SG Wallau - Regio-Team 2005/2006
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Original Wiesbadener Kurier
"Für viele von uns war es das erste Spiel von solcher Bedeutung", sagte Markus Roßmeier später. Erfahrung, die durch nichts zu ersetzen ist. Auf der Gegenseite: Leute wie Routinier Alex Hauptmann oder Gregor Schmeißer und Wilm Hetkamp, beide mit Doppelspielrecht für den TV Großwallstadt.Roßmeier hat sicherlich Recht und ich bin auch eine von denjenigen, die immer allen erklärt hat "Nein, das ist nicht die alte Wallauer Bundesligamannschaft die da spielt, aus dem Bulikader sind nur zwei übrig geblieben, deren Einsätze sich auf ein Minimum beschränkt haben", aber nun Hetkamp und Schmeißer als so erfahren darzustellen. Die beiden sind Jahrgang 84 bzw. 85 und somit alterstechnisch noch jünger als der Großteil des Wallauer Teams. Klar haben beide ein Zweitspielrecht beim TVG, aber schaut man sich die Einsätze der Beiden an, so kommt man zu der Erkenntnis, dass selbst ein Fabian Bohnert (der letztes Jahr aus Personalnot in den Bulikader gerückt ist) wohl mehr Einsätze für Wallau in der Buli hatte als die Hetkamp und Schmeißer.
Den einzigen Vorteil, den Kirchzell wohl hatte, ist dass sie bereits die dritte Saison in Folge so direkt um den Aufstieg gespielt haben und daher die Erfahrung bei einigen Spielern kam. Nur Erfahrung hin oder her, Kirchzell hat einfach klar besser gespielt und beispielsweise auch in der Hölle Süd in Offenbach mit zehn Toren gewonnen, wo Wallau nur einen Punkt entführte und man danach zu hören bekam "In Offenbach kann man nicht gewinnen"Ich bin aber echt mal gespannt, wie es nächstes Jahr in Wallau weiter geht, vor der Saison hieß es mal, wenn wir jetzt nicht aufsteigen, haben wir sobald nicht mehr die Chance dazu und wenn man schaut, dass Bohnert und Roßmeier eventuell gehen, dann denke ich schon, dass es verdammt schwierig werden wird.
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Mit dem Kader - selbst wenn einige Spieler nun gehen, die Alternativen die kommen sind ja keine schlechten - kann Wallau sicherlich auch in der kommenden Saison ganz oben mitspielen.
Zumindest in Wetzlar wird man sich freuen, dass die SG nicht aufgestiegen ist und Michael Allendorf auf alle Fälle nun kommt. -
Alternativen die kommen oder die kommen sollen? Das Problem in Wallau ist doch, dass man noch immer nichts intern löst. Klar Makowka war in der Halle, aber ob er freiwillig Regio spielt, vor allem wenn hier in Deutschland auch in der zweiten Liga noch Spieler auf RR gesucht werden, deshalb glaube ich da noch nicht dran. Auch Maciek Tluczynski kann ich mir in Wallau auch noch nicht vorstellen und selbst wenn Interesse da ist, wo soll denn das Geld für die Spieler herkommen? Ich bezweifle, dass die Sponsoren den Etat nochmal aufstocken, das wäre wohl eher bei einem Sieg möglich gewesen.
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Zumindest in Wetzlar wird man sich freuen, dass die SG nicht aufgestiegen ist und Michael Allendorf auf alle Fälle nun kommt.
Auf Allendorf, darf man sich in Wetzlar erst freuen wenn Sie erstklassig bleiben.Michael hat nur einen Vertrag für die 1. Bundesliga in Wetzlar unterschrieben.
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kommt ja auch kein riesen-aufsteiger rein.
*überholt worden* - bezog mich auf matilda
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Zuspruch und Trost nicht nur von StröhmannWallau. Jahrzehntelang lenkte Bodo Ströhmann die Geschicke der SG Wallau/Massenheim. Klar, dass er sich das wichtige Spiel nicht entgehen ließ. «Enttäuscht, aber nicht niedergeschlagen» bezeichnete er seinen Gemütszustand nach der Niederlage, deren Gründe er schnell analysiert hatte: «Die Mannschaft ist einfach noch zu jung und zu unerfahren und war außerdem sehr nervös.» Ströhmanns Glückwünsche galten dem TV Kirchzell («Wer zwei Mal so souverän gegen uns gewinnt, ist verdient Meister»), seine Gedanken schon der Zukunft. «Man darf nicht zu hektisch sein. Jetzt schon wieder aufzusteigen, wäre vielleicht zu schnell gewesen. Man hat ja immer noch mit der Vergangenheitsbewältigung zu tun», erinnerte der Ehrenpräsident und versprach: «Ich helfe auch in der Regionalliga, Geld zu sammeln. Die Mannschaft hat das Zeug, mit diesen jungen Leuten – und noch einigen dazu – dieser Region wieder zu Spitzenhandball zu verhelfen.» Beinahe wäre Ströhmann übrigens gar nicht in die aus allen Nähten platzende Ländcheshalle gekommen. Ein Ordner wies ihn mangels Eintrittskarte ab. Wie gut, dass er noch einen Nebeneingang kannte.
Ihren Platz auf der Tribüne sicher hatten Hofheims Erster Stadtrat Wolfgang Exner und Dirk Metz, Sprecher der Hessischen Landesregierung, beide ebenso sportbegeistert wie fachkundig – und mitfühlend. «Es tut mir für die junge Mannschaft leid», sagte Metz, der in Wallau zu Hause ist und in gleichem Atemzug den Verantwortlichen empfahl, «Ruhe bewahren und mit den jungen Leuten weitermachen». Auch Exner konnte die Enttäuschung der Spieler nachvollziehen: «Das ist sicher ganz bitter, wenn man die ganze Saison Erster ist und am Ende nicht mehr.»
Die Mannschaft saß fassungslos in der Kabine. «Da haben wir nur zwei schlechte Spiele gemacht und steigen nicht auf», sagte Sebastian Linder konsterniert, «wir hatten mit einer noch offensiveren Deckung gerechnet. Das hätte uns doch helfen müssen». Auch Markus Roßmeier verstand die Welt nicht mehr: «Da haben wir die ganze Woche Wechsel speziell für diese Spielsituationen trainiert und sind sie nicht einmal gelaufen.» Fabian Bohnert, der wie Roßmeier nur einen Vertrag für die II. Liga hat, war untröstlich: «Ich bin entsetzt, was wir hier geboten haben.» Über seine Zukunft hat er sich noch keine Gedanken gemacht: «Ich möchte nicht aus Wallau weg, möchte bei dieser Mannschaft bleiben. Aber man muss sehen, ob das geht.» Roßmeier will ebenfalls bleiben, macht es aber von der Mannschaft abhängig, die Wallau in der nächsten Saison zur Verfügung hat. Michael Allendorf war völlig aufgelöst, meinte zu seiner Zukunft nur: «Über diesen Fall habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Damit hatte ich mich überhaupt nicht beschäftigt. Als erstes muss ich sehen, was Wetzlar macht.»
