ZitatOriginal von Betti
Ich rede vom 5. Band, der neue und letzte ist der 7.
Da liegt ja der 'Witz' bei eisbeers Antwort
ZitatOriginal von Betti
Ich rede vom 5. Band, der neue und letzte ist der 7.
Da liegt ja der 'Witz' bei eisbeers Antwort
ZitatOriginal von Betti
Ich rede vom 5. Band, der neue und letzte ist der 7.
Ich weiß doch, Betti
aaah Ich glaub ich muss mich erst wieder an das Forum gewöhnen
Ich kann vom Harry Potter-Film nicht enttäuscht sein, weil ich kein einziges Buch gelesen habe. (Hätte dazu auch Jahre gebraucht...glaube, ich bleibe lieber bei Bilderbüchern :D)
Darum kann ich nur sagen, dass mir der 5. Film von Harry Potter sehr sehr gut gefallen hat, obwohl es anfangs schwer ist alles zu verstehen, wenn man sich vorher nicht so sehr mit der Geschichte beschäftigt hat.
Naja, auch nicht weiter tragisch, vielleicht gehe ich noch ein oder zweimal rein und kaufe mir später die DVD, damit auch ich es irgendwann verstehe.
Ansonsten aber ist Harry Potter insgesamt für Jung und Alt empfehlenswert
Zum Tod von Ulrich Mühe
„Klarheit und Eleganz“
Mit tiefer Trauer und Bestürzung haben Kollegen, Fans und Medienvertreter auf den Tod von Ulrich Mühe reagiert. Der beliebte Schauspieler war im Alter von 54 Jahren gestorben.
Die Nachricht von Mühes Tod kam für viele Kollegen und Fans überraschend. Erst vor wenigen Tagen hatte er in einem Zeitungsinterview bestätigt, dass er an Magenkrebs litt. Seine letzten Tage verbrachte er im Kreis seiner Familie. Mit Ulrich Mühe verliert die deutsche Film- und Theaterlandschaft einen ganz großen Schauspieler.
Martina Gedeck, Mühes Filmpartnerin in dem oscarprämierten Drama „Das Leben der Anderen“, zeigte sich über den Tod des Kollegen bestürzt: „Ich habe wahnsinnig gern mit ihm gespielt, sein Spiel war von ungeheurer Klarheit und Eleganz, es war einzigartig“, ließ die Agentin Gedecks mitteilen. „Und er war ein wunderbarer Partner. Ich vermisse ihn sehr. Sein Tod ist ein schwerer Verlust für uns alle.“
Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck, der für „Das Leben der Anderen“ im Februar den Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film gewonnen hatte, ist vom Tod Mühes ebenfalls tief betroffen, wollte sich aber in seiner US-Wahlheimat zunächst nicht öffentlich äußern.
Der Westdeutsche Rundfunk würdigte Ulrich Mühe für seine „Hingabe an die Schauspielkunst“, die tief beeindruckt habe. „In seinen zahlreichen Rollen im Fernsehen, im Kino sowie im Theater berührte und begeisterte er sein Publikum“, sagte WDR-Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff in Köln. „Wir sind sehr betroffen von Ulrich Mühes Tod.“ In der WDR-Kino-Koproduktion „Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“ hatte Mühe in der Rolle des jüdischen Schauspielers Adolf Grünbaum seinen letzten großen Kinoauftritt gehabt.
Politisch engagierter Künstler
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) nannte Mühe „einen der ganz großen Film-, Fernseh- und Bühnenschauspieler und einen beeindruckenden Menschen“. Mit seiner Kunst und der ihm eigenen enormen Wandlungsfähigkeit, mit seiner leisen und bescheidenen Art habe Mühe das Publikum und die Kritiker immer wieder aufs Neue fasziniert. „Ulrich Mühe wird vor allem für Cineasten und Freunde des Theaters unvergessen bleiben“, sagte Neumann.
