Dormagener HC Rheinland 2010/2011

    • Offizieller Beitrag

    Nach meinen Informationen gab es eine fachanwaltliche Beratung, bevor der Insolvenzantrag gestellt wurde.


    Dann ist allerdings erklärungsbedürftig, wieso man din Dormagen lange Zeit davon ausgegangen ist (und das auch kommuniziert hat), dass es keinen Zwangsabstieg gibt.


    Warten wir mal ab, was heute noch gesagt wird...

  • Was soll denn an der Aussage von Bohmann verkehrt sein? Zum jetzigen Zeitpunkt läuft die Prüfung der Unterlagen noch und es sind offiziell keine abschließenden Entscheidungen gefällt worden. Ich wundere mich vielmehr welches Spiel Herr Andres treibt. Er beklagt sich über angeblich abgesprungene Sponsoren aufgrund der Gerüchte um die mögliche Nichterteilung der Lizenz, obwohl er selber bzw. der DHC es war, der diese Geschichte mit einer Pressemitteilung in die Welt gesetzt hat. Die Drohung den Spielbetrieb einzustellen, falls es kein "positives Signal" seitens der HBL-Lizenzierungskommission gebe, ließe sich auch so deuten, dass er die HBL zu einem vorweggenommenen Urteil ohne tiefgehende Prüfung der Unterlagen zwingen wolle.

  • Manche Dormagener gefallen sich ohnehin zu sehr in der Opferrolle. Dass ein Sponsor in die Insolvenz geht, kann freilich immer passieren. Bei eurem hat es so gut wie jeder vorher gewusst. Wenn man sich selbst nicht ordentlich informiert, braucht man bei einem eventuellen Schaden kein Mitgefühl erwarten. Das war einfach dilletantisch und amateurhaft.


    Das nun von Andres veröffentlicht wird, dass man keine Lizenz für Liga 2 erhalten wird, obwohl noch gar kein offizieller Beschluss vorliegt, ist besonders dann sensationell, wenn man sich im gleichen Atemzug darüber beklagt, dass nun deswegen Sponsorenzusagen zurückgenommen wurden. Das Ei hat man sich wohl selbst ins Nest gelegt.


    Ich habe ohnehin das Gefühl, dass die Fans von ihrem Verein ein Stück weit falsch informiert werden. Eure Wut sollte sich eher gegen euren Verein richten. Der hat´s verbockt. Sonst niemand.

    Einmal editiert, zuletzt von HSG-Fan ()

  • Dann ist allerdings erklärungsbedürftig, wieso man din Dormagen lange Zeit davon ausgegangen ist (und das auch kommuniziert hat), dass es keinen Zwangsabstieg gibt.

    Die Diskussion darüber wurde hier schon drei Seiten zuvor geführt. Sie ist genau so müßig wie die Frage, ob der Insolvenzantrag richtig oder falsch gestellt wurde, weil das Insolvenzverfahren nun eröffnet ist (Folge: Zwangsabstieg, Abzug von acht Pluspunkten), und die Thematik jetzt eine andere ist.


    Die Pressemitteilung, die der Pressesprecher des Insolvenzverwalters gestern Mittag herausgegeben hat, ging meines Erachtens inhaltlich viel zu weit. Sie war vor allem überflüssig. Es hätte völlig gereicht, sich abends nach dem Spiel in der Pressekonferenz zu äußern. Statt dessen wurde die ursprüngliche Version der Pressemitteilung auf der Homepage tagsüber durch eine Variante ersetzt, in der die Auswirkungen auf die Sponsorenzusagen herausgenommen worden war. In der Pressekonferenz wurde dann ja auch der Eindruck vermittelt, dass die Lage nun doch nicht ganz so schlimm ist. Tenor: Wenn die Sponsoren bei der Stange bleiben, dann werden alle Mittel und Wege beschritten, um die Saison zu Ende zu spielen!


