Kleines Handballtagebuch

  • Zitat

    Original von harmi
    So, Betriebs-Cup unfallfrei überstanden, Haus renoviert, zwei weitere Niederlagen abgeholt, handballtechnisch nix los,da müssen wir doch mal ein wenig off-topic werden.



    Quelle: Harmis HP


    Dann erfreu uns mal mit dem richtigen Bericht zum Sieg :respekt:


    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land


    Einmal editiert, zuletzt von eisbeer ()

  • Zitat

    Original von eisbeer


    Quelle: Harmis HP


    Dann erfreu uns mal mit dem richtigen Bericht zum Sieg :respekt:


    Das grenzt ja schon an Nötigung! ich glaube, ich muss die HP mal für Handballeckenmitglieder sperren. :D


    Mal sehen, ob ich noch was auf den Schirm bekomme. :rolleyes:


    Gruß, Harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Damit das Jammern ein Ende hat....


    Heimsieg


    Erstes Spiel in der frisch renovierten, altehrwürdigen Halle. Da wollen wir natürlich gewinnen. Alle Spielerinnen an Bord, unser Gegner hat auch erst zwei Spiele gewinnen können, da muss doch was zu machen sein.


    Die renovierte Halle kennen wir, weil wir schon mehrmals darin trainieren durften. Die neue Uhr und Spielstandsanzeige durfte Harmi schon zweimal bei Spielen seiner alten Weggefährten aus der „Dritten“ bedienen. Also erfolgt heute mal eine Einweisung an Klara. Während die Mädels sich warm machen, zeigt Harmi seiner drittbesten Freundin, wie man Tore verstellt, Time – Out drückt, usw. Dann passiert es. Hanni und Nanni spielen sich den Ball zu. Hannis Granate quer durch die Halle verfehlt ihr Ziel und wird somit „unfangbar“ für Nanni. Als Klara gerade ein Tor für die Heimmannschaft eingeben will, bekommt sie den Ball platt vor die Stirn geballert. Treffer, versenkt! Harmi läuft es eiskalt den Rücken runter. Das dürfte für eine satte Gehirnerschütterung, wie er sie kürzlich selbst noch hatte, ausreichen. Also volles Programm, Rettungswagen, Notarzt, usw. Harmi kennt sich jetzt bestens aus. Wo ist nur das Handy? :(


    Klara sieht Harmi wie ein frisch befruchtetes Eichhörnchen an.
    Harmi: „Hey, Klara, alles klar? Komm, leg dich mal eben da vorne auf die Matte!“
    Klara: „Nee, geht schon, guck nur mal eben, ob mir hinten was rausgefallen ist.“
    Na wenigstens ihren Humor hat sie nicht verloren. Harmi schaut ihr in die Augen, aber die leuchten wie immer, da ist nix glasiges zu sehen. Reaktion ist ebenfalls da. Der Ballabdruck auf der Stirn steht ihr übrigens gut, Klara scheint einfach alles tragen zu können. :P


    Die drei „Gehirnerschütterungsfragen“ kann sie anstandslos beantworten, Kopfschmerzen hat sie nicht. Scheint also OK zu sein. Puuuh, das hätte noch gefehlt, dass wir unser Stehaufmännchen ins Krankenhaus bringen lassen müssten.
    Hanni und Nanni kommen, um sich zu entschuldigen. Klara winkt ab und sagt den beiden, sie sollten sich keine Gedanken machen und lieber gleich ordentlich spielen.
    Klara: „Los Harmi, jetzt zeig mir noch mal das mit dem Team-Time-Out!“ Die hat Nerven! :/:


    Sabines Mutter Anke kommt in die Halle und fragt, ob sie heute Zeitnehmer machen darf, damit sie auch mal mit der neuen Uhr arbeiten kann. Einweisung hat sie, also komplimentiert Harmi Klara für heute mal auf die Tribüne, damit ihr Heinz sie und ihren Ballabdruck ein wenig pflegen kann.


