Frauen Champions League 2014/15

  • Das Endspiel in Leipzig um den Einzug in die Gruppenphase ist aufgrund der serbischen Schiedsrichterinnen zur Farce geworden. Sekunden vor Ende der Verlängerung lag der HC Leipzig mit 33:34 zurück. Nach einem Foul an einer Leipziger Spielerin gab die Torschiedsrichterin das Handzeichen zum Time out - was von ihrer Kollegin im Feld aber nicht wahrgenommen wurde. Das Kampfgericht hatte zunächst die Zeit angehalten bei 69:58min, doch während der Unterbrechung lief plötzlich die Zeit wieder weiter und das Schlusssignal ertönte. Es folgten lange Diskussionen am Zeitnehmertisch. Die Feldschiedsrichterin bestand zunächst darauf, dass die Zeit abgelaufen und der Freiwurf direkt auszuführen sei. Schließlich ließ sie sich umstimmen und das Spiel wurde (korrekterweise) bei 68:58min fortgesetzt.


    Es folgte also eine letzte Wurfchance und der Ball war tatsächlich im Tor - aber deutlich hörbar nach Ertönen des Schlusssignals. (Ich behaupte sogar bei Ertönen der Schlusssirene hatte der Ball noch nicht einmal die Hand der Werferin verlassen). Die Torschiedsrichterin zeigte sofort "Kein Tor" an, worauf die Ungarinnen jubelten. Doch dann hob die Feldschiedsrichterin den Arm und gab das Tor zum 34:34-Ausgleich - woraufhin die Leipzigerinnen jubelten.


    Schließlich folgte im Siebenmeterwerfen der Sieg der Gastgeberinnen, den es so (leider) nicht hätte geben dürfen. Man muss den Leipzigerinnen zu Gute halten, dass sie sich trotz mehrfacher Rückstände immer wieder zurück gekämpft haben, aber am Ende bescheren ihnen überforderte Schiedsrichterinnen die Gruppenphase :nein:

  • Dass es überhaupt zu Verlängerung und 7-meter-werfen kam haben die Schiedsrichterinnen zu vertreten.


    Am Ende der regulären Spielzeit wurde dem HCL (Foul an Anne Müller bei klarer Torchance) ein völlig unstrittiger 7-meter verweigert und das Spiel einfach laufen gelassen.


    Das wäre mit ziemlicher Sicherheit bereits zu diesem Zeitpunkt der Sieg gewesen .

  • Ich sehe die letzten Sekunden der Verlängerung genauso wie Arcosh, aber die Leistung der Schiedsrichterinnen waren insgesamt eine Katastrophe - wobei die Fehlentscheidungen überwiegend zu Lasten der Leipzigerinnen gingen. Ein Beispiel ist die Verteilung der Strafzeiten. Eigentlichen hätten die Ungarinnen in der letzten Viertelstunde ständig nur zu fünft auf dem Feld stehen dürfen. Da wurden ganz offensichtliche Fouls nicht geahndet, wie z. B. der Stoß gegen Anne Müller, ohne dass ein Ball in der Nähe war. Hingegen war die Strafe gegen Anne Müller eine Lachnummer.


    Mein Fazit: Ständige Fehlentscheidungen, aber alles in allem sehe ich nicht, dass der HCL durch die Schiedsrichterinnen bevorteilt wurde.

  • Es folgte also eine letzte Wurfchance und der Ball war tatsächlich im Tor - aber deutlich hörbar nach Ertönen des Schlusssignals. (Ich behaupte sogar bei Ertönen der Schlusssirene hatte der Ball noch nicht einmal die Hand der Werferin verlassen). Die Torschiedsrichterin zeigte sofort "Kein Tor" an, worauf die Ungarinnen jubelten. Doch dann hob die Feldschiedsrichterin den Arm und gab das Tor zum 34:34-Ausgleich - woraufhin die Leipzigerinnen jubelten.


    Hier noch einmal das komplette Spiel: VIDEO/FTC-RAIL-CARGO-HUNGARIA-HC-LEIPZIG | LAOLA1.tv
    Die Szene fängt an bei etwa: 01:48:30


    Den Buzzer (oder drückt da jemand auf die Hupe seines PKW? :P ) hört man in der Tat bevor der Ball im Tor ist, allerdings ist die Zeit selbst noch nicht bei 70 Minuten. Also scheint alles in Ordnung zu sein, oder? :/:

    2 Mal editiert, zuletzt von Harpiks () aus folgendem Grund: Edit: Sorry, ich meinte natürlich 70 Minuten nicht 60.

  • also die Ungarinnen haben erstmal Protest eingelegt,da ja die Torschiedsrichterin kein Tor gab,und die Zeit abgelaufen war..da die beiden Damen voll überfordert waren,jedenfalls in den letzten Minuten des Speles, wird man sehen was da an Tatsachenentscheidungen und Regelwerk herangezogen wird ..da die EHF grad bei den Frauen sehr Balkan lastig ist könnte da durchaus noch was passieren..