Angetan war die Mannschaft auch von den Fans. «Für die vielen Leute, die heute in der Halle waren, tut es mir so leid. Aber bei uns lief es nicht, Kirchzell war klar besser», sprach Luis Garbo für viele. Stefan Bonnkirch, der einzige Rückraumspieler, der noch am treffsichersten war, stimmte dem zu, sah aber auch die Verunsicherung bei seinen Mitspielern: «Ich habe immer wieder gesagt: Kreuzt doch einfach für mich an. Aber es lief nicht. Meine Tore sind ja auch nur aus Einzelaktionen entstanden.» Beistand für die Mannschaft gab es vom ehemaligen Vereinskollegen Jan-Olaf Immel: «Das ist schon brutal, wenn man so die Meisterschaft verliert. Aber es hat leider nicht gereicht.» (kes/vho)
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2. Liga und Kirchzell ist dabei!
Wir suchen Wohnungen!
Hallo Handballfreunde,
wir haben es geschafft und sind nächste Saison in der 2. Liga. Wir werden die Mannschft punktuell und gezielt verstärken. Deshalb suchen wir kleinere Wohnungen (am besten mit Familienanschluss) für Spieler.
Wer uns helfen kann oder ganz einfach Tipps hat, soll sich bitte bei uns melden (Tel. 09373/8196).
Vielen Dank
(Stefan Schwab)
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Die Wohnungssuche vom TVK hat ja nicht so viel mit dem Wallauer Regio-Team zu tun, aber das Gerücht, dass Hannes Volk von Leutershausen nach Großwallstadt geht und dann in Kirchzell geparkt wird, geht ja schon seit Wochen um und Hetkamp wird wohl nachdem er nun Großwallstadt verlässt auch nach Kirchzell ziehen...
Zu dem Artikel über Ströhmann. Das Team ist zu jung? Wenn man jetzt Alex Hauptmann mal ausnimmt, waren die Kirchzeller deutlich jünger als die Wallauer. Was mich aber noch mehr aufregt ist der Satz, dass Ströhmann selbst ohne Karte in die Halle kam. Auch zwei Ströhmann-Söhne standen als Ordner getarnt gleich in der ersten Reihe. Da sieht man mal wieder, in Wallau muss man nur den richtigen Namen haben und schon stehen einem alle Türen offen.
Nur so nebenbei einem Fernsehteam aus der Kirchzeller Region wurde der Eintritt in die Halle auch nicht gestattet, so wird das nichts mit Medienpräsenz...
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Also ich finds einfach geil Kirchzell in der 2.Liga.
Ich denke das freut die ganze Region - die Jungs habens verdient, haben jetzt lange genug dafür gekämpft.
Ich werde schon mal die Karten Kirchzell - TuSpo, bzw. TuSpo-Kirchzell reservieren. -
ja mach mal - sonst kommste da auch nicht mehr rein...
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hmhm...nicht die besten news aus dem ländche...
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"Einiges muss neu strukturiert werden"
Bernd Wagenführ zum Abschied aus WallauVom 23.05.2006
Nach 17 Jahren in verschiedenen Positionen bei der SG Wallau/Massenheim hat Bernd Wagenführ nach dem verpassten Aufstieg in die Zweite Liga seinen Rückzug verkündet. Ein schwerer Schlag für die Handballer aus dem Ländchen, war es doch in erster Linie der 57-Jährige, der nach dem Entzug der Bundesliga-Lizenz den Neuaufbau einleitete und dafür sorgte, dass der ramponierte Wallauer Ruf wieder aufpoliert wurde. Künftig wird die SG mit Holger von Kathen (56) wieder von einem hauptamtlichen Manager geführt.Herr Wagenführ, welche Gründe haben zu ihrer Entscheidung geführt und inwieweit spielte das 30:40 gegen Kirchzell und der damit verpasste Zweitliga-Aufstieg eine Rolle?
Wagenführ: Die Entscheidung habe ich schon vor einigen Wochen getroffen und die Verantwortlichen sowie die Mannschaft auch darüber informiert. Aufgrund meiner beruflichen Belastung und meiner angeschlagenen Gesundheit war dieser Schritt unumgänglich. Ich sehe mich nicht mehr in der Lage weiterzumachen. Es ist einfach der Zeitpunkt gekommen, wo ich zurückstecken und mehr an mich denken muss.
Neben Ihnen geht auch Trainer Jörg Schulze. Machen Sie sich nicht Sorgen, dass bei der SG nun alles zusammenbricht?
Wagenführ: Nein. Holger von Kathen kennt aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit als Leiter des Wallauer Fitnesscenters Multi Sports viele unserer Spieler. Er arbeitet bereits seit Ostern mit und hat auch bei den Spielerverhandlungen mit am Tisch gesessen. Sicherlich muss einiges neu strukturiert werden. Es gibt viele, die kritisieren, aber nur wenige, die Basisarbeit leisten. Ich selbst werde Holger von Kathen bei der Sponsorensuche zur Seite stehen. Aber nicht mehr im gleichen Maße wie bisher.
Sie sind bzw. waren auch für die Zusammenstellung des Kaders für die kommende Saison zuständig. Steht die Mannschaft oder sind durch den verpassten Aufstieg Abgänge zu befürchten?
Wagenführ: Nein. Bis auf Markus Roßmeier haben alle Spieler auch für die Regionalliga geltende Verträge. Fabian Bohnert hat um ein Gespräch gebeten, wenn es mit dem Aufstieg nicht klappt. Meine letzte Amtshandlung wird sein, beide davon zu überzeugen, in Wallau zu bleiben. Auch Maik Makowka wird kommen.
