der erste absteiger...


  • Upps, Peinlich, Peinlich. Da motz ich und vertipp mich selbst;)

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Auch Badenligastart fraglich


    (AT) "Über das Vermögen der Spielbetriebs GmbH der SG Leutershausen, vertreten durch Geschäftsführer Gerd Schmitt, wird wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung das Insolvenzverfahren eröffnet." Diesen Beschluss vom Amtsgericht Mannheim bekam gestern Dr. Alexander Höpfner zugestellt, der - wie erwartet - auch zum Insolvenzverwalter ernannt wurde.



    Bei ihm müssen die Forderungen der Insolvenzgläubiger und im Gegenzug auch noch ausstehende Zahlungen bis zum 13. Oktober eingehen. Am 27. November erfolgt dann die Gläubigerversammlung.


    Laut Aussage von Dr. Höpfner haben auch alle Spieler ihre Freistellung erhalten. In dieser Woche will der Insolvenzverwalter mit der Handball Bundesliga (HBL) klären, in welcher Klasse Leutershausen starten wird. "Wir warten noch auf das Feedback der Spieler", so Höpfner, der davon ausgeht, dass die SGL ihre Lizenz behalten wird. "Natürlich ist es der HBL unbenommen, die Sache noch einmal zu prüfen. Sollte sie die Lizenz entziehen wollen, werden wir unsererseits rechtliche Schritte einleiten."


    Dass man sich juristisch behakele, könne jedoch niemand gebrauchen. "Ziel des Ganzen ist es, so schnell wie möglich für alle Klarheit zu schaffen." Das ist auch im Interesse der HBL. Deren Pressesprecher Oliver Lücke meinte gestern auf Nachfrage, man wolle die Angelegenheit so schnell wie möglich vom Tisch haben. Der Entzug der Lizenz bedeutet auch den eigentlich für sicher gehaltenen Verlust des Regionalliga-Startplatzes 2007.


    Bis zur Wochenmitte wird wohl auch die endgültige Abmeldung der SGL aus der 2. Bundesliga erfolgen. Nach Petr Hrachovec wird auch Jens Ostheimer bei der SG Kronau-Östringen anheuern - im Regionalliga-Team von Rolf Bechtold. Dass inzwischen alle Spieler auf Vereinssuche sind, wollte Jürgen Welling - der eine achtköpfige Arbeitsgruppe für die Zusammenstellung einer Badenligatruppe koordiniert - gestern nicht bestätigen. "Es gibt keine Tendenz, alles ist in der Schwebe. Natürlich ist das Bestreben da, am 23. September eine Mannschaft stellen zu können."


    Allerdings hat er sich beim Badischen Handball-Verband inzwischen erkundigt, dass die Abmeldung einer Mannschaft 1200 Euro und den Abstieg in die Landesliga kostet. "Das war nur eine Vorab-Information." Allerdings eine, die sehr wohl eine Tendenz und die verfahrene Situation bei der SG Leutershausen erkennen lässt.


    Weinheimer Nachrichten, 05.09.2006

  • Also alles wass recht sit, aber man sollte nun nicht auch noch den "Supergau" für die SG Leutershausen herbei beschwören. Es ist bereits jetzt schon schlimm genug, was sich an der Bergstraße abzeichnet.


    Jetzt wollen wir hoffen, dass sich die SGL wenigstens in der höchsten Verbandsklasse halten kann.


    Dennoch ist es doch sehr umsichtig von den Verantwortlichen, sich uber alle eventuellen Möglichkeiten und Konsequenzen zu informieren

  • Mathilda schreibt:

    Zitat

    Toller Bericht aus der FAZ! Auf den Punkt und super zu lesen. Da können sich manche Dorfschreiberlinge mehr als eine Scheibe abschneiden!


    Nur leider wieder einmal mit einem schweren sachlichen Fehler- der übrigens wieder einmal zeigt, daß den FAZ-Sportredakteuren das 'tiefere Verständnis' für die Sportart Handball - und vor allem fachliche Souveränität fehlt (Ausnahme Roland Zorn).


