U20 und U18 WM der Frauen, 2018

  • Heute spielt Deutschland leider gleichzeitig mit der ungarischen Mannschaft. Ich werde auf das Spiel für den Platz 13. verzichten (es ist sowieso ganz egal, ob man 13. oder 14. wird) und so die deutsche Mädels nicht mehr sehen. Von allem anderen werde ich später schreiben. Das Akku meines Laptops ist fasst leer. :)

  • Das man ausscheidet, das kann alles passieren und ist nicht ganz so tragisch, denn man hatte einige Spiele ja mit dem denkbar knappsten Ergebnis verloren. Aber was nicht sein kann, ist der an Größenwahn grenzende Übermut im Vorfeld. "Wir fahren da hin um Weltmeister zu werden!" Da stände etwas mehr Understatement besser zu Gesicht.

    "Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer!"


    btw: Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Vater einer Bundesligaspielerin bin? :hi:

  • Warum denn immer Understatement? Sie sind doch gegen den Gruppensieger der anderen Gruppe extrem knapp gescheitert und hatten Chancen zu gewinnen. Drei Mal hat man mit einem Tor Differenz verloren? Es kommt auch immer darauf an wie man die Ziele formuliert und ob man dabei in Arroganz verfällt oder nicht. Hohe Ziele können nie schaden.

  • Das ist korrekt..aber oft ist es besser solch hohen Ziele eventuell nur intern zu äussern statt sie nach aussen zu tragen,,klappt es dann nicht, dann fällt es eben auf einen zurück...und von der "Papierform" war das Deutsche Team ja nun kaum der Top Favorit


    wenn man 3 Spiele sehr knapp verliert zeigt das aber auch auf dass letztlich die Qualität fehlt..denn wenn man die hat gewinnt man solch enge Spiele ebena auch bzw. verliert jedenfalls nicht alle

  • (Und der niederländischer Trainer kommt nach der WM an den Rhein. Eine Linkshand wie Dione Housheer haben die Elfen nicht, doch, wenn Leverkusen ähnlich spielen wird, wie die Junior-Oranje, werden wir uns sicher freuen).


    Zschocke wird da hoffentlich eine zentrale Rolle spielen!

  • Bemerkenswert gestern wieder die Zuseherzahlen in der Fönixarena - 3400 bei Ungarn-Slowenien. Das Turnier scheint Werbung für den Handballsport zu sein. Auch heutiger Gegner der Ungarinnen wird für hohes Interesse sorgen, für Spiele gegen Rumänien braucht man in Ungarn niemanden zu motivieren, trotzdem glaube ich, das Kroatien der einfachere Gegner gewesen wäre,
    Interessant dazu auch, dass drei Nationen aus der "Deutschlandvorrundengruppe" im Achtelfinale ausgeschieden sind, nur Gruppensieger Frankreich es in das Viertelfinale geschafft hat.

  • Interessant dazu auch, dass drei Nationen aus der "Deutschlandvorrundengruppe" im Achtelfinale ausgeschieden sind, nur Gruppensieger Frankreich es in das Viertelfinale geschafft hat


    Das zeigt, dass wir nicht in der "Hammergruppe" waren wie vorab postuliert worden war. Auch dies sollte zur Einordnung der Leistung unserer Mannschaft beitragen.


    Armes Fußball- und Handballdeutschland: Bei allen letzten internationalen Meisterschaften sind unsere Männer wie Frauen vorzeitig ausgeschieden! Nun hat es auch noch die Juniorinnen erwischt, die letztes Jahr bei der EM immerhin noch Fünfte waren. Und alle diese Mannschaften waren schon mal Weltmeister (auch wenn es bei einigen schon etwas zurückliegt). Was ist da faul?

  • Naja, man könnte ja damit argumentieren, dass die Gruppe so "hammerhart" war, dass die Teams sich völlig verausgaben mussten, so dass dann im Achtelfinale alle Körner weg waren :P


    Und was heisst hier, was ist "faul"..Die Deutschen Teams sind einfach gönnerhaft gegenüber den anderen Nationen..da hat man sich dann auf jeden Fall den Fairnispreis verdient :)

  • Deutschlands Handballmänner waren bei der EM2014 Zuseher
    2016 Europameister..
    Die Männer U18 ist 2012 in der Vorrunde beinahe ausgeschieden, dann sind sie Europameister geworden.
    Ich glaube gerade im Handball ist eine ständige Erfolgsgeschichte nicht möglich, da liegen die Nationen zu knapp beisammen.
    Vor allem in den einzelnen Nachwuchsjahrgängen kommt das besonders stark zu tragen.
    Viele Spiele gewinnst du ab einem gewissen Niveau im Kopf, da sind knappe Niederlagen, wie es die deutschen Girls bei dieser WM erlebt haben gerade nicht förderlich.