    Harmi bittet die Mädels in die Kabine und motiviert sie: „Wenn wir hinten gut stehen, können wir heute gewinnen! Wer nicht zupackt, kommt auf die Bank. Wehe, eine Gegenspielerin wirft von sechs Metern auf das Tor! Und vorne wird nicht gejammert, nehmt euch ein Beispiel an Klara, die kriegt nen Ball vor die Omme gepflastert und jammert auch nicht!“ :respekt:


    Das Spiel wogt hin und her. Gegners Nummer 8 war Harmi schon bei den Bezirksmeisterschaften der D-Jugend positiv aufgefallen. Caro spielt in der Abwehr vorne Mitte, damit sie dieses Talent erst mal weich kochen kann. Nummer 8 nimmt den Kampf an reibt sich gleich zu Beginn fünf Minuten lang an Caro auf, dann wechselt sie freiwillig auf halblinks. Caro ist natürlich beleidigt und fragt Harmi, ob sie mit Hanni in der Abwehr tauschen darf. Nix da, Hanni soll auch was vom Kuchen abhaben. Zwei Mädels des Gegners spielen auf Mitleid und lassen sich ständig fallen, sagen Aua, usw. Die wohlerzogenen Zwillinge fallen prompt drauf rein, während Caro und Johanne nur abwinken. Das gibt einen satten Anschiss von Harmi: „Freiwurf ist, wenn der Schiri pfeift, und nicht, wenn Nummer sieben über ihre Füße stolpert!“ Das sitzt! Hanni und Nanni grinsen nur noch, sobald eine Gegenspielerin auf dem Boden liegt. :D


    Vorne läuft es noch nicht so ganz nach Maß. Harmi fragt sich, warum wir seit Wochen den Parallelstoß üben. Der Gegner spielt sehr offensiv. Auf Harmis Hinweis zeigt Caro, dass das 1:1 – Training gegen Harmi bei den letzten Trainingseinheiten nicht spurlos an ihr vorbei gegangen ist. Zweimal setzt sie sich volle Granate gegen zwei Gegenspielerinnen durch und lehrt der verschüchterten Torhüterin das Fürchten. Mutter Klara scheint wieder fit zu sein, man hört ihren Torjubel auch unten.


    Freiwurf für uns. Jenne und Nadine stellen die Mauer, Caro läuft an und zimmert drauf. Tor! Leider musste der Schiri die Freiwurfposition korrigieren. Noch mal das gleiche Spiel. Caro erinnert sich an die Freiwurftricks, die wir beim Training geübt haben und will Jenne den Ball nach dem Anlauf zurück spielen. Die war allerdings beim letzten Training krank und wundert sich, warum Caros Wurf in ihrem Gesicht und nicht in Gegners Tor landet. ?(


    Nummer 8 ist bärenstark und lässt Hanni in der Abwehr keine ruhige Minute. Caro langweilt sich und hilft Hanni ein wenig. Darauf hat Nummer 8 nur gewartet. Zwei Spielerinnen auf sich ziehen, dann Parallelstoß, Mittelfrau ebenfalls parallel, Nanni kommt gegen die Rechtshänderin zu spät oder kann ihr Abspiel nach Außen nicht verhindern, und schon liegen wir 5:8 zurück. Das scheinen die wirklich gut zu können. Harmi sagt Caro und Nanni, wie sie sich verhalten sollen und schon wird es besser. Johanna hilft jetzt als Libero bei Nanni aus, während Hanni den Kreisläufer übernimmt und umgekehrt. Caro räumt derweil den Rückraum ab. Sieht fast wie 3:2:1 aus.


    Nach 15 Minuten muss Johanna runter, weil sie erkältet ist und schlecht Luft bekommt. Jutta übernimmt den Libero und knüpft nahtlos an Johannas Leistung an. Dann muss auch Jutta runter. Also Lisa drauf. Sabine überzeugt als Drittlibero, aber wer soll vorne an den Kreis? Caro wird vorne jetzt meistens gedoppelt und wirkt etwas nervös, da stellen wir sie doch mal an den Kreis. Lisa übernimmt die Spielmacherposition, Hanni und Nanni die Halbpositionen. Gegners Libero ist auch kein Kind von Traurigkeit und liefert sich mit Caro eine erbarmungslose Schlacht um die Quadratmeter vorm Tor. Auflaufen lassen, wegschieben, Trikot zupfen, Ellbogeneinsatz, volles Programm. :smokin:


    Die Einwechslung unseres Talents und Caros Arbeit am Kreis machen sich bezahlt. Hanni, Nanni und Lisa nutzen die Lücken, die Caro ihnen schafft und wandeln den Rückstand in ein 9:9 zur Pause um.


