Frauen-WM 2023 in Dänemark, Norwegen und Schweden

  • Hab ja nur das heutige Spiel mit Chile gesehen, hat mich heute halt nicht überzeugt.

    Die Damen spielen auch fast komplett in Chile. Dort gibt es meines Wissens keine Liga, sondern nur ein paar Turniere. Kein Vergleich zu den Senegalesinnen, bei dene nur 3 oder 4 im Senegal aktiv sind.

  • Ein super Spiel der deutschen Mannschaft gegen Polen. Und wenn die beste deutsche Spielerin sogar eigentlich einen eher schlechten Tag hat, was die Wurfquote angeht, dann ist da ja sogar noch Luft nach oben


    Ein bisschen enttäuschend fand ich bisher Südkorea. Die waren ja mal an den "Top8" dran. Das sind sie jetzt sicherlich nicht mehr.


    Ungarn gegen Montenegro gestern ein merkwürdiges Spiel. Die Montenegrinerinnen irgendwie schon mit einer sehr "einfachen" Spielweise. Die Abwehr einfach teilweise zu hart. Verrückt aber, dass sie es sogar schaffen mit sechs (!) Rechtshänderinnen auf dem Feld von Rechtsaußen den Ungarinnen ein Tor einzuschenken,

  • Ein bisschen enttäuschend fand ich bisher Südkorea.

    Ich schrieb ja schon, dass man dort das Experiment mit ausländischem Trainer wohl wieder beenden dürfte. Koreanischer Speedhandball ist ja schon fast eine eigene Gattung. Was soll da ein europäischer Trainer? Zumal die Spielerinnen kaum Englisch verstehen dürften. Die müssten ihre Toptaltente in europäischen Ligen unterbringen. Das gäbe einen Schub. Aber vielleicht ist das auch zu einfach gedacht. In Europa spielen sie ja dann keinen Speedhandball.

    Der Unterschied von Junorinnen zu Damen ist noch eklatanter als bei den Ungarinnen.


    Ansonsten ist in diesem Turnier die Europazentriertheit so stark wie nie. Angola -1 gegen Frankreicn, -6 gegen Slovenien,Unentschieden gegen Island. Gerade so dem Presidentscup entgangen. Brasilien ist auch in die Jahre gekommen und liefert beim Nachwuchs nichts mehr. Sehr traurig.

  • Ich schrieb ja schon, dass man dort das Experiment mit ausländischem Trainer wohl wieder beenden dürfte. Koreanischer Speedhandball ist ja schon fast eine eigene Gattung. Was soll da ein europäischer Trainer? Zumal die Spielerinnen kaum Englisch verstehen dürften. Die müssten ihre Toptaltente in europäischen Ligen unterbringen. Das gäbe einen Schub. Aber vielleicht ist das auch zu einfach gedacht. In Europa spielen sie ja dann keinen Speedhandball.

    Der Unterschied von Junorinnen zu Damen ist noch eklatanter als bei den Ungarinnen.


    Ansonsten ist in diesem Turnier die Europazentriertheit so stark wie nie. Angola -1 gegen Frankreicn, -6 gegen Slovenien,Unentschieden gegen Island. Gerade so dem Presidentscup entgangen. Brasilien ist auch in die Jahre gekommen und liefert beim Nachwuchs nichts mehr. Sehr traurig.

    Ja, auch ich meine, dass Korea und Japan europäischer spielen als früher, was ihnen - insbesondere bei Korea - einiges von ihrer einstigen Stärke nimmt. Z.B. war die oft gespielte schnellfüßige 3-3-Abwehr für jedem Gegner eine Herausforderung. Gerade Korea ist individuell gar nicht schlecht, aber das aktuelle Spielsystem scheint nicht recht auf die Potentiale der Spielerinnnen zu passen.


    Ebenso wie Du glaube ich auch nicht, dass der Abstand zwischen den europäischen und den nicht-europäischen Mannschaften geringer geworden ist (So habe ich Dich zumindest verstanden.). Angola konnte schon immer gut mithalten und Senegal spielt ja (wie hier schon geschrieben wurde) im grunde genommen europäischen Handball, der mit jenen im Lande nicht viel zu tun hat. Fazit: In der Vorrunde hat keine einzige nicht-europäische Mannschaft gegen eine europäische Mannschaft gewonnen. Das sollte zu denken geben.

