Olympische Spiele in Deutschland?

  • Derzeit läuft ja die Entscheidung, mit welchem Bewerber Deutschland für 2024 sich um die Olympischen Spiele bewerben will.


    Miche würde mal grundsätzlich die Meinung hier in der HE zum Thema Olympia in Deutschland interessieren, irgendwelche anonymen Umfragen sind wenig aussagekräftig.


    Mich selber würden Olympische Spiele hier freuen, auf der anderen Seite gibt es viele zu bedenkende Negativargumente und eben auch sehr viele Miesmacher, die die Spiele torpedieren würden.


    Wie wird das hier gesehen ?

    Wenn de nix hast, mussde dafür sorgen, dassde was hast (Robert Geiss)


    Sie ist es. Ich würde für sie sterben. Aber sie will, dass ich auch noch abwasche. (Hellboy)

  • Meines Erachtens bringt eine Ausrichtung der olympischen Spiele den Sport in Deutschland nach vorne und aus dem Schatten vom Fußball heraus. Sowohl finanziell als auch in der medialen und öffentlichen Aufmerksamkeit.
    Sicherlich gibt es auch Probleme und Nachteile. Aber die findet man bei jedem Großprojekt bzw-veranstaltung.
    Das Festival in Wacken hat Kritiker, bei sämtlichen Infrastrukturvorhaben gibt es Widerstand.
    Als Niedersachse, der die finanziellen Nachwehen der Expo 2000 nicht verfolgt hat, kann ich die Verbesserungen beim Verkehr (Ausbau Autobahn, S-Bahn, Messepark) nur begrüßen.
    Außerdem kann sich der gemeine Deutsche dann nicht mehr aufregen, dass vermeintlich totalitäre Staaten nur noch als Ausrichter in Frage kommen. Einfach besser machen.
    Mit einer soliden Finanzierung, die wir in Deutschland hinbekommen müssen (wenn einfach jeder DAX Konzern die nächsten acht Jahre nur ein Prozent seines Jahresgewinns zur Verfügung stellt, bekommen wir ca. 10 Milliarden zusammen), bin ich eindeutig DAFÜR.

  • In meinen Augen muss es ein Volksentscheid zu diesem Thema geben. Wir haben in der jüngeren Vergangenheit gesehen, dass ein großer Teil der Bevölkerung solche Großereignisse ablehnt, wie wir es bei den potentiellen olympischen Winterspielen gesehen haben. Es wäre also fatal die Bürger von Hamburg oder Berlin nicht mit einzubinden. Aber sowohl Hamburg wie auch Berlin haben ihre Erfahrungen mit diesen Volksentscheiden und ich gehe davon aus, dass solch eine auch bei diesem Thema durchgeführt wird. Die Mehrheit scheint ja aktuell dieser Sache eher positiv gegenüber zu stehen.


    Ich persönlich würde eher dagegen stimmen. Sowohl Hamburg wie auch Berlin haben bisher nicht gerade geglänzt was Großprojekte angeht wie zum Beispiel die Elbphilharmonie oder der Flughafen. Darüber hinaus frage ich mich auch, was man in Zukunft mit den Sportstädten machen will. In Hamburg müsste man wohl ein neues Stadion bauen und genau dort fangen die Probleme an. Wofür braucht man in Hamburg zwei große Stadien ? Der HSV ist die einzige Mannschaft in Hamburg, die solch ein großes Stadion füllen kann und das Volksparkstadion ist in einem guten Zustand und wird es im Jahr 2024 hoffentlich immer noch sein. Resultierend daraus müsste ein großes Stadion dann leer stehen.
    Müssten eigentlich neue große Hallen gebaut werden, oder dürfte die O2 World und andere Hallen als Spielort dienen? Wenn der erste Fall eintreffen würde, dann hätten wir das selbe Szenario wie mit dem Stadion. Wenn der zweite Fall eintreffen würde, wäre Berlin eine bessere Wahl als Hamburg, da man dort schon ein Stadion hat, dass man für Olympia benutzen kann. Darüber hinaus hat man in Berlin zwei große Hallen die tauglich für Olympia wären in Hamburg nur eine. Trotzdem stehe ich auch Berlin kritisch gegenüber, weil es sich bei den olympischen Spielen auch immer um eine finanzielle Herausforderung handelt und ich wage zu bezweifeln ob Berlin das stemmen kann. Einer gemeinsamen Bewerbung kann ich noch am ehesten was abgewinnen, vorallem dann, wenn man die bereits vorhanden Spielstätten nutzen darf. Ich will kein Miesmacher sein, aber ich habe nun einmal ein paar Zweifel, was Olympia in Deutschland angeht.