    Halbzeit. Harmi lobt die tolle Abwehrarbeit gegen den besten Angriff der Liga. Ein Blick in die Runde bleibt bei zwei traurigen rehbraunen Augen hängen. Jule hat bemerkt, dass Biene im Tor gut war und fürchtet, dass sie bei dem knappen Spiel wohl nicht spielt.
    Harmi: „Jule, du gehst jetzt rein und hältst noch besser wie Biene, auch wenn das kaum geht! Ich weiß, dass du es kannst. Also hau rein, wenn es nicht klappt, spielt Biene wieder.“


    Torwartwechsel bei 9:9! Das gleicht einem Selbstmord! Harmis Hang zum Suizid führt zu einem Raunen auf der Tribüne, als die Zuschauer sehen, wer im Tor steht. Jule enttäuscht Harmi allerdings nicht und fischt gleich die ersten beiden Bälle. Die Eltern haben es begriffen und feuern Jule an. Es geht konsequent weiter. Caro will eben runter, aber Harmi will das nicht. Caro ist ja nicht dumm und holt sich eine Zeitstrafe ab. Auf der Bank sagt sie, dass sie einen satten Rippencheck bekommen hat und schlecht Luft bekommt. Sie atmet tief durch und als Harmi fragt, ob sie auf der Bank bleiben wolle, zeigt sie ihm einen Vogel. :baeh:


    Gegners Trainer beschwert sich und glaubt, wir würden zu defensiv spielen, weil ständig zwei Spielerinnen am Kreis stehen. Die Schieris stört es nicht und Gegners Trainer tobt. Da zu jeder Zeit eindeutig eine Zweiliniendeckung zu sehen ist, bemüht Harmi sich auch nicht, offensiver zu spielen, um dem Gegner einen Gefallen zu tun.


    Zehn Minuten vor Schluss führen wir mit drei Toren, kassieren aber prompt zwei dumme Dinger, während wir den Pfosten treffen und in den Kreis treten. Sabine hat als Libero überzeugt, gekämpft, gerackert und schnauft wie eine Dampflok. Johanna ist wieder fit und übernimmt für den Rest des Spiels wieder die Libero- und Kreisläuferposition. Caro wechselt wieder in den Rückraum, zieht prompt zwei Gegenspielerinnen auf sich, was Hanni und Nanni blitzschnell zu drei Toren in Folge nutzen. Vier Tore Vorsprung, noch sechs Minuten, das sollte reichen. Ein Blick auf die Bank und Harmi sieht, dass Mary noch gar nicht gespielt hat. Die war lange krank und muss doch jetzt auch noch ran.


    Vorne zweimal Pech, hinten auch. Noch zweieinhalb Minuten. Wir führen nur noch mit zwei Toren. Hanni bekommt zum ersten Mal in ihrem Leben eine zweite Zeitstrafe. Mary ist kurze Zeit später etwas zu eifrig und trifft ihre Gegenspielerin im Gesicht. Ebenfalls Zeitstrafe. Vier gegen sechs! Zwei Tore Vorsprung! 90 Sekunden zu spielen! Gegner hat den Ball!


    :devil:
    Lisa, Johanne, Caro und Nanni stehen mit wild entschlossenem Blick auf dem Feld und warten auf den Beginn der Schlacht. Harmi überlegt, noch ein Team-Time-Out zu nehmen, um den Mädels noch ein paar vermutlich überflüssige Tipps zu geben, aber Johannes entschlossener Gesichtsausdruck, Caros blutunterlaufene Augen, Nannis zusammen gezogene Augenbrauen und Lisas geballte Fäuste halten ihn davon ab. Die drei Musketiere nebst Praktikantin Lisa puschen sich gegenseitig auf und verteidigen den Sechser mit Mann und Maus.
    :devil:


    Lisa gelingt es einen Ball abzufangen und wir können nach vorne. Sie spielt Doppelpass mit Caro, die setzt sich durch, trifft aber nur den Pfosten und ärgert sich. Lass den Hallenboden heil! Jetzt möchte Harmi nicht ihre Gegenspielerin sein. Gott sei Dank hat Nummer 8 Caros Wutanfall und ihren Gesichtsausdruck Marke Kinderschreck ebenfalls bemerkt und spielt den Ball fleißig weiter, statt gegen Caro noch eine Angriffsaktion zu versuchen. Jule hält einen Verzweiflungswurf, wir haben den Ball und bringen das Spiel sicher nach Hause! Jubel!


    :jump:


    Nicht schlecht, so ein Heimsieg!

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

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  • Was ist mit den Co-Autoren? Schreib hier nur noch ich?


    Immer schön geschmeidig bleiben


    30 Jahre lang hatte die alte Sporthalle gehalten, jetzt musste sie renoviert werden. Das erste Heimspiel in der gerade fertig gestellten Halle können wir prompt gewinnen. Lag es daran, dass Klara wegen ihres Kopftreffers eines verirrten Handballs auf der Tribüne saß und nicht am Zeitnehmertisch? Harmi hatte Klara gebeten, dass sie ihm Rückmeldung geben solle, wenn er zu laut sei, zu viel schimpfe, usw.