Das Gespräch führte
Jürgen Möcks
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Wallauer löschen die BrandherdeVom 23.05.2006
möx. WALLAU Katerstimmung bei der SG Wallau/Massenheim. Der verpasste Aufstieg in die Zweite Handball-Bundesliga rückte angesichts der Rücktritte von SG-Macher Bernd Wagenführ und Trainer Jörg Schulze keine 24 Stunden nach der 30:40-Pleite gegen den TV Kirchzell in den Hintergrund. Vor allem der Abgang von Jörg Schulze traf die Spieler bis ins Mark. Von einem "totalen Schock" sprach Spielmacher Luis Garbo. Reichlich Tränen seien geflossen. "Für einige ist innerhalb von 24 Stunden eine Welt zusammengebrochen", erklärte Garbo. Zumal in diesem Zuge auch SG-Sprecher Armin Luft seinen Abschied verkündete.Kein Wunder, dass der neue Manager Holger von Kathen gestern von einem Brandherd zum anderen hetzte. Der Spielerrat um Kapitän Ralph Gaßmann, Martin Lorenz, Mathias Beer und Dennis Tillmann bat um ein Gespräch, heute setzt sich die Mannschaft noch einmal zusammen, berät über die Zukunft. "Das ist eine ganz neue Situation. Wir haben zu ganz anderen Bedingungen zugesagt", macht Luis Garbo aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. "Jörg Schulze war mit einer der Hauptgründe, dass ich nach Wallau gekommen bin. Ich bin aber nicht der Typ, der ein sinkendes Schiff verlässt." Immerhin: Holger von Kathen konnte ein Feuer löchen. Seit gestern ist die Rückkehr von Linkshänder Maik Makowka (26) vom italienischen Erstligisten HC Meran in trockenen Tüchern. Der gebürtige Pole Maciek Tluczynski (23) vom Zweitligisten TSV Burgdorf kommt ebenfalls.
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Die Konzentration aufs Pokalspiel fällt schwer in WallauWallau. Dem Schock über die verpasste Chance, in die II. Handbal-Bundesliga aufzusteigen, folgte für die Spieler der SG Wallau/ Massenheim einen Tag nach der 30:40-Niederlage gegen den TV Kirchzell die nächste Hiobsbotschaft. Bei einem Abendessen am Sonntag informierte Trainer Jörg Schulze das Team von seinem Rücktritt. «Das Entsetzen war groß», fasste Jörg Gaßmann die Reaktionen seiner Mitspieler kurz und knapp zusammen.
Der Mannschaftskapitän musste gestern selbst noch nach Worten suchen, um seine Gefühle beschreiben zu können – das gilt für die Niederlage im Spitzenspiel («Um das zu verarbeiten, braucht man ein bisschen») ebenso wie für die Entscheidung des Trainers. Gaßmann kann Schulze zwar verstehen und weiß, dass die Entscheidung akzeptiert werden muss, doch spontan habe «die ganze Mannschaft gesagt, dass sie gerne mit Jörg Schulze weiterarbeiten möchte». Für den Kapitän, der an seinem Trainer vor allem dessen Führungsqualitäten schätzt («Er findet die optimale Mischung zwischen Durchgreifen und Disziplin und kann dabei trotzdem Freude vermitteln»), hat sich die Entscheidung aber «sehr endgültig angehört», sagt Gaßmann. Was auch immer die Gespräche der Vereinsverantwortlichen in den nächsten Tagen ergeben, sicher sei, so Gaßmann: «Als Trainer hat Jörg eine ganz hohe Messlatte gelegt.»
Keine leichte Aufgabe also für Carsten Bengs, der seit Samstag vor einer völlig neuen Situation steht. Statt wie angedacht zur Unterstützung von Schulze in den Trainerstab des vermeintlichen Zweitligisten SG Wallau/Massenheim zu wechseln, wird er sofort in die Chefposition befördert. Es sei zwar ein Sprung ins kalte Wasser, da es sein erster Trainerposten ist, gibt Bengs zu, «aber ich habe die nötigen Trainerscheine und mit der Unterstützung der Mannschaft und von Co-Trainer Frank Tritscher bin ich sicher, dass wir uns auch in der nächsten Saison den Aufstieg zum Ziel setzen können», sagt der 31-Jährige, der am Wochenende sein letztes Spiel für Zweitligist TSG Münster machte. Am zuletzt erfolgreichen Wallauer Konzept, mit jungen Spielern den Erfolg zu suchen, möchte Bengs festhalten. «Die Mannschaft hat schließlich eine überragende Runde gespielt, und nur weil es am Ende nicht gereicht hat, kann das Konzept nicht vom einen auf den anderen Tag schlecht sein», sagt der designierte neue Wallauer Trainer.Während Bengs in den nächsten ein, zwei Wochen die Weichen für die neue Saison stellen möchte («die Drähte zwischen mir und den Verantwortlichen glühen heiß»), müssen sich seine künftigen Spieler noch einmal auf den Sport konzentrieren. Am Mittwoch (20 Uhr, Clemens-von-Brentano-Halle) ist das Finale im Hessenpokal beim TV Mainzlar. Die Chance, sich für den DHB-Pokal zu qualifizieren – und vielleicht auch wenig Frust von der Seele zu spielen. «Wir sind Sportsleute genug, um mit Ernst an die Sache zu gehen», sagt Ralph Gaßmann, «und es ist schön, dass wir nach diesem Spiel am letzten Samstag noch einmal gemeinsam antreten können». (kes)
quellewoher kommt denn das geld für einen hauptamtlichen manager?
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Nur schwarze Zahlen zählen
Neuer Manager, altes Ziel: Holger von Kathen will mit Wallau nach obenVom 24.05.2006
WIESBADEN Zeit der personellen Veränderungen bei Handball-Regionalligist SG Wallau/Massenheim. Trainer Jörg Schulze geht, Carsten Bengs kommt. Die Nachfolge von Bernd Wagenführ tritt Holger von Kathen, 56, an. Er steigt als hauptberuflicher Manager ein.
Von Henning Kunz und Jürgen Möcks
Der Neue schlüpfte zunächst in die Rolle des tröstenden Seelsorgers. Und dafür hätte die SG Wallau/Massenheim kaum einen Besseren engagieren können als eben jenen Holger von Kathen, 56, seines Zeichens ausgebildeter Gesprächstherapeut, zudem studierter Pädagoge und Psychologe. Der neue Manager - inoffiziell seit Mitte April für den Traditionsverein tätig und offiziell Nachfolger von Bernd Wagenführ - hat Anfang dieser Woche viel geredet, versucht, die jungen Handballspieler aufzurichten, für die mit dem verpassten Aufstieg in die Zweite Liga gerade eine Welt zusammengebrochen ist.