Mühe galt als politisch engagierter Künstler, wie auch aus den Reaktionen zu seinem Tod deutlich wurde. Die Akademie der Künste, deren Mitglied er war, erinnerte an Mühes Rede auf dem Alexanderplatz am 4. November 1989. Dort erklärte der Schauspieler vor einer halben Million Demonstranten seine Absage an den Führungsanspruch der SED. Nach Ansicht der Stasi-Unterlagenbehörde hat Mühe auch einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geleistet.
Mit seiner Rolle als Hauptmann der Staatssicherheit in „Das Leben der Anderen“ habe Mühe unzähligen Menschen aufgezeigt, welche katastrophalen Auswirkungen die SED-Diktatur auf das Leben in der DDR gehabt habe, teilte Behördensprecher Andreas Schulze am Mittwoch mit. In wenigen Wochen sollte Mühe Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Grimma werden. Diese Ehre soll dem Schauspieler nun postum zuteil werden.
Ingmar Bergman: Einer der bedeutensten Filmregisseure des 20. Jahrhunderts ist tot Montag, 30.07.2007 12:15
Ingmar Bergman ist im Alter von 89 Jahren auf der Ostseeinsel Fårö gestorben. Dies gab seine Schwester Eva bekannt.
Der schwedische Regisseur ist einer der bedeutensten seiner Zunft und gilt für viele als bester europäischer Regisseur aller Zeiten. Zu seiner aktiven Zeit lag ihm halb Hollywood zu Füßen und so unterschiedliche Filmemacher wie Woody Allen, Steven Spielberg oder Wes Craven bezeichnen ihn als ihr Idol oder Vorbild.
Bergman wurde als Regisseur und Drehbuchautor zwischen 1960 und 1984 insgesamt acht Mal für den Oscar nominiert. Sein Film "Schreie und Flüstern" war zudem 1974 für den Oscar als bester Film nominiert. Schon 1971, noch mitten in der Hochphase seines Schaffens, verlieh ihm die Academy zudem einen Ehrenoscar. In Cannes wurde er 1997 zum 50. Jubiläum des Festivals mit der "Goldene Palme der Palmen" für sein Gesamtwerk ausgezeichnet.
Zu den bekanntesten Werken des Regisseurs gehören "Wilde Erdbeeren", "Das Schweigen", "Fanny und Alexander", "Das siebente Siegel" und "Persona".
Death Proof war ganz nett
31.07.2007 13:43
Michelangelo Antonioni gestorben
Der italienische Filmemacher thematisierte die Einsamkeit in der Großstadt und schuf mit "Blow Up" einen Kultfilm der 60er Jahre.
Für seinen Kult-Film "Blow Up" gab es 1967 die Goldene Palme Foto: APA
Seine bevorzugte Tageszeit war die Dämmerung, seine Themen hießen Einsamkeit, innere Leere und Entfremdung. Und ob seine Filme ein Kassenschlager oder ein Flop wurden, war Michelangelo Antonioni stets ziemlich egal. "Regisseur für wenige", nannte er sich einmal selbst, als "Analytiker der Seele" titulierten ihn italienische Kritiker, für das Österreichische Filmmuseum galt er als einer der wichtigsten "Architekten der Kinomoderne". Am Montag Abend starb Antonioni im Alter von 94 Jahren in seinem Wohnhaus in Rom.
Poebene prägte ihn künstlerisch. Geboren als Sohn eines Gutsbesitzers in der mittelitalienischen Stadt Ferrara hatte die Landschaft der Poebene prägende Kraft: Der häufige Nebel, das milchige Licht, das die Konturen aufweicht und vieles zerfließen lässt. Als er nach Abschluss seines Studiums zum Diplomvolkswirt an der Universität Bologna im Jahr 1939 nach Rom ging, wollte er sein Leben nur noch den Filmen widmen. Sein erster Dokumentarfilm "Gente del Po" (Die Leute vom Po) entstand 1943 noch mitten in den Wirren des Zweiten Weltkriegs.
