Pfullingen/Stuttgart 06/07 - und am Ende steht die Insolvenz

  • Zitat

    Original von S-Arena


    aus dem verbotenem Forum ein Auszug aus der Stuttgarter Zeitung vom 27.04.06


    Ich kann nur davor warnen Eishockey auf dem Eis von Holiday on Ice zu spielen. Soweit ich weiß ist das in Köln schon einmal schief gegangen und eine Partie konnte nicht angepfiffen werden.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Leiden kommt von Leidenschaft!!

    Einmal editiert, zuletzt von owl-andy ()

  • MfG Felix0711


    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Und noch'n Kommentar:


  • Also jetzt muss ich einfach mal Dampf ablassen, nachdem es ein solches Ende genommen hat. Zur Info: Ich gehe nun schon seit 5 Jahren regelmäßig zu Handballspielen des VfL und war immer begeistert von den Spielen. Aber zurück zum Thema: Ich behaupte jetzt einfach mal frech das wir diese Insolvenz letztendlich Mayer und Staiger, trotzdem ein dickes Danke für ihre Verdienste um den VfL, zu verdanken haben und ihrem Gerede das Profihandball in Pfullingen nicht finanzierbar wäre. Jedesmal wenn ich gehört habe das die Zukunft des VfL nur in Stuttgart liegen könnte bin ich jedesmal fast explodiert vor Wut und das aus folgenden Gründen:
    - Sposoren/ Wirtschaftliche Lage in Stuttgart: Lachhaft das man da viel größere Brötchen backen hätte können wie in Pfulllingen, weil die Stuttgarter Industrie bzw leider auch die in Reutlingen und Umgebung voll auf den VfB Stuttgart konzetrieren, bzw. die kleineren die Kickers aus Degerloch unterstützen. Handball im Profibereich ist finanziell gesehen eine Randsportart, das sieht man daran das der SSV Reutlingen in seiner ersten 4. Ligasaison einen höheren Etat hatte als der VfL. Deshalb hatte ich schon immer Zweifel das da in Stuttgart soviel mehr gekommen wäre, als es in Pfullingen der Fall war. Gewiss die Zuschauereinnahmen wären im Erfolgsfall wesentlich höher gewesen als hier in der Apphalle, aber wehe der Erfolg wäre nicht gekommen dann wären es jedes Wochenende 1000 eingefleischte Pfullinger plus 500 intersierte Stuttgarter gewesen. Das Sponsoren im Erfolgsfall dann ihre Geldbörsen geöffnet hätten halte ich auch für sehr unwahrscheinlich, warum sollten sie das tun wenn sie jedes Wochende mit einer Bandenwerbung im Daimlerstadion für 10 Sekunden in der ARD ein Millionpublikum erreichen? In Stuttgart gibt es halt schon 2 Vereine die sich dort das Sponsorengeld unter den Nagel reißen, was will man da als Handballverein reißen wenn das 50 Jahre vorher kein Verein geschafft hat? Zudem ist ja bekannt das die schwäbischen Firmen/ Gönner etwas geiziger sind als anderstwo in der Republik! Da hat ein Handballverein keinen Platz mehr und das muss man akzeptieren, somal es eine Studie gab wo eindeutig hervor ging das Stuttargt zu 100% Fussball ist. Meines erachtens hat Mayer und Co. der Größenwahnsinn gepackt wie damals der Präsident des SSV Reutlingen (Winko hieß der glaub ich) bloss das es den SSV noch im "Profibereich" gibt und der VfL für immer wahrscheinlich von der Bildfläche vorschwunden ist. Warum ist man nicht wie es Brack heute sagt in die Tü-Arena gegangen und hätte längerfristig mit einen 2000-2500 Zuschauerschnitt gespielt? Jeder Pfullinger wäre zu 100% lieber unter Namen VfL Pfullingen in die Tü-Arena gegangen als VfL Stuttgart in die Porsche-Arena. Warum hat man nicht versucht mehr die regionalen Sponsoren zu gewinnen, spätestens als der SSV Reutlingen in die Oberliga musste? Aber man hat ja großspurig nur noch nach Stuttgart geschaut. In Tü hätte man seine Seele nicht verkaufen müssen und wäre vllt eine Fahrstuhlmannschaft geworden, aber es wäre immernoch der Verein gewesen mit dem ich mich die letzten Jahre identifizieren habe und nicht ein Retortenverein aus Stuttgart. Aber nun ist es zu spät und das traurigste dran ist das so ein Verein wie der SSV davon wieder kräftig profitieren wird oder wie es mein Geschäftskollege (eingefleischter SSV-Fan) heute zynisch gesagte: "Jetzt noch die Basketballer aus Tübingen und ausser dem SSV gibt es in 30 km kein Profiverein mehr!" Hart aber wahr und sehr traurig! Sportlich äussere ich mich jetzt nicht, aber der Nothdurft war für mich schon immer eine Fehlbesetzung. Bevor jetzt alle auf mir rumhacken möchte ich zum Schluss nur noch eins anfügen: Wenn in Pfullingen kein Platz für Profihandball ist warum geht es dann in Balingen???