    In der PK wurde auch gesagt, dass dieser Fall des geordneten insolvenzrechtlichen Rückzugs Neuland für die HBL sei. Dem DHC sei am Anfang sogar nahe gelegt worden, doch erst mal bis nach dem Ablauf der Wechselfrist zu warten. Wenn das so war, dann brauche ich mich über die jetzigen Eiertänze eines Herrn Bohmann nicht zu wundern. Der HBL ist es also offensichtlich lieber, dass ein Verein so lange wartet und seinen Spielern so lange keine Gehälter mehr bezahlt, bis auch wirklich alle Barkassen und Konten leer sind!!! Ein Verein, der die Misere seriös abwickelt, sich rechtzeitig zu dem finanziellen Engpass bekennt und sich den Spielern gegenüber auch noch fair verhält (vor der Wechselfrist die Hose runter), soll einfach in die Drittklassigkeit verbannt werden, nur weil man so einen Fall noch nicht hatte??? Natürlich eröffnet das "ggf." in §10 der LizenzO einen Ermessensspielraum, aber nicht die Möglichkeit einer Entscheidung nach dem Motto: "Dormagen hat keine Lobby in der Liga, also weg damit!" Von einem gesunden Rechtsverständnis kann dabei auch keine Rede sein. Das Insolvenzrecht zielt ja gerade darauf ab, das bestehende Unternehmen möglichst aus der Misere herauszuführen, damit es danach wieder eigenständig wirtschaftlich arbeiten kann. In Dormagen wurden diese Voraussetzungen in den vergangenen Wochen geschaffen: Die Sanierung, das wurde gestern auch noch mal gesagt, wird im Juni abgeschlossen sein. Dann ist der Insolvenzplan abgearbeitet, der gesetzliche Zweck erfüllt - und der DHC kann ohne Schulden und mit einem abgesicherten, von Wirtschaftsprüfern durchleuchteten Etat in der Zweiten Liga starten. Einigen Herren bei der HBL scheint es aber wichtiger zu sein, die LizenzO über das Insolvenzrecht zu stellen. Wer hat daran ein Interesse, dass der Handballstandort Dormagen in der Versenkung verschwindet? Mir fallen da gleich zwei Namen ein, einer davon ist sogar Vize-Präsident...
    Wer aber hat ein Interesse daran, dass damit der ganze Unterbau, die gesamte Nachwuchsarbeit (Landesleistungsstützpunkt, Teil- und Vollinternat) gefährdet wird??? Der deutsche Männer-Handball steht doch auch so schon schlecht genug da (schlechtes Abschneiden bei der WM, Olympia-Qualifikation gefährdet, Nationalspieler spielen in ihren Vereinen überwiegend keine tragende Rolle), da muss man nicht auch noch Eckpfeiler der eigenen Jugendarbeit kastrieren!!!


    Noch ein Wort zum Ausfall des Hallensponsors: Es sind alle üblichen Auskünfte, z.B. bei der Creditreform, eingeholt worden. Wer behauptet, es sei absehbar gewesen, dass die Fima so schnell Pleite geht, der muss dies auch beweisen können. Ansonsten ist er nämlich nur schlau, weil es hinterher ist...
    Im übrigen darf der Fan aus Düsseldorf durchaus mal vor seiner eigenen Türe kehren. Selbst mit dem "Zugpferd" Daniel Stephan ist es der HSG im Saisonverlauf nicht gelungen, zusätzliche 250.000€ zu akquirieren. In Dormagen ziehen alle Beteiligten an einem Strang und es sind in nicht mal acht Wochen mehr als 200.000€ zusammen gekommen. Ich hoffe, es kommt nächste Saison wieder zu zwei schönen Rheinderbys!


    Mein Wunschkonzert:
    1. Der DHC steht nach dem letzten Spieltag am 4. Juni auf dem Relegationsplatz und setzt sich in der Relegation gegen den Zweitligisten durch, um sich als nicht-sportlich abgestiegen in die Zweite Liga zu verabschieden.
    2. Es werden alle juristischen Wege beschritten, an deren Ende festgestellt wird, dass die Lizenz für die Zweite Liga zu erteilen ist.
    Bisher hat als Externer nur ein Einziger dem Dormagener Handball geholfen: Bob Hanning. Seine Ausführungen als anerkannter Experte zu der Situation waren zutreffend. Deshalb: JETZT ERST RECHT! Kämpfen, alle Wege gehen, die es gibt, um das Ziel zu erreichen - und um den HBL-Verantwortlichen zu zeigen, wie wenig auf sie das Wort "professionell" zutrifft!!!