    Rainer Seele schreibt in der FAZ:

    Zitat

    Aber der Traum erfüllte sich nicht, obwohl die Badener einige gestandene Handballer verpflichteten, den Polen Bogdan Wenta


    Das war natürlich Wentas Bruder Eugeniusz (hoffentlich richtig geschrieben) Wenta (die Gehälter der beiden werden Welten getrennt haben)

    2 Mal editiert, zuletzt von Karl ()

  • Zitat

    Original von Karl


    Das war natürlich Wentas Bruder Eugeniusz (hoffentlich richtig geschrieben) Wenta (die Gehälter der beiden werden Welten getrennt haben)


    Danke Karl, ich dachte schon, dass ich eine Gedächtnislücke hatte, und konnte mir nicht erklären zwischen welchen Stationen Bruno noch in Leutershausen gewesen sein soll.

    STEH AUF WENN DU AM BODEN BIST!!!


  • In Hirscvhberg scheint man gelernt zu haben ;)

  • Zitat

    Original von Schwaniwolli
    Schulz geht nach Hemsbach


    Petze !!!!!!



    Zitat

    Weinheimer Nachrichten vom 07.09.2006


    Fast alle Teufel unter der Haube


    (AT) Das, was SGL-Trainer Uwe Rahn befürchtet hatte, ist eingetroffen: Die Zweitliga-Handballer - darunter auch die Perspektivspieler der SG Leutershausen - zerstreuen sich nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens in alle Himmelsrichtungen. "Noch hat Leutershausen die Mannschaft nicht zurückgezogen", konnte Bundesliga-Spielleiter Uwe Stemberg den Zweitliga-Spielplan auch gestern nicht aktualisieren.



    Geändert werde daran nichts, der jeweilige SGL-Gegner bleibe spielfrei.


    Die Torhüter Christian Schemenauer, Robbie Sowden und Linksaußen Fabian Müller haben bisher noch nicht bei anderen Vereinen zugesagt. Das sind die letzten drei aus dem ursprünglich 15-köpfigen Kader der Teufel. "Wenn Leutershausen im nächsten Jahr Regionalliga spielen kann, werde ich bleiben, ansonsten muss ich mich nach einem anderen Verein umsehen", will Schemenauer die Entscheidung über einen noch möglichen Lizenzentzug abwarten. In der Badenliga sieht er keine Perspektive.



    Perspektivspieler in der Region



    Jonas Gunst und Sebastian Brehm schließen sich dagegen dem Baden-Württemberg-Oberligisten TSV Birkenau an. "Wenn ein Zweitliga-Verein wegen Doppelspielrecht anfragen sollte, sind wir dafür offen", zeigte sich TSV-Geschäftsführer Roland Weber kooperativ. Gleiches gilt für Simon Kuch, der für zwei Jahre beim Ligakonkurrenten TVG Großsachsen unterschrieb, aber auch bei der HG Oftersheim/Schwetzingen mittrainiert. "Natürlich sind wir froh, noch einmal so gute Spieler bekommen zu haben. Aber was der Absturz der SGL für die Region bedeutet, haben viele noch nicht durchschaut", sieht Weber die Angelegenheit von zwei Seiten. Philipp Schulz wechselt zum Regionalligisten TV Hemsbach, Jens Ostheimer zur SG Kronau/Östringen II. Klemens Kainmüller kehrt zum Erstligisten HBW Balingen zurück und Florian Schmitt spielt bereits am Sonntag für Heddesheim.


