Wie die Nachwuchsarbeit in der Breite stribt...

  • Zitat

    Original von Troya
    wie gesagt: die qualität von dem wallauer trainer kann ich nicht beurteilen. aber hohe dekorationen müssen nicht unbedingt immer für qualität (beim trainer) sprechen. manche waren auch immer zur richtigen zeit am richtigen ort oder hatten sogar mal die qualität aber haben sich nicht mit dem handball weiterentwickelt und und und ...


    aber mal ehrlich: wenn du mit 22 jahren im aktivenbereich (also in max 5 saisons) schon 5 trainer hattest... wie willst du dann die qualität eines trainers richtig einschätzen, der evtl. nicht die zeit hatte sein - mittelfristiges - konzept umzusetzen? oder sie waren tatsächlich so schlecht, dass das auch nicht unbedingt der richtige vergleich für den einzig brauchbaren wäre ... du weißt ja: unter den blinden ist der einäugige könig ... ;)


    Da hast du auch nicht so ganz unrecht.


    Mir fehlt da schon der langfristige Blickwinkel um das vielleicht richtig beurteilen zu können. Mag sein. Aber ich gehe ja nicht ganz Blind durch die Welt und weiß ein paar Sachen durch meine eigene Trainertätigkeit einzuordnen.


    In diesem Sinne, back to topic :)

  • Ok. Dass die Nachwuchsarbeit in der Breite stirbt hat mit der Talentförderung an der Spitze gar nichts zu tun. Es finden sich einfach immer weniger Trainer mit Tagesfreizeit, die eine gute und engagierte Jugendarbeit leisten können. Die bisherige Hauptalternative waren Lehrer, die dank Einführung des 8-jährigen Gymnasium am Nachmittag ebenso keine Zeit mehr haben wie die gesuchte Zielgruppe. Es bleiben als potenzielle Nachwuchstrainer also nur Hausfrauen oder Studenten. Was der Forderung nach "die besten Trainer in den Jugendbereich" aber nur selten gerecht wird.


    Folge: es werden immer weniger Kinder, die dank der parallel eingestampften Schulsport-Angebote immer weniger mitbringen, zu weniger - und teuerer werdenden - Hallenzeiten von quantitativ und qualitativ weniger Trainern betreut werden.


    Lösung: Hauptamtliche Trainer, die sich ganztags um die Kinder kümmern können und an den Schulen auch sportartspezifische Angebote zur Mitgliedergewinnung durchführen.


    Aber wer kann das bezahlen?

  • Hallo Zusammen ,


    Das der DHb( und Verbände) sich von der HBL das Heft aus der Hand nehmen lässt , ist glaub ich nicht zu übersehen. siehe eingleisige 2.BL und 3. Liga.

    Dazu muss man aber erkennen, wo die Entscheidungträger ihr Geld verdienen.


    Das die HBL ihre Mitglieder zwingt Jugendarbeit zumachen ist zunächst positiv!
    Die HBL ist aber naturgemäß an der Spitze interessiert und nicht an der Breite. ( obwohl Es gab aus dem Geld pot der Zertifizierung auch Kindertrainer Seiminare andere Vereine)


    Es ist mit Sicherheit ein Fehler die Breite zu vernachlässigen. Ohne sie wird nie ne Spiltze entstehen.
    Ausserdem sind die "Kleinen"/ Emporkömmlinge das Salz in Suppe. ( z.b. die Aufsteiger in die 2.BL, das schmeckt den Marketingstrategen der HBl wohl nicht )


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    Betrachtet man nur ein, zwei Mannschaften können Dorfvereine meisten mithalten. Geht es aber über mehrere Jahrgänge ( mehr als 4-5) und versucht man Nachhaltigkeit zu erreichen, muss schon mehr Infrastruktur und Geld aufgebaut. Und da haben es die größeren einfacher.


    Ob Internate da die richtige Lösung sind, wird sich weisen.
    Befürchte dort aber auch einen Massenbetrieb, der eben nicht die Persönlichkeits-Entwicklung fördert.



    Ich halte es trotzdem für naiv zu glauben man könnte alles alleine machen, ich stoße ab einem gewissen Alter an Grenzen ( z.B. wenn einige aufhören)


    wenn ich gute Spieler ausbilde, komme ich zwangsläufig an den Punkt an dem ich meine Mannschaft/ Verein /Umfeld anpassen muss und werde Spieler von anderen Vereinen dazu bekommen/holen


    sonst muss man nämlich objektiv seinen besten Spielern sagen, wo sie sich weiterentwickeln können, dies will man aber als Verein nicht, weil diese ja das Gerüst bilden.


    Mal so ne Frage in den Raum , wer trainiert den erfolgreiche Mannschaften B-Jugend oder älter ausschließlich mit Spielern aus dem eigenen Verein?