    Klara: „Man hört dich auf der Tribüne sehr gut. Du bist die ganze Zeit voll dabei. Die Mädels können ja kaum mal einen Angriff spielen, ohne dass du rein rufst. Ich hatte zwischendurch die Vision, dass du zwischen den Mädels auf dem Feld stehst und mitspielst.“
    Harmi: „Habe ich denn gut gespielt? Könnte die Vision auch eventuell von deinem Kopftreffer herkommen?“
    Klara: „Nee, den hab ich gut überstanden. Nächstes Mal muss ich aber wieder unten sitzen. Heinz will nicht mehr neben mir auf der Tribüne sitzen, der hat schon blaue Flecken, weil ich beim Spiel so mitgefiebert habe.“
    Harmi: „OK, nächste Woche darfst du dann Zeitnehmer machen.


    Eine Woche später: Auswärtsspiel beim spielstarken Tabellendritten. Da Hanni und Nanni heute nicht dabei sind, müssen die anderen Mädels heute mal alles geben. Klara hat die Mädels vor dem Spiel noch mal motiviert, kommt mit wild entschlossenem Gesichtsausdruck auf Harmi zu und haut ihm auf die Schultern. „Denen werden wir es zeigen, die Mädels sind heiß, ich auch!“
    Harmi: „Denk dran, der gute Mann am Zeitnehmertisch neben dir hat dir nix getan, lass ihn bitte leben.“
    Klara: „Was du immer hast…“
    :rolleyes:


    Der Zeitnehmer des Heimvereins freut sich vor dem Spiel über die attraktive Sekretärin, die wir ihm zur Seite stellen. Der Hausmeister hat einen Wagen gebaut, auf dem Zeitnehmertisch und Stühle komplett in die Halle gefahren werden und dort dann verweilen. Das ganze wirkt etwas wackelig, aber was soll schon passieren? Dritte Minute. Sabine kann einen Ball abfangen, Nadine sprintet los, bekommt den Ball genau in den Lauf und setzt zu einem ihrer unnachahmlichen Klosterschülerinnensprintundweitsprungrekorde mit anschließendem Dampfhammer an. Während die Torhüterin sich an ein schmerzhaftes Erlebnis aus dem Hinspiel erinnert, ängstlich dreinschaut und in der Halle plötzlich Totenstille herrscht, springt Klara am Zeitnehmertisch auf und bringt den gesamten Wagen ins Wackeln. :/:


    Der Zeitnehmer hat alle Mühe, das technische Equipment vor dem Runterfallen zu bewahren und gleichzeitig das Gleichgewicht des Wagens durch eigene Gewichtsverlagerung wieder herzustellen. Im gleichen Moment, wo der Wagen wieder mit vier Rädern auf dem Boden steht, dröhnt Nadine den Ball an die Latte. Klara haut verärgert mit der Faust auf den Tisch, was ihren Kugelschreiber dazu veranlasst, das Weite zu suchen. Spielunterbrechung, weil das Kampfgericht nicht weiter schreiben kann. Klara bekommt den alten Parker – Kuli, den Harmi zur Konfirmation von seiner Großtante Adelheid bekommen hat: „Pass gut darauf auf, sonst setzen wir dich demnächst in der Zwangsjacke auf die Tribüne.“


    Der Zeitnehmer blickt ängstlich zu Harmi und fragt: „Ist die immer so?“
    Harmi: „Nee, so ruhig ist die nur zu Spielbeginn. Wenn es nachher spannend wird, kann die auch schon mal etwas nervös werden….“
    Zeitnehmer: „Beruhigend, dann hoffen wir mal auf einen deutlichen Ausgang des Spiels.“
    :D


    Die Mädels schlagen sich wacker, zur Halbzeit liegen wir überraschend nur mit drei Toren zurück. Klara schlägt sich ebenfalls wacker, lediglich bei sechs weiteren Szenen droht die Sache am Zeitnehmertisch zu eskalieren. Als Klaras Caro sich gegen zwei Spielerinnen durchsetzt und den Ball im Winkel versenkt, scheint das Ende für das Bedienpult der Hallenuhr gekommen zu sein. Der Betreuer des Heimvereins kann Gott sei Dank unterstützend eingreifen, während Klara einen strafenden Blick vom Schiedsrichter bekommt, weil sie so laut jubelt.


