• Wie in der Doku auch, meinte ich schon auf dem Feld. Dann nennt es halt nicht „eskalieren“, sondern „völlig aus dem Ruder laufen“ o.ä. Es geht nicht um den Begriff, sondern um den Gedanken, korrekte Entscheidungen nicht zu treffen, weil das Spiel sonst aus dem Ruder läuft! Das zeigt die Doku sehr gut.

    Wenn die Doku sich nur auf Fußball beschränkt ist für mich die Aussagekraft nahe Null. Wenigstens für Deutschland.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es im Handball wegen einer korrekten Entscheidung zu Tumulten auf den Rängen oder auf dem Spielfeld kommt.

    Und ich habe es auch noch nicht erlebt.

  • Die Rote Karte ist korrekt, denn es ist ein Kopf gegen Kopf-Vergehen und daher hoch gefährlich. Was interessant ist. Es werden 4 Minuten gespielt und dann wird die Rote Karte nachträglich als Upgrade verhängt. Das war früher nicht so. Die Zeit wird ja bei sowas sowieso angehalten. Aber ich denke mal, da diese TMO-Untersuchung immer gedauert hat und der Spieler 10 Minuten in der "Sin Bin" (also Strafbank) ist, kann nochmal untersucht werden. Warum nicht. Sollte halt nur nicht solange auseinander liegen.

  • Es hätte Pfiffe und Buh-Rufe gegeben. Aber sonst nichts!

    Was würdest du denn erwarten?

    In dem Fall wär das Spiel endgültig aus dem Ruder gelaufen. Dafür passte da einfach von Beginn an zu viel auf Spielfeld, Bank und am Tisch nicht. Die rote Karte hätte das Fass auf einer Seite zum Überlaufen gebracht.

    Die Entscheidung war menschlich nachvollziehbar. Aber besser wird sie dadurch nicht.

  • In dem Fall wär das Spiel endgültig aus dem Ruder gelaufen. Dafür passte da einfach von Beginn an zu viel auf Spielfeld, Bank und am Tisch nicht. Die rote Karte hätte das Fass auf einer Seite zum Überlaufen gebracht.

    Die Entscheidung war menschlich nachvollziehbar. Aber besser wird sie dadurch nicht.

    Und das bedeutet konkret?

  • Die Rugby-Handhabe ist sehr interessant:

    1) Es blieben 1:59 Zeit, um zu überprüfen, ob Ei Entscheidung korrekt ist oder ob es sich die Schiris nochmal angucken sollen. Das sollte bei Profis eigentlich reichen.

    2) Durch die zeitliche Verzögerung zwischen Foul und ggf. Strafverschärfung dürfte jegliches „Eskalieren“ verhindert werden, da die eine Mannschaft Zeit hatte ihren evtl. verletzten Spieler zu versorgen und die andere Zeit hatte sich damit abzufinden, dass eine Spielstrafe folgen könnte. Wenn z.B. der gefoulte Spieler trotz initialem Anschein einer schweren Verletzung fröhlich weiterspielt, wäre es sicher einfacher zu verkraften, wenn eine rote Karte zurückgenommen wird, genauso könnte ein nicht mehr spielfähiger Spieler das Verständnis für eine nachträgliche rote Karte steigern. Und nach der Verkündung der Entscheidung pfeifen die Schiedsrichter wieder an und das Spiel geht weiter, so bleibt auch ausgiebigem Lamentieren keine Zeit.

  • Das kannst du nicht verstehen, nur Rheiner und seine Glaskugel kennen alle verschiedenen zukünftigen Multiversen und kann das ganze verarbeiten. Er warnt uns zwar vor vielem, aber wir einfachen Erdbewohner verstehen ihn einfach nicht.

    Bin da wirklich auf die Antwort gespannt. Muss ja so in die Richtung gehen, dass Wiegert eine Massenschlägerei angezettelt hätte.

  • Ihr tut so, als wär das völlig abwegig, dass so ein Spiel außer Kontrolle gerät.

    ich erinner ans Finale letztes Jahr, wo sich die Spieler wegen unglücklicher Spielleitung schon in Halbzeit 1 an die Gurgel gehen wollten.

    Nur die Pause und eine deutliche zweite Hälfte haben das Spiel vernünftig zu Ende gehen lassen.

  • Da ich keine Lust habe, alle 40 Seiten hier durchzulesen, hier eine Frage auch auf die GEfahr hin, dass sie bereits erörtert wurde.