    Darüber hinaus ist Hamburg die schönste Stadt auf der Welt und um dies zu beweisen braucht man keine olympische Spiele ;)

  • In Wien hat man vor 2 Jahren darüber abgestimmt, ob man sich für Olympia 2024 bewerben soll. 80% waren dagegen. Ich gehörte auch zur Mehrheit. Warum? Weil MMn einfach der Plan fehlte. Sogar die Hollgasse (Heimstätte der Fivers mit Fassungsvermögen 1500 Zuseher) war miteinbezogen.
    In Wien hat man ein Stadion und eine Halle, beide fast 100 Jahre alt. Hier ist Handlungsbedarf. Keine EishockeyWM mehr, HandballEM-Finale auch nicht mehr, Fußball Euroligafinale auch durchgefallen. Aber da hätte sich auch bei Abhaltung der Olympischen Spiele nicht viel geändert. Im Prinzipp habe ich dagegen gestimmt, dass sich Österreich mit der Bewerbung nicht blamiert.
    In Deutschland sieht das anders aus. In Berlin hast du ein CL- Finalstadion mit Leichtatletikanlage, eine tolle Halle, ich würde Gast bei einer Handballveranstaltung werden.
    Ich war zuletzt einige Male in London, kenne London auch noch aus der Zeit vor Olympia - das hat sich MMn für London 100%ig ausbezahlt. Nur muss man wissen wie man rangeht. Ob man sich mit Sportstätten 100 Jahre alt und mit einer Hollgasse bewirbt, oder man es als Startschuss für eine Modetnisierung benutzt.

  • Ich bin für Olympia in Hamburg.
    Mit Berlin könnte ich auch leben, jedoch würde hier der geschichtliche Aspekt meiner Meinung nach eine zu große Rolle spielen, deshalb sollte es vielleicht lieber keine Olympia in Berlin geben. Außerdem ist Hamburg moderner, finanziell besser bei Kasse und hat im Umland mehr bereits stehende Arenen, die sie nutzen könnten.
    Ich habe beide "Positionspapiere" der jeweiligen Städte gelesen und komme zu dem Entschluss, dass das Ganze in Hamburg besser durchplant ist. (@TalantGuy) Ja, man darf bzw MUSS die bestehenden Hallen benutzen. Hamburg hat die O2-World und die Sporthalle Hamburg, außerdem gibt es noch taugliche Hallen in Flensburg und Kiel, die laut Bewerbung ebenfalls verwendet werden können.
    Ich als London2012 Besucher muss auch ganz klar sagen, dass sich Olympia für die Infrastruktur lohnen, besonders in einem Industrieland. Die öffentlichen Verkehrsmittel wurden modernisiert und ausgebaut und das Stadtleben verschönert. Beides wäre sowohl für hamburg als auch für Berlin gut.
    Außerdem bringt Olympia ein Land auch sportlich sehr viel weiter, siehe Barcelona 1992. Warum ist Spanien in allen drei Ballsportarten vielliecht das beste Land in Europa? Weil in den Jahren vor 1992 eine außerordentlich gute Jugendförderung begonnen hat, von denen sie jetzt, 23 Jahre später, immer noch zehren. So etwas würde Deutschland auch gut tun.
    Generell finde ich, dass Olympia mal wieder nach Deutschland gehört und das hat auch nichts mit Patriotismus zutun (ich bin anti-Patriot), sondern damit, dass Deutschland erstens politisch eines der integersten Länder ist (nicht so wie andere Olympia-Ausrichter wie Russland, Chine und wer weiß, vielleicht auch bald Katar) und außerdem sportlich on top ist, sowohl was die Interessentendichte für Sport angeht, als auch die sportlichen Leistungen selbst, Olympia würde in allen Bereichen Deutschland einen ordentlichen Schub verpassen.

