Du bist Deutschland

  • Wir ziehen das nicht unnötig in die Länge.
    Danke für deine Glückwünsche zu meinen Rechenkünsten. Und dennoch bleibe ich dabei das die Diskussion mit Kindergartenplätzen und Renovierungsbedarf populistisch geprägt ist. Du arbeitest mit der Magie der grossen Zahl. Das ist ein beliebtes populistisches Mittel. Das wollte ich darstellen.



    Am Rande:
    Übrigens hindert dich ja niemand daran für dieses Sorgentelefon in Thüringen eine Aktion zu starten. Nichts anderes versucht diese Kampagne nämlich zu vermitteln. Sei aktiv. Jeder da wo er kann und glaubt das es was hilft. Vielleicht hast du das ja sogar schon getan. Dann schick mir eine PN. Mach ein bisschen Reklame für dieses wichtige Telefon und wenns glaubhaft und gut ist werde ich was dabeitun.


    Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Tja lieber Rolf
    mir drängt sich der Gedanke auf das in den Spots einer deiner Lieblinge dabei ist.Das tut natürlich weh,wenn deinem Hero hier ans Bein gepisst wird.
    ....und die Nachahmer sind auch schon da......


    Du bist Josef Ackermann
    Du bist Helmut Kohl
    Du bist Papst Benedikt XVI
    Du bist Heckler & Koch
    Du bist unter Beobachtung
    Du bist ***gal
    Du bist erfasst
    Du bist die Deutsche Bank
    Du bist 9Live
    Du bist langzeitarbeitslos
    Du bist Edmund Stoiber
    Du bist Erich Honecker
    Du bist Roland Koch

  • Zitat

    Original von vorlaut
    Tja lieber Rolf
    mir drängt sich der Gedanke auf das in den Spots einer deiner Lieblinge dabei ist.Das tut natürlich weh,wenn deinem Hero hier ans Bein gepisst wird.


    Tja, lieber vorlaut, da liegst du aber völlig falsch. Gerade die Leute die dort gezeigt werden sind nicht so ganz mein Fall. Ich sehe die Kampagne schon auch kritisch. Ganz so schwarz wie das hier einige machen wollen sehe ich es allerdings auch nicht. Wahrscheinlich liegt das daran das ich so schön mittelmässig bin. Aber da kann ich ganz gut mit leben. Und stell dir vor jeder hätte von jedem Thema so viel Ahnung wie du das wäre ja nicht auszuhalten. Da sterbe ich doch lieber ein wenig dumm.


    Ganz liebe Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt


  • :klatschen: Da kann ich Dir nur zustimmen!


    Was wir betreiben ist Jammern auf ganz hohem Niveau - und falls diese Kampagne bewirkt, dass weniger gejammert wird bzw. jeder feststellt, dass es uns sehr gut geht und wir eben nicht letzter in allen Bereichen sind ist doch schon viel erreicht!

  • Sorry, wir sind aber in so ziemlich allen wichtigen Bereichen letzter in Europa ... daran ändert auch eine solche Kampagne nichts!


    Höchstens, dass die Lemminge auch noch stolz auf den letzten Platz sind ... :wall:

    Sieger Fanclubturnier ESA 2006


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    Teamchef Fanclubturnier ESA 2008 :P

  • dann frag doch mal in portugal, in griechenland, in rumänien, in der ukraine oder im mezzogiorno nach, wie es da so mit dem lebensstandard aussieht. oder was ein slowakischer arbeiter sich so an urlaub leisten kann.

  • Agusta und franky kann ich nur voll zustimmen. Mag sein, dass wir in imaginären Wirtschaftswachstumstabellen Schlußlicht sind, aber ist das unsere Realität? Wie geht es denn den Menschen in Lateinamerika, Afrika und Asien? Die wissen doch oft nicht mal, wie sie am nächsten Tag ihre Familie durchbringen können oder ob sie Essen bekommen. Ist es da schlimm, wenn man in einer unbedeutenden Tabelle (die oft auch verschieden berechnet und interpretiert werden)unten steht. Selbst in Europa gehören wir noch zu den Wohlhabenden, man schaue sich nur den Lebensstandard in Osteuropa an und vergleiche ihn mit unserem. Bei uns geht es Arbeitslosen finanziell oft besser als Menschen die dort voll erwerbstätig sind. Ich war übrigens in Tschechien im Urlaub, hab also gesehen was ich sage. Ob Lohnniveau, Gesundheitssystem (vergleicht mit dem Wunderland USA), Rente (ist in Entwicklungsländern unbekannt), oder der Infrastruktur ist Deutschland immer noch auf hohem Weltniveau.
    Wir sind dezeit vielleicht Schlußlicht unter den wenigen, reichen Industriestaaten, aber das ist ein aushaltbares Schicksal.
    Ich bin froh in Deutschland leben zu können und bin optimistisch für die Zukunft unseres Landes, solange es junge Menschen wie agusta gibt,die eine sehr richtige Einstellung widergibt.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Zitat

    Original von Linksaussen
    dann frag doch mal in portugal, in griechenland, in rumänien, in der ukraine oder im mezzogiorno nach, wie es da so mit dem lebensstandard aussieht. oder was ein slowakischer arbeiter sich so an urlaub leisten kann.


    Schonmal was von "Verhältnismäßigkeit" gehört? Wer im übrigen unseren Lebensstandard und unsere Vorstellungen von Zivilisation eins-zu-eins auf andere Länder und Menschen übertragen will, ist ziemlich kurzssichtig. Und wird auf kurz oder lang scheitern.


    Zudem sollten wir aufhören, uns mit Entwicklungsländern zu vergleichen. Das ist in etwa so, als wenn ich zu einem 6-Jährigen gehe und sage: "Ich kann schneller Kopfrechnen als du!". Toller Gegner ... :rolleyes:

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  • entwicklungsländer? portugal? griechenland? "unsere vorstellungen von zivilisation"? du schreibst, als ob die länder auf dem mars liegen. dabei hieß es doch von dir vorhin:


    "Sorry, wir sind aber in so ziemlich allen wichtigen Bereichen letzter in Europa." und eben da liegen die von mir genannten staaten.

  • Wirtschaftlich kannst du Griechenland und Portugal getrost zu den Entwicklungsländern in der Europäischen Union zählen. Über die anderen brauchen wir wohl nicht zu diskutieren, oder?


    Im übrigens bleibt es bei dem, was ich geschrieben habe. Geh' mit deinen deutschen Vorstellungen von Lebensstandard nach Griechenland und werd' glücklich - es wird dir nicht gelingen! ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von Sepp ()

  • Was können wir doch froh sein, dass Deutschland kein Entwicklungsland ist. Was müssten wir doch alle jammern.
    Obwohl, das könnten wir ja gar nicht, dazu wären wir zu ungebildet.


    Meckert, bitte. Aber macht es nicht so laut, sonst fallt ihr fies auf die Nase.

  • Sepp:


    1. solltest du nochmal nachschlagen, was entwicklungsländer sind.


    2. ist das doch genau das, was ich geschrieben habe: der lebensstandard in deutschland ist so hoch, da relativieren sich die zahlreichen statistiken, in denen deutschland auf dem letzten platz liegt, ganz schnell.

    Einmal editiert, zuletzt von Linksaussen ()

  • Ich frag mich, wie diese Kampagne auf wen wirken soll...


    - Der relativ selten vorkommende Typ des Job-Inhabers wird sich sagen "Prima, mach ich doch - mir kann keiner vorwerfen, ich würd nichts für Deutschland tun"


    - Der Langzeitarbeitslose, der innerhalb der letzten Jahre hunderte Bewerbungen gegen Absagen eingetauscht hat... "was soll ich denn noch alles machen?"


    - Und der Langzeitarbeitslose, der eh keinen Bock aufs Arbeiten hat (soll es ja auch geben)... nun ja... den interessiert es eh nicht.


    Ich beschränke es bewusst auf den Arbeitsmarkt, da das nun mal momentan Deutschlands größtes Problem ist.


    Für mich läuft diese Kampagne ins Leere. Netter Gedanke, aber mehr nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von BrittaF ()

  • Vor 10 Jahren war noch die überwiegend herrschende Meinung, dass es uns gut, wenn nicht sogar sehr gut gehen würde in Deutschland - inzwischen wir überall gejammert, dass es uns ja sooo schlecht geht.


    Irgendwie seltsam, wenn man sich die Zahlen näher anschaut:
    Das Wirtschaftswachtum für Deutschland betrug für die letzen 10 Jahre gesehen im Mittel 1,46% pro Jahr, die Steigerung der Verbraucherpreise 1,41% pro Jahr und der Anstieg der Gehälter 2,14% pro Jahr (aus den Tabellen des statistischen Bundesamtes berechnet) - das bedeutet doch, dass wir (im Durchschnitt) die selbe, wenn nicht sogar eine leicht höhere Kaufkraft besitzen als vor 10 Jahren.
    Und trotzdem soll es uns so viel schlechter gehen? Versteh ich net ....