Das Leben geht weiter, weiter in der Regionalliga, so gesehen liegen die Wallauer ein Jahr hinter ihrem Plan, "womit ich nicht gerechnet habe, womit hier keiner gerechnet hat", sagt Holger von Kathen, "deshalb muss es in der nächsten Runde gerissen werden". Ohne Wenn und ohne Aber. Eine weitere Regionalliga-Saison würden sich die Sponsoren wohl nicht vertrösten lassen, für eine weitere Regionalliga-Saison würden die meisten SG-Talente kaum zu halten sein. Das erscheint bereits jetzt nicht allzu leicht. Zweitligist TSG Münster lockt Leistungsträger Fabian Bohnert. Linksaußen Michael Allendorf wird sein Glück bei Bundesligist HSG Wetzlar versuchen. Markus Roßmeier hat zu 95 Prozent für eine weitere Spielzeit zugesagt, überlegt aber noch. Der Rest bleibt, zwei Neue kommen, die Personalplanungen sind im Grunde abgeschlossen, sagt von Kathen, wenn sich da nicht plötzlich eine kleine Lücke auf der linken Außenposition aufgetan hätte - zumal Carsten Bengs als Nachfolger von Chefcoach Jörg Schulze nicht mehr aufs Feld gehen wird. Es bleibt das einzige Fragezeichen.
Klar, sagt der SG-Manager, erzeuge die enorme Erwartungshaltung bereits jetzt, wenige Tage nach dem Ende der jüngsten Saison, einen extremen Druck, "aber irgendwann müssen aus den jungen Buben Männer werden". Die Erfahrung, nicht die spielerische Klasse, machte im entscheidenden Duell mit Meister Kirchzell den Unterschied.
Holger von Kathen, geboren in Bad Kreuznach, aufgewachsen in Birkenfeld, in jungen Jahren für den damaligen Zweitligisten Idar-Oberstein auf Torejagd und auch mal zum Probetraining beim TV Großwallstadt eingeladen, kennt die SG Wallau/Massenheim seit mehr als einem Jahrzehnt. 1991 stieg er im Fitnesstempel Multisports als Leiter ein, lernte dort die ehemaligen SG-Helden Mike Fuhrig und Martin Schwalb kennen; auch das düstere Ende der Bundesliga-Ära bekam er hautnah mit. "Heavy Metal", nennt er es, starker Tobak; von Kathen will lieber über die Zukunft reden. Über die "neue SG", die er in drei bis fünf Jahren gerne wieder in der ersten Liga sehen würde. "Allerdings mit unseren Möglichkeiten und nicht mit teuren Neuverpflichtungen aus Timbuktu, China oder Nigeria. Für uns gibt es nichts anderes als schwarze Zahlen." Holger von Kathen, der von den Ströhmanns von seiner neuen Aufgabe überzeugt worden ist, sucht die Nähe zum Ländchen. "Wir werden nicht unsere eigenen Leute verkaufen, um mit den großen Hunden pissen zu gehen", sagt von Kathen. Ein Umzug etwa nach Wiesbaden, wie es ihn in der kommenden Saison nicht geben wird, müsste mit der Basis abgestimmt werden. Niemand soll sich übergangen fühlen, "solche eklatante Fehler werden wir nicht machen".
Die Zukunft. Bevor das Team Donnerstagfrüh um 4.15 Uhr von Paderborn gen Mallorca abhebt, bestreitet es heute (20 Uhr) beim Bezirks-Oberligisten TV Mainzlar das Hessenpokalfinale - der Sieger steht in der ersten DHB-Pokalrunde. Im Juni bittet Coach Carsten Bengs zur ersten Übungseinheit, Mitte Juli beginnt die konzentrierte Vorbereitung für das große Ziel. An nichts anderes denkt Holger von Kathen. Und dazu hat er nur noch drei Worte zu sagen: "Jetzt erst recht".
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Große Fußstapfen nach großem Frust
Auf der "neuen" SG Wallau/Massenheim lastet in Zukunft ein noch viel höherer ErfolgsdruckVom 27.05.2006
Von Jürgen MöcksWALLAU Es waren wohl die bittersten 24 Stunden in ihrem noch jungen Handballerleben. Die Spieler der SG Wallau/Massenheim müssen sich gefühlt haben, als werde ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen. Erst der Schock über den verpassten Zweitliga-Aufstieg, dann die Nachricht vom Ende der Ära Jörg Schulze.
Ausgerechnet an dem Ort, an dem die SG Wallau/Massenheim bislang stets ihre großen Erfolge gefeiert hat: Im Grünen Wald. Tränen flossen reichlich, gar dramatische Szenen sollen sich abgespielt haben. Selbst der neue Manager Holger von Kathen hat bereits nach wenigen Wochen erkannt, dass der 40-Jährige für das Gros der Mannschaft nicht nur Trainer war, sondern auch Vaterfigur, Freund und Vorbild. Mit Jörg Schulze ist der verschworenen Gemeinschaft das Herz herausgerissen worden. Gekämpft um den Trainer haben indes nur die Spieler. Als der frühere Kreisläufer von Eintracht Wiesbaden am Sonntagmorgen seine Entscheidung den Verantwortlichen mitteilte, gab es keine Versuche, ihn umzustimmen. Einerseits verständlich, wenn man die Konsequenz des nicht immer einfachen Menschen Jörg Schulze kennt, andererseits nur schwer nachzuvollziehen.
Doch Schulze fühlte sich an die Anfang des Jahres getroffene Vereinbarung gebunden, im Falle des Scheiterns den Stuhl freizumachen für Carsten Bengs. Eine Option, über die sich Schulze bis zu jenem bitteren Samstagabend keine oder nur wenige Gedanken gemacht hatte. Zu groß war das Vertrauen in seine Mannschaft. Nun ist er gegangen, will den Fehler, von seiner ältesten Tochter in den vergangenen sechs Jahren so gut wie nichts mitbekommen zu haben, bei seinen beiden jüngeren Töchtern nicht wiederholen. Und mit ihm haben sich Bernd Wagenführ und Armin Luft verabschiedet. Ein herber Verlust. Das Duo erledigte genau jene Basisarbeit, für die sich bei der SG in den Augen von Bernd Wagenführ zu wenige finden. Nur ein Jahr nach dem Rücktritt des langjährigen Abteilungsleiters Hans-Dieter Großkurth und Rose Deger gehen dem Traditionsverein damit erneut zwei Stützen verloren. Wer Vereinsarbeit betreibt oder je betrieben hat, weiß um die enorme Bedeutung dieser guten Geister, die nicht in das Scheinwerferlicht drängen, lieber im Hintergrund ihr Scherflein zum Gelingen beitragen.
