EHF EURO 2014 - Frauen-EM in Ungarn und Kroatien

  • Ich will hier beim besten Wille nichts schön reden und die Ratlosigkeit der Spielerinnen in der Mixed Zone hat mir auch gezeigt, dass man selbst kaum weiß, was da los ist. Aber aus meiner Sicht ist nicht unbedingt die Struktur das Problem. Der 88er Jahrgang ist Weltmeister bei den Juniorinnen geworden und viele davon sind Leistungsträger in ihren Vereinen, dazu haben wir Topspieler im Ausland (Woltering, Müller, Althaus), deren Klasse nicht wegzudiskutieren ist. Oder will mir hier jemand ernsthaft sagen, was für überragende Kader den Niederländerinnen und Schwedinnen zur Verfügung stehen? Für mich ist es vielmehr eine mentale Geschichte. Die Spielerinnen müssen diese, ich nenne es mal natürliche Arroganz und ein Selbstverständnis an den Tag legen, dass ihrer sportlichen Qualität entspricht. Wenn ich auf das Feld gehe, dann muss ich brennen. Dieses Feuer darf kein Gerede sein, sondern dieses Feuer muss gelebt werden. Ich glaube, dass das bei den Deutschen nicht der Fall ist.

  • Die Struktur ist vielleicht nicht primär das Problem. Aber wenn man sieht, dass Jensen fast exakt den selben Kader wie zur WM2013 nominiert hat, muss man sich schon fragen, wieso er es innerhalb eines Jahres nicht geschafft hat, auch nur eine einzige jüngere Spielerin in den Kader einzubauen. Etwas frischer Wind hätte dem Team vielleicht gut getan. Und das würde andere ältere Spielerinnen vielleicht auch anspornen, wenn sie wissen, dass sie in der Nationalmannschaft keine Stammplatzgarantie bis zum Karierreende haben.


  • und wer von diesem "Goldenen Jahrgang" 1988 ausser N.Nadgornaja und der verletzten S.Müller spielt in der Nationalmannschaft?

    Naidzinavicius, Zapf, Herrmann ... ach ja ... aber letztere leider nicht bei uns ...


    Problem ist aber doch - wie auch bei den Männern - wie immer die Anschlussförderung. Nur ein (aktuelles) Beispiel: Was bringt es einer Jugendvizeweltmeisterin, wenn sie zwar bereits frühzeitig in der 3. Liga spielen darf, aber der Verein in entscheidenden Spielen die Punkte lieber per U23-Spielrecht von ein paar daheimgebliebenen A-Nationalspielerinnen holen lässt? Keiner lernt dabei den Druck einer "Crunch-Time" kennen. Wie gesagt nur ein Beispiel... ließe sich aber beliebig fortsetzen und unterstreicht das von Sascha angesprochene "mentale" Problem ...


    Zum Thema individuelle Ausbildung sage ich heute mal nix ...

  • Das ist doch ein Grundproblem, was sich auch noch die nächsten Jahre fortpflanzen wird. Das fängt in der Jugend eben an, wo Prinzessin eben für das Tore-Werfen da ist und sich dann in der Abwehr ausruhen darf. Was Hänschen nicht lernt,... Da hat man schon Jugendnationalmannschaften gesehen, wo es wirklich keine abwehrtaugliche Halblinke (94er-Jahrgang) gab...


    Im Angriff spielt man meiner Meinung nach zu wenig Sachen, die mit diesem Kader sinnvoll sind. Unsere Außen sind in der Nominierung doch eher dafür da, dass sie mal abgeholt werden und dann auch aus dem Rückraum zum Zuge kommen. Ist bislang weitestgehend Fehlanzeige. Für wirkliche Abschlüsse von außen fehlen da einfach die Wurfvarianten, aber wo soll es auch herkommen, wenn die im Verein alle im Rückraum spielen.


    Immerhin hat man mittlerweile auf RR reagiert und das, was in den Testspielen gegen Rumänien offensichtlich war, behoben. Hätte man sich einfach mal die EM-Vorschau von Kreis Ab angehört, dann hätte man sich das schon direkt sparen können...


    Weiterer Fehler war die Nominierungstaktik mit Smits. Bei dem Status, den man mit Müller nun hatte, hätte man auch erstmal nur mit 15 ins Turnier starten sollen, dann Müller dazu nominieren und dann ggf. auswechseln. Dann hätte man jetzt noch einen weiteren Wechsel übrig.


    Die Quote von außen (63%) und dem Rückraum (39%) ist unterdurchschnittlich. Bei den "Turnovers" haben nur Polen und die Slowakei derzeit mehr auf dem Tacho stehen, die Abwehr kann auch keine Bestnoten verzeichnen und selbst die Torwartleistung ist dementsprechend mit 29% Fangquote nicht zufriedenstellend und kaschiert diesmal noch die eine oder andere Schwäche. Mit "durchschnittlichen Leistungen" sind offensiv noch Naidzinavicius, Steinbach und Nadgornaja die besten ... Da muss man am Ende wirklich froh sein, wenn es Platz 10 wird. Da Rumänien dann vermutlich auch nur Neunter wird, ist das dann der Vorbereitung entsprechend auch nur leistungsgerecht...