    Dass wir in Sachen Wirtschaftswachstum hinter den "EU-Entwicklungsländern" (ich übernehme jetzt einfach mal den Ausdruck) liegen ist auch nicht weiter verwunderlich - eine Steigerung auf hohem Niveau ist natürlich viel schwieriger als eine Steigerung von niedrigem Stand aus. Die Ost-Bundesländer konnten zu Anfang der 90er auch mit Wachstumsraten aufwarten, wie sie inzwischen die EU-Neulinge hinlegen.
    Vergleichen sollten wir uns da schon eher mit Ländern wie Frankreich, England etc.


    Beispiel Frankreich: die französische Wirtschaft wächst etwa doppelt so stark wie die Deutsche - allerdings mit eklatanten Schönheitsfehlern: höher Infaltionsrate, sinkende Weltmarktanteile, steigende Lohnnebenkosten, ausufernde Bürokratie - Konjunkturmotor ist in Frankreich einzig und alleine der private Konsum - geht der zurück, gibt es keinen starken Export, der das einigermaßen abfedern kann.


    Beispiel England: auch die britische Wirtschaft wächst stärker als die Deutsche - allerdings finanziert durch eine sehr hohe Verbraucherverschuldung!


    Wir sollten uns mit den Ländern vergleichen, die ein ähnlich hohes Niveau wie wir erreicht haben - und im Vergleich mit denen stehen wir, wenn man sich mal näher anschaut, wie deren Zahlen zustande kommen gar nicht so schlecht da!

    2 Mal editiert, zuletzt von franky77 ()

  • Ich schließe mich Svenja und Franky vollkommen an. Wir müssen uns einmal überlegen, wo Deutschland heute steht und wo wir (Deutschland) hinwollen. Deutschland hat einen extrem starken Export, ist Exportweltmeister. Dadurch sind wir wirtschaftlich stark und stabil.


    Die Standortdebatte, die wir vor ein paar Jahren hatten, ist abgeflaut. Abgesehen von VW, die damit in den letzten Wochen in der Presse waren. Allerdings hat VW auch einen extrem hohen Haustarifvertrag, der auf Dauer nicht zu halten sein wird.


    Klar müssen wir uns immer mehr dem weltweiten Wettbewerb stellen. Aber wir dürfen uns dabei nur bedingt mit anderen Ländern (Irland als Boomland der EU bspw.) vergleichen. Kein anderes Land hatte in den letzten Jahren eine Wiedervereinigung zu stemmen (deren Finanzierung zugegebenermaßen fatal war).


    Und von den hohen Wachstumsraten der Nachkriegsjahrzehnte müssen wir uns auch verabschieden, so etwas wird es nicht wieder geben. Die Statistik der USA halte ich übrigens für geschönt. Außerdem baut sie darauf auf, dass jeder Ami zweikommairgendwas Jobs hat. So eine Situation kann niemand ernsthaft anstreben. Dass unser Wirtschaftswachstum langfristig gering bleiben wird, liegt in der Tat an dem hohen Status quo. Außerdem wächst die Produktivität in Deutschland schneller als die Produktion, was weiteres Wachstum wegfrisst.


    Unser Problem liegt im schwachen Binnenkonsum und in der Zukunftangst der Menschen aufgrund der bröckelnden Rente und der hohen Sockelarbeitslosigkeit.
    Daher brauchen wir dringend eine Rentenreform, die den Leuten kommunizierbar ist und ihnen Sicherheit gibt. Hier müssen auch die Unternehmen mit ihrer Betriebsrente nachlegen. Im Übrigen halte ich die staatliche Rente für ein Auslaufmodell, weil deren Verwaltung ineffizient und deren Rendite sehr gering ist. Problematisch ist leider, dass viele Leute zu wenig Wissen haben, um ihr Geld selber gewinnbringend anlegen zu können. Leute, die eine sichere Rente haben, sind auch bereit Geld auszugeben. Sonst nicht.
    Die hohe Arbeitlosigkeit kann zu einem gewissen Teil abgetragen werden. Natürlich gibt es auf dem "zweiten Arbeitsmarkt" immer noch Leute, die in der DDR Berufsbilder gelernt haben, die inzwischen ausgestorben sind und die nach der 57. Umschulung die Lust verloren haben. Jedoch wird es in Zunkuft bspw. einen Boom in der Gesundheitsbranche geben und in diesem Wachstumsmarkt werden sicherlich zahlreiche Jobs entstehen. Außerdem müssen wir dringend mehr Geld in die Bildung und Ausbildung der jungen Leute investieren.