  • Ich habe ein extrem aufschlussreiches Interview mit Signell gefunden. Schon erstaunlich, war für fundamentale Fehler ein Verband macht, trotz streng organisierter Liga und Auswahl. (Torwarttraining).

    https://sweden.postsen.com/sports/137429/Henrik-Signell-took-South-Korea-to-the-Olympics-%E2%80%93-talks-about-the-odd-job.html


    Wundert mich, dass er bei der Kritik am koreanischen Handballübervater noch Trainer dort ist.

    "But you really have to fight to get the players you want. He has been on us like a leech, to train more and train longer."

    Ein leech ist ein Blutegel. Da wundert es nicht, dass Kim Rasmussen schnell wieder weg war.


    Aber wie er darauf kommt dort ein 6-0 Variante zu spielen? Koreas Charme war immer die 3:2:1. Bis in die Hauptrunde reichte die Power immer aus und man war auf Augenhöhe. Bei dieser WM wird es ein Desaster. Man schaue sich mal die erste Viertelstunde gegen Norwegen an.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack ()

  • Nach rumänischen Pressemeldungen wird Cristina Neagu übrigens gegen Deutschland spielen (in welcher Verfassung ist eine andere Frage, hat auch seit 3 Wochen nicht trainert)


    Nuja, es ist eines der wichtigsten Spiele in ihrer Karriere, im rumänischen Handball ist alles fixiert auf die Quali für das vorolympische Turnier (und das Deutschlandspiel ist der Schlüssel), für Neagu persönlich auch, die unbedingst in Paris ihre Nationalmannschaftslaufbahn beenden möchte.


    In Rumänien gibt es eine klare Hierarchisierung - olympische Spiele stehen über alles.


    Jo, die RR-Misere im rumänische Handball ist ja bekannt und lang andauernd (in den letzten 10 Jahren gab es da nur Melinda Geiger - und die spielt ja nun seit 5 Jahren nicht mehr in der Nationalmannschaft und hat ihre Karriere jetzt, nach einem Comeback im letzten Jahr bei Bistrita nach dreijähriger Pause. wohl endgültig beendet). Das ist wirklich schwierig....(linkshändrige RAs gibt es fast im Überfluss, die haben aber allesamt nicht die Voraussetzungen RR zu spielen)


    Auf den Rückraumpositionen ist die Personaldecke aber auch generell dünn, gestern vertrat die 18jährige Diana Liaxandroiu (vom Zweitligisten Slatina) über weite Strecken die verletzte Neagu auf RL (Sorina Tirca/Grozav ist schwanger).


    Vor dem Hintergrund der Personalbesetzungen vieler traditioneller Handballnationen ist übrigens ein deutscher internationaler 'Aufstieg' fast zwangsläufig (Russland auch vorläufig weg)

    2 Mal editiert, zuletzt von Karl ()

  • Nur Brasilien gegen die Ukraine und ein Unentschieden Angolas gegen Island.

    Senegal hat Unentschieden gegen Kroatien gespielt.


    Angola hat nur -1 gegen Frankreich verloren. Die betreiben eigene Jugendarbeit, waren 2022 bei der U20 halbwegs erfolgreich und haben davon auch ein paar dabei. Das ist eben der Unterschied zum Senegal, der sich immer nur Spielerinnen bekommen kann, die es in Frankreich nicht schaffen.


    Interessant ist das schlechte Abschneiden auch für das Quali-Turnier:


    In Gruppe 1 trifft die 2 und 7 der WM auf die Nr.1 der Liste des 3 und 4. besten Kontinents. Kandidaten: Südamerika mit Argentinien, Asien mit Japan und Afrika mit Kamerun.


    In Gruppe 2 trifft die 3 und 6 der WM auf das 2. beste Team des Sieger-Kontinents und das beste Team des 2. Kontinents. Hier hat man dann drei europäische Teams und event. Japan.


    In Gruppe 3 trifft die 4 und 5 der WM auf das beste Team des Sieger-Kontinents und das 2. beste Team des 2. Kontinents. Auch hier hat man 3 europäische Teams. Der 4 Platz sollte ein Freilos sein. Paraguay oder Kasachstan.


    Falls die Japaner/Südkoreaner vor Brasilien landen, dann könnte Gruppe1 die lockerste sein. Die erreicht man als 7.. Was aber, da Frankreich/Norwegen wohl unter die besten 7 kommen werden, der 9. Platz sein könnte. Also wer das Viertelfinale nicht erreicht, hat es in der Quali eventuell leichter.