    Einmal editiert, zuletzt von Blauerbub ()

  • @ Forrest Gump


    Ich wollte die Insolvenz bestimmt nicht Rolf Brack in die Schuhe schieben, und bin beileibe kein Brack-Gegner. Ich meine mich nur zu erinnern, dass es schon zuseiner Zeit hieß, man würde über kurz oder lang keine Erstligalizenz in der App-Halle bekommen, da nicht fernsehtauglich usw. Außerdem hat er erst kürzlich in einem Interview geäußert, dass er gerne als Trainer in der Porsche-Arena arbeiten würde.


    Ob mit Brack, seinem Ruf als Erfolgstrainer und seinen Kontakten die Sache besser gelaufen wäre, kann ich nicht einschätzen. Die Vereinsführung hat auf jeden Fall die Mannschaft im Unklaren darüber gelassen, wie schlimm es tatsächlich steht. Ob das mit Brack anders gelaufen wäre, weiß ich ebenfalls nicht.


    ich hoffe, das Missverständnis ist damit ausgeräumt.

    Einmal editiert, zuletzt von barbara ()

  • Zitat

    Original von Blauerbub
    Wenn in Pfullingen kein Platz für Profihandball ist warum geht es dann in Balingen???


    ...volle Zustimmung! Es geht wirklich nur in ganz wenigen Fällen so, dass zuerst das Geld da ist und dann der sportliche Erfolg (Da bin ich zum Beispiel auch auf die Füchse in Berlin gespannt - die Kröstis haben´s ja immerhin geschafft). Noch seltener wird man wohl erfolgreich, wenn weder Geld noch sportlicher Erfolg da ist und allein der Wunsch wieder und wieder geäußert wird, sportlich und finanziell erfolgreich zu werden. :/:


    Meistens ist doch die Vorausetzung, dass man sportlichen Erfolg hat, damit dann die Sponsoren (wohlgemerkt die Sponsoren und nicht die Heilsarmee) auf den fahrenden Zug aufspringen. Alles andere gehört doch in das Land der Träume!


    barbara
    ...sorry, dann hab ich Dich falsch verstanden.


    Ich denke, Brack hätte zur richtigen Zeit entsprechend unangenehme Fragen an das Management gestellt und sich da nicht einfach rausgehalten bzw. auf gut Freund einfach nur ein paar Bierchen (oder kleine Spezies) mit dem Management getrunken.


    Es ist mir unverständlich, wie man so lange an Ecki festhalten konnte:
    - zwei sportliche Abstiege trotz stetig steigender Etats
    - keinerlei Integration neuer (ausländischer) Spieler in die Mannschaft
    - Mannschaftsführung nur unter Mithilfe des Managements möglich


    Einem Trainer nur deswegen den Rücken zu stärken, weil er mit allen gut Freund ist und keine Probleme macht, zeugt vom unprofessionellen Umfeld in Pfullingen. Stuttgart könnte dann eine Mitschuld treffen, wenn es in entsprechenden Gremien vertreten gewesen wäre, aber meines Wissens nach wollten sich Mayer und Staiger die Fäden erst aus den Händen nehmen lassen, als sowieso schon alles zu spät war. Daher erscheint mir die Verantwortung für das sportliche UND das wirtschaftliche Desaster ausschließlich und uneungeschränkt in Pfullingen zu liegen.