    In der Halbzeit dienen Eltern des Heimvereins als fleißige Helfer, die den Tisch und den Stuhl vom Wagen tragen und so für eine bessere Standfestigkeit der Zeitnehmerausrüstung sorgen. Ein Vater schlägt vor, ein paar zusätzliche Stützen an den Wagen zu bauen. Harmi lobt die Mädels in der Kabine, muss aber seine Lobrede unterbrechen, weil aus der Nebenkabine ein furchtbares Donnerwetter über die Heimmannschaft hereinbricht. Der Trainer hat sich wohl über das schwache Spiel seiner Auswahlspielerinnen aufgeregt. Jetzt scheint der Zeitnehmer die Mädels anzuflehen, das Spiel nicht so spannend zu machen, damit er das Ende des Spiels unversehrt erleben kann.
    :rolleyes:
    Unsere Gastgeber haben ihre Geschenke in der ersten Halbzeit verteilt, den Kabinenanschiss gut verdaut und drehen sofort nach dem Anpfiff volle Pulle auf. Harmis Klosterschülerinnen sind jetzt leicht überfordert und das Spiel nimmt einen deutlichen Verlauf. Erleichterung macht sich in Zeitnehmers Gesicht breit, weil Klara ihre Aggressionen vermutlich in der ersten Halbzeit komplett abgebaut hat, wieder ihren Normalpegel erreicht und ein wenig traurig ist, dass wir uns wohl eine Packung abholen.


    Spielende, deutliche Niederlage. Klara grinst mittlerweile wieder, bedankt sich beim Zeitnehmer für die schöne Zusammenarbeit, legt dem Schiedsrichter den Kragen seiner Trainingsjacke richtig und gibt Harmi seinen Lieblingskuli wieder.
    Harmi: Mensch, Klara, ich hatte in der ersten Halbzeit doch tatsächlich die Vision, dass du zwischen den Mädels auf dem Feld stehst und mitspielst.“
    Klara: Quatsch, aber du warst ja richtig ruhig in der zweiten Halbzeit. Gut, dass wir letzte Woche drüber gesprochen haben.“
    :pillepalle:



    Gruß, Harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Harmi, du bist genial. Irgendwann verschlägst mich zu einem von euren nun hier schon legendären Spielen! :Hail:

    London? - Yes, London. You know: fish, chips, cup o' tea, bad food, worse weather, Mary fucking Poppins ... LONDON.


    Wödiger ist eine Sitzgruppe von mittelblau bis gelb: 2. Gang hinten rechts.

  • Am Wochenende erlebte ich die bittersten 50 Minuten meiner jungen Trainerkarriere.


    wB:
    Der ungeschlagene Spitzenreiter gab sein Gastspiel in unsere Halle. Bereits am Dienstag beim Training musste ich den "worst-case" verarbeiten. Meine Zwillinge feierten ihren Geburtstag am Tag des Spiels und würden nicht kommen. Das hieße also genau 8 Spieler zur Verfügung, und ausgerechnet fehlte meine einzige Torhüterin, die einen gewaltigen Anteil an unseren 12 Punkte hatte. Das würde bitter werden.
    Wann hatte ich nochmal den Spielplan verteilt? Und seit wann wissen die beiden dass sie Geburtstag haben?


    Am Spieltag dann die nächste Überraschung. Als ich eine Viertelstunde vor der eigentlichen Treffzeit in die Halle kam, um mal die E-Jugend gegen GWD zu sehen, war meine ganze Mannschaft bereits in der Halle.
    ??? Hatte ich ne falsche Zeit gesagt ??? Nein hatte ich nicht- wie es aussieht planen die Mädels ein Weihnachtsgeschenk für ihren Trainer ;)


    Dann der nächste Schock, als der Gegner die Halle betrat. Woher kannte ich die? Richtig! Das war mit wenigen Ausnahmen die Mannschaft, die vor wenigen Wochen bei den Schulbezirksmeisterschaften in überzeugender Manier den Bezirksausscheid gewann. Au weia.


    Mir war klar was kommen würde. Man würde uns mit unserer eigenen Stärke, dem Tempospiel schlagen, und das mit einem Rechtsaußen im Tor das könnte böse enden....


    Es gab also zwei Möglichkeiten: Entweder jeden Angriff bis zum Heben des Arms ausspielen, oder doch seiner Philosophie treu bleiben. Ich entschied mich für zweiteres. Wahrscheinlich ein Fehler, aber das lässt sich ja nicht belegen. ;)


    Bis zur 45 Sekunden konnten wir das Spiel ausgeglichen gestalten (1:1), dann ging die Post ab, nach 8 Minuten 1:8. Zur Halbzeit 6:24. Es war kein Kraut dagegen gewachsen. Aus dem Positionsangriff ging auf beiden Seiten nichts, allerdings hatte das unterschiedliche Gründe.Auf der einen Seite eine starke Torhüterin, auf der anderen Seite die Tatsache, dass es nahezu keine Positionsangriffe gab....daraum brachten auch verschiedene Deckungssysteme eher wenig. Immer wieder liefen Spielerinnen alleine auf meine bemitleidenswerte Torhüterin zu.