    Profis noch in Verhandlungen



    Markus Becker ist beim VfL Waiblingen, Tihomir Knez bei Nieder-Roden und Köndringen im Gespräch. Vice Kutlesa sagt aller Voraussicht nach beim Nord-Zweitligisten Augustdorf zu, hat aber auch noch ein Angebot aus Tunesien. Jan Vetrovec geht nach Slowenien und Rostislav Badura hat einige Angebote vorliegen, kehrt aber eventuell in seine Heimat zurück.
    Der ehemalige Teamkapitän Thomas Zahn will sich bei einem Zweitligisten fit halten und erst einmal seine Schulterverletzung komplett auskurieren. "Unter kommen alle, allerdings hätten sie natürlich viel lieber in Leutershausen gespielt", nimmt Uwe Rahn - der sich in den letzten Tagen auch selbst um die Zukunft seiner Spieler bemühte - das Drama an der Bergstraße mit. "Ich brauche jetzt erst einmal die berühmte Auszeit."



    Zitat

    Weinheimer Nachrichten vom 07.09.2006


    "Wir als Hauptverein wollten nicht schuld sein"


    (AT) Die SG Leutershausen muss nach dem wohl bald folgenden Rückzug aus der 2. Handball-Bundesliga auch ihr Badenliga-Team abmelden. Das bestätigte gestern im Rahmen eines Pressegesprächs der 2. SGL-Vorsitzende Jürgen Welling, der zusammen mit Vorstand Helmut Müller und Kassier Manfred Dinges Stellung für den Hauptverein bezog.



    Herr Müller, der Schock über die Auflösung des Bundesliga-Teams sitzt tief. Der Hauptverein war Gesellschafter in der insolventen GmbH, hatte auch zwei Sitze im Beirat. Müssen Sie sich nicht vorwerfen lassen, nicht rechtzeitig gehandelt zu haben? HERMANN MÜLLER: Wir haben gewarnt, hatten in der GmbH aber nur Vorschlagsrechte, weil wir von Gerd Schmitt immer wieder überstimmt wurden. Uns wurden auch auf mehrmaliges Anfordern nie Bilanzen vorgelegt. Schmitt hat blind auf Ralf Meusel und Sissy Prinz vertraut. Meusel war der starke Mann. Schmitt selbst sagte immer, er habe betriebswirtschaftlich keine Ahnung. Natürlich haben wir ihm entgegnet, dass er eine Informations- und Sorgfaltspflicht gegenüber dem Verein habe, aber das hat er ignoriert und schwieg weiter. Einen Businessplan hat uns Manfred Kastens erarbeitet und der sah im März schon eine eventuelle Unterdeckung in der jetzt ermittelten Höhe vor.


    Und auf dieser Grundlage konnten Sie beispielsweise im Rahmen einer Selbstanzeige auch nicht einschreiten?


    MÜLLER: Wir haben ja nur geahnt, nicht gewusst. Bei einer Anzeige hätte man uns als Verein die Schuld gegeben und das wollten wir uns nicht vorwerfen lassen. Die Bundesliga sollte das Ding selbst gegen die Wand fahren. Schließlich hat der Hauptverein nur Gelder hineingepumpt und nichts zurückbekommen.


    Hat der Verein rechtliche Konsequenzen zu erwarten?


    MÜLLER: Wir tragen den Imageschaden und den Verlust unserer Einlage in der GmbH. Außerdem gibt es noch den überschaubaren Betrag einer kleinen Bankbürgschaft. Das Gemeindedarlehen - das seit Mai 2005 nicht mehr von der Bundesliga, sondern von uns zurückgezahlt worden ist - ist in drei Monaten zurückbezahlt.


    In der Ib gibt es ja auch keine Spieler mehr. Müssen Sie Herr Welling sich da nicht vorwerfen lassen, zu vieles von der Bundesliga abhängig gemacht zu haben? JÜRGEN WELLING: Wir werden die Ib abmelden müssen, alle Spieler haben abgesagt. Zu den Vorwürfen so viel: Elf der 14 Ib-Spieler sagten mir sie bleiben, wenn Petr Hrachovec Trainer bleiben würde - das war bis zuletzt unklar. Es hagelte eine Absage nach der anderen - das Bundesligaproblem zog sich bis in die Jugend.