    Ist es möglich, dass bei einer Videobeweis-Überprüfung auch die Schritte gezählt werden? Also, dass zum Beispiel eine 7-m-Entscheidung oder Rote Karte zurückgenommen wird, weil der Angriffsspieler bereits vier Schritte gemacht hatte?

    Beim Fußball wird ja bei Abseits eine Elfmeter-Entscheidung zurückgenommen, aber nicht wegen groben Fouls eine Karte, glaube ich.

  • Wenn du Schritte begehst und dein Gegenspieler nun ein gesundheitsgefährdendes Vergehen oder grobe Unsportlichkeit begeht, wird zwar Freiwurf gegen dich gepfiffen, der Gegenspieler wird aber trotzdem disqualifiziert.

  • Wenn du Schritte begehst und dein Gegenspieler nun ein gesundheitsgefährdendes Vergehen oder grobe Unsportlichkeit begeht, wird zwar Freiwurf gegen dich gepfiffen, der Gegenspieler wird aber trotzdem disqualifiziert.

    Ja, dachte ich auch. Hatten wir ja auch schon mal die Frage (da waren wir uns sogar einig ;)).

    Aber dieser Passus (dass auch andere Fehler geahndet werden, wenn sie den Schiedsrichtern bei Verwendung des Videobeweises auffallen) ist in der aktuellen HBL-Version verschwunden, oder überseh ich den?

    https://www.liquimoly-hbl.de/?proxy=redaktion/20230705_-Anhang-Richtlinie-Videobeweis.pdf

    So wie das da jetzt steht, können Schritte m.E. nur in den letzten 30 Sekunden nach Videobeweis geahndet werden.

  • Korrekt. Mir geht es nur darum, dass hier nicht auf die Idee gekommen werden soll, dass ein eigenes Vergehen die persönliche Strafe des Gegners aufhebt, der darauf ein Vergehen (nach 8:3-8:6) oder eine Unsportlichkeit (8:7-8:10, außer c) und d), auch bekannt als "30-Sekunden-Regel").

    Ansonsten gibt es eine Vorgabe von der HBL

    • Tor oder kein Tor: zur Bestimmung, ob die Spielzeit abgelaufen oder das Spiel unterbrochen wurde, bevor der Ball die Torlinie vollständig überquert hat.
    • Schwerwiegende und unfaire Aktionen: Situationen ohne Ball, die außerhalb des Blickfeldes der Schiedsrichter passieren
    • Disqualifikation (rote Karte): Zur genaueren Identifizierung der Rückennummer des fehlbaren Spielers durch die Schiedsrichter
    • Konflikte auf dem Spielfeld: Konfrontationen zwischen zwei (oder mehr) Spielern und die Schiedsrichter haben Zweifel daran, welche(r) Spieler zu bestrafen ist
    • Simulation: Wenn die Schiedsrichter ernsthafte Zweifel daran haben, ob ein Spieler progressiv bestraft werden sollte oder wenn ein Spieler versucht, die Schiedsrichter durch Simulation zu täuschen
    • Wenn die Schiedsrichter ernsthafte Zweifel daran haben, ob eine 2-Minuten-Strafe oder eine Disqualifikation auszusprechen ist
    • Den Spielausgang verändernde Situationen in den letzten 30 Sekunden (gilt auch für Verlängerung): Wenn die Schiedsrichter ernsthafte Zweifel an einer 7-m-Entscheidung oder einem technischen Fehler eines Spielers haben, der ein Tor erzielt
    • Sonstiges: Im Falle einer Entscheidung, die einen Protest (Einspruch) nach sich ziehen kann
  • Du hast mich mit dem Freiwurf wegen Schritten verwirrt. Den darf es eigentlich dann nach Videobeweis nicht geben.


    Wenn du Schritte begehst und dein Gegenspieler nun ein gesundheitsgefährdendes Vergehen oder grobe Unsportlichkeit begeht, wird zwar Freiwurf gegen dich gepfiffen, der Gegenspieler wird aber trotzdem disqualifiziert.

  • Warum beziehst du das auf den Videobeweis? Das ist allgemein gemeint! Es geht mir darum, dass du nicht die klare und angemessene persönliche Strafe aufhebst, weil der Gegenspieler zuvor ein Vergehen begangen hat (egal ob Schritte, Prellfehler usw.).

  • Funkruf: Die Frage, auf die du geantwortet hast, war, was passiert, wenn die Schiedsrichter per Videobeweis etwas prüfen und dabei feststellen, dass es vorher Schritte waren.

    Nach aktuellen Regularien muss die Antwort lauten, dass die Schritte (außer in den letzten 30 Sekunden) nicht geahndet werden. Also auch nicht mit Freiwurf.