  • Oli


    Auskünfte bei der Creditreform sind bei einem Unternehmen, das gerade erst startet, schön und gut. Da wirst du nur nichts finden. Bedurft hätte es einer Überprüfung, ob das Unternehmenskonzept überhaupt erfolgsversprechend ist. Wenn ein Unternehmen neu gegründet wird, hat es selten Außenstände. Da bei der Creditreform anzufragen, ist naiv und sinnlos.
    Natürlich kannst du argumentieren, dass User, die behaupten, eine Pleite des Sponsors wäre absehbar gewesen, das auch beweisen können müssen. Das konnte natürlich niemand. Nur waren das ja nicht nur vereinzelte Stimmen, die deutliche Skepsis geäußert haben. Ein bißchen gesunder Menschenverstand war ausreichend um zu erkennen, dass diese Form der privaten Arbeitsvermittlung in Deutschland kaum funktionieren wird. Diese Skepsis hätten auch die Verantwortlichen des DHC an den Tag legen müssen. Das wurde verpasst...und das ist dann eben fahrlässig. Über den Schaden darf man sich dann nicht beschweren.


    Deine Kommentare zu Düsseldorf sind teilweise sogar richtig. Nur wurde Daniel Stephan nicht unbedingt dafür geholt, neue Sponsoren zu generieren. Sein Aufgabengebiet zielte eher darauf ab, junge, hochtalentierte Spieler günstig nach Düsseldorf zu holen...durch seinen Namen.


    Was die Summe 250000 Euro angeht: Düsseldorf hatte genau wie ihr mit der Insolvenz eines Sponsors zu kämpfen. Diese Lücke wurde allerdings geschlossen...im übrigen durch viele kleine Sponsoren. Im Prinzip so wie bei euch, nur dass Düsseldorf nicht über das Fanaufkommen der Dormagener verfügt und eine Sammelaktion daher nur wenig Aussicht auf Erfolg gehabt hätte.


    Nebenher gesagt: ich finde es mutig, als Fan eines Vereins, der in den letzten Jahren mehrfach gegen die Wand gefahren wurde, auf andere Vereine zu zeigen, die ihre Probleme lösen ohne ihre Fans zusätzlich zur Dauerkarte auszunehmen

  • @ Oli richtig gesehen so und nicht anders denken diese veralteten Denker und Lenker bei der HBL und im DHB.

  • ...Nur wurde Daniel Stephan nicht unbedingt dafür geholt, neue Sponsoren zu generieren. Sein Aufgabengebiet zielte eher darauf ab, junge, hochtalentierte Spieler günstig nach Düsseldorf zu holen...durch seinen Namen...


    Pressemitteilung der HSG Düsseldorf:
    PM Verpflichtung Daniel Stephan
    in der es u.a. heißt:

    Zitat

    Neben der Verantwortung, die Daniel Stephan im sportlichen Bereich übernimmt, soll der gebürtige Rheinhausener gemeinsam mit Manager Frank Flatten Sponsorenpflege und -gewinnung betreiben.


    und

    Zitat

    Er kann dem Verein helfen gemeinsam mit Manager Frank Flatten Türen in der regionalen Wirtschaft zu öffnen.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist in der Tat eine interessante Frage, ob lizenzierungsrechtlich ein sich im Insolvenzverfahren befindlicher wirtschaftlicher Träger die Lizenz für die kommende Serie bekommen kann, weil er DANN "wirtschaftlich leistungsfähig" ist. Vom Wortlaut des § 10 LR her sollte dies grundsätzlich möglich sein ("ggf."). Die Frage ist also, muss der beantragende wirtschaftliche Träger im Zeitpunkt des Antragsverfahrens oder zum Zeitpunkt 01. Juli "wirtschaftlich leistungsfähig" sein? Reine Auslegungssache oder gibt es noch mehr Gründe für diese (angekündigte) Entscheidung?


    Wir sind im "Handballrecht". Die Anwendbarkeit des "normalen" Rechts (Insolvenzrecht, Zivilprozessrecht, BGB) ist damit stark eingeschränkt bzw. gar nicht möglich. Es gelten ausschließlich die Satzungen und Ordnungen der HBL, (u.U. auch des DHB). Dem haben alle Bundesligisten durch den Lizenzvertrag zugestimmt. Insofern geht auch der auf der PK am Freitag geäußerte Vorwurf, die HBL habe keine Ahnung vom Insolvenzrecht, ins Leere. Selbst wenn sie tatsächlich keine Ahnung hätte: Das Insolvenzrecht gilt hier schlicht und ergreifend nicht. Es gelten die Lizenzierungsrichtlinien. Fertig.


