"Kröstis" fiebern Premiere entgegen
Heute Auftakt des Aufsteigers in der Handball-Bundesliga bei der HSG D/M Wetzlar - Erste Punkte? Heidelberg. (HW) Die HSG D/M Wetzlar und die SG Kronau/Östringen eröffnen heute (20 Uhr) die neue Saison in der Handball-Bundesliga. Für die "Kröstis" ist damit die lange Wartezeit endlich vorüber. Trainer Michael Roth und Rolf Bechtold sehnen den Auftakt nach langer Vorbereitungszeit ebenso herbei, wie die Mannschaft. Als Aufsteiger müssen sich die Himmelsstürmer, die in der letzten Saison von Sieg zu Sieg geeilt sind, nun allerdings auch auf Niederlagen einstellen. Doch bei der Premiere in Wetzlar könnten die "Eppelheimer" durchaus die ersten Punkte sammeln, bevor am Samstag (6. September) Meister Lemgo in der Rhein-Neckar-Halle erwartet wird. denn der letztjährige Tabellenzehnte, der sich ohne große finanzielle Mittel seit fünf Jahren im Oberhaus behauptet, hat seinen kompletten Mittelblock verloren, und der Ersatz scheint noch nicht integriert Trainer Velimir Petkovic jedenfalls wirkt nach vielen Testspielniederlagen
verunsichert: "Wir haben eine neue Mannschaft, das geht nicht über Nacht. Wir wissen nicht wo wir stehen, die Vorbereitungsspiele liefern kein richtiges Bild. Man muss auch abwarten, wie die Spieler in der vollen Halle reagieren". <CS8>Da ist Rolf Bechtold genau der gleichen Meinung. Auch der Trainer der SG Kronau/Östringen kann die Leistungsfähigkeit seiner Mannschaft in einer neuen und starken Spielklasse nicht genau abschätzen, und die Testspiele sagen kaum etwas über die Stärke des Aufsteigers aus, der sich zwar mit Nationalspieler Steffen Weber (Rückraum-Mitte), Davor Dominikovic (Rückraum links), Mariusz Jurasik (Rückraum rechts), Jens Häusler (Kreis) und Torhüter Gudmundur Hrafnkelsson verstärkt hat, ob die Harmonie jedoch bereits erreicht ist, um im Oberhaus zu bestehen, auch das ist noch offen "Die SG Kronau/Östringen hat für einen Aufsteiger eine gute Mannschaft und erfahrene Spieler geholt", zeigt Wetzlars Trainer Velimir Petkovic Respekt vor den "Löwen". Doch Davor Dominikovic, dem in der letzten Saison mit dem THW Kiel nur ein Remis in Wetzlar gelungen war, sieht keine leichte Aufgabe vor sich: "Das wird sehr, sehr schwer!"
Besonders in ihrer kleinen Halle in Dutenhofen mit einem frenetischen Publikum im Rücken können die aggressiv und körperbetont spielenden Hessen über sich hinauswachsen und jedem Gegner das Leben schwer machen.
"Wir müssen dort fighten", erwartet daher Rolf Bechtold eine äußerst unangenehme Aufgabe, "Wenn wir die Anfangsphase einigermaßen überstehen, dann ist etwas drin. Aber wir müssen über die 60 Minuten bis an unsere Grenzen gehen und die Nerven bewahren". Einen großen Vorteil hat der Neuling allerdings: Die Mannschaft ist auf allen Positionen doppelt besetzt, die beiden Trainer Michael Roth und Rolf Bechtold haben gute Wechselmöglichkeiten und Ersatz, falls ein Spieler einen schlechten Tag erwischen sollte, während Velimir Petkovic hinter der Stammbesetzung wenig starke Alternativen besitzt.
Obwohl Rolf Bechtold besonders großen Respekt vor Wetzlars kleinem, flinken und ideenreichen Spielmacher Golic hat ("Eine wahnsinnige Spielmaus"), wird die SG Kronau/Östringen mit der bewährten 6:0-Deckung beginnen, denn: "das ist unser stärkster Mannschaftsteil. Wenn wir gewinnen sollten, dann über eine gute Deckung. Die muss sattelfest sein."
© Hasso Waldschmidt / RNZ 29.08.2003