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Nur der Blick in die Zukunft ist erfreulich
Handball-Bundesligist Großwallstadt ist weiter in Abstiegsgefahr / Konzept für neue Vereinsstruktur wird vorgestellt
Nach der Niederlage gegen den VfL Gummersbach steckt Handball-Bundesligist TV Großwallstadt weiter im Abstiegskampf. Unterdessen scheinen die Planungen für die nächste Spielzeit durchaus verheißungsvoll.
VON SUSAN DOBIAS
Großwallstadt · 3. April · Nach den Handballfesten gegen Lemgo und Flensburg sind den Spielern des TV Großwallstadt am Samstag vom VfL Gummersbach die Grenzen aufgezeigt worden. Bei der 23:28 (9:12)-Niederlage vor 2850 Zuschauern in der ausverkauften Untermainhalle Elsenfeld bekamen die Mainfranken keinen Stich. "Die Gummersbacher waren heute eine Nummer zu groß. Sie waren uns in allen Belangen überlegen", resümierte TVG-Trainer Peter Meisinger, der eigentlich mit einem Sieg den Klassenerhalt perfekt machen wollte. Bis zur achten Minute schien es, als könnte sein Wunsch in Erfüllung gehen, doch die schnelle 3:0-Führung brachte keine Sicherheit in die Aktionen seiner Spieler. Durch zehn torlose Minuten der Hausherren kamen die Gäste in die Partie.
Vor allem die Gummersbacher Rückraumspieler Kyung-Shin Yoon (10 Tore) und Ivan Lapcevic (5/2) waren nicht zu halten. "Wir haben jedes Eins-gegen-Eins-Duell verloren. Das war der Genickschlag", sagte TVG-Torwart Carsten Lichtlein, der diesmal nicht viele Bälle hielt. "Was uns gegen Flensburg ausgezeichnet hat, nämlich die mannschaftliche Geschlossenheit, der Kampf und die Disziplin, hat heute gefehlt. Das war gar nichts", kritisierte Großwallstadts Vorstand Georg Ballmann. Dennoch konnten die Mainfranken dank der Niederlage von Düsseldorf ihre fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze behaupten.
Damit der TVG nicht wieder so vorgeführt wird, hat Ballmann eingekauft. Mit der Verpflichtung des Wallauer Trios Heiko Grimm, Jens Tiedtke und Jan-Olaf Immel sowie der Torhüter Chrischa Hannawald und Darko Stanic ist die Mannschaft künftig auf fast allen Positionen doppelt gut besetzt. Einzig für den rechten Rückraum wird noch nach einer Verstärkung gesucht. "Wir stehen kurz vor dem Vertragsabschluss, aber noch ist der Deal nicht durch. Mitte nächster Woche sollte alles klar sein", bestätigte Großwallstadts neuer Trainer Michael Roth. Heißer Anwärter für die Position ist Düsseldorfs wurfgewaltiger Isländer Alexander Petersson, der aus seinem bis Sommer 2006 laufenden Vertrag herausgekauft werden müsste. Dagegen wird der Pole Jacek Bedzikowski den Verein wohl in Richtung Wilhelmshaven verlassen. Nach der Verpflichtung von Immel und Grimm sieht der 32-jährige Rückraumspieler kaum noch Chancen. Ballmann: "Wir planen noch ein Jahr mit ihm, aber es ist mehr als verständlich, dass er sich umschaut."
In der nächsten Woche will Ballmann das Konzept für eine neue Vereinsstruktur intern vorstellen. Eckdaten sind eine breitere Außendarstellung sowie die Umbildung des Beirates. Zudem sollen im Tagesgeschäft mehr Mitarbeiter eingebunden werden. Meisinger soll als sportlicher Leiter fungieren. "Wir wollen die Spieler langfristig halten. Dafür brauchen wir entsprechende Rahmenbedingungen", betonte Ballmann, der auf neue Sponsoren und Partner hofft. "Die Basis ist hervorragend. Das Management arbeitet sehr gut. Davon habe ich schon profitiert. Ich habe alle meine Wunschspieler bekommen. Wir haben uns für meine Begriffe klar verstärkt", lobte Roth. So sollte in Zukunft auch eine "Weltklassemannschaft" (Roth) wie Gummersbach bezwingbar sein.
hoffen wir, das der traditionsverein die kurve kriegt und in zukunft sportlich besser dastehen kann.