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • wenig hinzuzufügen. evtl. noch, dass ich es extrem fahrlässig finde, nur einen linksaußen zu nominieren, aber dafür vier halblinke und drei kreisläufer mitzunehmen ...


    auch müller als einzige - noch nicht mal einsetzbare - linkshänderin im rückraum ist zumindest diskutabel. da wäre hubinger statt smits zumindest eine überlegung wert gewesen. aber gut. die hat der hcl ja dringend in der 3. liga benötigt ...


    ich würde in die deutsche bestenliste in jedem fall noch huber mitaufnehmen. kämpferisch in jedem fall vorbildlich und immer mit der richtigen einstellung! ansonsten hätte ich mir im vgl mit nadgornaja in der nachschau mehr einsatzzeiten für minevskaja gewünscht ...

  • Habe gerade den Beitrag von Time Out gesehen.... Ich persönlich denke, Heine`s Zeit ist vorbei! Den Spielerinnen ist die Ratlosigkeit anzumerken, Heine eher weniger. Spricht so, als wenn das Alles nicht ganz so ärgerlich und enttäuschend wäre!? Und bevor jetzt wieder die Diskussion losgeht, doch,ich denke er und Herr Nowak sollten gehen! Reize sind gesetzt, Spielerinnen haben wir auch, fehlt nur noch Konzept und Struktur!

  • Kurze Anmerkung noch mal zu den Weltmeisterinnen von 2008


    Der Kader damals: Anna Monz, Melanie Herrmann, Marlene Zapf, Nadja Nadgornaja, Susann Müller, Franziska Mietzner, Lone Fischer, Evelyn Schulz, Kira Eickhoff, Julia Wenzl, Eli Garcia-Almendaris, Friederike Gubernatis, Kim Naidzinavicius, Janine Urbannek.


    Drei bzw. vier sind/waren dabei, zwei weitere stehen im erweiterten Aufgebot. Gubernatis wäre verletzt, Herrmann spielt für Austria, Garcia und Urbannek spielen nicht mehr. Wären also noch vier Spielerinnen übrig. Welche davon muss Jensen unbedingt einbauen? Für mich tendenziell noch am ehesten Julia Wenzl.

    Original von rro.ch
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  • talentschmiede
    Deine Bemerkungen zu A.Hubinger sind leider nicht wirklich sachlich und lassen aktuelle Kenntnisse zum Leistungsstand vermissen..Umgekehrt wird ein Schuh daraus.


    was die fehlenden kenntnisse zum leistungsstand von anne hubinger betrifft, geb ich dir recht. aber es muss doch irgendwo eine bessere lösung geben als mit anna loerper eine zwar spielfähige aber nicht wirklich wurfgefährliche rechtshänderin auf rückraumrechts zu stellen ... und sich dann zu wundern, wenn man keine einfachen tore ohne körperkontakt erzielt ...

  • Halbrechts ist eine Problemposition. Susann Müller (verletzt), Isabell Klein (verletzt), Gubernatis (verletzt), Hubinger (nach Verletzung außer Form), Zapf und Huber genügen nach Aussage des Trainerteams den Ansprüchen für RR international nicht. Die dann folgenden Varianten in der Liga sind dann aber auch schon rar gesät. Alternative Nummer 1 wäre dann in meinen Augen Tine Beier gewesen, die ja wie Hubinger auch im 28er Kader ist. Ob es da berufliche Probleme (Polizei) gab, schwer zu sagen.


    Loerper funktionierte in meinen Augen zumindest besser als Minevskaja. Man kann ja auch die Auftakthandlungen von RR starten und dann eben für RM und RL spielen oder eben die Außen mehr in den Rückraum rotieren lassen. Taktische Varianten gäbe es da in meinen Augen durchaus.

    Original von rro.ch
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  • Taktische Varianten gäbe es da in meinen Augen durchaus.

    Gäbe ... hat man aber im bisherigen Turnierverlauf nicht gesehen ... es sah eher so aus als hätte man sich darauf verlassen, dass Susann Müller schon fit werden wird und dann den Plan B erst vor Ort erarbeitet und im Einsatz erprobt ...

  • Man hat KEINE andere Lösung! Schließlich lässt sich das Spiel der Trainer doch die letzten Jahre genau analysieren! Wir haben einen großen Rückraum, also wird geballert... Wozu für die Außen “abräumen“ oder auch auf Spielwitz und Tempo (als Dänemark oder Schweden) setzten?! Brauchen unsere Trainer nicht...

  • Gäbe ... hat man aber im bisherigen Turnierverlauf nicht gesehen ... es sah eher so aus als hätte man sich darauf verlassen, dass Susann Müller schon fit werden wird und dann den Plan B erst vor Ort erarbeitet und im Einsatz erprobt ...


    bzw. man hat halt den offensichtlich nicht funktionierenden Plan B zu spät über Haufen geworfen. ;)

    Original von rro.ch
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  • No(r)Way for Poland! 26:24 am Ende. Lange vorne gelegen, dann verließ sie die Kraft, der Mut, die Einstellung, die Übersicht ... Norwegen spielt ihren Stiefel runter und gewinnt.

  • Was war da passiert?(hab den Anfang des Spiel nicht sehen können)


    Ich leider auch nicht.


    Lehrvideo für die Füchse, wie mit 7 Feldspieler(innen) nicht nur konsequent, sondern auch erfolgreich über fast 30 Minuten gespielt wird, nur einmal freies Tor für die Gegnerinnen. Respekt, das sah nach einem Plan aus!
    Dänemark : Ungarn 23:20

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