    Durch das gute Abschneiden der europäischen Teams dürften sich die DHB-Frauen eh über die europäische Liste qualifizieren. Alle 6 vor ihnen sind ja bei 6 Punkten.

    2 Mal editiert, zuletzt von horst65 ()

  • Der letzte Satz ist entscheidend. Deutschland ist zu 99% bei einem Olympia Quali Turnier schon dabei, das haben die wenigsten bisher geschnallt ^^

  • Der letzte Satz ist entscheidend. Deutschland ist zu 99% bei einem Olympia Quali Turnier schon dabei, das haben die wenigsten bisher geschnallt ^^

    Da war eigentlich vorher relativ klar, da die nicht-europäischen Kandidaten v.a. Brasilien und Südkorea sind. Und die sind qualifiziert und würden die Plätze nur weiterreichen. Dazu ist Südkorea bei Frankreich/Norwegen in der Hauptgruppe.


    Das Spanien-Geschenk letztes Jahr war eben richtig was wert und für die Polen doppelt bitter.

  • Da war eigentlich vorher relativ klar, da die nicht-europäischen Kandidaten v.a. Brasilien und Südkorea sind. Und die sind qualifiziert und würden die Plätze nur weiterreichen. Dazu ist Südkorea bei Frankreich/Norwegen in der Hauptgruppe.


    Das Spanien-Geschenk letztes Jahr war eben richtig was wert und für die Polen doppelt bitter.

    Worst Case für D wäre dann eine Quali Gruppe mit einem starken europäischem Gegner z.B. Schweden, Niederlande, Spanien plus Japan, die man ja nur mit Müh und Not besiegt hat. :|

  • Sehr gute Beiträge. Auch der andere. Danke.

    Auch das Interview ist sehr interessant und irgendwie "krass".

  • Worst Case für D wäre dann eine Quali Gruppe mit einem starken europäischem Gegner z.B. Schweden, Niederlande, Spanien plus Japan, die man ja nur mit Müh und Not besiegt hat. :|

    Ich sehe Brasilien vor Japan/Südkorea. Damit wäre Asien die Nr.3. Und Japan in Gruppe 1 zusammen mit dem besten nicht direkt qualifizierten Team der WM. Das könnte Schweden sein, wenn die Nr.4 werden und Dänemark sich direkt (Weltmeister) oder indirekt über Frankreich/Norwegen den Platz holt.


    Ich denke, dass Gruppe 2/3 gefährlicher sind. Holland & Spanien bspw. werden das VF wegen Norwegen/Frankreich nicht überstehen. Somit Kandidaten für Platz 5/6. Daher könnte Holland bspw. in 2 oder 3 landen. Über die europäische Liste könnten auch Länder wie Rumänien (11.EM), Ungarn (10.EM) oder Slowenien (8.EM) reinkommen. Problem 1: Man kann immer gegen sie verlieren. Problem 2: Sie haben die Kohle für die Ausrichtung des Turniers und somit hat man ein Auswärtsspiel. Slowenien spielt bisher (ohne Gros) eine ordentliche WM. Auch Montenegro könnte bspw. - trotz des Ungarn-Sieges - noch aus den direkten Plätzen fliegen.


    Ich denke Gruppe 1 ist trotz guter Nr.1 und Japan die einfachste Gruppe. Vermutlich muss man dafür aber das VF verpassen.


    Werden die Asiaten zweitbester Kontinent ist natürlich Gruppe 2 interessant. 3 Europäer und Japan.

    Einmal editiert, zuletzt von horst65 ()

  • Ich hatte mir auf der Website der IHF, mal die Nominierungen einiger Teilnehmer angeschaut, aber nicht komplett. Dabei war mir aufgefallen, dass dort bei der Angabe der Vereine der Spielerinnen, doch häufiger welche aus Rumänien auftauchten. Bei der Männer-WM wird ja zumeist verkündet, dass die HBL die meisten Teilnehmer stellt. Gibt es für die Frauen-WM eine Übersicht oder Pressemitteilung, welche Liga die meisten Spielerinnen abstellt? Tippen würde ich jetzt auf die Liga in Rumänien. Die Ligen aus Frankreich, Ungarn, Dänemark und vielleicht auch die HBF, stellen wahrscheinlich auch mehr Spielerinnen, als der Rest der Teilnehmerländer.

  • Ich habe mir das auch mal angeschaut. Früher hätte ich auf die spanischen Liga getippt. Chilenninen und paraguayenerinnen bekommen dort oft uni-stipendien. Diesmal spielen aber die Chileninnnen fast komplett in Chile.