    Der DHC täte gut daran, erst einmal abzuwarten, wie die schriftliche Begründung ausfällt. Vielleicht kippt das Präsidium auf Beschwerde die Entscheidung der Lizenzierungskommission. Vielleicht sieht das HBL-Gericht die Sache anders. Im Fall des Dessauer HV vor einigen Jahren war das so (es wurde über die Auslegung von Zahlen und der L-Richtlinien gestritten).

  • @ Lothar Frohwein


    Das so genannte "Handballrecht" mag zwar existieren, es ist aber der ordentlichen Gerichtsbarkeit untergeordnet. Kein Verband in Deutschland kann sich ein eigenes "Recht" zulegen und diesem alle Vereine unterwerfen. Von daher ist eine Klage bei Gericht jederzeit möglich, genauso wie eine einstweilige Verfügung. Und nach dieser wiederum muss sich die HBL richten. Von daher: Die HBL kann hier zwar gerne zunächst mal nach "Handballrecht" urteilen, grundsätzlich aber gilt letztlich das, was am Oberlandesgericht Hamm entschieden wird.

    • Offizieller Beitrag

    @ Donald:
    Nee, so einfach ist das nicht. Das neutrale Schiedsgericht der HBL ist ein "echtes" Schiedsgericht im Sinne der Zivilprozessordnung. Verkürzt ausgedrückt ist damit in allen die Lizenzierung betreffenden Fragen der ordentliche Rechtsweg ausgeschlossen, es sei denn, der Schiedsvertrag (den alle Vereine unterzeichnet haben) wäre fehlerhaft.
    Insofern gilt ausschließlich "Handballrecht".


    Vor einigen Jahren, als es das "echte" Schiedsgericht noch nicht gab, war das anders. Man hat diese Sache dann bewusst und gewollt geändert. Die Vereine sollen nicht vor ordenlichen Gerichten in Lizenzsachen klagen können. Das wurde seinerzeit von den HBL-Mitgliedern (den Vereinen, auch von Dormagen) widerspruchslos akzeptiert, vor allem, um rechtzeitig Sicherheit zu haben, wer nun dabei ist und wer nicht. Ansonsten könnten sich die Verfahren ja bis August oder September ziehen...

  • "Lex Gummersbach" war das Ereignis, was dafür sorgte, dass die HBL ein unabhängiges Schiedsgericht installierte. Seit dieser Zeit waren keine Klagen mehr so leicht möglich wie damals.

    Viele Grüße
    :hi:

  • Meine Informationen dazu lauten anders. Laut Insolvenzverwalter hat er die Möglichkeit, als Vertreter der DHC-GmbH eine einstweilige Verfügung zu erstreiten, um in der zweiten Liga starten zu können. Seine Aussage dazu am Freitag: Ich und alle Kollegen in der Kanzlei sind absolut sicher, dass dem DHC die Lizenz aus rechtlichen Gründen nicht verweigert werden darf.
    Mal ganz davon abgesehen - ich bin kein Fachmann in Sachen Handballrecht. Aber wo kämen wir denn da hin, wenn jeder Sportverband sind ein eigenes Recht basteln könnte? Grundsätzlich sollte man das schon studierten Juristen der höchsten richterlichen Instanzen überlassen, und nicht irgendwelchen Schiedsgerichten.

    • Offizieller Beitrag

    @ Donald: Der Staat will sich nicht in Verbandsgedöns einmischen. Die grundsätzliche Autonomie der Sportvereine/Sportverbände ist politisch gewollt. Daher wurden Spielregeln aufgestellt, wie staatliche Gerichte ausgeklammert werden können. Vgl. Fußball, Radsport etc.


    Amtsrichter Dimpelmoser soll eben nicht darüber entscheiden müssen, ob das Tor gültig, die rote Karte berechtigt oder ob der Gutachterauschuss der HBL vielleicht einen Ermessens- oder anderen Fehler gemacht hat. Oder war es die Lizenzierungskommission? Oder das Präsidium? Da blickt kein "normaler" Richter dran lang und deshalb will der Staat außen vor bleiben.


