7m Nachwurf abgepfiffen - warum?

  • Hallo, mit meinem Wiederaufgreifen des Themas vom 14.05.2025 (im Nachgang zum Beitrag im DHB-Schiriforum vom 12.05.2025) hatte ich eigentlich nur einen “Stoßseufzer“ setzen wollen, dass ich weiterhin mit meiner Meinung alleine bin.

    Dennoch kommen danach verschiedenen Meinungen und Lösungsansätze. Irgendwie komisch, dass das scheinbar nicht einfach zu lösen/zu entscheiden ist (nicht geregelt ist: DHB wo bist du?).

    Aber toll, dass man über dieses tolle Forum sich mit Anderen/anderen Meinungen auseinandersetzen kann.


    Eine weitere Anmerkung von mir:


    1) Nach den Beiträgen Rheiner (32), nicnamejur(33) bzw. Zwetschge(34) habe die Spielerin nicht den kürzesten Weg raus aus dem Kreis genommen

    („nach hinten wäre kürzer gewesen“ bzw.

    „hinten raus und außen rum“ bzw.

    „Richtung Mittellinie statt Seitenlinie“).


    Ich habe beileibe nicht die beste/richtigste Lösung, aber für die Ansicht, der „kürzeste“ Weg sei von der gelandeten Spielerin
    zur 6m Kreislinie zu beurteilen fehlt, mir der Regelbezug bzw. eine Guideline.


    1) Früher vor gefühlt 40Jahren (ja, ich bin schon etwas älter) musste man nach einem Kreiseintritt IMMER hintenraus

    und über die Seitenlinie wieder rein. Aber das gilt schon lange nicht mehr.

    Klar: Was gilt dann stattdessen?


    DHB: Führt das doch bitte wieder ein. Dann ist es für alle eindeutig geregelt. Wenn dann der Angreifer hintenraus
    und über die Seitenline wieder rein dennoch schneller ist, dann hat die Abwehr doch richtig gepennt.


    2) Ich habe die Auffassung, der der Eintretende immer dort wieder raus muss, wo er den Kreiseintritt begangen hat (und dahin auf kürzestem Weg), und zwar unabhängig davon, ob er damit/dadurch schneller ist, als der zB bei 14Meter stehende Abwehrspieler.


    Wie lange (Sekunden) /wie weit (Meter) will ich denn irgendeinem Abwehrspieler die Chance einräumen/abschätzen/entscheiden, dennoch vor dem Angreifer beim rausrollenden Ball zu sein??? Und das soll der Schiri unter Einschätzung der „Kondition/Schnelligkeit“ des Abwehrspielers taxieren/einschätzen? Geht irgendwie gar nicht.


    Man stelle sich vor, der sprunggewaltige Außen landet (mit zwei Stoppschritten) ca. 2m neben der Torwartgrenzlinie und der Abpraller rollt Richtung 7m Linie. Dann soll der kürzeste Weg maßgebend sein und der Angreifer darf von der 4m Linie direkt Richtung 7m laufen? Dann hätte er sich aber direkt einen Vorteil verschafft. Auch das kann nicht richtig sein.

  • Gummersbach-Magdeburg

    7m Wurf - Nachwurf

    Lt. Wiederholung stand Spieler wohl nicht im Kreis nach Wurf/vor Nachwurf (auch wenn der Abwehrspieler solches protestierte)

    (oder hat jemand eine bessere Aufnahme?


  • Der Angreifer, der den Torraum betritt, begeht eine Regelwidrigkeit, da sind wir uns wohl einig.

    Er darf sich aber wieder spielfähig machen, dazu muss er den Torraum verlassen, auch das dürfte unstrittig sein.

    Er darf sich aber durch das Verlassen des regelwidrig betretenen Torraumes keinen Vorteil verschaffen, denn dann erlangt er seine Spielfähigkeit aus einer von ihm verursachten Regelwidrigkeit heraus und aus einer regelwidrig begangenen Aktion kann niemals eine regelkonforme Folgeaktion erwachsen.