Antoioni-Boom in Wien. Antonionis Name markiere eine zentrale ästhetische Position des 20. Jahrhunderts, einen "Neubeginn in der Geschichte filmischen Erzählens", schrieb das Filmmuseum zur Retrospektive des Gesamtwerks 2003, die einen wahren Antonioni-Boom in Wien ausgelöst hatte. Die Unfähigkeit zu echter Liebe, die Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen - das waren die Themen Antonionis, mit denen er - etwa in "Die Nacht" (1961, mit Jeanne Moreau und Marcello Mastroianni) - die ersten ganz großen Erfolge feierte. "Ich habe immer dieselben Filme gemacht", bekannte der Publikums-scheue Antonioni später einmal. "Krankheit der Gefühle" nannte er sein Thema.
Kultfilm der Popkultur. 1966 schuf Antonioni mit "Blow Up" ein - auch kommerziell erfolgreiches - Meisterwerk. Der Film mit David Hemmings und Vanessa Redgrave erzählt eine mysteriös verschlüsselte Geschichte um Sein und Irrealität aus dem "Swinging London". Antonioni traf damit den Nerv jener Zeit, in der vieles im Umbruch schien, letztlich aber nur oberflächlich modernisiert und warenförmiger wurde. Berühmt wurde die Schlussszene - ein Tennisspiel ohne Ball. "All seine Abenteuer verebben im Nichts", schrieb ein deutscher Kritiker ratlos. 1967 bekam "Blow Up" die Goldene Palme in Cannes, der Streifen wurde zum Kultfilm der Popkultur.
Schlaganfall. Seit seinem Schlaganfall Mitte der 80er Jahre konnte Antonioni nicht mehr sprechen und nur noch mühsam mit der linken Hand kommunizieren. Trotzdem führte er 1995 nochmals Regie, "Jenseits der Wolken" hieß der Film, Wim Wenders half dem alten Mann dabei. Im gleichen Jahr erhielt er in Hollywood den Oscar für sein Lebenswerk. Alt und gebrechlich war der Regisseur schon, als er schließlich auch beim Filmfestival in Venedig den Ehrenpreis "San Marco" für sein Lebenswerk erhielt. Zwei Tributes für einen Mann, der die Filmkunst mehr bereichert hat als die Kinokassen.
http://www.kleinezeitung.at
Momentan stirbt eine Filmgröße nach der anderen
@Outi: Auch wenns für dich interessant sein mag, könntest du die Navigationsleiste oben aus deinem Beitrag rausnehmen
so ich war jetzt in "projekt gold"!
war wirklich sehr spannend und schön das alles nochmal mitzuerleben!
Habt ihr Glück das er bei euch schon läuft.
Is er zu empfehlen?
ZitatOriginal von tobihsv
Is er zu empfehlen?
Vgl. Projekt Gold!
Ich komme gerade aus dem Kino - Harry Potter und der Orden des Phönix.
Wie immer stört, dass so viel gekürzt werden musste, es ist mir wieder sehr oft aufgefallen. Aber das ist ja das übliche Problem.
Gefallen hat mir, dass viele Kleinigkeiten verbessert wurden, angefangen von Requisiten über den Spannungsaufbau bis zu der Tatsache, dass viel mehr Komik eingebaut wurde. Das kommt dem Buch näher als die Filme zuvor.
Die Zeit ging sehr schnell vorbei, was ebenfalls zeigt, dass sich der Preis gelohnt hat.
Wobei ich mir immer noch nicht sicher bin, ob ich den vierten überhaupt gesehen habe. Ich kann mich so rein gar nicht daran erinnern.
Etwas seltsam ist es schon, das siebte Buch gelesen zu haben und dann den Film zu sehen. Wenn man weiß, was mit den Personen geschieht, wie alles ausgeht...