  • Einer gemeinsamen Bewerbung kann ich noch am ehesten was abgewinnen, vorallem dann, wenn man die bereits vorhanden Spielstätten nutzen darf.


    Eine gemeinsame Bewerbung wurde seitens Alfons Hörmann, Präsident des DOSB, gesern im Aktuellen Sportstudio ausgeschlossen. Das IOC hätte diesem Vorschlag im Vorhinein schon keine Erfolgschancen eingeräumt.


    Bei "sport inside" gab es zuletzt einen kritischen Bericht (Link). U.a. kostet Olympia nach einer Studie seit 1960 im Durchschnitt über 300% mehr als geplant. Mehr als bedenklich.
    Für München 2022 hat die Bewerbung alleine 33 Millionen Euro gekostet, für 2024 werden wohl um die 50 Millionen gehandelt - in München sollen ca. 50% durch Steuergelder und die anderen 50% durch Sponsoring zusammen gekommen sein. Und die Abschlussbilanz der Bewerber GmbH (in der der DOSB die Kontrolle hat, allerdings nicht haftet) befindet sich immer noch in der Prüfung. Transparenz? Hm.
    Ob die Agenda 2020 tatsächlich etwas bringt, ist ebenso zu bezweifeln. Wie im Bericht erwähnt, hat eine ähnliche Agenda von 2003 bisher relativ wenig gebracht.
    Hinzu kommt der mögliche Leerstand (oder zumindest nur eine teilweise Auslastung und damit auch die Instandhaltungskosten) von Sportstätten, wie schon oben angesprochen. Das Geld ist sicher an anderer Stelle zu gebrauchen.
    Und ob seitens der Unternehmen tatsächlich eine derartige Finanzierung zu erwarten ist, weiß ich nicht.
    Aus finanziellen Gesichtspunkten kann man, wie ich finde, eigentlich kaum dafür sein.


    Aus sportlichen Gesichtspunkten sind die Olympischen Spiele natürlich das Event. Und natürlich fände ich es aus einer solchen Perspektive toll, so ein Event in Deutschland zu erleben. Nur gibt es eben eine Reihe von Bedenken, die nicht unbedingt dafür sprechen.
    Übrigens will sich der DFB auch für 2024 für die Fußball-EM bewerben. Zwei Großereignisse binnen weniger Monate. Auch nicht einfach.

  • Hamburg oder Berlin? Schwer zu sagen, ober der Großflughafen oder die Elbphilharmonie bessere Berwerbungsargumente liefern..... ;)


    Welche Stadt hat denn durch Olympia zuletzt tatsächlich gewonnen? München? In Montreal jedenfalls hat man noch 30 Jahre später mit den Schulden zu kämpfen gehabt, das Dach über dem Stadion funktioniert bis heute nicht.


    Auf jeden Fall lieber Berlin. Bei denen kommt es auf weitere Schulden nicht an, das Hinterland könnte einen Boost vertragen und schlimmer als '36 kannes nicht werden.


    In HH gibt es heute schon keine Hotelzimmer, wenn Hafengeburtstag und FF auf ein Wochenende fallen, die A7 wird jahrelang für Chaos sorgen und touristisch ist eh alles ausgeschöpft. Warum also weitere Probleme herbeirufen?


    Kiel mit der Segelei wär' natürlich Klasse. Schilksee atmet noch heute den Mief der 70er und dürfte gerne aufgehübscht werden. Aber die Segelwettbewerbe könen ja auch stattfinden, wenn sich der Rest der Welt in Berlin trifft.....

  • Wenn bereits im Eröffnungspost kritische Stimmen als Miesmacher diffamiert werden, verbietet sich eigentlich jeder Kommentar.