    Ich hatte gelesen, dass die iranische Torhüterin in der zweiten rumänischen Liga spielt. Dürfte aber in der rumänischen 2 Liga die Ausnahme sein für eine WM-Teilnehmerin.

    Ich denke, die meisten gutklassigen Spielerinnen der nicht Top-Acht-nationen, spielen oft in Rumänien. Rein quantitativ dürfte es Frankreich, Rumänien, Spanien sein. Gerade bei Frankreich, wenn man nur mal an die Senegalesinnen denkt.

    interessanterweise finden jetzt auch Angolanerinnen den Weg nach Frankreich. Pascoal ging letztes Jahr nach Brest und spielt jetzt bei einem Mittelklasseklub.

    Ich vermute, dass in finanzieller Hinsicht die rumänische Liga am interessantesten für die Masse der Spielerinnen mit Auslandsambitionen ist. Die HBF hat da schon einen gehörigen Abstand, vermutlich auf dem Level von Ungarn. Dänemark hat kaum ausländische WM Teilnehmerinnen.

  • Das hatte ich ja bereits im Olympia Thread der Herren so skizziert vor ein paar Tagen.

    Hier nochmal reinkopiert. Bis auf ein paar Abweichungen ist das immer noch so gut möglich.

    Ich zitiere mich mal selbst.



    Im Unterschied zu den Männern ist die Hauptgrundlage die WM 2023 ja noch gar nicht gespielt.

    Hier kann ich nur die Platzierungen mal ganz grob nach Bauchgefühl einschätzen, bitte um Nachsicht wenn das jmd anders sehen sollte, ist ja nur ne Spielerei es kann völlig anders kommen.


    Also WM 2023 folgendes Szenario:


    1 DK (WM direkt)

    2 NOR (EM direkt) - oder andersrum egal

    3 FRK (GG direkt)

    4 SWE - Quali T1

    5 Niederlande - Quali T2

    6 Spanien - Quali T3

    7 Montenegro - Quali T3

    8 Deutschland - Quali T2

    9 Brasilien (Amerika direkt)

    10 Rumänien - Quali T1

    11 Südkorea - (Asien direkt)


    Von der EM 2022 kämen dazu:


    Platz 8 Slowenien (QS1 T3)

    Platz 10 Ungarn (QS5 T2)


    Amerika: Argentinien, Paraguay

    Asien: Japan

    Afrika: Kamerun


    Turnier 1: Schweden - Rumänien - Japan - Kamerun

    Turnier 2: Niederlande - Deutschland - Ungarn - Argentinien

    Turnier 3: Spanien - Montenegro - Slowenien - Paraguay


    Kroatien, Serbien, Polen, Österreich, Tschechien usw. sind natürlich auch evtl. Kandidaten für einen der Quali Plätze, das wird man dann sehen wenn die WM zu Ende gespielt ist.


    Für Deutschland sehe ich eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für Turnier 2 oder 3. Turnier 1 nur bei einem überdurchschnittlich gutem bzw. eher mäßigem Abschneiden.

    Sollte man gar ganz aus der WM Qualifikantengruppe rausfallen, wäre aber immerhin noch ein Quali Ticket über die EM-Schiene (QS1 bzw. QS5) möglich und auch sehr sehr wahrscheinlich.

  • Die HBF hat da schon einen gehörigen Abstand, vermutlich auf dem Level von Ungarn.

    Die Vermutung würde ich nicht teilen. Auf Instagram zeigt die HBF täglich die HBF-Spielerinnen mit WM-Spielen. Schätzungsweise 30. Von den 18 ung. Nationalspielerinnen kommen 17 aus Ungarn. Von Györ sind 13 dort. FTC hat mit Bölk & Malestein auch zwei. Bei MKC spielt Ivancsok. Bei Debrecen eine Holländerin, eine Brasilianerin und eine Serbin. Von den Serben spielen 2-3 weitere in Ungarn. Die japa. Ersatz-RA spielt auch in Ungarn. Sollten schon noch ein paar mehr als in der HBF sein.

  • jetzt bist du aber der Korinthenkacker. ist doch in etwa das level. vermutlich 15 Prozent mehr.


    Spanien dürfte dann doch hinter der HBF liegen. Vor allem Argentinierinnen und Brasilianierinnen. Aber nicht mehr als 20.


    HBF somit auf Platz 4 (vermutlich).