Ich hab mir zuletzt Transformers angeguckt! Ein richtig guter Film, für jeden, der auf Autos und Action steht, sehr empfehlenswert.
Guckt ihn euch an
Gestern Motel gesehen.
Nachfolgende Filmkritik trifft es wohl genau:
ZitatEin wenig verwunderlich ist es schon, dass in einem Film, wie „Motel“ zwei solche Hochkaräter, wie Kate Beckinsale („Underworld“) und Luke Wilson („Die Super-Ex“) zu finden sind. Die Story würde man nicht unbedingt als bahnbrechend oder sehr originell bezeichnen, als dass der Auftritt dieser beiden doch recht etablierten Stars zu rechtfertigen wäre. Schlussendlich ist es aber genau diesen beiden Schauspielern zu verdanken, dass „Motel“ nicht untergeht. Die Masken sind nicht sehr originell – „Halloween“ lässt schön grüßen – und auch das Ende ist doch mehr als seltsam. Dennoch schafft es „Motel“ über die gesamte Länge Spannung aufzubauen und seine Zuschauer nicht mehr aus seinen Fängen zu lassen.
Fazit: Wer’s mag. „Motel“ sticht nicht aus der Masse heraus, macht aber dennoch eine gute Figur. Für Fans.
Quelle
ZitatAlles anzeigenIch lasse mich gerne manipulieren
Rüdiger Suchsland 19.08.2007
Anmerkungen zur Ökonomie des Kulturellen
"Piraten der Karibik 3", "Shrek 3", "Spider-Man 3", "Stirb Langsam 4", "Oceans 13" - "Harry Potter 5", der seit kurzem auf dem Besen über die Kinoleinwände reitet (vgl. Schuljungenreport oder Spätgeburt einer neuen Seele? (1)) und zaubernd das Publikum verzaubern soll, bildet nur die Spitze eines Eisbergs. In den Kinos der Welt ist in diesem Sommer endgültig die Sequelitis ausgebrochen, die Fortsetzungsmanie und die Neudefinition von Filmen als Bestandteil einer Franchisekette. 2007 ist das Jahr der dritten Teile. Nicht immer sind da aller guten Dinge wirklich drei. Etwa "Shrek der Dritte" zieht zwar Zuschauer an und erfüllt so sein ökonomisches Ziel, doch langweilt er viele Fans der beiden Vorläuferfilme. Weil man sie vermeintlich aber eben unbedingt in jedem Fall "gesehen haben muss", erst recht, wenn man die Vorläuferfilme kennt, sind solche Fortsetzungen dennoch und allen schlechten Erfahrungen - wann waren dritte Teile schon mal wirklich gut? - zum Trotz eine sichere Bank für die wirtschaftlich wie künstlerisch angeschlagenen Groß-Studios, denen zuletzt an den Kinokassen oft die Felle wegschwammen.
Die Filmgeschichte wird derzeit jedes Jahr umgeschrieben. Jedenfalls die auf den Kassenerfolg orientierte. Heute gilt: Unter den ersten 15 Plätzen auf der Liste der größten Kinoerfolge aller Zeiten befinden sich lediglich zwei Filme, die nicht Teil eines "Franchise" sind: "Titanic" und "Finding Nemo". Während es im Fall der "Titanic", der unangefochten an der Spitze liegt, mit einer Fortsetzung schwer fallen wird.
Obwohl man das in einer Sequenz alter Fotografien angedeutete Post-Titanic-Leben der überlebenden weiblichen Hauptfigur schön ausführlich als eine Art "Englische Patientin" verfilmen könnte. Wieder mit Kate Winslet und vielleicht sogar Leonardo DiCaprio, der sie in Traumsequenzen aus dem Jenseits "besucht". Wäre einen Versuch wert. Beim Animations-Aquariumsfilm "Finding Nemo" ist das Sequel hingegen fest eingeplant, und wurde bisher nur durch die Fusion der Ex-Konkurrenten Disney und Pixar verhindert.