    Das HBL-Gericht setzt sich übrigens aus Volljuristen zusammen. Einer der drei Richter würde vom DHC gestellt, auf den Vorsitzenden haben sich die Vereine vor der Saison vertraglich geeinigt.


    Eine Einstweilige kann dennoch beantragt werden. Allerdings hat das OLG Hamm eine sehr spezielle Auffassung, was diverse wichtige Details bei den Voraussetzungen der EV im Handball-Verbandsrecht angeht. Das ist alles nicht so einfach.


    Grundsätzlich will die HBL (= Zusammenschluss der Bundesligavereine) den Mitgliedern nichts Böses. Wenn es einen gangbaren Weg gibt, wird der auch eingeschlagen, wenn die Chancengleichheit gewahrt bleibt.


    @ Snuff: Das echte HBL-Gericht gibt es erst seit 2008.

  • Natürlich muss sich die normale Justiz nicht mit roten Karten, Sperren usw. beschäftigen - das ginge zu weit. Trotzdem ist es inzwischen geradezu normal, dass Bereiche des Sports immer häufiger Instanzen außerhalb der Verbände beschäftigen (siehe Fall Pechstein oder viele Prozesse, in denen es um grobe Fouls geht).


    Wie auch immer: Ich bin gespannt, wer letztlich im Fall "Dormagen" entscheidet. Angesichts der Tatsache, dass der Vizepräsident der HBL Uli Derad heißt und den Klub nicht im Frieden verlassen hat, ist schon jetzt klar, dass im Falle einer Lizenzverweigerung natürlich von einer Befangenheit der HBL die Rede sein wird. Schon alleine deshalb gehören neutrale Juristen an diesen Fall.

  • So sieht es im Moment bei uns aus:


    http://www.ngz-online.de/dorma…-gewehr-bei-fuss-1.582555


    Wenn die HBL uns aufgrund dieses Formfehlers die Lizenz nicht erteilt, entsteht für den Handballsport in Deutschlend ein ordentlicher Imageschaden. Denn offensichtlich geht es nicht um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, sondern darum, dass die falsche Gesellschaft den Lizenzantrag gestellt hat. Es kann doch nicht sein, dass man die Lizenz bekommt, wenn man pleite geht und eine neue "Firma" gründet, die Lizenz aber verweigert wird, wenn der Laden saniert wird. :wall:


    Gruß Flevo

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)

  • Gerade hat die HBL ihr "Echo" in Form einer Pressemitteilung veröffentlicht:
    "Die unabhängige Lizenzierungskommission der Handball-Bundesliga e. V. wird in ihrer nächsten Sitzung am 11. April auch darüber beraten, welche Konsequenzen sich für den DHC Rheinland aus der Eröffnung des Insolvenzverfahren ergeben.
    Fest steht, dass der Dormagener Handballclub Rheinland GmbH & Co KG (DHC Rheinland) keine Lizenz für die kommende Spielzeit (2011/12) der TOYOTA Handball-Bundesliga erhalten wird. Damit steht der DHC Rheinland als erster Absteiger der 1. Handball-Bundesliga fest.
    Eine Entscheidung über den Antrag des Dormagener Handballclub Rheinland GmbH & Co KG (DHC Rheinland) auf Erteilung einer Lizenz für die kommende Spielzeit (2011/12) der 2. Handball-Bundesliga ist bisher nicht ergangen. Die Entscheidung über die Erteilung einer solchen Lizenz wird auf Grundlage der von allen Bewerbern für die 2. Handball-Bundesliga einzuhaltenden Lizenzierungsrichtlinien erfolgen.
    Der DHC Rheinland ist in den letzten Wochen durch die Lizenzierungskommission mehrfach darauf hingewiesen worden, dass eine von den Vorgaben der Lizenzierungsrichtlinien abweichende Sonderregelung nicht erfolgen wird."