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    Das man als abgebender Verein sich immer ärgert liegt doch auf der Hand, manche Vereine können die nächste Perspektive nicht bieten.
    Und da kann dann auch der unbeliebteste Auswahltrainer nichts für.
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    Und zum guten Trainer gehört halt nicht nur Fachkompetenz, sondern auch Sozialkomentenz. z.B. ein selbstherrlicher Choleriker brauch sich nicht zu wundern wenn Jugendlich einen anderen Umganston suchen

  • Zitat

    Original von Konbert


    Es ist mit Sicherheit ein Fehler die Breite zu vernachlässigen. Ohne sie wird nie ne Spiltze entstehen.


    schon richtig ... aber die breite ist halt nicht aufgabe der hbl ... die kann maximal als vorbild dafür herhalten.

  • @ Troya Was ist eigentlich so undenkbar daran wenn ein 22jähriger sagt sein Trainer in Wallau war erste Sahne? Da muss man doch nicht platt gegenargumentieren ! Er findet ihn klasse und das ist doch schön!

  • das das undenkbar ist, hab ich ja nie behauptet. wie gesagt: ich kenne den mann nicht. wenn er ihn klasse findet ist das schon allein deshalb schön, weil er dann offenbar eine steigerung darstellt zu seinen vorgängern. trotz allem ist es halt eine subjektive einschätzung, die objektiv betrachtet ganz anders aussehen kann. da fehlen einem durchschnitts-22-jährigen eben im regelfall die vergleichsmöglichkeiten und die erfahrungswerte.

  • Ist Heiner Brand objektiv betrachtet der bessere Trainer als Christian Schwarzer? Schwer zu sagen welche Gesichtspunkte in diesem Fall zählen! Erfahrung für Brand, Ansprache ans Team sicher Schwarzer! Wäre Brand vielleicht gar nicht Weltmeister geworden wenn er Schwarzer nicht als "Spielertrainer" zurückgeholt hätte. Das wirst du objektiv nicht beantworten können. Weder der 22 jährige Kraus noch der 30 jährige Fritz. War jetzt mal das Beispiel schlecht hin , im deutschen Handball. Der eine wird sagen so ein Quatsch, der andere sagt genau so wars.

  • Ich spiele selber Handball seit 6 Jahren in Bernau (Stadtrand Berlin) und ich finde es irgendwie Schade, dass noch nie ein Talentscout mal vorbeigeschaut hat bei einem Ligaspiel. Besonders die Füchse sind ja dafür bekannt, dass sie auf Jugendarbeit viel Wert legen, wovon man bei uns im Verein nur träumen kann.
    In unserer Liga gibt es viele Spieler die eine Menge können und sich nicht im Verein weiterentwickeln können, weil die Liga schon viel zu klein ist (4Vereine).
    Wir haben einmal gegen eine Mannschaft aus Berlin gespielt, gegen die wir auch gewinnen konnten. :)
    Klingt vlt blöd, aber ich selber merke, dass das ich mich in dieser Saison kaum entwickelt habe.

  • Paule94


    Na ja, vielleicht weißt du einfach nicht das schon mal ein Talentescout da war. Der wird sich doch vor dem Spiel kaum vorstellen. Vielleicht ist eure Liga auch einfach zu niedrig um für den Auswahlstrainer interessant zu sein. Manchmal muß man eben auch Initiative zeigen wenn man etwas erreichen will. In Leipzig z. Bsp. gibt es ein Training für die Bezirksauswahl, wo jeder Interessierte vom Verein hingeschickt werden bzw. selbst kommen kann.

  • Bei uns sind bisher nur Eltern bei Spielen.


    Naja werde mal im Sommer ein Handballcamp mitmachen. Hoffentlich lerne ich wieder viel. Bei uns lerne ich nichts mehr so wirklich.

  • Anbei die Info des HHV (http://www.hessen-handball.de) zum Thema:


    "Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden." (Gustave Flaubert)

    Einmal editiert, zuletzt von vr316 ()

  • Zitat

    Original von Paule94
    Bei uns sind bisher nur Eltern bei Spielen.


    Naja werde mal im Sommer ein Handballcamp mitmachen. Hoffentlich lerne ich wieder viel. Bei uns lerne ich nichts mehr so wirklich.


    Dann geh doch einfach mal ins Jugendtraining deiner Altersklasse bei den Füchsen. Wenn du gut bist, werden sie dich bestimmt nicht wegschicken ;-).


    Probieren schadet nicht...


    Grüße
    Janosch

  • Der Jugendsport eines Breitensports stirbt in der Breite aus... Naja, das ist ein anderes Thema.


    Aber es ist durch den demographischen Wandel nun einfach mal so, dass es immer weniger Vereine und dadurch mehr Spielgemeinschaften und Leistungszentren geben wird.


    Da hilft nur eins: mindestens 3-4 Kinder bekommen oder besser 7linge! ;)

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