Es sind große Fußstapfen, die zu füllen sind. Für Trainernovize Carsten Bengs ebenso wie für Holger von Kathen. Der Druck ist enorm. Die Kritiker wetzen bereits die Messer, warten nur auf den ersten Fehler - einen solchen leistete sich die SG am Mittwoch im Hessenpokalfinale gegen Bezirksoberligist Mainzlar nicht, zog mit einem 34:24 in die erste DHB-Pokalrunde ein.
Gelingt in der nächsten Saison jedoch nicht der Aufstieg in die Zweite Liga, steht der Verein aus dem Ländchen vor einem erneuten Scherbenhaufen. Sponsoren und Spieler wären nicht mehr zu halten. Die Hochglanzbroschüre über die "neue" SG Wallau/Massenheim: ein Fall für den Papierkorb. Man kann Carsten Bengs und Holger von Kathen nur viel Glück wünschen.
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Einerseits verständlich, wenn man die Konsequenz des nicht immer einfachen Menschen Jörg Schulze kennt, andererseits nur schwer nachzuvollziehen
Wie ist das zu verstehen. Hat er mit seiner nüchternen Art nicht in das (zeitweise) Bauerntheater gepasst?
Dass Armin Luft auch noch seinen Hut nimmt ist ja ein ziemlicher Verlust.
Wird wirklich nicht einfach. Groß-Bieberau hat ja nun auch keine schlechte Mannschaft beisammen.Kann mir nicht vorstellen, dass ein Top-Trainer wie Jörg Schulze lange "abtaucht".
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Markus Rossmeier hat für zwei weitere Jahre unterschrieben. Hat aber die Option bei einem Nichtaufstieg in der nächsten Saison zu einem höherklassigeverein zu wechseln. Auch Maik Makowka hat jetzt endgültig unterschrieben. Auch er hat die selbe Option im Vertrag.
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Geländetausch für eine neue Ländcheshalle
Von Volker Hofbur und Thorsten RemspergerWallau. Es ist schon fast die Ironie des Schicksals. Seit vielen Jahren wird bei der Spielgemeinschaft SG Wallau/Massenheim und in deren Umfeld über eine Halle diskutiert, mit der der Handballsport im Rhein-Main-Gebiet attraktiver gemacht werden könnte. Von der Rüsselsheimer Walter-Köbel-Halle hatte der zweimalige Deutsche Meister Abstand genommen und jahrelang die Höchster Ballsporthalle bevorzugt, die jedoch vielen Anhängern zu weit entfernt war. Ein Experiment mit der Kreissporthalle in Kriftel scheiterte, ebenso blieb es nur bei losen Gesprächen über eine Halle auf Wiesbadener Germarkung oder gar bei Spekulationen über eine Multifunktions-Arena in Eschborn. Und gerade im Juni 2006, in dem die SG Wallau/Massenheim „nur noch“ der Regionalliga Südwest angehört und den Aufstieg in die II. Bundesliga Süd knapp verpasst hat, wird ernsthaft über eine neue Heimat für den TV Wallau – gemeinsam mit TuS Massenheim der Trägerverein für die Spielgemeinschaft – nachgedacht.
Hofheims Bürgermeisterin Gisela Stang bestätigte auf Anfrage des Höchster Kreisblattes, dass es Überlegungen seitens der Stadt gibt, eine neue Sport- und Kulturhalle in Wallau zu bauen und die sanierungsbedürftige Ländcheshalle, den derzeitigen Spielort der Handballer und Trainingsstätte vieler Sport-Gruppen und Schulklassen, abzureißen. Konkrete Vorstellungen von einem Neubau – über den Stadt, Ortsbeirat und Turnverein bei einem Treffen schon mal intensiver gesprochen haben – gibt es anscheinend auch schon. Im Gespräch ist ein großes Grundstück auf dem Flurstück „Am Kronberger Garten“, das an der Umgehungsstraße in der Nähe von Ikea und der Feuerwache liegt. Auf dem Areal befinden sich Streuobstwiesen. Es sollen nun bald Verhandlungen beginnen, bei denen die Stadt mit dem Grundstücksbesitzer über ein Tauschgeschäft der Fläche mit dem Standort der Ländcheshalle spricht.
Kein Geheimnis ist es, dass die notwendige Sanierung der rund 30 Jahre alten Ländcheshalle viel Geld kosten würde. Laut Stang 1,9 Millionen Euro, weil eine energetische Überprüfung durchgeführt und die Belüftungsanlage ausgetauscht werden müsse. Die Kosten für einen Neubau plus Grundstückskauf wurden vor zwei Jahren auf 7 Millionen Euro geschätzt. Wenn jetzt aber die beiden Flächen getauscht werden könnten, fällt der Kostenfaktor Grundstück weg und eine neue Halle würde die Stadt deutlich unter 5 Millionen Euro kosten. Ein Vorteil des Neubaus wäre neben der besseren verkehrstechnischen Infrastruktur auch die Möglichkeit, aus dem Hallengelände ein Sportzentrum mit neuem Fußballplatz zu entwickeln. Platz genug ist am „Kronberger Garten“ vorhanden.
Mit Sicherheit wird es viele Stimmen geben, die mit der alten Ländcheshalle eine große Tradition verbinden, die weiter bestehen soll. Zudem ist die Halle zu Fuß gut erreichbar. Volker Weißmantel, der Vorsitzende des Turnvereins, in dem 950 der 1600 Mitglieder aktive Sportler sind, wollte zu dem Vorhaben gestern (noch) keine Stellung beziehen. „Wir sind nur oberflächlich informiert worden, wir müssen uns erst in unseren Vereinsgremien mit der Meinungsfindung befassen“, sagte Weißmantel. Im Juli soll es das nächste Treffen mit der Stadt geben. Mit der Spielgemeinschaft wurde übrigens noch nicht gesprochen. Die Größe der neuen Halle soll aber etwa dem entsprechen, was die Ländcheshalle zur Zeit bietet: eine Dreifeld-Spielfläche und rund 1000 Plätze für Zuschauer.