    Ich halte diese Kampagne für richtig und für wichtig. Es gab vor ein paar Monaten schon einmal eine solche ("Deutschland ist besser als jetzt"). Allerdings gefällt mir diese Version besser, weil sie mehr Optimismus verbreitet. Allerdings ist es auch richtig, dass sie an der Lebenswirklichkeit (tolles Wort!) vieler Menschen vorbeigeht. Dennoch darf man auch nach der 120. Absage nicht den Mut verlieren (das sagt sich so leicht) und muss sich fragen, wie es dazu kam. Vielleicht kann man dann mit etwas Glück und Engagement etwas daran ändern.


    Dass man nicht Deutschland sein möchte, erinnert mich wieder an die Nationalismusdebatte... Wir sind nunmal in Deutschland und wir sind es nicht nur uns, sondern auch dem Staat schuldig, etwas aus unserem Leben zu machen. So schwer die Startvoraussetzungen dafür auch sein mögen (sie sind immer noch besser als in 185 anderen Ländern dieser Erde).

    MfG Felix0711


    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 ()

  • Zitat

    Original von Linksaussen
    Sepp:


    1. solltest du nochmal nachschlagen, was entwicklungsländer sind.


    Hab ich getan ... und nu? :D Ich denke, du weißt, in welchen Zusammenhang du dieses Wort in meinem Text setzen mußt - wenn nicht, hat die Diskussion mit dir eh keinen Sinn ... ;)



    Zitat

    Original von Linksaussen
    2. ist das doch genau das, was ich geschrieben habe: der lebensstandard in deutschland ist so hoch, da relativieren sich die zahlreichen statistiken, in denen deutschland auf dem letzten platz liegt, ganz schnell.


    Und dennoch: Ein hoher Lebensstandard verlangt eben auch von jedem, die deutlich mehr finanzielle Mittel einzusetzen um sich über Wasser zu halten als ein vergleichsweise niedriger. In der Realtions mag das allerdings vernachlässigbar sein ... Die Statistiken aber sind insofern interessant, als dass sie darüber Auskunft geben, wer sich diesen hohen Lebensstandard noch leisten kann und wer ihn sich in Zukunft wird leisten können. Deshalb mag es zwar schick klingen, diese Tabellen zu ignorieren und sich trotzdem toll zu fühlen - das erinnert mich aber eher an lächelnden dem Gang über eine Klippe ... :/:

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  • ton, steine, bertelsmann von HARTMUT EL KURDI
    Dazu gehören möchte man zwar immer noch nicht, aber fast ist man geneigt, das deutsche Volk zur Abwechslung mal ein wenig zu mögen, angesichts eines Wahlergebnisses, das immerhin dem modischen Neocon-Magazin Spiegel einen "Ton Steine Scherben"-Songtitel für das Cover ihrer Wahl-Sonderausgabe aufnötigt. Vor allem, weil der scheinbar Spiegel-traditionell dahingekalauerte Heftchen-Titel überraschenderweise einen tieferen Sinn hat, zumindest für den Scherben-Kenner. Selten funkelten die Anfangszeilen von "Keine Macht für niemand" in ihrer schlichten Weisheit so hell wie im Zusammenhang mit dieser Wahl: "Ich bin nicht frei, und ich kann nur wählen, welche Diebe mich bestehlen, welche Mörder mir befehlen."


    Aber der Spiegel ist nicht das einzige Propaganda-Organ, das zur Zeit "Ton Steine Scherben" zitiert. In dem grotesk besemmelten, unter anderem von Springer, Bauer, Burda, RTL und Bertelsmann finanzierten "Du bist Deutschland"-Spot schnarrt Oliver Kahn an einer Stelle "Du bist 82 Millionen" - und sofort fühlt sich jeder Scherben-Fan an die Zeile: "Wir sind 60 Millionen, wir sind nicht allein!" erinnert. Auch wenn wir es hier mit einem inhaltlichen Antagonismus zu tun haben. Das Scherben-Lied, aus dem der Satz stammt, heißt "Wir müssen hier raus" und formuliert deutlich, dem Siebziger-Zeitgeist entsprechend, dass eine gesellschaftliche Veränderung stattfinden muss, wenn die Lebensverhältnisse erträglicher werden sollen. Der Deutschland-Spot hingegen hat die Botschaft: "Du musst hier rein!", nämlich in die Volksgemeinschaft, und Du musst dich ändern, damit es Deutschland besser geht. Du musst positiv sein. Dann schaffst Du es. Und dabei ist es egal, ob Du eine Klofrau oder ein Millionenverdiener wie Kahn oder Jauch bist!