  • Hier ist ein Video, nur die letzte Sekunden:
    YouTube
    Es ist ganz klar, dass Kudlacz noch nicht ganz gepsrungen hat, wenn die Hupe schon hörbar war.
    Aber: es gab noch 2 Sekunden, und nach dem Pfiff der Schiedsrichterin war es nur 1 Sekunde bis zur Hupe, und 1,9 Sekunde bis zum Tor. Also der Tor war rechtzeitig, "nur" die Hupe war problematisch, deutlich frühzeitig.


    De serbische Shiedsrichterinnen und der tschechische EHF-Delegierter und noch dazu der Zeitmesser (oder keine Ahnung leider wie man den Person nennt, der die Zeit messt), alle haben unglaublich große Fehlern gemacht.


    Ich, als FTC-Fan, war in der Halle, und war sehr traurig nach dem Spiel, aber ich muß sagen dass HCL es stark gemacht hat, Norman Rentsch hat es klasse gemacht, sie sollen gelobt werden - auch wenn das Spiel vielleicht wieder gespielt werden muß.

  • Die Frage ist, wie man solche Fehler in Zukunft verhindern kann. Fouls, Schrittfehler, Zeitspiel wird man nie komplett einheitlich und immer richtig interpretieren können, aber die Uhr lesen, das sollte doch möglich sein. Im Podcast, den es morgen gibt, besprechen Christian Stein von Handball World und ich das nochmal. Ich bin der Meinung: Das Tor hätte nicht gegeben werden dürfen. Um die anderen Situationen geht es mir auch nicht. Ich kann aber erwarten, dass man die Uhr lesen und einen Sound erkennen kann. Das können auch Kinder, die zehn Jahre alt sind, wenn man ihnen vorher die Regel erklärt.

  • Der Einspruch wurde heute als "unzulässig" abgewiesen, läuft also in Rtg. Tatsachenentscheidung hinaus . . .


    Quelle: HCL-Twitterfeed

    Diejenigen, die zu klug sind, um sich in der Politik zu engagieren, werden dadurch bestraft, dass sie von Leuten regiert werden, die dümmer sind als sie selbst. (Platon)

  • Das Kampfgericht hat in der Situation keinen Fehler gemacht. Das akustische Schlusssignal ertönte bereits bei 69:59. Warum, das weiß der Kuckuck oder der Lieferant der Zeitmessanlage. Aus meiner Sicht wäre es richtig gewesen zu unterbrechen (kein Tor!), die Uhr erneut auf 69:58 zurückstellen zu lassen, das automatische Schlusssignal zu deaktivieren und auf den guten alten Pfiff des Zeitnehmers zurück zu greifen. Aber hinterher ist immer schlau reden einfach. Bei der ganzen Hektik, puuuh.


    Was den Schiedsrichterinnen einfiel, die Uhr erstmal von 69:58 auf 70:00 runter laufen zu lassen, wird ihr Geheimnis bleiben. Ob der EHF-Deligierte eine große Hilfe war, scheint mir auch fraglich.

    Einmal editiert, zuletzt von Bahma ()

  • Der Einspruch wurde heute als "unzulässig" abgewiesen, läuft also in Rtg. Tatsachenentscheidung hinaus . . .

    Nachtrag: Der Einspruch wurde abgewiesen, da nur mündlich erfolgt und nicht schriftlich innerhalb 1h.


    Quelle


    P.S. Sorry für den Doppelpost, dass kommt davon, wenn man zu viele Dinge gleichzeitig macht :( .

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    Einmal editiert, zuletzt von Mooch ()

  • Das Kampfgericht hat in der Situation keinen Fehler gemacht. Das akustische Schlusssignal ertönte bereits bei 69:59. Warum, das weiß der Kuckuck oder der Lieferant der Zeitmessanlage. Aus meiner Sicht wäre es richtig gewesen zu unterbrechen (kein Tor!), die Uhr erneut auf 69:58 zurückstellen zu lassen, das automatische Schlusssignal zu deaktivieren und auf den guten alten Pfiff des Zeitnehmers zurück zu greifen.


    Das Zeitanzeige im TV-Bild ist irrelevant, weil sie nicht mit der offiziellen Zeitnahme in der Halle gekoppelt ist. Daher sehe ich keinen Grund an der korrekten Funktionsweise der Zeitmessanlage bzw. der Schlusssirene zu zweifeln. Möglicherweise hat der Zeitnehmer einen Sekundenbruchteil zu früh die Uhr gestartet. Hätte der Zeitnehmer diesen fehler gemacht, so hätte er die Schiedsrichterinnen darauf hinweisen müssen und diese hätten den Freiwurf wiederholen lassen müssen.