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Roßmeiers gemischte BilanzWallau. Das große Saisonziel hat Markus Roßmeier mit der SG Wallau/Massenheim verpasst. Am letzten Spieltag verspielte die Mannschaft den Aufstieg in die II. Handball-Bundesliga Süd mit der 30:40-Heimniederlage gegen den TV Kirchzell. Ein Punkt hätte Wallau genügt, um die bis dahin überragende Saison zu krönen.
Für den 23-jährigen Roßmeier war es nur ein schwacher Trost, mit der TSG Münster, für die er ein Zweitspielrecht besitzt, in der zweiten Liga zu bleiben. Der Linkshänder absolvierte in der abgelaufenen Spielzeit ein Mammutprogramm: 58 Punktspiele und drei Begegnungen im Hessenpokal bestritt er, traf dabei mehr als 250 Mal, darunter 148 Tore für Wallau. „In Münster hatte ich einen Durchhänger“, sagt er selbstkritisch, „doch war dies für mich kein Fitnessproblem. Ich würde es immer wieder so machen“. Spaß hatte Roßmeier dennoch: „In Münster war in der Hinrunde der Erfolg da, dann lief es nicht ganz so gut. Aber wir haben unser Ziel erreicht.“ In Wallau lief es abgesehen von zwei Spielen bis zum Ende optimal, doch genau diese Spiele überschatteten die gesamte Saison.
„Vor dem Hinspiel in Kirchzell hatte ich ein schlechtes Gefühl, weil im Training schon Sand im Getriebe war“, erinnert sich Roßmeier, „in Offenbach haben wir ein starkes Spiel gemacht, hätten dort mit jedem anderen Schiedsrichterpaar gewonnen und nicht einen Punkt verloren“. Dann jedoch gab sich die Mannschaft keine Blöße mehr. „Wir haben in der Abwehr gut gestanden und unser Selbstvertrauen wiedergefunden und unsere Heimspiele ganz souverän für uns entschieden“, resümiert der Industriekaufmann, der sich über die sicheren Siege in Saarpfalz, Römerwall und Mülheim freute. „In Römerwall haben wir 40 Minuten lang unsere beste Saisonleistung gezeigt, nachdem wir vorher deutlich hintengelegen haben“, glaubt der Linkshänder, der stets optimistisch blieb, denn „wir haben gut trainiert und waren fit für das Spiel gegen Kirchzell. Aber da lief gar nichts. Vielleicht hat uns überrascht, wie selbstbewusst sie bei uns aufgetreten sind. Wir kamen nicht näher, das hat uns zermürbt“. Ganz verkraftet hat Roßmeier die Schlappe immer noch nicht. „Ich war und bin immer noch am Boden. Und dass unser Trainer aufhört, hat mich härter getroffen als unser Nicht-Aufstieg. Auch deswegen machen wir uns Vorwürfe, dass wir es nicht geschafft haben.“
Ein wenig überrascht zeigte sich Jörg Schulze von den Reaktionen, die er in dieser Heftigkeit nicht erwartet hatte. „Als ich es den Spielern mitgeteilt hatte, war ich schon sehr betroffen. Ich kam auch mit meinen eigenen Emotionen nicht klar und musste gehen“, erinnert er sich ungerne an diesen Moment. Der Mannschaftsrat mit Mathias Beer, Martin Lorenz und Ralph Gaßmann war vom Trainer informiert, schien aber nicht zu glauben, dass er wirklich ernst macht.
Schulze rätselte immer noch, warum es mit dem Aufstieg nicht geklappt hat. „Wir haben uns in der Rückrunde stabilisiert, hatten das wesentlich schwerere Programm und sind souverän bis zu diesem letzten Spiel durchgekommen.“ Und immer wieder zeigte sich die Stärke der Mannschaft, die auch Schulze sah: „Es waren immer ein bis zwei Spieler da, die in engen Phasen über sich hinausgewachsen sind und uns dann wieder zurückgebracht haben.“ Doch gegen Kirchzell ging nichts. „Wir wollten alles so halten wie bisher, aber es war doch vieles anders. Die volle Halle und die ganzen Umstände vor dem Spiel haben viele nicht kalt gelassen“, hat Schulze erkannt, dazu sei die Stärke des Gegners gekommen: „Auch an einem normalen Tag wäre es ganz schwer geworden. Die Kirchzeller haben ihre entscheidende Niederlage gegen Bietigheim im vergangenen Jahr verinnerlicht, sie haben eine große Konsequenz und Entschlossenheit gezeigt, die man bei unseren Spielern nicht durchgängig gesehen hat.“ Kritik an den Spielern übte Schulze nicht: „Ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf. Sie wollte, aber der Gegner hat es besser umgesetzt. Nachdem wir nach der 7:5-Führung mit 7:10 in Rückstand geraten sind, hat uns der Halt gefehlt.“
Was der Trainer künftig macht, ist noch unklar, sein Team wird einen neuen Anlauf in Richtung Titel unternehmen. Dafür wurden die Rückraumspieler Maciek Tluczynski und Maik Makowka geholt. Noch unsicher sind das Zweitspielrecht für Linksaußen Michael Allendorf (HSG D/M Wetzlar) und der Verbleib von Kreisläufer Fabian Bohnert, der von der TSG Münster umworben wird. (vho)
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Vater Bengs berät Sohn Carsten
Der neue Wallauer Trainer hat Querelen nach seinem Start ausgeräumtWALLAU Überraschung beim Handball-Regionalligisten SG Wallau/Massenheim: Manfred Bengs, der einst Eintracht Wiesbaden in die Zweite Liga führte, steht seinem Sohn Carsten in der neuen Saison als Sportlicher Berater zur Seite. Fabian Bohnert wechselt zur TSG Münster.
Holger von Kathen ist neu im Geschäft. Und als Neuling unterlaufen einem Fehler. Viel zu voreilig platzte Wallaus neuer Manager mit der Nachricht heraus, zog sich damit den Zorn der Betroffenen und von Vorstandsmitglied Bernd Scherer zu. Doch von Kathen wird froh gewesen sein, endlich Positives aus seinem neuen Tätigkeitsfeld berichten zu können. Nachdem es nach dem verpassten Zweitliga-Aufstieg hinter den SG-Kulissen mächtig gekracht hatte. Nicht der neue Coach Carsten Bengs, sondern Co-Trainer Frank Tritscher leitete die ersten Einheiten. Erst Ende letzter Woche unterschrieb Bengs einen Zwei-Jahres-Vertrag.Der Einstand des B-Lizenz-Inhabers verlief, gelinde gesagt, unglücklich. Ausgerechnet der 31-Jährige, der selbst einst in Wallau trotz gültigen Vertrages fortgejagt worden war, soll einzelne Spieler - dem Vernehmen nach Martin Lorenz, Christian Zölls und Jörn Laufersweiler - auf die Abschussliste gesetzt haben. Nachvollziehbar, dass das Vorhaben des Trainernovizen bei den Spielern nicht auf Gegenliebe stieß. "Ich habe mit der Mannschaft gesprochen. Es ist alles aus dem Weg geräumt", beteuert Carsten Bengs. "Jeder kann mich in der Vorbereitung durch Leistung überzeugen."