    Wie geht es sportlich mit der SGL weiter? WELLING: In dieser Saison wird es im Herrenbereich nur die Ic-Mannschaft in der B-Klasse geben. In der Saison 2007/08 hoffen wir auf den Regionalliga-Platz und den Start in der Landesliga für die Ib. Im Jugendbereich koordiniere ich ein achtköpfiges Team, das ein Konzept zur Förderung des Jugendhandballs erstellt. Die A- und B-Jugend wird spielen. Es gibt viel zu tun, um die Glaubwürdigkeit des Vereins wieder herzustellen. Weitere Berichte folgen am Freitag

    Bevor man den Handball verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, ihn nicht zugrunde zu richten.


    (Frei nach Paul Claudel)

    Einmal editiert, zuletzt von hasenhirn ()

  • Was soll man dazu sagen ?( ?( Außer der Vorstand kann gut reden, aber er hat keinen A..... in der Hose um auch unpopuläre Entscheidungen zu Gunsten seines Vereines zu treffen. :wall: :wall: Wie gut das die anderen Schuld sind. :wall: :wall:


    Zitat

    Wie geht es sportlich mit der SGL weiter? WELLING: In dieser Saison wird es im Herrenbereich nur die Ic-Mannschaft in der B-Klasse geben. In der Saison 2007/08 hoffen wir auf den Regionalliga-Platz und den Start in der Landesliga für die Ib.


    Mit wem man da spielen will ist mit schleierhaft, die Spieler die gegangen sind haben zum Großteil zwei Jahresverträge
    Träumen kann so schön sein :wall: :wall:


    Sorry Wolli um deinen Verein, es tut einem in der Seele weh, wenn man sieht wie hier eine Abteilung runtergewirtschaftet wurde und das nicht nur von der GmbH

    :love: Die Liebe ist wie ein Puzzle: manchmal dauert es, bis Du das passende Teil findest.

    Hast Du es aber, gibst Du es nie wieder her.

  • Ich lass mich überraschen was da noch alles kommt.
    Da wird noch das ein oder andere ans Tageslicht kommen.
    Und wer wo nächstes Jahr spielt ist ja auch noch nicht endgültig geklärt.

  • jetzt ist die SGL komplett am Ende!von der 2.liga in die B-Klasse, der totale zusammenbruch!! :nein: :nein:



    Lizenz-Zweifel soll nun Insolvenzverwalter ausräumen


    (AT) Die Entscheidung darüber, dass die SG Leutershausen in dieser Saison mangels Personal nur das Ic-Team in der B-Klasse ins Rennen schicken kann, ist gefallen. Wie es mit dem Handball-Traditionsverein im nächsten Jahr weiter gehen wird, dazu konnten die Vereinsverantwortlichen nichts sagen.


    "Das haben wir jetzt nicht mehr in der Hand", zuckte SGL-Vorstand Hermann Müller am Mittwoch nur mit den Schultern. "Natürlich würden wir 2007 aber gerne ein Herren-Regionalligateam aufbieten können."


    Diesen Wunsch kann auch Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball Bundesliga (HBL) nachvollziehen. Er hat der SGL mit seinem Gremium Anfang Mai die Lizenz für die 2. Bundesliga mit Auflagen erteilt - anhand der Zahlen, die ihm damals vorlagen. Nach der jetzigen Feststellung einer Überschuldung von 400000 Euro, einem leeren Bundesliga-Konto und letztlich der Eröffnung des Insolvenzverfahrens kamen der HBL nun erhebliche Zweifel, ob Leutershausen die Lizenz rechtens erworben hat. "Wir haben dem Insolvenzverwalter unsere Zweifel weitergeleitet. Bisher gibt es aber noch keine Stellungnahme von Dr. Höpfner, die uns die momentane Situation plausibel machen könnte", meinte Bohmann gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Er stellte auch fest, dass es seitens der HBL wohl in absehbarer Zeit keine Entscheidung über die Lizenz geben wird. "Uns drückt die Zeit nicht unbedingt, wir warten jetzt erst einmal auf Rückmeldung." Zwar hätte er die Abmeldung der SGL-Mannschaft aus der 2. Liga lieber vor dem Saisonstart vorgenommen, doch auch dazu sei Dr. Höpfner noch nicht bereit. Der war gestern zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen.