  • Viele Spiele gewinnst du ab einem gewissen Niveau im Kopf,


    ... oder verlierst sie eben mit einem Tor. Dabei spielt natürlich auch die mentale Vorbereitung der Mannschaft eine Rolle. Und solche Sprüche wie von Bohm vorab sind dabei gewiss nicht hilfreich. Man hatte - vor allem bei den verlorenen Spielen in der Gruppenphase - das Gefühl, dass der Mannschaft irgendwie der letzte Kick, die absolute Leidenschaft fehlt (Beim THC heißt das "Siegergen".). Dazu braucht man natürlich auch die entsprechenden Spielertypen; da wirkten einige doch eher etwas "unterkühlt".


    Auch die (Nicht-)Aufstellung bzw. Einsatzzeiten einiger Spielerinnen haben mich irritiert. Dass die Abwehr nicht immer harmonierte, hat Germanicus schon angesprochen. Es ist bemerkenswert, dass man dies erst im WM-Turnier merkt - bei einer Mannschaft, die fast unverändert schon seit Jahren zusammenspielt. Und im Angriff haben einige Spielerinnen kaum eine Chance bekommen, sich zu zeigen (Soffel, Dölle, Redder, Franz). Dabei wären mehr Pausen für die 1.Garnitur im Rückraum durchaus angebracht gewesen.


    Doch die Kernfrage bei allen unseren weiblichen Nationalmannschaften (vonn der U 16 bis zu den Frauen) bleibt meines Erachtens: Wie lässt sich die Trefferquote verbessern - und zwar von allen Positionen. Zwar lautet die alte Handball-Weisheit: "Spiele werden in der Abwehr gewonnen." Aber wenn vorn nix reingemacht wird, nutzt auf Dauer auch eine gute Abwehr (zu) wenig - wie sich gestern am Ende wieder gezeigt hat.

  • In Hälfte 2 kann Ungarn scheinbar immer zulegen - auch heute gegen Rumänien - Gratulation!
    Damit ist man dem Ziel - lt. einem Bericht ad. Nemzetisport - eine Medaillie, einen großen Schritt näher gekommen!

  • Deutschland ist auf dem Leistungsniveau von Japan angekommen - das ist die bittere Bilanz dieser WM für unsere Mannschaft. Sie hat heute wieder gezeigt, was sie kann und was sie nicht kann - ein Spiegelbild der Gruppenspiele (nur mit etwas mehr Glück am Ende). Bleibt zu hoffen, dass es die U18 in einigen Wochen besser macht.

  • Zu den Schiedsrichtern. Generell schon sehr strenge Liníe, jedoch mit Ausnahmen: heute bei Russland - Niederlande haben die sehr viel durchgehen lassen. Vor allem Holland hat damit gehadert. Bei DEU-JAP war es schon extrem. Die ersten beiden direkten 2-Min ohne vorher Gelb waren schon abenteuerlich. Aber ansonsten finde ich die Leistungen hier gut, da recht ausgeglichen.
    Zum Thema "Deutschland ist auf dem Niveau Japans angekommen" Korea und Japan haben aufgeholt. Dänemark war beim 24:16 gegen Korea heute absolut chancenlos. Nach 23 Minuten 5 Tore. Die haben in dem Alter eine Physis, das ist nicht mehr normal. Korea noch extremer als Japan, aber auch die sind in der Deckung gerannt wie die Duracellhasen.
    Russland - Holland war richtiger Damenhandball. Ich freu mich auf die Halbfinals. Auch Ungarn wird gegen Korea Probleme kriegen und NOR-RUS auf den ersten Blick Vorteil russland, aber wer weiss.

  • Nun ist mit Frankreich auch die letzte Mannschaft aus der "Hammergruppe" D ausgeschieden. Auch aus der vermeintlich starken Gruppe C sind alle raus. Wer hätte schon auf diese Halbfinalpaarungen getippt?


    Mir hat heute vor allem imponiert:
    - mit welcher Kaltschnäuzigkeit und Cleverness Korea sein Spiel durchgezogen und Dänemark abgekocht hat;
    - dass Norwegen trotz (teilweise erheblichen) Rückstandes während des gesamten Spiels immer an sich geglaubt und kühlen Kopf bewahrt hat, während die französischen Kampfmaschinen mit nachlassenden Kräften immer nervöser und unsicherer wurden.


    Ich hoffe, dass unsere Mädels und vor allem der Trainerstab und alle Verantwortlichen im DHB die Viertelfinalspiele angesehen haben (oder dies noch tun werden): So wird heute in diesem Alter Handball gespielt! Davon sind wir weit entfernt - auch wenn wir gegen Dänemark nur mit 1 Tor verloren haben.