    Neben Mayer und Staiger trägt meiner Meinung nach auch die Presse eine riesige Mitschuld: Erst Brack rausschreiben (Grüße hier an Frau Thoma) und dann nur noch "schönschreiben" bzw. die negativen Meldungen einfach gar nicht verkünden - das ist nicht die Funktion, die eine objektive Presselandschaft erfüllen sollte. Vielleicht wäre Pfullingen schon viel früher auf die richtige Bahn (zurück)gelenkt worden, wenn hier nicht eine so unheilvolle Allianz zwischen Presse und Verein eingegangen worden wäre.


    Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich mag alle die Leute im Verein von Ecki über Bopfi bis zu Bimbo - aber sie waren mit der Sache einfach überfordert und haben es schlicht versäumt, sich Spezialisten an Bord zu holen. (Klinsi mag hier als Beispiel dienen: Alles was er nicht gut kann gibt er an Spezialisten ab, denen er 100% vertraut) - Daran hat sie wohl ein gewisses Maß an Narzismus gehindert

  • Zitat

    Original von Forrest Gump
    Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich mag alle die Leute im Verein von Ecki über Bopfi bis zu Bimbo - aber sie waren mit der Sache einfach überfordert und haben es schlicht versäumt, sich Spezialisten an Bord zu holen. (Klinsi mag hier als Beispiel dienen: Alles was er nicht gut kann gibt er an Spezialisten ab, denen er 100% vertraut) - Daran hat sie wohl ein gewisses Maß an Narzismus gehindert


    Kann ich nur Zustimmen! Ein Nothdurft war im sportlichen Bereich zu 100% überfordert, was mir besonders auffiel das die Fitness der Spieler unter Brack wesentlich besser war als unter Nothdurft. Zu Mayer und Co. braucht man eigentlich auch nicht mehr viel sagen, aber sie haben die Insolvenz geradezu herausgefordert im "Größenwahn" VfL Stuttgart. Mit ihrer Politik haben sie sämtliche "Heimat" verbundene Sponsoren verkrault in der Hoffnung an die fetten Fleischtöpfe des VfB Stuttgart ran zu kommen! Sie wollten die eingefleischten Fans die sich immer mit ihren Verein identifizieren konnten gegen ein paar Erfolgsfans in Stuttgart eingetauscht. Hat der Mayer sich immer weit aus den Fenster gelehnt in Sachen Finanzen und auf das Finanzgebaren des von mir gehassten Fussballvereins aus der Nachbarstadt geschimpft. Und was ist nun mit Musterverein ins Sachen Finanzen? Pleite! Tolles Management! Während die Herren des SSV immer geschafft haben die Insolvenz zu umgehen und auch mal in der Lage waren mehrmals die ein oder andere Mio. € zu sammeln waren unsere Herren nicht in der Lage ein paar 100000€ aufzutreiben. In Sachen Transparenz sind uns die Herren des SSV auch noch vorraus: Während sie am letzten Heimspiel einfach verkünden das noch 1,5€ für die Lizenz fehlt schweigen unsere Herren einfach ganz friedlich und lassen die Fans in Ungewissen. Meine SSV-Stammtischkollegen konnten heute gar nicht mehr aufhören über den VfL abzuspoten, das traurigste war das ich dem allen nix ingegend setzen konnte. Nicht ihr SSV geht nach Tübingen, nein der VfL! Warum haben die Herren nicht über einen Umzug nach Tübingen nachgedacht, wenn es stimmt was man heute so gehört hat, und fast für ein Nullinger in der Tü-Arena gespielt? Jeder VfL-Fan hätte diesen Umzug unter den Namen VfL Pfullingen mitgemacht und wer weiss vllt. wäre irgendwann in Sachen Hallenneubau in Pfullingen ja auch mal wieder was gegangen. Nein der Größenwahn musste in Pfullingen einziehen! Wie einst beim SSV Reutlingen bloss mit den Unterschied das es die noch im Profibereich gibt und über eine moderne Spielstätte verfügen (auch wenn manch Reutlinger sich lieber daran nicht erinnert). Naja die freuen sich sicherlich über die neuen Sponsorengelder die jetzt frei werden, Südleasing und Zwiefaltner Klosterbräu werden ihr Geld wohl jetzt wieder an die Kreuzeiche tragen anstatt in die Apphalle ähm Porschearena. Was bleibt für die VfL- Fans? Erinnerungen an besser Zeiten und die Hoffnung das es vllt irgendwann mal wieder 2 Liga Handball in der Apphalle geben wird. Wenn es dann noch Fans geben sollte, ich für meinen Teil werde solang nicht mehr zum VfL gehen bis die Herren Mayer und Co. ihren Hut genommen haben, weil das ist die einzige Schlussfolgerung aus dem heutigen Tage ist!