    Es läuft auf die Frage hinaus, ob die falsche Entscheidung der Schiedsrichterinnen eine Tatsachenentscheidung oder ein Regelverstoß war. Das Schlusssignal unterbricht das Spiel genauso wie ein Pfiff des Schiedsrichters. Wenn die Schiedsrichterinnen das Schlusssignal gehört haben bevor der Ball im Tor war und trotzdem auf Tor entschieden haben, dann wäre dies eine Regelverstoß. Wenn sie das Signal nicht gehört haben oder glauben der Ball sei bereits im Tor gewesen, dann wäre dies eine Tatsachenentscheidung. Die Torschiedsrichterin, die den besten Blickwinkel hat um zu erkennen wann der Ball die Torlinie überquert, hat in erster Rektion "kein Tor" signalisiert. Daher ist zumindest ihre Tatsachenentscheidung "kein Tor" gewesen. Weshalb sie sich dann nach Rücksprache mit der schlechter positionierten Gespannspartnerin (die zuvor bereits den Fehler gemacht hatte die Zeit runterlaufen zu lassen) und dem Zeitnehmertisch deren falscher Entschiedung auf Tor gebeugt hat bleibt rätselhaft.

  • Richtig, es geht nicht um die Zeiteinblendung auf EHF-TV, sondern um die öffentliche Zeitmessanlage in der Halle. Diese hat eine Sekunde zu früh das Schlusssignal gegeben. Deswegen hätten die Schiedsrichterinnen das Spiel unterbrechen müssen, das Tor nicht geben dürfen, die Uhr zurück stellen (69:58) und den Freiwurf wiederholen lassen müssen. Die Zeitnehmerin hat hier keinen Fehler gemacht. Der Ausgangspunkt ist technischer Natur. Das der Protest abgewiesen wurde, ist bitter für Budapest, doch nicht wirklich überraschend.

  • So, nun wars das auch mit dem Protest gegen den abgewiesenen Protest (wahrscheinlich aus Protest :pillepalle: ) und die Entscheidung ist final . . bis vielleicht noch ein Gericht damit "belästigt" wird.


    Ich war beide Tage vor Ort und empfand die 2 Serbinnen als sehr gut, auch deutlich besser als das andere Schiedsrichterpärchen aus Polen, allerdings haben sie gg. Ende doch etwas die Linie und vor allem die Kontrolle verloren. Eigentlich sollte so ein Chaos bei so vielen Offiziellen nicht passieren, aber Menschen sind nun mal Menschen und ohne Videobeweis o.ä. wird es immer wieder vorkommen, gerade in den immer dynamischer werdenden Sportarten.

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  • Ich glaube, Leipzig hat es verdient geschafft, aber mit diesem Kader, 8-10 Spielerinnen, werden sie in der Gruppenphase schon Probleme haben. Sie haben zwar eine sehr einfache Gruppe (gegenüber THC), doch die Mittwoch-Samstag-Takt kann einen so schmalen Kader schwer belasten.

  • Noch ist nix fix, denn Beharrlichkeit wir von der EHF belohnt :wall: . Man kann auch sagen aller schlechten Dinge sind 3, denn der 3.Protest von Budapest wurde nun "endlich" akzeptiert und beide Vereine müssen bis morgen 18 Uhr einen Aufsatz einreichen.


    Bzgl. der Belastung sehe ich das genau so wie mein Vorposter, denn es reicht schon eine weitere Verletzung einer kritischen Spielerin und das Ganze hat Auswirkungen auch auf den normalen BL-Alltag. Das kann natürlich auch im Pokalsieger-Cup passieren, wobei es sich dann nürlich auch schneller erledigt hat. Am Ende ist es immer ein Balanceakt zwischen dem Messen mit der internationalen Spitze, Erfahrungen sammeln, Prestige und sich "einen Namen machen" und der zusätzlichen Belastung, Mehrkosten bzw. deren evtl. Konsequenzen.

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  • Mit Hypo scheint es bergab zu gehen. Kurz/langfristig werden sie noch in der nationalen Meisterschaft die Gegner in Grund und Boden spielen, langfristig könnte es aber auch hier einmal eine etwas ausgeglichenere Liga geben.
    Zum Theater FTC/Leipzig: vor ca. 20 Jahren erhielt die Siegernation der CL eine Wildcard für einen 2. Verein zur CL-Teilnahme (Hypo und Fünfhaus). Damals bestand die CL nur aus 8 Teilnehmern. Heute bei 16 Teilnehmern MUSS das auch drinnen sein.
    Aber (nicht böse sein, aber als Österreicher kann ich mir diesen Wink nicht verkneifen): da muss erst eine deutsche Mannschaft CL-Sieger werden :lol: