Fußball-Bundesliga 2011/12

  • Kacid, mal tauschen ...vielleicht - aber wenn...


    - Kloppo und Co jedes Wochenende ihren Frust an dir auslassen
    - Feuerzeuge und Schmährufe auf dich niederprasseln
    - deine Entscheidungen nach dem Spiel bis ins kleinste Detail zerpflückt werden


    ...etc. Ob du 5000,- dann immer noch für eine angemessene Entschädigung hälst.


    Kann mich da auch noch an die "Tomaten-Schiri-Kampagne" der BILD erinnern. Obendrein wird, wohl gemerkt, der schlechtest (nicht der beste) Schiedsrichter von Spielern gewählt.


    Das ist schon alles ziemlich krank. Aber so passt es dann auch wieder in die heutige Welt.

  • Mal vornab: Ich habe überhaupt nichts gegen Schiris, hab selber mal gepfiffen und bin grundsätzlich auch nicht überkritisch.


    Nehmen wir mal an ein Schiri pfeift drei Mal im Monat im Bereich des DFB macht das allein schon 15k pro Monat. Dazu kommen Spesen, Spiele in anderen Ligen außerhalb Deutschlands und Einsätze im Zuständigkeitsbereich der UEFA/FIFA. Soweit zum Pekuniären.


    Im Bereich der Sportschau, des kicker, spox.com ist der Umgang mit den Schiris doch einigermaßen fair. Fehler müssen/dürfen benannt werden, wie bereits geschrieben ist es wohl allgemein anerkannt, dass Schiris diese machen (dürfen) und so wird auch zumeist die Bewertung der Leistung durchgeführt.


    Neben der Wahl des schlechtesten Schiris (wer auch immer die macht), kann man beispielsweise im kicker auch die Top-Schiris nachlesen, die Sportschau lobt auch. Der kicker schreibt zum Beispiel:

    Zitat

    Note 4
    keine klare Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen, viele kleine Fehler bei Eckstößen (39.) oder Handspielen (Reinhardt, 56.). Der Strafstoß nach Svenssons Foul an Bellinghausen (88.) war korrekt. Choupo-Motings passive Abseitsstellung bei Nicolai Müllers Tor (42.) als aktiv zu werten, ist nach neuer Regelauslegung möglich.


    Mal ganz im Ernst, das ist doch keine unsachliche Polemik. Dass das im Stadion auch mal anders aussieht ist mir schon auch klar, das liegt aber eher am allgemeinen Klima. Da haben die Spieler (z.B. Neuer, Pauli in Rostock, usw.) es sicher auch nicht leichter.

  • Wahl des schlechtesten Schiris (wer auch immer die macht)


    Die wird angeblich von den Bundesligaprofis durchgeführt. Was dann wieder die Idee aufwirft, wer auf die Idee kam so etwas zu veranstalten. Letztlich ist es für die Schiedsrichter auch nicht schlecht, wenn sie ein Feedback bekommen. Ob man das Ergebnis dieser Wahl dann veröffentlichen muss, steht auf einem anderen Blatt.


    In Köln wurde am Samstag übrigens ein Nürnberg-Fan auf der Rückreise aus Schalke bei einer Schlägerei mit Mainzer Fans vor einen ICE gestoßen und ihm musste ein Arm amputiert werden. Das sollte man bei der Betrachtung des letzten Wochenendes nicht vergessen. Da ich nur wenige Minuten nach dem Unglück am Kölner Hbf war, für mich noch mal besonders behaftet.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Kacid:
    Ich glaube schon, dass Fußballbulischieris nicht selten sich unter Druck fühlen, auch wegen der medialen Berichterstattung. Was die Entlohnung betrifft, finde ich diese zwar auch nicht niedrig und doch würde ich, der selbst einmal Handballspiele gepfiffen hat, nicht mit den Fußballbulischieris tauschen.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Naja, scheinbar sehe ich das alleine so.
    Ein Oberarzt der Neurochirurgie operiert für etwa 6k im Monat an Gehirnen rum, ein Facharzt passt für etwas über 4k auf seine Patienten auf und eine Krankenschwester sieht am Monatsende etwa 2k, ähnliches gilt für Sanis. Ein Richter entscheidet für grob 4k über Schicksale.
    Setzt das doch mal in Relation und guckt dann wer wann wieviel Druck hat.

  • Druck mindert sich doch nicht wenn jemand viel Kohle, im Vergleich zu anderen Berufsgruppen die ebenfalls unter Druck arbeiten müssen, verdient!?
    Außerdem dürfte es individuell äußerst unterschiedlich sein wieviel Druck ein Mensch bei seiner Arbeit verspürt.

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    ( Theodor W. Adorno )

  • Soweit ich weiß arbeiten Deutschlands Fußball-Schiedsrichter nur nebenberuflich an der Pfeife. Sollten sie sich dem Druck nicht gewachsen fühlen, so können sie jederzeit die Konsequenzen ziehen und sich aus den höchsten Spielklassen und der damit verbundenen Öffentlichkeit zurückziehen - ohne dass dadurch ihre Existenz gefährdet wäre.

  • Druck mindert sich doch nicht wenn jemand viel Kohle, im Vergleich zu anderen Berufsgruppen die ebenfalls unter Druck arbeiten müssen, verdient!?


    Sag ich doch auch nicht.
    Meine Thesen sind:
    Der Umgang mit Schris in seriösen Medien ist fair.
    Im Stadion sieht das manchmal anders aus. Das geht aber allen so.
    Für die Öffentlichkeit in der sie (im Stadion und sonstwo) stehen, werden sie gut entlohnt.

  • Soweit ich weiß arbeiten Deutschlands Fußball-Schiedsrichter nur nebeberuflich an der Pfeife. Sollten sie sich dem Druck nicht gewachsen fühlen, so können sie jederzeit die Konsequenzen ziehen und sich aus den höchsten Spielklassen und der damit verbundenen Öffentlichkeit zurückziehen - ohne dass dadurch ihre Existenz gefährdet wäre.


    Ich empfinde, im Gegensatz zu Dir, den Umgang der Medien mit den Schiris nicht immer fair. Außerdem entsteht Druck ja nicht nur durch die mediale Berichterstattung sondern auch durch Fans,Spieler,Trainer und Funktionäre.
    Außerdem gibt es keine Berufsgruppe die bei Ausübung ihrer Tätigkeit von sovielen Menschen begutachtet und beurteilt werden wie Fußballschiedsrichter.

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    • Offizieller Beitrag

    @ Kacid


    Ich glaube Deine Beträge der gewählten Berufsgruppen sind netto - die solltest Du nicht mit Bruttovergütungen vergleichen, auch wenn aktuell manche Schiris im Verdacht stehen bei der Steuer zu schummeln.


    Unabhägig davon - wieso nur der schwarze Peter für den Druck auf Fans und Medien ?


    Hier hat zumindest im Fall Rafati auch der DFB auf ganzer Linie versagt.

  • Diese Meldung nimmt der Druck-Diskussion ein wenig den Wind aus den Segeln:


  • "Wer in die Küche geht, sollte Hitze vertragen können"


    Das Gesabbel um Rafati ist völlig daneben.


    Hatte er berufliche Probleme?


    Kriselte es vielleicht in der Beziehung zur Partnerin?


    All das, wissen wir nicht. Aber schon werden wieder Kosequenzen im Umgang mit Schiedsrichtern gefordert, obwohl kein Mensch weis, ob der Suizidversuch damit zusammenhängt.


    Verbot oder Beschränkung von Zeitlupen ist völlig daneben, sinnvoller ist es doch die Fehler zu minimieren die auf den Zeitlupen zu sehen sind.


    Die Rote Karte für Ya Konan hielt jeder für völlig falsch (genauso wie der Elfmeterpfiff für Mainz gegen Stuttgart am letzten Spieltag), aber die Schiedsrichter räumen es selbst nach dem Spiel nicht ein.


    Den Schiedsrichter werden schon Fehler zugestanden, aber sie sollten auch mal öffentlich bekennen, da und da habe ich durch einen Fehler jemanden benachteiligt, es tut mir leid.


    Dies würde den Umgang mit Profis, Fans und Medien einfacher machen.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Wer zu diesem Vorfall mehr wissen, kann mal diese Seite hier durchlesen.
    Die Jungs schimpfen gewaltig auf die Darstellung des Vorfalls in den Medien, scheinbar divergieren einzelne Details doch.


    Naja, wie gesagt, wer mag: http://bda.blogsport.de/


    Als ich am Hbf ankam, waren ja schon die notärzte, Feuerwehr und Polizei im Einsatz. Mir wurde aber von einem, der diesen besagten Zug nehmen wollte, gesagt, dass selbst der Vorfall diese "unübersichtliche Auseinandersetzung" nicht spontan stoppte, sondern sich die beiden Gruppierungen noch minutenlang weiter "unübersichtlich auseinandergesetzt" haben. Mainz äußert sich übrigens auch


    http://presseportal.ultrasblog.de

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • @michelB:
    Ich bin einer Meinung mit Dir, dass Spekulationen im Fall Rafati unsinnig sind solange keine Gründe für seinen Freitodversuch bekannt sind.
    Ich bin jedoch generell der Meinung, dass auf Schiedsrichter ein großer Druck lastet und Aussagen wie, dass sie dafür genug verdienen nicht nachvollziehen kann. Gerade auch in Anbetracht der Tatsache, dass zuletzt häufiger Fälle von Überlastung von Spitzensportlern und dazu zählen für mich auch Bulischiries bekannt werden.

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    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
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  • Naja, es besteht doch ein Unterschied zwischen einem Schiedsrichter, der eine Zahnarztpraxis hat/ mit in der Hausarztpraxis seines Vaters arbeitet/ in der Sparkasse eine 50%-Stelle hat und nebenbei bei seinem Sport dem Pfeifen, den er einmal die Woche betreibt, auch noch was verdient und einem jungen Fußballer, der außer ner mittleren Reife vielleicht nichts hat und sich jeden Tag im Training gegenüber anderen durchsetzen muss.


    Ist ja egal, wir drehen uns im Kreis.

  • Diese Meldung nimmt der Druck-Diskussion ein wenig den Wind aus den Segeln:


    Spielt für mich überhaupt keine Rolle. Ich z.B. habe hier auch mit keinem Wort Rafati erwähnt. Was da Spieltag für Spieltag abgeht grenzt schon an Perversion. Aber für viele bringt scheinbar genau das die Unterhaltung. Der respektvolle Umgang miteinander bleibt meist vor den Stadiontoren und auch die Journaille kann damit nicht viel anfangen. Naja, wenn interessiert´s.... Hauptsache das Bier ist kalt.

  • Naja, es besteht doch ein Unterschied zwischen einem Schiedsrichter, der eine Zahnarztpraxis hat/ mit in der Hausarztpraxis seines Vaters arbeitet/ in der Sparkasse eine 50%-Stelle hat und nebenbei bei seinem Sport dem Pfeifen, den er einmal die Woche betreibt, auch noch was verdient und einem jungen Fußballer, der außer ner mittleren Reife vielleicht nichts hat und sich jeden Tag im Training gegenüber anderen durchsetzen muss.


    Ist ja egal, wir drehen uns im Kreis.


    Deine Argumente kann ich nicht ganz nachvollziehen.


    Selbst ein junger, durchschnittlicher 1-Liga-Fussballer hat in der Regel nach 2-3 Jahren bereits mehr verdient als der deutsche Durchnittsverdiener im Leben erwirtschaftet. Sollte er dannach, aus welchen Gründen auch immer, die Karriere beenden müssen, dann hat er immer noch alle Möglichkeiten im normalen Berufsleben Fuß zu fassen - und das sollte dann sogar ohne Geldsorgen möglich sein.


    Außerdem geht´s doch absolut nicht um finanzielle Sicherheit. Natürlich kann jeder Schiedsrichter sagen, "ich schaff´s nicht mehr, ich mach den Mist nicht mehr mit". Aber wollen wir die Besten an der Pfeife sehen, oder die, denen der Druck am A.... vorbeigeht?

  • Naja, des Einen Freud - des Anderen Leid. ;(


    Ich habe mich vorgestern über seine Ansage, auch 2013 bei meiner Borussia spielen zu wollen, gefreut.
    So schnell ändert sich das.
    Ich kann ihn irgendwie verstehen, aber gut finde ich das trotzdem nicht. Allerdings lieber BVB mit Einsatzchancen als Ersatzbank in München. :cool:

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