    Verlässt er z.B. den Torraum auf direktem Weg und verhindert dadurch, das der regelkonfrom agierende Abwehrspieler den Ball aufnehmen kann, verschafft er sich aus seiner von ihm verursachten regelwidrigen Position einen Vorteil gegenüber dem regelgerecht agierenden Angreifer. Der durch den Kreis laufende Abwehrspieler verschafft sich ja auch einen Vorteil gegenüber dem Angreifer, selbst wenn er bei Beginn der Abwehraktion den Kreis bereits wieder verlassen hat.

    Genauso ist es, wenn der Kreisläufer den Abwehrspieler durch den Kreis hinterläuft. Wird er anschliessend angespielt oder stellt einen Block, ist das abzupfeifen. Verlagert sich das Spiel auf die andere Seite oder gibt es keine direkte Aktion mit dem Kreisläufer bleibt das ungeahndet.

    Letztes Beispiel: Außen spingt ein, verwirft, der Ball landet bei seinem Mitspieler auf der anderen Seite. Verlässt der Spieler jetzt den Torraum Richtung 7 m-Linie, wird dort direkt angespielt und erzielt ein Tor, hat er sich einen Vorteil verschafft, auch wenn der Weg kürzer ist. Beginnt dagegen ein neuer Spielaufbau, ist der Ort des Verlassens unerheblich.

    Das setzt seitens der SR ein entsprechendes Spielverständnis voraus, das, zugegebenermaßen, nicht immer in ausreichendem Maße vorhanden ist.

    Eine 100%ige Wahrheit gibt es ebensowenig wie 100%igen Alkohol. (S.Freud)

  • Der Angreifer, der den Torraum betritt, begeht eine Regelwidrigkeit, da sind wir uns wohl einig.

    Er darf sich aber wieder spielfähig machen, dazu muss er den Torraum verlassen, auch das dürfte unstrittig sein.

    Passt

    Er darf sich aber durch das Verlassen des regelwidrig betretenen Torraumes keinen Vorteil verschaffen, denn dann erlangt er seine Spielfähigkeit aus einer von ihm verursachten Regelwidrigkeit heraus und aus einer regelwidrig begangenen Aktion kann niemals eine regelkonforme Folgeaktion erwachsen.

    Passt

    Verlässt er z.B. den Torraum auf direktem Weg und verhindert dadurch, das der regelkonfrom agierende Abwehrspieler den Ball aufnehmen kann, verschafft er sich aus seiner von ihm verursachten regelwidrigen Position einen Vorteil gegenüber dem regelgerecht agierenden Angreifer. Der durch den Kreis laufende Abwehrspieler verschafft sich ja auch einen Vorteil gegenüber dem Angreifer, selbst wenn er bei Beginn der Abwehraktion den Kreis bereits wieder verlassen hat.

    Im Grund ja, definition Wann ist der Vorteil keiner mehr? Wenn der Abwehrspieler im 9m steht und deutlich zum Ball geht --> Vorteil und für die Abwehr

    Wenn der Abwehrspieler nicht zum Ball geht oder aufgrund der Entfernung gar nicht zum Ball kommen kann seh ich kein Vorteil.

    Genauso ist es, wenn der Kreisläufer den Abwehrspieler durch den Kreis hinterläuft. Wird er anschliessend angespielt oder stellt einen Block, ist das abzupfeifen. Verlagert sich das Spiel auf die andere Seite oder gibt es keine direkte Aktion mit dem Kreisläufer bleibt das ungeahndet.

    Letztes Beispiel: Außen spingt ein, verwirft, der Ball landet bei seinem Mitspieler auf der anderen Seite. Verlässt der Spieler jetzt den Torraum Richtung 7 m-Linie, wird dort direkt angespielt und erzielt ein Tor, hat er sich einen Vorteil verschafft, auch wenn der Weg kürzer ist. Beginnt dagegen ein neuer Spielaufbau, ist der Ort des Verlassens unerheblich.

    Wenn er am 7m rauskommt und kein anderer Abwehr Spieler ist dort in der Nähe sehe ich keinen Vorteil, wenn da ein Abwehrspieler ist kann man drüber im Detail entscheiden. Würde eher entscheiden, hat er sich durch die Stelle die er ausgesucht hat einen Vorteil erarbeitet. Er kann natürlich auch den langen Weg zurück gehen und dann dort den Ball bekommen, auch dann hat er sich einen evtl. Vorteil verschafft, da dort der Abwehrspieler noch nicht da ist aber auf dem kürzestem Weg schon Abwehr Spieler gewesen wären.