    Trotzdem:


    Selbst wenn man die ganze Bandbreite Kosten/Transparenz/Korruption usw. bei der Thematik Olympia/IOC ausser Acht lassen will, bleibt eine Bewerbung für 2024 unsinnig.


    1.) Boston bewirbt sich, die USA sind nach 28 Jahren schlicht wieder dran. Dazu kommt, dass kaum eine anderes Land für das IOC attraktiver sein kann was den Bereich Kommerzialisierung betrifft. Die Spiele 2024 werden in den USA stattfinden, das steht quasi fest.


    2.) Deutschland wird sich um die EM 2024 bewerben. Das IOC wird die Marke "Olympische Spiele" nicht dadurch beschädigen, indem eine sportliche Konkurrenzveranstaltung im selben Land stattfindet. (Steht übrigens auch in der IOC-Charta, wobei das dem IOC im Zweifel schnurz sein dürfte)
    Die Belastung (finanziell und logistisch) durch ein Grossereignis ist schon immens, eine Doppelbelastung ausserhalb des Zumutbaren. Dazu beschneiden sich die immer wieder erwähnten positiven Effekte (Tourismus) gegenseitig.


    Bleibt, dass diese Bewerbung eine Geldvernichtung öffentlicher Mittel allerbester Güte ist (50% Sponsoring hört sich zwar nett an, man muss aber beachten wie hoch der Anteil (halb-)staatlicher Unternehmen daran ist)
    Naja, zumindest hat man in der Hinsicht mit Berlin und Hamburg die geeigneten Kandidaten gefunden, mein Geld zu verbrennen...

  • HH und Kiel (fürs Segeln und gf. Hallensportart/en). Dafür.

  • Hamburg wäre auch okay. Für Segeln würde sich hier Kiel super anbieten, dazu auch noch Handball 1 Gruppe in der Ostseehalle. Glaube aber subjektiv, dass Deutschland mit Berlin bessere Chancen hat.
    Was die Geschichte betrifft: wäre Vl gut, wenn man wenn man von Olympia in Berlin spricht, dann wohl das Ereigniss in der Jetztzeit meinen wird.
    Katar? Kommt sicher auch noch!

  • ... braucht in Deutschland kein Mensch! Sollte man Staaten mit totalitären Regierungssystemen überlassen, die können das viel besser! Gibt dann auch keine Probleme mit Arbeitsschutzrechten, Menschenrechten, Umweltschutz etc. ... :irony:

  • Auch wenn SpON nicht immer Top-Qualität abliefert, gibts heute doch einen sehr treffenden Artikel zur Kür der Bewerberstadt für 2024 (bzw. 2028). Allerdings halte ich es für richtig, dass sich Deutschland bewirbt, weil 2028 mit hoher Wahrscheinlichkeit die Spiele wieder nach Europa kämen, wenn 2024 Boston Ausrichter wird. Und dann hätte Hamburg respektive Berlin schon eine "Duftmarke" gesetzt und wäre innerhalb des IOC bereits mit der Bewerbung bekannt, könnte auf Kritikpunkte reagieren etc. Was jedenfalls nicht nachteilig wäre.