    Erstaunlich, dass für derartige Selbstverständlichkeiten eigens eine Presseinfo herausgegeben wird. Einzige Aussage: Wir werden uns an die Regeln halten und wir werden für den DHC keine Ausnahme von den Regeln machen! Des Pudels Kern wird damit nicht getroffen, wenn es wirklich so sein sollte, dass die drei Herren zum ersten Mal darüber befinden müssen, inwieweit das "ggf." in §10 den Spielraum eröffnet, mit dem gleichen wirtschaftlichen Träger weiter zu machen, wenn dieser bis zum Ende der "Insolvenzsaison" (hier 30.6.2011) wieder aus der Insolvenz heraus ist, weil der Insolvenzplan erfolgreich umgesetzt wurde.

    • Offizieller Beitrag

    Mit der PM ist doch alles gesagt...


    @ Olli: Es gibt außer § 10 noch andere Regelungen. (z.B. § 9, Nr. 2) - Ich vermute mal, nicht das Ende des Spieljahres (30.06.) ist maßgeblich, sondern maximal das Ende der Beschwerdefrist (§ 11.2). Nur bis zum Ablauf dieser Frist können neue Tatsachen vorgetragen und berücksichtigt werden. Eine solche neue Tatsache könnte die Beendigung der Insolvenzverwaltung sein.

  • Mit dieser Presseinfo ist doch nicht mehr gesagt als vorher bekannt war - und das ist bei weitem nicht "alles"!
    Falls dieser §9 Nr. 2 einschlägig sein sollte, so handelt es sich nur um eine "Kann-", nicht um eine "Muss"-Vorschrift. Also wieder ist ein Ermessensspielraum eröffnet... Die Einschlägigkeit ist für mich allerdings nicht gegeben, denn §10 Nr. 1 ist für mich nicht gleichbedeutend mit "automatischer Lizenzentzug". Die Bestrafung ist doch schon dort geregelt. Die gleichzeitige Anwendung von §9 Nr. 2 wäre also eine Doppelbestrafung, eigentlich sogar eine Dreifachbestrafung: Zwangsabstieg in die 2. BuLi, Abzug von 8 Punkten (sollte es nur für die Vereine geben, die den Insolvenzantrag bis zum allerletzten Zeitpunkt hinauszögern) - und dann soll auch noch die Lizenz für die folgende Saison nicht erteilt werden, nur weil es sich um den gleichen wirtschaftlichen Träger handelt, der aber nachweislich (Lizenzantrag wurde von Wirtschaftsprüfern geprüft) bis zum Ende der laufenden Saison saniert sein wird. Wo bleibt da der Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten"?


    Egal, alles viel zu juristisch und da bekommt man ja bekanntlich von drei Anwälten und vier Richtern neun verschiedene Meinungen! ;)


    Ich hoffe, die Altvorderen bei der HBL, die das letztlich (!) entscheiden müssen und sollen (also nach einer Beschwerde das Präsidium), entscheiden im Sinne des Sports und damit auch im Sinne der hervorragenden Nachwuchsarbeit in Dormagen. Solche Strukturen entstehen nicht über Nacht. Es reicht doch schon, wenn in Großwallstadt ein Handballinternat aus finanziellen Gründen den Bach runter geht...


    Da ich aus Leverkusen bin und hier eine große Firma mit fünf Buchstaben Zuhause ist: Die Mehrheit an der DHC-GmbH (Holding, nicht an der Spielbetriebsgesellschaft) hält ja wohl der TSV Bayer Dormagen, der vormals Lizenzinhaber war. Vielleicht ist genau das der Grund, warum nicht ein neuer wirtschaftlicher Träger vor dem Lizenzantrag ins Leben gerufen werden konnte? Der ehemalige Hauptsponsor hat ja ganz klar gesagt, dass er keinen Profi-Handball mehr will. Und ohne das "Go" von hier aus sind dem TSV sicherlich die Hände gebunden...

    • Offizieller Beitrag


    Ich hoffe, die Altvorderen bei der HBL, die das letztlich (!) entscheiden müssen und sollen (also nach einer Beschwerde das Präsidium), entscheiden im Sinne des Sports und damit auch im Sinne der hervorragenden Nachwuchsarbeit in Dormagen.


    Das letzte Wort hat das HBL-Schiedsgericht, nicht das Präsidium. In diesem Gericht sitzen ein vom DHC benannter Richter, ein von der HBL benannter Richter und ein Vorsitzender, auf den sich die Vereine vor der Saison vertraglich einvernehmlich geeinigt haben. Also keine Altvorderen...