    Zum Thema Presse: Fande eigentlich die Berichtserstattung im Gea recht neutral, vllt zu neutral! Hätte die Presse mal mehr Druck ausgeübt das man den Nothdurft losgeworden wäre! Aber vllt. ist es wie es Forrest Gump schreibt: Er war friedlich und muckte nicht auf und deshalb durfte er den Untergang einleiten!

    2 Mal editiert, zuletzt von Blauerbub ()

  • Man könnte Seiten füllen...
    An Ecki lag es nicht, er hatte nur zu viele Spieler, die nicht zu ihm passten (Navarin, Baran und andere) Aber das ist die Bundesligaschiene.
    W as ich schlimmer finde, der Unterbau wurde über Jahre sträflichst vernachlässigt. Alle talentierten Spieler haben den VFL in den letzten Jahren (richtigerweise) verlassen und jetzt haeb sie kein Team, das den Neuaufbau packen kann. Bothe-H2Ku, Ferdinand Michalik-Neuhausen, Kania, Gärtner,Schwille und Panna- Sg O/Unterhausen (Wille und Neutz nicht zu vergessen) Mezger-H2Ku und Ottmar- Neuhausen/Filder
    Nochmal, ich halte Ecki für einen Toptrainer, wenn er Spieler hat, die seiner Sichtweise entsprechen. Schwierig wird es, wenn psychologischer Verstand geforder ist. Rolf Brack hat da wohl andere Qualitäten aber vielleiht auch andere Defizite. Wenn die Presse recht hat, wollten einige nicht unter ihm weiter machen.
    Fürs Phrasenschwein: Da bleibt uns doch vieles verschlossen!

  • Mit dem Unterbau gebe ich Dir Recht, Barbara. Allerdings ist es natürlich auch nahezu unmöglich eine vernünftgie Integration hinzubringen, wenn die zweite Mannschaft 5 Klassen tiefer spielt als die Erste. Da kann man die talentierten aber eben noch nicht reifen Spieler einfach nicht halten!


    Wer hat denn in Pfullingen über das "Spielermaterlial" entschieden? Das war seit jeher doch der Trainer. Wenn Ecki also der Meinung gewesen wäre, Björn passe nicht zu ihm, hätte er ihn doch zu einem guten Preis (hat ja immerhin ordentlich viel Tore unter Brack geschossen) verkaufen können.


    Meine Einstellung als Spieler war immer die, dass der Trainer so eine Art Diktator ist. Es geht nicht darum ob er Dir gefällt oder nicht, sondern ob er Dich und die Mannschaft erfolgreich macht. Dass Spieler einen Trainer absägen halte ich für die unsäglichste Entwicklung in diesem Bereich - wer wählt sich selbst schon einen Trainer unter dem er nie "gestreichelt" wird und immer 100% geben muss? Wer wünscht sich nicht einen Trainer der gleichzeitig auch noch ein guter Kumpel ist und auch die ein oder andere Faulheit/Undiszipliniertheit durchgehen lässt?!? - Nur leider führt dies in den seltensten Fällen zum Erfolg! Wenn die beiden sportlichen Abstiege NICHT an Ecki lagen, an wem denn dann??? Irgendjemand ist schließlich dafür verantwortlich! Der Kader jedenfalls war nominell stärker (und teurer) denn je.


    Achso, an Schröder lag es übrigens auch nicht, dass er gescheitert ist - er ist ein super Politiker - er hatte nur das falsche Volk :nein:

  • Zitat

    Original von Forrest Gump
    ...


    Es ist mir unverständlich, wie man so lange an Ecki festhalten konnte:
    ...


