Buzzer und Videobeweis

  • Ja, aber doch bitte nicht auf lautstarkes Theater eines Spielers hin. Welt- und Europameister hin oder her, aber dass zwei EHF-Delegierte wegen dieses Theaters minutenlang nach einem Wechselfehler suchen, den es gar nicht gab, darf einfach nicht sein!

    Das hatte mich auch sehr überrascht, insbesondere auch dass dieses Rumgehüpfe Straffrei blieb.

    Immer weiterkämpfen!

  • Das hatte mich auch sehr überrascht, insbesondere auch dass dieses Rumgehüpfe Straffrei blieb.

    Das ist ein generelles Problem bei den EHF-Turnieren, dass sich Schiedsrichter und Delegierte immer wieder zum Bildschirm palavern lassen (alleine bei Kiel - Veszprem wieder zweimal). Seit Heinevetter weiß ja auch jeder, dass das klappt. Das ist vier Jahre (!!!) her - und man hat es immer noch nicht abgestellt.

  • Ich bin großer Fan der beim Eishockey etablierten Praxis Coaches Challenge - einfach und transparent.


    Der Haken an der Sache ist, dass eigentlich alle Teams einen Assistenten irgendwo auf der Tribüne mit guter Übersicht haben, der dann per Funk den Cheftrainer aktivert, wenn eine Situation lohnend erscheint. Das sind natürlich zusätzliche Ressourcen. Und die Technik müsste dann eben auch klare Erkenntnisse liefern (Stichwort Über-Tor-Kamera).


    Wenn dann noch geklärt wäre, was bei einer nicht erfolgreichen Challenge passiert (ich wäre für deutliche Konsequenzen, z.B. Verlust einer Auszeit bzw. wenn es keine mehr gibt Zeitstrafe), sehe ich keinen Grund, das nicht auch im Handball zu etablieren. Der Vorteil ist ganz klar, dass die Spieler gar nicht erst darüber nachdenken müssen, Kästchen in die Luft zu malen, und Druck von den Schieris genommen wird.

  • Das mit der Challenge ist im Handball ganz schwer. Denn dann werden Tore wegen Abstehens und Schritten annuliert, die sonst immer durchgehen. Man findet IMMER Tore (auch in der Crunch Time), die nach Videostudium eigentlich nicht zählen dürften, wo sich aber nie jemand beschwert. Wäre ich Trainer in nem knappen Spiel, würde ich genau in so einer Situation in den letzten Minuten die Challenge ziehen. Das kann keiner wollen.

  • Das mit der Challenge ist im Handball ganz schwer. Denn dann werden Tore wegen Abstehens und Schritten annuliert, die sonst immer durchgehen. Man findet IMMER Tore (auch in der Crunch Time), die nach Videostudium eigentlich nicht zählen dürften, wo sich aber nie jemand beschwert. Wäre ich Trainer in nem wichtigen Spiel, würde ich genau dann die Challenge ziehen. Das kann keiner wollen.

    Ich finde auch, weniger ist mehr. Das heißt, Videobeweis, wenn es um Wechselfehler oder die Bewertung von Fouls geht. Für Treffer vor/nach der Sirene wird er doch ohnehin genutzt.


    Technische Fehler aus dem Spielverlauf zu challengen, öffnet Tür und Tor für alles. Ebenso, ob ein Ball abgefälscht wurde oder die Schiris die sechs, bald vier, Pässe richtig gezählt haben.

  • Es ließe sich ja (wie in den Hockeyligen auch) mit einem Katalog an Situationen arbeiten, die gechallenged werden können. Der könnte dann sukzessive angepasst werden.

  • Das Problem beim Handball ist auch nach wie vor, dass selbst die erfahrensten Kommentatoren Szenen trotz zigfacher Wiederholungen und Zeitlupen überhaupt nicht einordnen können.