    Olympia in Deutschland wäre für mich sicherlich ein Highlight, zumal wenns in meiner Heimatstadt stattfinden würde. Wenn Deutschland nach 1972 (endlich) mal wieder Olympische Spiele ausrichten würde, hätte das mit Sicherheit viele positive Auswirkungen, gerade für die olympischen (Sommer-)Sportarten, die doch sehr im Schatten von Fußball und Formel 1 stehen. Zu den Kritikpunkten: Je nach Bewerbungskonzept wären auch die positiven stadtplanerischen Aspekte vorhanden; durch Rückbau von Zuschauerkapazitäten bzw. Abbau nach den Spielen würde es keine ungenutzten Baumonumente geben a la Peking; nicht zuletzt würde der Standort Deutschland als solcher davon profitieren, so dass der Einsatz der finanziellen Mittel für die Kampagne sich auch monetär auszahlen würde.
    Interessante Zahlenspiele dazu gibt es für die Spiele 2012 in London. Die Kostenbilanz geht von einem (mehr oder weniger deutlichen) Plus der Spiele bis hin zu einem Minus von vielen Milliarden. Da darf man sich wohl aussuchen, welche Zahl man nimmt. Und ob man tatsächlich alle Kosten bzw den gesamten Gewinn überhaupt quantifizieren kann, halte ich eh für illusorisch, dazu sind zu viele Aspekte des täglichen Lebens betroffen, als dass man abschließend eine Bilanz vorlegen könnte.
    Kritisch sehe ich in jedem Fall, allerdings bei allen olympischen Spielen, die Sicherheitsfrage. Gerade mit Terroristen a la IS ist ein Sicherheitskonzept, das absolute Sicherheit verspricht, kaum umzusetzen. Auf der anderen Seite darf sich eine Gesellschaft nicht von Terror-Drohungen unterkriegen lassen. Boston wird diesbezüglich auch ein Zeichen setzen.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Allerdings halte ich es für richtig, dass sich Deutschland bewirbt, weil 2028 mit hoher Wahrscheinlichkeit die Spiele wieder nach Europa kämen, wenn 2024 Boston Ausrichter wird. Und dann hätte Hamburg respektive Berlin schon eine "Duftmarke" gesetzt und wäre innerhalb des IOC bereits mit der Bewerbung bekannt, könnte auf Kritikpunkte reagieren etc. Was jedenfalls nicht nachteilig wäre.


    Du meinst, so wie bei Madrid, die sich dreimal in Folge vergeblich bewarben? Sorry, diese Geschichte mit dem "mehrfach bewerben erhöht die Chancen" ist ein Mythos (eher: Propaganda). Tokio (2020) ist die erste Stadt nach Los Angeles (1984) die sich bei der vorherigen Wahl bereits beworben hatte. Auch die Erfahrung ist irrelevant, de facto stehen eh' immer wieder dieselben Agenturen hinter den Bewerbungen, nur der Bewerbername ändert sich.

  • Du meinst, so wie bei Madrid, die sich dreimal in Folge vergeblich bewarben?

    Ich meinte eher wie Athen und Peking, die sich zwar nicht konsekutiv für Olympische Spiele beworben haben, aber zwei Mal bei drei Bewerbungszyklen. Oder bezogen auf die Winterspiele in Pyeongchang.
    Natürlich kann man daraus keine Regel ableiten. Dennoch kann man das nicht als bloße "Propaganda" hinstellen.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Freundschaft!


    Erstmal reden wir sowieso von 2028, wenn es realistisch sein soll.


    Für mich hat Hamburg ein tolles Flair, was es in die Spiele einbringen würde. Das wäre sicher eine tolle Sache. Allerdings denke ich, daß man nur mit Berlin eine Chance hat.


    Berlin hat heute schon die Hotelkapazitäten. Berlin hat heute schon fast alle Olympiastätten stehen (auch als Folge der 2000er-Bewerbung. Olympiastadion steht. Schmeling-Halle steht. O2-World steht. CityCube steht (wo früher die Deutschlandhalle war). Velodrom steht. Die Kernstätten sind also heute schon da. Gebaut werden müßte nur an drei Standorten. Am Olympiastadion die Schwimmhalle. Im Sportforum Hohenschönhausen so einiges, u.a. eine Handballhalle (in der MSH würde Basketball gespielt). Und dann noch auf dem Gelände des Flughafens Tegel das Olympische Dort und einige weitere Wettkampfstätten. Das war es. Und nichts wäre für die Halde gebaut, weil es weiter genutzt würde oder bereits genutzt wird.


    Berlin hat den besten ÖPNV in Deutschland und wäre auch da heute schon gut aufgestellt. Natürlich wurden für Olympia noch ein paar Projekte angeschoben werden, von den die Stadt aber auch danach profitieren würde.