    Dass man an im festhielt, solange er noch einen gültigen Vertrag hatte, kann ich ja noch
    einigermaßen verstehen. Seine erste Saison als VfL-Trainer war gewiss nicht einfach
    (mit nur einem Neuzugang), aber dass ihm nach der 2. verkorksten Saison nochmal ein
    neuer Vertrag angeboten wurde will mir nun wirklich nicht in den Schädel.


    Mit solchen Personal-Entscheidungen kann man auch Sponsoren abschrecken.

  • Jetzt wird von allen Seiten nachgetreten



    UMFRAGE VfL-Insolvenz beschäftigt die Pfullinger
    Enttäuscht und berührt


    PFULLINGEN. Der Profihandball in Pfullingen ist tot. Ob die Pfullinger das in der fußballverrückten Zeit überhaupt registrieren, wollten Dorina Ziefle und Uwe Sautter wissen.
    Gerhard Hepp ist ratlos: »Was soll ich sagen?« Wenn er zu einem Handballspiel gegangen ist, dann nach Pfullingen und nicht nach Stuttgart. Etwas verärgert fügt er hinzu: »Mir hat es schon gestunken, dass es VfL Pfullingen-Stuttgart geheißen hat.« Für ihn ist aber klar, dass das endgültige Aus für den Profihandball in der Stadt sowieso gekommen wäre. Die Insolvenz habe damit nicht viel zu tun. Enttäuscht ist er gleichwohl: »Handball ist halt auch Tradition in Pfullingen.«


    Für Alexandra Beck hat Handball einfach zu Pfullingen gehört. Sie selbst ist kein Handball-Fan, aber sie meint dennoch: »Als ich es heute in der Zeitung gelesen habe, hat es mich schon berührt.«


    Für Markus Bohlmann (47) ist ganz klar, dass sich die Mannschaft mehr anstrengen hätte müssen. Er selbst ist nie nach Stuttgart gegangen, um sich ein Spiel anzuschauen, weil es viel zu umständlich war. »Jetzt ziehen sie über uns her. Es ist halt schade.« Er meint, dass der Pfullinger Handball viel Publikum angezogen hat: »Für die Infrastruktur und die Gaststätten ist es schlecht.« Sein Sohn Bastian (10) hat zwei Jahre in der Handball-Jugend gespielt, ist dann aber zum Fußball gewechselt.


    Thomas Teiber spielt Volleyball beim VfL. Die Handballer waren für ihn aber schon »ein bissle das Aushängeschild« des Vereins und der Stadt. Vielleicht sei es ein Fehler gewesen, nach Stuttgart zu gehen, überlegt er. Jetzt überrascht es ihn aber doch, dass es nicht möglich ist, in Pfullingen Zweitliga-Handball zu bieten: »17 Jahre ging das ja auch.«


    Franziska Kraus (15) interessiert sich nicht sehr für Handball. Ihr Interesse wurde dann geweckt, wenn sie erfahren hat, dass ein Spiel ist. »Ich bin nur einmal hingegangen.« (dzi/us)





    VfL Pfullingen - VGS-Reaktion auf die Insolvenz. Alexander Trost und Marco Bräuning nicht zum TV Neuhausen
    Andreas Blank ist stinksauer
    VON MANFRED KRETSCHMER


    PFULLINGEN. Die Mühlen mahlen im Fall VfL langsam. Wie eine Sprecherin des Amtsgerichts Tübingen gestern auf Anfrage mitteilte, ist noch kein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt worden, der den Insolvenzantrag der VfL Pfullingen Handball Bundesliga GmbH & Co. KG bearbeitet.
    Von den Spielern, die dem VfL bis zuletzt die Stange hielten und die den Weg in die zweite Liga mitgegangen wären, ist einer stinksauer: Andreas Blank. Die Formulierung des Vereins in der Presseerklärung, man wolle »alles Mögliche tun, um den Spielern bei der jetzt notwendigen Neuausrichtung zu helfen«, brachte Blank auf die Palme: »«Das ist eine Frechheit den Spielern gegenüber.« Für ihn sei ein Wechsel zu einem Erstligisten »extrem schwierig«, weil die meisten Klubs ihre Personalplanungen zumindest weitgehend abgeschlossen hätten. Blank: »Ich muss Abstriche in Kauf nehmen. Außerdem werden meine persönlichen Planungen über den Haufen geworfen.«


    Er sei beim VfL vor einem Jahr »angetreten, weil ich gedacht habe, in Stuttgart kann man etwas bewegen«. Nun hat Blank, mit 152 Erfolgen bester Torschütze von Pfullingen-Stuttgart in der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit, miterleben müssen, dass in der Landes-Hauptstadt in punkto Handball offensichtlich nicht viel zu bewegen ist. Bemerkbar gemacht hat sich das bei ihm auch im Geldbeutel.