    Ein super Beispiel war die Szene von Maqueda (?) gegen Wiencek am Sonntag, als der Kommentator eine ganz klare rote Karte sah und es für Bob Hannning "niemals Rot" war. Schiedsrichter sahen es sich an und gaben zwei Minuten (für mich völlig korrekt).


    Da sind die Kommentatoren im Fußball definitiv wesentlich besser, was die Bewertung von Fouls etc. angeht.

  • Das Problem beim Handball ist auch nach wie vor, dass selbst die erfahrensten Kommentatoren Szenen trotz zigfacher Wiederholungen und Zeitlupen überhaupt nicht einordnen können.


    Ein super Beispiel war die Szene von Maqueda (?) gegen Wiencek am Sonntag, als der Kommentator eine ganz klare rote Karte sah und es für Bob Hannning "niemals Rot" war. Schiedsrichter sahen es sich an und gaben zwei Minuten (für mich völlig korrekt).


    Da sind die Kommentatoren im Fußball definitiv wesentlich besser, was die Bewertung von Fouls etc. angeht.

    Wo sind die Fußballkommentatoren denn besser, wenn es zB um die Auslegung der Handregel geht?

  • Die Fußballkommentatoren haben es schlicht wesentlich leichter, weil DEUTLICH weniger strittige/interpretationswürdige Szenen stattfinden, der gesamte Ablauf extrem langsam ist und die Regeln weniger Raum für Strittiges lassen (anders als im Handball bspw. die Stürmerfoulregel, Verteidigung gegen Außen etc.).


    Natürlich kommt dann noch hinzu, dass es in der Breite mehr gute Fußball- als Handballkommentatoren gibt. An der Spitze sehe ich keine qualitativen Unterschiede.

  • Ich meinte das jetzt nur auf Regeln und Bewertungen von Fouls etc. bezogen (nicht auf die allgemeine Leistung als Kommentator). Ich kenne nicht einen einzigen Handball-Kommentator in Deutschland, der halbwegs regelsicher ist. Das macht es für die Akzeptanz beim Videobeweis natürlich nicht leichter.

  • Ich meinte das jetzt nur auf Regeln und Bewertungen von Fouls etc. bezogen (nicht auf die allgemeine Leistung als Kommentator). Ich kenne nicht einen einzigen Handball-Kommentator in Deutschland, der halbwegs regelsicher ist. Das macht es für die Akzeptanz beim Videobeweis natürlich nicht leichter.

    Das mag aber auch an der Quantität der zu treffenden Entscheidungen und den diversen 50/50 Optionen liegen. Wenn dann noch dazu im saisonvorbereitenden DHB-Lehrgang neue Schwerpunkte für die Schiris setzt, aber parallel das gute Dutzend von Handballkommentatoren darüber nicht adäquat informiert, kommt es auch zu Fehlinterpretationen.


    Dann hast du noch Experten wie Pommes und Schwalbe, von denen der eine inselbegabt war und der andere quasi noch in Heiner Brands Spielerära gespielt hat, wo Stoppfouls eher Körperverletzung glichen.

  • Spielmacher79:


    Frag doch mal die Kommentatoren zwei Basics:


    1. Ein stehendes Bein wird vom Gegner (nicht absichtlich) angeworfen. Freiwurf oder nicht?


    2. Ein Abwehrspieler verteidigt mit beiden Füßen im Zweikampf klar auf der Kreislinie. 7-Meter oder nicht?


    Dann hast du schon 9 von 10 Kommentatoren raus.

  • Naja, frag Fußballkommentatoren mal nach Elfmeter. Gibt einen signifikanten Teil die so eine Art "war nicht so doll, dafür gibt man keinen Elfer"-Standpunkt bei einem Foul im Strafraum haben, auch auf Sportschau-Niveau.

  • 2.) Kannst du kaum zweifelsfrei bewerten, weil jeder Schiri anders interpretiert, ob der Abwehrspieler, selbst wenn er reingeschoben wurde im Kreis stand.