    Nach der Halbzeit spielte dann der Gegner im Angriff mit einem siebten Feldspieler. Ohne Ballgewinne in der Abwehr ist es allerdings schwer das auszunutzen... am Ende stand es dann 10:47. Über die 10 Tore könnte man sich eigentlich freuen, denn im Schnitt haben die anderen Gegner dieses Teams gerade einmal 6 Tore geworfen, aber es war zu frustrierend, noch dazu weil man keiner Spielerin den Vorwurf machen kann nicht gekämpft zu haben.


    Nun hoffe ich darauf, dass unsere direkten Konkurrenten (Platz 5-8 alle punktleich) mitspielen und uns nicht dazu nötigen, die Rückrunde in der oberen Gruppe spielen zu müssen. (Die Liga wird nach der Hinrunde hinterm 7 Platz geteilt).

    STEH AUF WENN DU AM BODEN BIST!!!

  • Zitat

    Bis zur 45 Sekunden konnten wir das Spiel ausgeglichen gestalten (1:1)


    :D Nett formuliert...


    Zitat

    Nach der Halbzeit spielte dann der Gegner im Angriff mit einem siebten Feldspieler


    Musste das sein? Bringt die Tordifferenz etwas bei euch? Bei uns wird die Differenz im Jugendbereich nicht gewertet.

  • Zitat

    Original von Ellob
    Heiner würdest du das Harmi/ZeeBee Buch, welches ich dann verlegen werde illustrieren?


    Klar, ich bin dabei!


    Zitat


    Das muss doch als Buch rauskommen ....


    Das finde ich allerdings auch! :D

    London? - Yes, London. You know: fish, chips, cup o' tea, bad food, worse weather, Mary fucking Poppins ... LONDON.


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  • Habt ihr was schlechtes geraucht? Schon mal mit den Urhebern der Beiträge verhandelt?


    :D


    Gruß, Harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Zitat

    Original von Ellob
    Harmi, mit dir verhandele ich nicht übers Internet. ich biete dir hiermit Verhandlungen beim Fanclub-turnier in ESA an. Ein Anderer Termin ist mit meinem Terminkalender leider nicht vereinbar.



    Da kann ich nicht, da hat Klaras Goldfisch Geburtstag und sie gibt ne Party mit Weinprobe, Rededuell, Orientierungslauf und Multitaskingwettbewerb. da muss ich doch als Reporter dabei sein.


    Gruß, Harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)


  • Klingt doch auch interessant ... :D

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  • Zitat

    Original von heiner


    Klingt doch auch interessant ... :D


    Vielleicht kannst du dich ja einladen und uns dann die entsprechende Fotostrecke en directo nach Eisenach übermitteln, damit wir an dem Event teilhaben, das Harmi wichtiger ist als DAS Fanturnier schlechthin.

    MfG Felix0711


    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

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    Liebes Handballtagebuch!


    Zuletzt häuften sich die Anfragen, wann ZeeBee denn mal die B-Lizenz machen würde. Die Mädchen würden schließlich nicht immer in der E oder D-Jgd. spielen und irgendwann reiche das Basiswissen nicht mehr aus. Nun war es endlich soweit. Von Sonntag bis Freitag einkaserniert in der Sportschule Barsinghausen. Regelbewegungen der 3:2:1, 5,1 und 6:0, Übergänge, Verteidigung gegen Übergänge, Verteidigung gegen Sperre/Absetzen, Athletiktraining, Coaching... endlich richtiger Handball also. :ball:


    Trainerkollege Winfried ist so freundlich und sammelt ZeeBee Sonntagmorgen ein. Auf nach Basche! Dort angekommen ist man sich nicht ganz einig, wo genau der Lehrgang stattfindet. Im Haus I der Sportschule ist die Rezeption nicht besetzt. In einer Sitzecke lümmelt ein Teenager im Trainingsanzug und ist das lebende Beispiel dafür, dass Alkohol vielleicht doch erst ab zwanzig Jahren freigegeben werden sollte. Er sei Fußballschieri, Zimmerschlüssel gebe es ausschließlich an dieser Rezeption und Handballer habe er keine gesehen. Im Laufe des kurzen Gesprächs hat ZeeBee den Eindruck, Kollege Schieri sei mit der Couch verwachsen. Auf Verdacht fährt Winfried einfach einige hundert Meter weiter an einigen Fußballplätzen vorbei. Auf dem Parkplatz sind auch schon einige bekannte Gesichter.