    Rein organisatorisch ist Berlin aus meiner Sicht top aufgestellt. Berlin hat schon soviele Sport- und Kulturereignisse veranstaltet (u.a. Fußball: WM, DFB-Pokal-Finale, jetzt CL-Finale; Handball: WM; Schwimmen: 2x EM in den letzten 15 Jahren; Leichtathletik: WM, ISTAF, Marathon). Und ich habe es noch nie erlebt, daß da etwas schlecht organisiert war. Da ist Berlin einfach top. Auch im Konzertbereich. Ich weiß, daß es anderswo nicht so klappt.


    Problem ist der Flughafen. Da sieht es sicher noch schlechter aus, als man allgemein wohl denkt. Ich gehe davon aus, daß er nie in Betrieb geht. Das Problem ist damit doppelt gegeben. Es gibt den Flughafen nicht und Tegel könnte somit nicht geschlossen werden, die Stätten dort zu bauen. Allerdings sehe ich es als falsch an, am Flughafen festzumachen, daß Berlin solche Projekte nicht stemmen kann. Das Desaster hat seine Ursachen in der Nachwendezeit, als alle Strukturen noch im Aufbau, sprich nicht vorhanden waren. Das würde sich heute so nicht wiederholen.

  • Bewirbt sich Katar eigentlich auch? Wenn ja, ist es doch völlig wumpe, ob Berlin, Hamburg oder sonst wer...

    Diesmal (noch) nicht. NBC hat die Fernsehrechte eingekauft für irre viele Milliarden an Dollar, so dass für 2024 Boston eindeutig in der Pole Position steht. Da die Rechte bis 2032 bei NBC liegen, dürfte BeIN auch für 2028 oder 2032 nicht der entscheidende Faktor sein wie bei der Handball-WM, so dass auch andere Länder als Katar eine Chance haben.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)


  • Natürlich kann man daraus keine Regel ableiten. Dennoch kann man das nicht als bloße "Propaganda" hinstellen.


    Doch, kann man. Muss man sogar. Es gibt überhaupt keinen Hinweis darauf, dass mehrfache Bewerbungen die Chance erhöhen. Klar gibt es Städte, die im wiederholten Anlauf genommen wurde, aber es gibt genauso Städte, die im ersten Anlauf genommen wurden als auch jede Menge, die wiederholt abgelehnt wurden.



    Erstmal reden wir sowieso von 2028, wenn es realistisch sein soll.


    Berlin hat heute schon fast alle Olympiastätten stehen


    Das Problem ist: Die Stätten sind ja schon heute nicht mehr niegelnagelneu, in 13 Jahren wäre ein guter Teil davon veraltet. Da müsste also eine Menge in Neubau/Komplettrestaurierung gesteckt werden. Und das in einer Stadt, die sowas von pleite ist...



    Bewirbt sich Katar eigentlich auch? Wenn ja, ist es doch völlig wumpe, ob Berlin, Hamburg oder sonst wer...


    Ist noch nicht entschieden, auch wenn es eine aktuelle Bild-Lüge gibt, die das behauptet. Wenn man den Text dazu liest, stellt man aber fest dass der mindestens 2 Jahre alt ist und nur ein paar Zahlen geändert wurden. Katar hatte sich übrigens schon für 2016 und 2020 beworben, wurde aber nicht angenommen. Ist also nur eine Frage der Zeit, bis es soweit ist. Auf der einen Seite wird es dabei zwar einen stärkeren Widerstand innerhalb des IOC geben, wenn man aber auf der anderen Seite mal sieht, wie stark Katar im IOC vernetzt ist, wird klar, dass auch der überwunden wird (man möge sich allein mal die Person Thomas Bach näher anschauen, wobei in dem Fall der Puppenspieler, der die Fäden an der Marionette zieht, Kuwaiti ist).

  • Das Problem bei Katar ist nämlich, dass diejenige Person, die bei den damaligen Vergaben ebenfalls der Mitglied der IOC war nun der Emir höchstpersönlich ist. So sehr ich die emotionale Art und Weise von Olaf Scholz auch liebe, so sehr zweifle ich doch daran, dass er in der Lage ist die Anziehungskraft von Tamim Bin Hamad Al Thani zu übertreffen.