Wenig förderlich auch kursierende Gerüchte, der ehemalige Bundesliga-Spieler soll deutlich besser bezahlt werden als sein Vorgänger Jörg Schulze. "Die Konditionen sind die gleichen wie in Münster und schon im Januar von Bernd Wagenführ ausgehandelt worden. Carsten ist auch als Trainer nicht unser teuerster Neuzugang", stellt Bernd Scherer klar, der von teilweise "rüden Anfeindungen" gegenüber seiner Person und seines Schwiegersohns Carsten Bengs im Wallauer Umfeld spricht. "Die Verpflichtung von Carsten war eine Initiative von Jörg Schulze. Die Mannschaft war seit Januar darüber informiert, dass Carsten im Falle des Nichtaufstiegs die Nachfolge von Jörg Schulze übernimmt."
Der 56-Jährige verteidigt auch die anfänglich angedachte Reduzierung des Kaders: "Kameradschaft ist gut, aber wenn wir aufsteigen wollen, müssen wir professioneller werden. Wenn wir mit einem zu großen Kader in die Saison gehen, gibt es immer drei, vier Leute, die unzufrieden sind." Mit dem Wechsel von Kreisläufer Fabian Bohnert zum Zweitligisten TSG Münster haben die SG-Verantwortlichen ein Problem weniger. Inklusive der Neuzugänge Maik Makowka (26, SC Meran) und Maciek Tluczynski (23, TSV Burgdorf) sowie Youngster Tobi Schimmelbauer (18 ) und ohne Michael Allendorf - der zum Bundesligisten HSG Wetzlar gewechselte 19-Jährige ist bekanntlich mit einem Zweitspielrecht für die SG ausgestattet - umfasst der Kader 15 Spieler. "Wir werden keinen wegschicken", betont Scherer.
Einig sind sich alle Beteiligten, dass der schwierigste Part beim Unternehmen Zweitliga-Aufstieg Carsten Bengs zukommt. "Er steht noch mehr unter Druck als Jörg Schulze", sagt Kapitän Ralph Gaßmann. Und auch Holger von Kathen ist überzeugt: "Es ist egal, ob der Trainer Carsten Bengs, Heiner Brand oder wie auch immer heißt. Der Nachfolger eines so populären Trainers wie Jörg Schulze hat es immer schwer." Bengs Vater Manfred (56), der einst Eintracht Wiesbaden in die Zweite Liga führte und mit den Rothemden zweimal an die Tür zur Bundesliga klopfte, soll künftig seinem Filius als Sportlicher Berater - zum Nulltarif, wie Scherer betont - zur Seite stehen. Das Konfliktpotenzial sei ihm durchaus bewusst, sagt Scherer. "Aber die beiden können Privates und Berufliches trennen." Zur Erinnerung: Zu Eintracht-Zeiten wollte der Trainer Manfred Bengs den Spieler Carsten Bengs rauswerfen, ließ sich erst durch den Spielerrat umstimmen. Carsten Bengs wünscht sich indes nur eins: endlich eine faire Chance.
Quelle : Wiesbadener Kurier vom 14.6.2006 !
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Wallau jetzt mit dem Doppel Bengs
Dem neuen Trainer folgt sein Vater als Sportlicher Leiter, Co-Trainer Tritscher tritt zurückVon Thorsten Remsperger
Wallau. Am 20. Mai ist bei der SG Wallau/Massenheim nach dem verpassten Aufstieg in die II. Handball-Bundesliga eine Welt zusammen- und ein kleines Chaos ausgebrochen. Fast einen Monat nach dem 30:40 gegen Regionalliga-Meister TV Kirchzell dreht sich in allen Bereichen das Personal-Karussell. Während die Situation im Spielerkader noch leicht zu überschauen ist – die Rückraumspieler Tluczinsky und Makowka kamen, Linksaußen Allendorf, auf den Wallau noch ein Zweitspielrecht besitzt, und Kreisläufer Bohnert gingen – folgt in der Führungsriege eine Überraschung nach der anderen.
Der neue Trainer, der ehemalige Wallauer Bundesliga-Spieler Carsten Bengs, bekommt seinen Vater Manfred als sportlichen Berater an die Seite gestellt. Den Manager-Posten hat schon länger Holger von Kathen übernommen, weil Bernd Wagenführ sich nur noch um die Sponsoren-Akquise kümmern möchte. Nach der Verpflichtung von Manfred Bengs ist Co-Trainer Frank Tritscher zurückgetreten, steht auch der ehemalige Chef-Trainer Jörg Schulze, der zwischenzeitlich wieder als Sportlicher Leiter im Gespräch war, definitif nicht mehr zur Verfügung. Außerdem hat Bernd Scherer als neuer starker Mann im Abteilungsvorstand, aus dem in der vergangenen Saison erst Hans-Dieter Großkurth und dann Wagenführ zurücktraten, angekündigt, als wirtschaftliche Basis für die SG demnächst eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) gründen und selbst in dieser wirken zu wollen. Den Geschäftsführer müssten die Trägervereine TV Wallau und TuS Massenheim bestimmen. Mittlerweile scheint sich aber auch eine Front aus Scherer-Kritikern gebildet zu haben, die bei den Neuwahlen der noch ausstehenden Abteilungsversammlung einen neuen Vorsitzenden vorschlagen wollen. In Horst Zölls soll es ausch schon einen Gegenkandidaten geben.