    »Im Dezember habe ich mein letztes volles Gehalt erhalten«, erzählt der pfeilschnelle Linksaußen. Bereits das Januar-Gehalt sei »nicht pünktlich und nicht korrekt« überwiesen worden. Was den 26-Jährigen außerdem ärgert: »Noch im April wurde uns Spielern versprochen, der Etat für die nächste Saison sei gesichert.«


    »Ich habe im Dezember mein letztes volles Gehalt erhalten«


    Die sportliche Zukunft von Blank steht in den Sternen. Das gleiche gilt für Marco Bräuning und Alexander Trost, die mit dem TV Neuhausen in Verbindung gebracht wurden. »Beide Spieler wären hoch interessant«, gibt TVN-Trainer Kurt Reusch zu, »beide werden aber nicht nach Neuhausen kommen«.


    Eine Reaktion auf die Pfullinger Insolvenz gab es von der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart (VGS). »Wir sind von der Dimension der finanziellen Entwicklungen beim VfL Pfullingen-Stuttgart sehr überrascht«, formulierte VGS-Geschäftsführer Andreas Kroll. Noch im Mai habe man mit den Verantwortlichen des VfL über einen Spielbetrieb in der zweiten Liga in der Stuttgarter Porsche-Arena gesprochen.


    Kroll: »Wir waren zu diesem Weg nach dem sportlichen Abstieg des Vereins aus der Bundesliga bereit. Mit unserer Zusage wollten wir ein positives Signal setzen.«
    (GEA)

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010 (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Tür für Haller offen
    Pfullinger Pleite: Bislang keine Auswirkungen auf den HBW
    Der Insolvenzantrag des VfL Pfullingen/Stuttgart ist ein Super-GAU für die süddeutsche Handballszene. Nur mittelbar betroffen vom Absturz der Echaztaler ist der HBW Balingen-Weilstetten.
    Balingen, 22.06.2006
    Der HBW und der VfL sind allerdings durch persönliche Kontakte eng miteinander verquickt. Erst führte Dr. Rolf Brack als Trainer die Pfullinger in die erste Bundesliga, in diesem Jahr gelang ihm dasselbe Kunststück mit dem HBW. Dessen früherer Coach, Eckard Nothdurft, hat seit zwei Jahren die Verantwortung für den VfL-Profikader, dem unter anderen der Albstädter Alexander Stevic angehört, der mit den Kreisstädtern unter Nothdurft von der Regional- in die zweite Bundesliga aufgestiegen ist. Erst vor wenigen Tagen hat Junioren-Nationalspieler Robin Haller seinen Wechsel vom HBW zum Erstliga-Absteiger angekündigt, weil er sich im Echaztal größere Spielanteile erhofft hat.


    Die könnte er nun bekommen - in der Oberliga. Sicher ist, dass Pfullingen/Stuttgart seine Zweitligalizenz zurückgibt und sich laut VfL-Geschäftsführer Alfred Mayer einen Neuanfang in der vierthöchsten Spielklasse vorstellen kann. Für die übrig gebliebenen Profis stellen diese Zukunftsaussichten keine Ernst zu nehmende Perspektive dar. "Die Zweitliga-Mannschaft löst sich auf", weiß Stevic, der noch keine Vorstellung davon hat, wie es bei ihm weiter geht. Erste Kontakte zu anderen Klubs habe es gegeben, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Er deutete aber an, dass ein Engagement beim Regionalliga-Aufsteiger TV Neuhausen/Erms eine Option sein könnte.


    "Wir stehen noch alle unter Schock", umreißt Stevic die Gemütslage bei den VfL-Akteuren. Zwar habe es zuletzt unregelmäßige Gehaltszahlungen gegeben, vom wahren Ausmaß hätten die Spieler aber nichts geahnt: "Wir wollten sofort den Wiederaufstieg schaffen."