    Das setzt seitens der SR ein entsprechendes Spielverständnis voraus, das, zugegebenermaßen, nicht immer in ausreichendem Maße vorhanden ist.

    Ich denke, wenn es klar geregelt ist wäre es auch einfacher zu pfeifen. Einfahce Regelungen wären wie Dirk geschrieben hat Tor die Torauslinie raus und an der Ecke/Seite wieder rein. Oder klar schrieben immer der kürzeste Weg, ohne Behinderung von Abwehrspielern, und wennd iese da sind auf der Ballfernen Seite des Abwehrspielers.

  • Hallo, erneut eine kurze Erwiderung auf User Pro Handball:


    In vielen Teilen teile ich deine Ausführungen, jedoch es müsste konkreter/praxistauglicher sein.


    “…auf direktem Weg und verhindert dadurch, dass…“

    Was bedeutet für dich ‚direkt‘? Auf kürzestem Weg oder genau (nur) wieder dort,

    wo er reingesprungen ist?


    “… verschafft er sich aus seiner von ihm verursachten regelwidrigen Position einen Vorteil…“

    Werde bitte konkreter: Wo kann/darf/muss der Abwehrspieler denn stehen?

    a) Genau dort, wo der Abpraller aus dem Kreis rauskommen wird?

    b) Oder darf der Abwehrspieler auch 5m entfernt stehen und der Angreifer hat dennoch einen Vorteil,

    weil er nur 1m im Kreis steht und der Abpraller dort hin geht, wo er reingesprungen ist

    (und somit schneller wieder außerhalb des Kreises am Ball ist)?



    Und bitte nicht auf DIE Schiedsrichter schimpfen.

  • Man muss da jetzt auch keine Wissenschaft draus machen.

    Man erkennt doch, ob ein Spieler auf direktem Weg rausgeht oder nicht.

    Das war nie ein Problem.

    Nach welcher „Regel“ bei Kastening gepfiffen wurde, weiß ich nicht.

  • Das die Spieler wieder hinten raus gehen und an der Seite wieder rein sollen ist in meinen Augen Quatsch.

    Das gibt dann ein gedrängele hinter der Torauslinie und einer behindert den anderen beim wieder reinkommen und auf dem Feld spielen dann noch 3:3 und an der Seite raklamiert einer, daß er nicht reingelassen worden ist sondern hinten "geblockt" wurde, vom Torschiedsrichter der im Weg stand und nicht weggehen konnte, weil er bei einem Wurf kontrollieren musste, ob der Ball hinter der Linie war, es aber natürlich wegen des Abwehrspielers der an der Seitenlinie wieder aufs Feld wollte, aber mangels der Enge nicht vorbeigekommen ist weggedrückt worden ist. ...

    :irony:

  • Der Torschiedsrichter kann nicht im Weg stehen, denn der Schiedsrichter ist Luft 🤣🤣🤣.

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!


    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)


    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • Direkter Weg heißt so raus wie rein.


    Der Abwehrspieler muss zum einen überhaupt eine Chance haben an den Ball zu kommen und er muss auch versuchen an den Ball zu kommen. Steht der 2 m daneben und guckt begeistert zu, lässt man laufen, der Abwehrspieler will den Ball ja gar nicht. Ist er 4 m entfernt und läuft in Richtung des Balles, dann ja, dann ist das ein Vorteil des Angreifers. Aber je weiter weg der Abwehrspieler desto geringer der Vorteil. Das kann man aber nicht pauschal an einer bestimmten Entfernung festmachen, dazu braucht man eben das Spielverständnis.


    Ich bin selber SR und schimpfe nicht, bin aber mit den Entscheidungen meiner Kollegen nicht immer einverstanden, die mit meinen aber auch nicht immer. Wir klären das aber immer in Ruhe und ohne Schlägerei.

    Eine 100%ige Wahrheit gibt es ebensowenig wie 100%igen Alkohol. (S.Freud)

  • Direkter Weg heißt so raus wie rein.