Zu den Hintergründen der verwirrenden Geschehnisse im „Ländchen“ gibt es von den Beteiligten sehr unterschiedliche Aussagen. Im Kreuzfeuer der Diskussionen stehen Manfred Bengs und Sohn Carsten – dessen Schwiegervater pikanterweise Bernd Scherer ist –, aber auch der von der Mannschaft sehr geschätzte Schulze. Bereits im Januar habe der Trainer, der sechs Jahre in Wallau tätig war, Scherer mitgeteilt, einen Neuaufbau im Falle eines Nicht-Aufstiegs nicht als Trainer zu begleiten, wenn gewünscht aber in anderer Form weiter mitzuarbeiten. Das habe er auch nach seinem Rücktritt nochmals betont, so Schulze. „Er hat an dem Morgen ’Nein’ gesagt“, hält Scherer dem entgegen. Der 56 Jahre alte Kaufmann habe Schulze auch mitgeteilt, dass „ihn niemand hier weghaben will“. In den Tagen danach liefen bei Schulze die Drähte heiß, am Telefon seien auch Tritscher und von Kathen gewesen. „Es stand im Raum, dass ich weiter mitarbeite, aktiv habe ich mich aber nicht an den Planungen beteiligt“, betont der Ex-Trainer.
Während Schulze die Verpflichtung von Manfred Bengs, der früher Eintracht Wiesbaden und den TV Großwallstadt trainiert, aber über Jahre nicht mehr tätig war, nach eigener Aussage „überrascht aufnahm“, zog Tritscher wegen „unüberbrückbarer Differenzen mit Scherer und von Kathen“ die Konsequenzen. „Ich wurde von Carsten Bengs vor vollendete Tatsachen gestellt“, ärgerte sich Tritscher zudem. Eigentlich habe die SG erst am Montag die „Doppel-Personalie“ Bengs melden wollen, jedoch habe von Kathen aus Versehen die „Katze aus dem Sack“ gelassen, erklärt Scherer, deshalb habe alles schnell gehen müssen. Einen Seitenhieb für den als akribischen Arbeiter bekannten Schulze konnte Scherer sich nicht verkneifen: „Wir brauchen mehr professionelles Gedankengut. Man muss die Dinge schon klar analysieren, wenn einen zwei Mal die gleiche Mannschaft in Grund und Boden spielt“.
Die Verantwortlichen sind sich darüber im Klaren, dass „die Kritiker bleiben werden“ (Scherer). „Es fallen Schlagworte wie „Vetternwirtschaft“ oder „Jetzt wurde der Papi auf die Bank geholt“, glaubt der 56 Jahre alte Bad Sodener von Kathen, den Bodo Ströhmann einst zur Mitarbeit bewegte. „Uns wurde aber lange vorgeworfen, dass wir nicht handeln. Carsten Bengs ist ein Neu-Einsteiger, hat keine Reputation. Er geht durch ein Höllenfeuer. Jetzt hat er einen sehr kompetenten Mann an seiner Seite, dabei haben wir uns etwas gedacht. Die SG-Verantwortlichen werden wie eine Eins hinter ihm stehen.“ Scherer, der betont, dass die Beteiligten „Privates und Berufliches trennen können“, schätzt, „dass alles nicht so schlimm wäre, wenn wir nicht unter solchem Druck stehen würden. Die SG ist in einem ’Maikäferjahr’: Entweder wir bleiben auf dem Buckel liegen oder wir schaffen es, loszufliegen“. Die genauen Aufgaben von Manfred Bengs, der noch im Urlaub ist, werden am Sonntag geklärt. Laut Scherer soll er bei den Spielen mit auf der Bank sitzen.
Kapitän Ralph Gaßmann beschrieb die Reaktion seiner Mitspieler auf die Verpflichtung als „sehr reserviert“. Weil Carsten Bengs, der gestern telefonisch nicht zu erreichen war, erst am Wochenende seinen Vertrag unterschrieb – Grund für die Verspätung sollen finanzielle Bedenken der Trägervereine gewesen sein – hatte Tritscher zunächst alleine das Training geleitet. „Es stört, wenn ständig etwas Neues kommt“, sagt Gaßmann, „die Querelen müssen geklärt werden. Carsten tritt ein sehr schweres Erbe an, aber wir stehen hinter ihm“.
Quelle: http://www.fnp.de
Hier noch ein Kommentar aus einem privaten Internetforum. Solche Kommentare sind mit großer Vorsicht zu genießen, da der Verfasser anonym ist. Trotzdem ist der Inhalt sehr interessant.
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von Wallauer Spieler am 14 Jun. 2006 14:43für die Allgemeinheit:
Hiermit distanziere ich mich und einige Spieler von Behauptungen u. Aussagen im Artikel des Wiesbadener Kuriers !
Wir wußten "nichts" von einem automatischen Ausscheiden von Jörg Schulze bei NICHT - Aufstieg.
Wir wußten nur von der Verpflichtung von C.Bengs als CO - TRAINER !
Hätten wir gewußt was nach dem letzten Spieltag so alles passiert, hätten einige Vertragsgespräche im März eine deutlich andere Richtung gehabt !
Zu der Verpflichtung von C.Bengs als Trainer wurde die Mannschaft nicht befragt ! Sie wurde weder um ihre Meinung gebeten, noch frühzeitig informiert ! erst an dem Abend, an dem J.Schulze zurücktrat wurde uns der definitiv Beschluss mitgeteilt, daß C.Bengs neuer Trainer ist !
Die Mannschaft hat definitiv nun ein neues Gehaltsgefüge und es gibt deutlich "Besserverdienende" ... und dazu zählt auch der Trainer !
Natürlich stimmt es, daß es Spieler gibt, die trotz Vertrag beim neuen Trainer auf der Abschußliste stehen. Das wurde in der ersten Woche Training auch deutlich und durch die Blume den betreffenden Spielern auch mitgeteilt !!!
Leute, das "SG-Regio-Team" vom letzten Jahr mit einer ungeheueren einmaligen Kameradschaft ist definitiv tot !!!
Es gibt nur noch ein neues "SG-Profi-Team" !
und wenn Herr Scherer & Co meint massiven Anfeindungen ausgesetzt gewesen zu sein, dann sollte er sich einfach mal hinterfragen, ob die Vorgehensweisen bzgl.unserer Mannschaft in den letzten Wochen so in Ordnung gewesen ist ???
Ok, wir haben den Aufstieg "versemmelt", aber wir haben ne geile Runde bis auf die 2 Spiele gespielt !!!
ist das jetzt der Dank der "neuen Verantwortlichen" ?????
mal sehen, was noch alles passiert !!!
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Oh je, ob das mal gut geht. Also wenn ich sowas lese....
ZitatEinen Seitenhieb für den als akribischen Arbeiter bekannten Schulze konnte Scherer sich nicht verkneifen: „Wir brauchen mehr professionelles Gedankengut. Man muss die Dinge schon klar analysieren, wenn einen zwei Mal die gleiche Mannschaft in Grund und Boden spielt“.
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