Ökonomisch zahlen sich Fortsetzungen fast immer aus. Mitunter gelten sie bei Fans und Zielgruppe als "besser" als der vorhergehende Teil. In jedem Fall gilt hier aber das Marktgesetz, dass erst eine gut eingeführte Marke perfekt vermarktbar ist. In einer per Trailern und Merchandising - bei "kleineren" Filmen auch sogenannten Testscreenings und "Sneak Previews" (die nur den Zweck haben, "Mund-zu-Mund-Propaganda" zu kreieren) ein halbes Jahr vor Kinostart perfekt vorbereiteten Landschaft wird dann sogar der Kassenerfolg selbst zum Teil der Marketingstrategie: Erfolge wie "bestes Startwochenende" verstärken den vorab erzeugten Hype und neutralisieren eventuelle negative Kritikermeinungen oder ungünstige Reaktionen der Fans.
Gerade das "beste Startwochenende" ist ein reines Phantasieprodukt, in dessen Ermittlung wahlweise verschiedenste, recht willkürlich festgelegte Kriterien einfließen: die absolute Zahl der Zuschauer (die aber durch die Menge der Start-Kopien manipulierbar ist) oder Umsatzzahlen (von den Kinopreisen abhängig) oder der Rein-Gewinn (interpretierbar) oder schließlich der Kopienschnitt (= Zahl der Zuschauer pro Kopie; noch das aussagekräftigste Kriterium, das aber auch durch Marketingkampagnen stark beeinflussbar ist), zudem beginnt das Wochenende manchmal am Donnerstag, manchmal Freitag, manchmal Samstag und dauert eventuell bis Montag. Zudem kann die Vergleichsgröße variieren: Beste Wochenende für einen Animationsfilm, einen US-Film, in den USA, weltweit, etc.pp.
Derartige Phantasie-Erfolge verstärken den Event-Charakter eines Kinostarts und lenken von der Qualität des angebotenen Films ab. Das, die Ablenkung und damit die Manipulation des Publikums, ist ihr Ziel - und die Industrie erreicht es derzeit so weit, dass sogar ein nicht unerheblicher Teil des Publikums, das sich anderenorts gern viel auf seine Freiheit zugute halten möchte, auf diese Feststellung sinngemäß nur mit der Aussage reagiert: "Ich lasse mich gern manipulieren."
Sequels und Franchise-Filme sind das perfekte Kino-Industrieprodukt, weil sie sich den industriellen Produktionsbedingungen Serialität und Austauschbarkeit am besten fügen - und damit offenbar auch den Bedürfnissen großer Teile des Publikums. Denn dieses lockt die wohlige Sicherheit in der Unübersichtlichkeit des Lebens. Man glaubt, bei einem Sequel nicht die Katze im Sack zu kaufen, sondern zu wissen, was einem im Kino bevorsteht.
"'Harry Potter' ist einfach eine Marke. Dann gibt es da halt Nummer 3 und 5 und 7. Man weiß dann sowieso schon: Folge 3 wird ziemlich ähnlich sein wie Folge 1 und 2 - und man sucht diese Ähnlichkeit auch wieder." So der Kulturwissenschaftler Wolfgang Ullrich von der Karlsruher Hochschule für Gestaltung. In seinem Buch "Habenwollen. Wie funktioniert die Konsumkultur?" (S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2006) hat er zuletzt auf die Ähnlichkeiten von Kunstbetrieb und Warenwelt hingewiesen. Filme sind, so Ullrich, eine Marke:
Marke heißt Vertrauensstiftung. Ich weiß genau, was mich erwartet, ich muss nicht die Angst haben, es wird der große Flop der Abend. Natürlich wenn das Marketing es schafft, mit dieser Marke wieder entsprechende Phantasien zu verbinden, dann heißt das, dass ich entsprechende Phantasien erzählt bekomme, dann bin ich besonders besonders cool oder trendy. Deshalb: Wenn ich dann jedes Jahr wieder so 'nen "Harry Potter" Film konsumiere, dann kann das, was mit dieser Marke verbunden ist, auch auf mich übergehen. Das ist nicht nur irgend ein Stück Kultur. Es gehört zu mir. Und damit ist es eine Intensitätsstrategie, wenn man diese Fortsetzungen schafft.