    Diese dialektische Umkehr-Variante der ansonsten von Konservativen gern polemisch kritisierten "Gleichmacherei" der Linken funktioniert folgendermaßen: Die Gesellschaft muss nicht etwa so gestaltet werden, dass jeder die gleichen Chancen bekommt, sondern es wird einfach behauptet, dass jeder das Gleiche erreichen kann, wenn er nur will. Und schon sind alle Menschen schamlos "gleich" gelogen.


    Zum Leistungsansporn sind in dem Spot neben der Klofrau und einigen anderen Alibi-Normalos vor allem prominente Bestverdiener zu sehen, von denen wir uns eine Scheibe abschneiden sollen. Solche Menschen stehen schließlich nicht vorm Arbeitsamt herum und jammern. Reiß dich zusammen, ist die Botschaft. Nicht der Staat ist schuld an deiner Misere, nicht die Perversion eines Wirtschaftssystems, in dem ein Unternehmen fette Gewinne macht und als Konsequenz ein paar tausend Arbeiter entlässt. Nee, Du Nöl-Lappen, Du bist selbst daran schuld. Und Du hast es in der Hand, dein Schicksal und das Schicksal des Landes zu bestimmen. In dem Du das tust, was dir die großen Medienkonzerne befehlen: Gut drauf sein!


    Zeitgleich zum Start der Kampagne hat übrigens der "BMG-Artist", der "Bertelsmann-Künstler" Daniel Küblböck eine Maxi-CD veröffentlicht, auf der er Rio Reisers Gassenhauer "König von Deutschland" singt. Und das ist wahrscheinlich auch noch Zufall.


    (taz)

  • Zitat

    Original von Linksaussen
    Zum Leistungsansporn sind in dem Spot neben der Klofrau und einigen anderen Alibi-Normalos vor allem prominente Bestverdiener zu sehen, von denen wir uns eine Scheibe abschneiden sollen. Solche Menschen stehen schließlich nicht vorm Arbeitsamt herum und jammern. Reiß dich zusammen, ist die Botschaft. Nicht der Staat ist schuld an deiner Misere, nicht die Perversion eines Wirtschaftssystems, in dem ein Unternehmen fette Gewinne macht und als Konsequenz ein paar tausend Arbeiter entlässt. Nee, Du Nöl-Lappen, Du bist selbst daran schuld. Und Du hast es in der Hand, dein Schicksal und das Schicksal des Landes zu bestimmen. In dem Du das tust, was dir die großen Medienkonzerne befehlen: Gut drauf sein!


    Frag nicht, was das Land für Dich tun kann, sondern was Du für das Land tun kannst!


    Zitat

    Original von Linksaussen
    Zeitgleich zum Start der Kampagne hat übrigens der "BMG-Artist", der "Bertelsmann-Künstler" Daniel Küblböck eine Maxi-CD veröffentlicht, auf der er Rio Reisers Gassenhauer "König von Deutschland" singt. Und das ist wahrscheinlich auch noch Zufall.
    (taz)


    Eigentlich eines meiner Lieblingslieder (im Original), aber die Coverversion von Daniel Kotzkübl (oder ist es die Person an sich incl. Medienrummel) ist doch Hinweis genug, dass es bergab geht.


    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land


    Einmal editiert, zuletzt von eisbeer ()

  • Zitat

    Du bist Rentner? Bist 50 Jahre buckeln, schufften und malochen gegangen. Mit 15 runter von der Schule, dann bis 65 durch gekloppt, dich mit Bandscheibenvorfall, Staublunge und kaputten Knochen so halbwegs durch die letzten Jahre deines Berufslebens gekämpft.
    Du hast immer brav eingezahlt in der Hoffnung im Alter könntest du dir was gönnen. Jetzt sitzt du mit 69 jede Nacht in der Pförtnerloge weil man von 600 Euro Rente nicht wirklich über die Runden kommt.
    Du kommst dir dabei ein bisschen verarscht vor? Ja? Na klar!
    Denn Du bist Deutschland.



    Quelle: http://www.flickr.com/groups/dubistdeutschland/pool/

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