    Der Abwehrspieler muss zum einen überhaupt eine Chance haben an den Ball zu kommen und er muss auch versuchen an den Ball zu kommen. Steht der 2 m daneben und guckt begeistert zu, lässt man laufen, der Abwehrspieler will den Ball ja gar nicht. Ist er 4 m entfernt und läuft in Richtung des Balles, dann ja, dann ist das ein Vorteil des Angreifers. Aber je weiter weg der Abwehrspieler desto geringer der Vorteil. Das kann man aber nicht pauschal an einer bestimmten Entfernung festmachen, dazu braucht man eben das Spielverständnis.


    Ich bin selber SR und schimpfe nicht, bin aber mit den Entscheidungen meiner Kollegen nicht immer einverstanden, die mit meinen aber auch nicht immer. Wir klären das aber immer in Ruhe und ohne Schlägerei.

    Definition direkte Weg = kürzeste Weg, dies kann der Eintrittspunkt sein muss aber nicht. Vergleich. EIn Schiedsrichter aus Rostock der in Belrin pfeift fährt ja auch auf dem direkten Weg dorthin, auch wenn er davor in von Berlin über Hamburg gefahren ist nach deiner Definition des direkten Weges müsste er ja auch auf dem nächsten Weg über Hamburg fahren.


    Wenn der Austritt an der Eintrittstelle ist, musst du immer zurückpfeifen wenn er ihn da nicht verlasst. Einsprung erfolgt von RL Richtung rechten Pfosten, durch den Schwung und weil er nicht direkt abbremst landet mittig im Kreis. TW pariert und lässt den Ball aber auf die RR Position abprallen. Nun geht der RL raus über den rechte Hälfte des Kreises, da kein Abwehrspieler in der Nähe ist, der auch wenn er üer RL raus geht hinkommen könnte, laut deiner Definition daher in Ordnung. ABER der TW hat immer einen kürzeren Weg, also musst du IMMER abpfeifen wenn der Spieler an einer anderen Stelle rausgeht, und ins Spielgeschehen eingreift auf welche Art auch immer. Da er sich IMMER einen Vorteil verschafft:

    • entweder kommt er vor einem anderen Gegner an den Ball
    • kann dort durch einen anderen Mitspieler schneller angespielt werden
    • keine Behinderung eigener Mitspieler beim Wurf (da durch ihn im Kreis evtl. kein direktes Wurffeld
    • evtl. keine Wartezeit im Kreis weil er den TW passieren muss, was natürlich ohne Behinderung geschehen muss

    Damit wäre eigentlich ein Spieler der im Kreis landet immer außer Gefecht, und kann eigentlich gar nicht regeltechnisch mehr an den Ball kommen.

  • Ja, Dany, um genau das geht es.


    1) Dein Werfer springt von RL und landet im Kreis. Läuft er von dort im Kreis durch den Kreis zu RR, ist abzupfeifen.


    2) Läuft er aus dem Kreis wieder zurück zur "Eintrittsstelle" RL, und von dort dann hin zum Ball im 9m Kreis zu RR

    (und ist dann immer noch schneller als die Anderen für den Nachwurf), dann pfeife ich nicht ab.

    Ein Eintretender muss sich doch "wieder ins Spiel brngen können" (er muss es aber richtig anstellen)


    3) Springt er nicht ein, sondern kann rechtzeitig abbremsen bei RL,

    dann kann er auch im 9m Kreis rüber zu RR laufen , um dort den Ball aufzunehmen.


    Ich hoffe, das Thema kann nun als durchdiskutiert angesehen werden.

    Und jeder Schiri wird/muss es vor Ort entscheiden.

    Danke für den regen Gedankenaustausch.

  • Dann beruf ich mich bei jedem Tor als TW, dass der Läufer mich im Kreis irritiert hat. Heißt dann ist immer abzupfeifen egal wo er raus geht.


    Ist zwar diskutiert aber noch zwei Regelauslegungen.

  • Dann beruf ich mich bei jedem Tor als TW, dass der Läufer mich im Kreis irritiert hat. Heißt dann ist immer abzupfeifen egal wo er raus geht.


    Ist zwar diskutiert aber noch zwei Regelauslegungen.

    Wenn der KL einen halben Meter durch den Kreis läuft, ist er weit weg vom TW, wo soll denn da die Irritation liegen?


    Das ist Regelesoterik, so pauschal kannst Du das nicht sehen.

    Eine 100%ige Wahrheit gibt es ebensowenig wie 100%igen Alkohol. (S.Freud)

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