    Lehrgangsleiter Volker gibt eine Ausblick auf die kommende Woche und verteilt Zimmerschlüssel. ZeeBee wird immer nervöser, um 11:00 spielen seine D-Mädchen das Spitzenspiel. Volker hatte jedoch angekündigt, nur der eigene Tod würde Fehlstunden beim Lehrgang entschuldigen. Punkt 11:50 fängt ZeeBee an, sich mit dem Telefon auf seinem Zimmer auseinanderzusetzen. Einstöpseln, die "0" vorweg wählen, Freizeichen - warum die Pieptöne schon während des Wählens? Kurs geht weiter, ZeeBee bleibt im Ungewissen. Das Leben eines Handyverweigerers ist nicht immer leicht! Erst abends hat ZeeBee wieder eine ruhige Minute, leiht sich ein Handy und erfährt vom 19:12 Sieg der wD und vom 18:9 der wE. Der Sonntag ist gerettet. :rollin:


    Montagabend findet ein Demospiel zwischen einem Regionalligisten und einem Oberligisten statt. Die zwanzig Teilnehmer bekommen in Zweiergruppen Beobachtungsaufgaben. Jens und ZeeBee bilden eine von zwei Coaching-Gruppen. Sie sitzen dem Lehrter Trainer während des Spiels, beim TTO und in der Pause im Nacken und protokollieren alles. ZeeBee beobachtet und lauscht. Lutz gehört eher zu den kommunikativ-informativen Trainern. Jeder Auswechselspieler wird eingehend instruiert, die Abwehr immer wieder korrigiert und Tempowechsel angesagt - alle Kommentare sind informativ und sachlich. Die Lehrter Trainerbank ist während des gesamten Spiels auch bei streitigen Schierientscheidungen ruhig.


    Etwas anders das Coaching auf der anderen Bank. Dort agiert ein Landesauswahltrainer mit A-Lizenz. Jede Schiedsrichterentscheidung wird kommentiert, die Bank samt Betreuer macht da gerne mal mit. Laute Kommentare zum Spielgeschehen, zumeist heiße Luft. Ein Rückraumspieler schießt über den etwas kleineren Lehrter Innenblock: "Zwei Erdferkel nebeneinander - das klappt immer!" Zwischendurch beleidigt der Trainer noch den ein oder anderen Spieler, will ihnen Regelhefte schenken und beschäftigt sich in der zweiten Halbzeit fast nur noch mit den Schiedsrichtern. Nicht schlecht - so ein A-Lizenz Trainer. :respekt: ZeeBee glaubt eine Menge über Coaching gelernt zu haben. :Hail:


    Für den großen Praxisblock am Dienstag ist ZeeBee bestens gerüstet. Seit anderthalb Jahren kein Handballtraining mehr, statt dessen regelmäßiger Hochleistungsskat und das Turnier in ESA dies Jahr - die Kondition ist auf geradezu unglaublichem Niveau. Jürgen nimmt die Regelbewegungen der 3:2:1 durch. Die beiden Lehrgangsleiter haben eine klare Aufgabenverteilung. Volker macht den Angriff, Jürgen die Abwehr. Das Konkurrenzspiel der beiden zieht sich durch den gesamten Lehrgang. Der Innenblock der 3:2:1 steht, ZeeBee auf Außen Links und die Angriffswelle rollt. Im Spiel auf ein Tor erzielt der Angriff lediglich einen Treffer. Volker holt sich den Angriff immer wieder zusammen - die Abwehr lässt keinen weiteren Treffer zu. Viel Motivation für den Rest des Tages, weitere Praxiseinheiten drohen.


    Gegen Abend ist ZeeBee vollkommen platt, alle Glieder schmerzen, der Akku ist im roten Bereich und Bett und Dusche rufen laut durch die Sportschule. Es folgt noch das große Spiel der Lehrgangsteilnehmer untereinander. ZeeBee hatte seine Vorliebe für Rechtsaußen bekundet, die ökologische Nische für Rechtshänder mit übersichtlichem Talent bei akkutem Linkshändermangel. Pünktlich zum Spielbeginn fehlen noch Spieler, ZeeBee wird an den Kreis beordert. Die Mannschaft entscheidet sich für eine 6:0 Deckung, ZeeBee darf dennoch auf Außen Links. Nach einigen Minuten ist der Rest der Mannschaft noch immer nicht eingetroffen, der Gegner rennt einen erfolgreichen Gegenstoß nach dem anderen, die Abwehr funktioniert nicht und es sieht nicht gut aus. ZeeBee hat einen 7m rausgeholt und verwandelt, ist inzwischen aber am Ende seiner Kondition angekommen. Mitspieler Andreas sieht ZeeBee plötzlich fragend an: "Ist nicht der Kreisläufer für die Schnelle Mitte verantwortlich?!" :wall: ZeeBee hasst Schubladendenken und fügt sich. Andreas trainiert zweite Liga Damen und wird wissen, wovon er spricht.


