn man zu viel durchwechselt, kann auch Unsicherheit entstehen. Eine vorerst klare Stammformation kann sich auch leichter einspielen & Automatismen bilden. Dafür dürfen sie auch Fehler machen, wie Machulla auf der Eröffnungs-PK ja schon erklärt hat.
c) Woher will man wissen, dass die Spieler, die nicht zur Stammformation am 1. Spieltag zählen, auch danach nicht spielen dürfen? Klar kann man auf Flensburger Erfahrungen verweisen. Machullas Aussage kann aber genauso gut bedeuten, dass diese Spieler weniger spielen, als sie selbst erwarten würden. Das hieße dann, dass auch die "Bankdrücker" spielen. Zwar wenig, aber sie würden Einsatzzeit bekommen. Nur halt nicht so viel, wie bei der Kaderzusammenstellung geplant oder erwartet.
Aus meiner Sicht sollte manch Einer vielleicht den Ball flach halten & erst mal abwarten, was dann tatsächlich geschieht.