    1.) Ändert sich am Ballbesitz dadurch nichts, wird weitergespielt.

  • Wie gut, dass ich die Kommentatoren abschalte, ich will mir lieber selbst eine eigene Meinung bilden, als von irgendwelchen Leuten was vorgeschwatzt zu bekommen.


    Zum Videobeweis: Der wird in der Bundesliga garantiert noch einige Zeit brauchen. Man braucht viele Kameras. Da kommt der HBL-Broadcaster nicht mit.

    • Offizieller Beitrag

    Ein Problem sollten wir auf dem Schirm haben:


    Nicht alle HBL-Spiele sind immer mit der gleichen Anzahl von Kameras ausgestattet. Spitzenspiele an einem Spieltag haben oft mehr Kameras und damit Perspektiven als ein normales Spiel. Mehr Kameras = mehr Perspektiven, also ungleiche technische Veoraussetzungen in verschiedenen Hallen, je nach Spieltag bzw. mehr oder weniger zufällig.


    Also müsste weiter reguliert werden, dass nur Perspektiven (nämlich die, die alle haben) zu verwenden sind oder aber die Anzahl der Kameras und deren Positionen wird für alle Hallen gleich verbindlich standartisiert.


    Grundsätzlich wäre ein vernüftig organisierter "Videobeweis" aus meiner Sicht eine Erleichterung für die SR.


    Wie hier schon diskutiert, mit der Beschränkung auf DQ und Torgewinn. Bitte keine Überprüfung von Schrittfehlern, Kreiseintritten, Siebenmeter oder nicht etc.


    Das Modell vom Hockey (oder Tennis) finde ich charmant, Allerdings würde ich es bevorzugen, weiterhin allein die SR entscheiden zu lassen, ob sie die Hilfe in Anspruch nehmen wollen oder nicht.

  • Ein Lichtsignal, das exakt mit der Spielzeit verbunden ist, bräuchte man auch noch in jedem Tor, wenn man das überprüfen will.


    Die Frage ist, ob da Kosten und Ertrag in einem vernünftigen Verhältnis zueinanderstehen.

  • Ich fänd's gut, wenn der Videobeweis vor allem auch in den letzten 30 Sekunden hilft; bei Ballwegwerfen nach Freiwurfentscheidung, Abstandsvergehen etc. Die Hansen-Szene in Ägypten war ein Paradebeispiel dafür, wie es geht.

    Leider hat auch das bei EHF-Turnieren bisher nicht funktioniert.

    Dann lieber sein lassen.

  • Was mich da störte: Wo war die Zeitanzeige? Die soll eigentlich auch da sein, damit man die Spielzeit sehen kann, wo was passiert ist. Also wo mir es bisher am besten gefällt ist Gaelic Football und Rugby (besonders dort). Die haben es am besten umsetzen können. Aber gut: Im Rugby ist der Schiedsrichter "heilig".

  • lothar


    dein absatz 2 ist absolut richtig- aber auch grundvoraussetzung zum einsetzen des videobeweises- und wie beim fussball schon mehrfach erlebt, interessieren dann auch andere bilder/ fotos etc. nicht - ganz einfach auch, weil die eingesetzten

    technischen hilfsmittel zertifiziert sind bzw. abgenommen (ptu bs) werden müssen.

    dies dient letztlich der anerkennung als beweismittel.


    deine angeführte beschränkung hat m.e. einen haken :

    torgewinn ( auch wenn du evtl. nur torkamera meintest) beinhaltet sicher manchmal auch "kreiseintritt" oder "7m" oder andere torentscheidende momente.

    ich fände einen beweis , der nur dazu dient festzustellen ob tor oder nicht, bei positivem torergebnis aber vorherigem deutlichen kreiseintritt des angreifers nicht nur für fragwürdig, sondern letztlich auch für angreifbar.

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