    Die Mannschaft stellt die Abwehr um auf 3:2:1. ZeeBee geht innerlich das Anforderungsprofil der einzelnen Positionen durch. Außen Rechts auf der Auswechselbank wäre seine Idealposition. :lol: Statt dessen findet sich ZeeBee auf Vorne Mitte wieder. So viele Trainer, so wenig Handballverstand! Die Gegner haben entweder Mitleid oder verwechseln ZeeBees verzweifelten Blick mit Entschlossenheit. Rückraum Mitte traut sich kein 1:1. Zur Halbzeit nur noch drei Tore Rückstand. In der Halbzeitpause wird ein Spielzug durchgegangen, der auch prompt anschlägt. ZeeBees Mannschaft dreht das Spiel, weil nun auch im Angriff alles klappt. Die letzten fünf Minuten darf ZeeBee auf die Bank.


    Den restlichen Lehrgang über muss ZeeBee an Kretzsche denken. Es sei weniger die Frage, welche Körperteile morgens beim Aufstehen schmerzen, sondern welche am wenigsten schmerzen. So fühlt sich also Profihandball an. Nur dass es laut Kretzsche wohl weniger schmerzende Körperteile geben soll. Die kann ZeeBee nicht feststellen und verliert seinen Respekt für Profihandballer. Weicheier!


    Demolehrprobe. In Fünfergruppen arbeiten die Lehrgangsteilnehmer Trainingseinheiten aus. Einer stellt die Einheit in der Halle vor. ZeeBees Gruppe soll Kreuzen nebst gezieltem Weiterspielen schulen. Die Trainingseinheit steht, ZeeBee ist etwas unwohl ob der eher hastigen Herangehensweise, meldet sich dennoch als Versuchskaninchen. Irgendwie sind die Rahmenbedingungen aber etwas zu knapp besprochen worden. ZeeBee erklärt das Grundspiel und die Feinheiten des Kreuzens an der Taktiktafel. 3:3, RM leitet zu beiden Seiten ein, dann 4:4, zum Schluß 6:6. ZeeBee korrigiert, weist an, sorgt für Ruhe, deckt eingefahrene individualtaktische Schwächen auf. Volker unterbricht, jagt die Außen in die Ecke, stellt RL und RR zur Außenlinie und stellt fest, dass der Kreisläufer keine konkreten Aufgaben habe. Selbstkritisch bemerkt ZeeBee, dass die A-Lizenz noch in weiter Ferne ist.


    Der Lehrgang endet Freitagmittag nach der Klausur. Inzwischen hat sich ZeeBees Körper etwas erholt, langsame Bewegungen sind schmerzfrei möglich. Die Klausur wäre gar nicht so wild gewesen, wenn das ständige Zeichnen nicht wäre. ZeeBee hatte nie eine künstlerische Ader, die ganzen Kreise, Dreiecke und Linien sehen selten so aus, wie sie sein sollten. So wird ZeeBee nicht fertig. ZeeBee baut ganz auf die Lehrprobe: In der Halle stehen und mit donnernder Stimme Anweisungen geben - dafür hat ZeeBee eine Ader. :D


    Dein


    Karsten

    Die mächtigste kriminelle Vereinigung der Welt, der mediterrane Kinderschänderring, sucht einen neuen Vereinsvorsitzenden. Den mit dem luschtigen Hut. Kim Jong-un ist zu jung. Idi Amin ist tot. Gianni Infantino hat wahrscheinlich selbst für den Posten zu viel kriminelle Energie. Lebt Dr. Fu Man Chu noch? Al Capone? Was ist mit dem orangenen Mann im weißen Haus?

    Einmal editiert, zuletzt von Zickenbändiger ()

  • Zitat

    Original von Ronaldo


    Den Termin sollten wir notieren... :D


    Notier du ruhig, ist allerdings schon ausverkauft, auch der Schwarzmarkt gibt nix mehr her. :D

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

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