Hier funktioniert Kino zunehmend wie das Fernsehen, nähert sich das Konsumverhalten der Nutzer beider Medien einander an: Die Funktion von Fernseh-Serien ist es schon lange, den Zuschauer ein Stück Heimat zu schaffen. Im Fernsehkonsum sucht das Publikum das Gegenteil von der Kernaufgabe moderner Kunst, von Verunsicherung.
Vielmehr zielt man auf Vertrautheit, sucht Wiederholung. Damit verbunden ist auch eine Sehnsucht nach Ritualisierung. Wenn man weiß, man kann jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit etwas Bestimmtes anschauen, ist dies dann nicht mehr etwas Fremdes, sondern es wird Teil des eigenen Lebens und gewinnt eine zusätzliche Intensität. Es ist nicht nur irgendein Stück Kultur, sondern gehört zum Ich. Das Ansehen der Fortsetzungen wird damit eine Identitätsstrategie.
Der derzeitige Boom der Sequels im Kino ist aber darüber hinaus auch Indiz für einen grundsätzlichen Strukturwandel der Filmindustrie: Blockbuster werden Franchise-Produkte und funktionieren wie ein Label. Der Begriff des Franchising ist hier auch deshalb so treffend, weil die genannten Filme immer nur eine - und nicht immer die zentrale - Säule in einer ganzen Produktpalette sind: für die Vermarktung von DVDs und Fernseh-Rechten, von Soundtracks und Computerspielen, von Figuren und anderem Spielzeug, von Klamotten, Fast-Food-Happy Meals und ähnlichem dienen sie vor allem gehobene Werbetrailer.
Und analog zur bereits vollzogenen Kolonisierung der deutschen (und überhaupt westlichen) Innenstädte mit Franchise-Ketten-Unternehmen wie z.B. McDonalds, H&M, Saturn, Parfümerie Douglas werden auch immer mehr Kinos von immer weniger Filmen erobert - und über Wochen dominiert. In einem einzigen Multiplex läuft derselbe Film oft in drei, vier Kinos zugleich.
Nun gab es genaugenommen auch schon früher gewisse Formen der heute erkennbaren Fortsetzungsmanie. So kann man etwa die über 20 "James Bond"-Filme als Urypus und bisher erfolgreichste Form aller Kino-Franchises bezeichnen. Zudem ist Marketing immer schon ein Teil der Kultur gewesen: Auch ein Michelangelo war nicht wirklich autonom, und Abhängigkeiten und verschiedene Formen von Zwängen waren immer schon auch eine Produktionsbedingung von Kunst.
Allerdings war die Plumpheit und Phantasiearmut noch nie so groß wie heute. Hinzu kommt, dass die meisten erwähnten Film-Franchises selbst keineswegs Originale, sondern Retortenprodukte aus zweiter Hand sind: "Oceans 13" geht wie sein Vorläufer auf das Remake eines 60er-Jahre-Films zurück, "Spider-Man" auf einen Comic, "Harry Potter 5" auf eine Buchserie, "Piraten der Karibik" gar auf einen Freizeitpark. In den drei "Shrek"-Teilen erkennt man unschwer eine Verschmelzung aus Grimms-Märchen, europäischen Mythen und Disney-Marken. Bleibt "Stirb Langsam" als das einzige Original.