    Gespräche mit seinem Ex-Verein hat der wurfgewaltige Rückraumspieler nicht geführt: "Wenn ich richtig informiert bin, ist die Mannschaft komplett." Eine Bestätigung dafür liefert Helmut Wahrenberger, der zweite Vorsitzende des Erstligisten: "Mit 19 Spielern haben wir einen vollen Kader. Aber wenn sich Alexander meldet, werden wir sicherlich mit ihm sprechen."


    Anders verhält es sich mit Robin Haller, der mit der Brack-Truppe auf Ibiza im Urlaub war. Diesen hat er am Montag abgebrochen und ist gemeinsam mit Martin Strobel zu einem Lehrgang der Junioren-Nationalmannschaft ins thüringische Oberhof gereist. "Wir wollen Robin die Rückkehr offen halten", sagt Wahrenberger und setzt nach: "Zu unseren Konditionen." Allzu verlockend scheinen diese für den 19-Jährigen nicht zu sein: "Zuerst möchte ich mich nach anderen Optionen umschauen", sagt Haller. Konkrete Angebote lägen ihm allerdings noch nicht vor, "diese werden aber kommen."


    Ansonsten will sich der HBW nicht aus der Konkursmasse des Nachbarn bedienen, bei dem 21 Jahre Profihandball zu Ende gehen: "Wir fallen jetzt nicht wie die Haie über Pfullingen her", verspricht Wahrenberger. Auf keinen Fall werde sein Verein als Lückenbüßer in die Bresche springen und seine Spiele in der Stuttgarter Porsche-Arena austragen, der für den VfL vorgesehenen Heimspielstätte. Höchstens das Derby im Dezember gegen Göppingen könnte in dem 6500 Zuschauer fassenden Sportpalast steigen, ansonsten bleibe der HBW bis zur Fertigstellung der eigenen Halle in der Tübinger Arena.


    Wahrenberger bedauert das Aus für Pfullingen/Stuttgart, das dem Handball in der Region einen empfindlichen Schlag versetzt habe. Vorbei seien nun und wohl auch für immer die Aussichten auf ein spannendes Nachbarschaftsduell in der Königsklasse


    Zak

    HBW Balingen-Weilstetten


    2003:Aufstieg: 2. Bundesliga
    2004:Klassenerhalt: 2. Bundesliga
    2005:einstelliger Tabellenplatz: 2. Bundesliga
    2006:Aufstieg: 1. Bundesliga

  • Zitat

    Original von pko
    Andreas Blank ist stinksauer


    »Im Dezember habe ich mein letztes volles Gehalt erhalten«, erzählt der pfeilschnelle Linksaußen. Bereits das Januar-Gehalt sei »nicht pünktlich und nicht korrekt« überwiesen worden. Was den 26-Jährigen außerdem ärgert: »Noch im April wurde uns Spielern versprochen, der Etat für die nächste Saison sei gesichert.«


    [ironie] Damit Andreas Blank sich gar nicht erst an die Einhaltung von Versprechungen sowie pünktliche Gehaltszahlungen gewöhnt, wie wäre es mit einem Wechsel nach Leutershausen? [/ironie]

  • Zitat

    Erst vor wenigen Tagen hat Junioren-Nationalspieler Robin Haller seinen Wechsel vom HBW zum Erstliga-Absteiger angekündigt, weil er sich im Echaztal größere Spielanteile erhofft hat. Die könnte er nun bekommen - in der Oberliga.


    Braucht die Situation in Pfullingen und für Robin Haller derart hämische Formulierungen?

    MfG Felix0711


    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Zitat

    Original von Felix0711


    Braucht die Situation in Pfullingen und für Robin Haller derart hämische Formulierungen?


    klares: NEIN
    aber du kennst sicherlich auch Schreiberlinge von der lokalen Presse...

    HBW Balingen-Weilstetten


    2003:Aufstieg: 2. Bundesliga
    2004:Klassenerhalt: 2. Bundesliga
    2005:einstelliger Tabellenplatz: 2. Bundesliga
    2006:Aufstieg: 1. Bundesliga

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