  • Das Deutsche Team ist sehr glücklich über den Sieg gegen Japan und man zieht ein positives Fazit....nein, kein Scherz, so steht das bei handball world com wirklich


    Ok, Platz 13 ist ja auch ein ordentlcihes Ergebnis :irony:

  • kommt ja immer auf die Betrachtungsweise an-nach den vollmundigen Posaunenchören vor der WM ist das Fazit vernichtend-sieht man den Verlauf des Turnieres dann ist am Ende der Sieg gegen Japan noch ein tröstliches Ende
    auch eine Bundestrainerin Bohn muss erst lernen ihre Grenzen mit DIESER Mannschaft zu kennen-Träumen darf ja erlaubt sein,aber man muss aufpassen dann nicht nur noch auf Wolke 7 zu schweben... :verbot:

  • Meiner Meinung nach sind U-Großereignisse immer schön, um die aktuelle Talente, die Stars der Zukunft zu sehen, und zu erfahren wie gut die Mädels der eigenen Heimat sind, gemessen an alle andere Länder der Welt.
    Dass man hier Weltmeister sein wollte, war natürlich Quatsch, auch wenn einige große Favoriten (und damit meine ich vor allem Russland und Dänemark) ohne ihre besten Spielerinnen gekommen sind. Auch Deutschland hat übrigens auf ihre beste Spielerin verzichtet: Emi Bölk spielt so lange nicht im Nachwuchs mehr, dass man fasst vergessen hat: sie wurde in 1998 geboren, könnte also theoretisch teilgenommen haben. Und mit allem Respekt für Lena Degenhardt, mit Bölk wäre die deutsche Mannschaft sicher nicht schwächer gewesen.
    Bölk gehört zu den sehr guten Spielerinnen, die nicht dabei waren: die Dänin Kristina Jörgensen, die mit der dänischen Nationalmannschaft in der WM in Dezember teilgenommen hat, spielt auch nicht im U-Bereich mehr, Ida Dahl fehlt verletzungsbedingt - Caroline Svarre ist zwar eine sympatische Spielerin, doch eine ganz andere Qualität. Die Russin Skorobogatschenko ist gesperrt (Dopping), Karina Sabirova verletzt.
    Ich glaube, für die, die dem Jugendhandball folgen, musste es klar sein, dass der Kader der deutschen 1998/99 Mannschaft nicht zur Elite dieser Generation gehört, und eigentlich die schwächste der letzten deutschen Jahrgänge ist. Julia Maidhof gemessen an Maren Weigel (1994) oder Alicia Stolle (1996)? Ich kenne Luisa de Bellis und Lisa Antl persönlich gar nicht, wie sie spielten und kämpften war sehr sympatisch - die Fähigkeiten einer Anna Seidel (1994) sehe ich aber leider nicht, von Annika Ingenpaß (1996) ganz zu schweigen. Ich möchte Lena Degenhardt keineswegs beleidigen, doch sie mit Xenia Smits (1994) oder Aimée von Pereira (2000) zu vergleichen, das soll man vergessen. Ich halte Mia Zschocke zwar für die mit Abstand beste deutsche Spielmacherin seit Kim Naidzinavicius, aber bei ihr fehlt auch die Stabilität.
    Es ist übrigens bemerkenswert, wie Spielerinnen, die in U17 noch Leistungsträgerinnen waren (ich war dabei in der U17-Quali in Budapest, der U18 WM in Bratislava, dieses Jahr in Debrecen...), mittlerweile mehr oder weniger verschwanden: Vildana Halilović, Franziska Peter, Amelie Bayerl.
    So, meiner Meinung nach gibt es ca. 6-7 Mannschaften in dieser WM, die einen stärkeren Kader haben, als Deutschland. Wieso steht dann doch der Name dieses Landes doch neben der "13."? Es liegt an die ersten beiden Spiele. Ich kenne die Ursachen nicht, ich habe diese beide Spiele nicht mal vor Ort gesehen. Ich habe doch kein Zweifel, dass die Mädels zwei 1-Tor-Niederlagen kassiert hatten, obwohl beide Gegnern schwächer sind, als Deutschland. Vor einem Jahr in Celje wurden in der Schlussphase diese knappen Spielen (gegen deutlich stärkeren Gegnern) gewonnen, in 2018 verloren, und damit wurde die Chance für ein besseres Ergebnis verspielt. Schade, und nun, wenn die WM noch läuft, vielleicht sogar ärgerlich. Aber die WM wird übermorgen um ca. 23 Uhr beendet, und uns bleiben die Erinnerungen. Wir sahen eine Flügelspielerin, die auch unter Druck stabil sehr gut spielen kann (Amelie Berger), eine Spielmacherin, deren Fähigkeiten für alle klar sein müssen (Mia Zschocke), eine Torhüterin, die definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient (Lea Rühter).
    Zusammen mit Emily Bölk eigentlich auch keine sehr schlechte Jahrgänge.
    Und vielleicht hat auch die Trainerin gelernt, das nächste mal ihre Mannschaft ein bisschen besser vorzubereiten, damit man nicht Spiele, die zu gewinnen sind, verliert.
    Nächstes Jahr werden wir im gleichen Land sehen, ob es klappt. Die U19 EM in 2019 findet nämlich in Győr statt.

    Einmal editiert, zuletzt von Germanicus ()

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