Ein grundsätzlicher Kulturwandel: Uniformierung und Verdrängung
Die Kino-"Sequelitis" und der allgemeine Franchiseboom sind daneben aber auch Ausdruck eines grundlegenden Wandels unserer Kultur. Im Buchhandel beispielsweise werden auch Bestsellerautoren zunehmend zur Marke, und wenn das Guggenheim-Museum inzwischen sechs Filialen besitzt - außer den zweien in New York auch in Venedig, Bilbao, Berlin, Las Vegas -, der Louvre in Abu Dhabi eine Dependence aufmacht, oder das New Yorker "Museum of Modern Art" (MoMa) über den Sommer 2007 in Berlin seine Impressionisten zeigt und dabei immer darauf achtet, dass der Name MoMa nicht vergessen wird, so ist das auch nichts prinzipiell anderes.
Auch die Kunst globalisiert sich also, und eine bekannte Marke bedeutet auch hier Umsatzgarantie. Und während die Macher ideenarm und risikoscheu lieber auf die sichere Bank durchstandardisierter Konfektionsware setzen und Wiederholungen des Immergleichen zum Event der Saison hochstilisieren, ob Impressionisten oder Harry Potter, ist auch das Publikum zufrieden: Wenn sich das Immergleiche wiederholt, ist man immerhin vor störenden Überraschungen gefeit - allerdings auch vor Entdeckungen.
Uniformierung, das Verschwinden der Differenzen und die Gleichschaltung der Wahrnehmung ist die notwendige Folge. Und Verdrängung. Denn jede zusätzliche "Harry-Potter"-Kopie nimmt einem anderen, kleineren Film eine potentielle Leinwand weg. Im Ganzen folgt damit eine Verarmung der Kinolandschaft, ein Verlust an Vielfalt, der durch den DVD-Markt nur begrenzt aufgefangen wird. Zwar ist die Zahl der Kinoleinwände in Deutschland in den letzten Jahren weitgehend gleich geblieben. Doch Programm- und Arthousekinos verschwinden zunehmend. Auch die Zahl der Filmstarts hat tendenziell eher noch zugenommen. Doch bleiben die meisten Filme nur kurz im Kino; je kleiner, umso kürzer.
Einziger Trost: Irgendwann geht es auch mit "Harry Potter" zuende und mit "Ocean 22" muss man wahrscheinlich nicht rechnen. Auch Wolfgang Ullrich konstatiert eine gegenläufige Tendenz:
Künstler aus spezifischen Regionen haben eine besondere Chance. Anselm Kiefer ist das Label für "typisch deutsche Kunst" in Amerika oder Jeff Wall registrieren wir hier als "den großen Kanadier". Gerade das Regionale, Lokale oder das Individuelle hat auch wieder seine Faszination.
Gestern eine kleine DVD-Auswahl:
1. "Departed - unter Feinden" ... wow! Spannend, witzige Dialoge, tolle Musik und ein schönes "Wer ist der böse Bub"-Spielchen! Und die Schauspieler! Jack Nicholson war göttlich - diese Mimik! Mark Wahlberg gestriegelt als Hassobjekt und Leo di Caprio in Bestform (und das obwohl ich "Titanic" hasse!).
2. "Blood Diamond". Ich weiss nicht. Die Hälfte hab ich geschafft, dann das Trainingslager-WE mich. Ich bin eingeschlafen. Aber alles bis dahin war irgendwie... anders. Sehr brutal, real und schrecklich. Werd ich mir trotz verpasster 50% nicht noch einmal anschauen.
3. "300" - hab ich erwähnt, dass mein Mann die Filme aussuchen durfte? "300" hat er sich während meiner Abwesenheit allein angeschaut und war sehr begeistert. Wird wohl in nächster Zeit in unserem DVD-Regal zu finden sein. Ich hab lediglich ca. 20 Minuten mal reingeschaut und fand es gar nicht so schlecht. Hat mich gefesselt. Gerade diese Erzählerstimme im Hintergrund und die interessante Darstellung im Film. Wird nachgeholt.
spiderschwein,spiderschwein
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ZitatOriginal von TBV Phil
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Egal, was Du nimmst, nimm weniger