    Frank Bohmann erläuterte einmal mehr die beiden Möglichkeiten, die die SGL noch habe. "Entweder die SGL behält ihre Lizenz, tritt nicht an und steht 2007 als sportlicher Absteiger in die Regionalliga fest. Oder die Lizenz wird von uns entzogen, was den Start in der höchsten Klasse des Landesverbandes, also der Badenliga zur Folge hätte."


    Bei der SGL hofft man auf den Fall, im nächsten Jahr mit einem Regionalliga- und einem Landesligateam starten zu können. Nach der Abmeldung aus der Badenliga dürfte die zweite Mannschaft des Vereins dort antreten. Wie dafür die Spieler gefunden werden sollen, bleibt allerdings unklar. Herrenhandball-Abteilungsleiter Jürgen Welling hat mit einem achtköpfigen Team nun erst einmal alle Hände voll zu tun, um den Jugendhandball wieder in die richtige Spur zu bringen. Petr Hrachovec würde sich - in Abstimmung mit seinen Terminen für die Rhein-Neckar-Löwen - als A-Jugend-Trainer zur Verfügung stellen.


    Auf die Frage, ob er sich als Vorstand, Gesellschafts-Vertreter und Beiratsmitglied noch einmal genauso verhalten würde, antwortete Hermann Müller im Rahmen eines Pressegesprächs mit "Ja". Er sei schließlich nach dem Tod von Karl Köhl zu seinem Amt gekommen wie die Jungfrau zum Kind. "Ich habe bei meinem Amtsantritt mit der Forderung von Rückzahlungen der Bundesliga an den Hauptverein in ein Wespennest gestochen. Im Beirat waren Herr Welling und ich die ersten, die eine Bilanz gefordert haben. Es gab Vorschläge, wie das Loch zu stopfen sei, aber sieben Tage später hatte Gerd Schmitt in Absprache mit Ralf Meusel die neuen Spieler im Alleingang verpflichtet."


    Die Hilfsangebote in betriebswirtschaftlicher und ideeller Hinsicht habe Schmitt abgelehnt. Letztlich habe er sich mit der Niederlegung seines Postens als Gesamthandball-Abteilungsleiter ohne Angabe von Gründen auch seiner Informationspflicht gegenüber den Mitgliedern entzogen. Müller: "Wir wissen nicht was und ob er etwas gewusst hat. Aber der Hauptverein war mir letztlich wichtiger als die Bundesliga - darum würde ich mich wieder so verhalten."


    Weinheimer Nachrichten 08.09.2006

  • Auszüge über die gleiche Gesprächsrunde mit ein paar interessanten Details:



    Wege aus dem Schlamassel
    SGL-Vorstand räumt kräftig auf


    Von Claus-Peter Bach


    Leutershausen. Der traditionsreiche Mehrspartenverein SG Leutershausen ist nach der Insolvenz seiner Handball-Spielbetriebs-GmbH nicht in seiner Existenz gefährdet, doch wird es mehrere Jahre dauern, bis in der H-B-Halle wieder hochklassiger Männer-Handball gespielt wird. ( . . . )
    Inzwischen steht fest, dass die Spielbetriebs-GmbH mit ihrem Geschäftsführer Gerd Schmidt, in der der Verein SGL 49-prozentiger Gesellschafter war und über alle geschäftlichen Vorgänge „über Jahre hinweg im Unklaren gelassen worden ist“ (Hermann Müller), mit über einer halben Million Euro verschuldet ist. Der vom Amtsgericht zum Insolvenzverwalter bestellte Dr. Höpfner hat durch Rangrücktrittserklärungen von Gläubigern erreichen können, dass sich die aktuelle Überschuldung auf 340.000 Euro beläuft – viel zuviel um in der 2. Liga weiterhin mitwirken zu können. Bis zum 13. Oktober sind die Gläubiger nun aufgerufen, ihre Ansprüche zu melden. Danach wird eine Zahlungsquote errechnet, die mangels Masse aber gegen Null tendieren dürfte.
    Die Vorstandschaft der SGL wies jede Mitschuld an der misslichen Lage der Handballer zurück. Auch eine fahrlässige Verletzung der Aufsichtspflicht durch die Beiräte liege nicht vor, sagte Jürgen Welling und wies wie . . . Müller darauf hin, dass bereits am 6. August 2005 ein „Sechs-Augen-Gespräch stattgefunden hat, bei dem wir unsere dringende Hilfe in rechtlicher und betriebswirtschaftlicher Hinsicht angeboten haben. Ich kann Gerd Schmidt deshalb nicht in Schutz nehmen,“ sagte Jürgen Welling. „Und ich bin damals mit dem festen Willen angetreten, in dieses Wespennest hinein zu stechen“, betonte Hermann Müller.
    . . . wird die SGL nur eine Männermannschaft in Kreisklasse B Mannheim haben. Es handelt sich um das bisherige 1c-Team. Denn auch die 1b ist auseinander gefallen, nachdem die Zukunft von Trainer Petr Hrachovec lange ungewiss war.
    In diesem Sportjahr wird sich die SGL „im Rahmen des Vereins und nicht mit einer neuen Ausgliederung“ um den Neuaufbau des Männer- und Jugend-Handballs und um die Fortführung des so erfolgreichen Frauen-Handballs in der Regionalliga Süd und der Landesliga kümmern. Ihre GmbH-Einlage von 76.000 Euro hat die SGL verloren, doch die Gemeinde Hirschberg muss sich um die Rückzahlung eines 1999 gewährten Darlehns in Höhe von 150.000 Mark nicht sorgen. „Noch drei Monatsraten, dann hat der Hauptverein alles getilgt,“ versprach Diplom-Volkswirt Hermann Müller.
    RNZ 8.9.2006

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010 (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Der Verein hatte anscheinend selbst (trotz 49%) keine Entscheidungsrechte. Es wurde immer wieder nur gesagt, dass sie nur Beratungsrechte haben und von Schmitt überstimmt wurden. Wie kann ein Geschäftsführer, der selbst irgendwo zwischen 1 und 2% der GmbH hält, einen Gesellschafter der 49% hält überstimmen?


    Irgendwie ist das mehr als komisch .....

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, wie die Aufteilung war, aber irgendwo stand in den letzten Wochen, dass die restlichen Prozente der Sport & Marketing GmbH gehören und deren Geschäftsdführer heißt? Richtig: Gerd Schmitt.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010 (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

    • Offizieller Beitrag

    Klar, aber es gibt so etwas wie eine Sperrminorität.


    Mit 48% hat der Verein diese, kann in alle Unterlagen Einsicht nehmen, kann Gesellschafterversammlungen einberufen. Selbst bei faktischen 48:52 - dann ruft der Verein täglich um 5:30 Uhr eine Gesellschafterversammlung ein, bis der andere Gesellschafter kein Bock mehr hat, das funktioniert.


    Ein Gesellschafer mit deutlich weniger Anteilen kann einen geschäftsführer schon gehörig nerven, 48% bieten da sehr viele Möglichekeiten.

  • Zitat

    Original von Ronaldo
    Klar, aber es gibt so etwas wie eine Sperrminorität.


    Und die liegt glaub ich auch bei Vereinen bei 25 % (Schachtelbeteiligung). Ich bin auf dem Gebiet aber kein Fachmann.

    MfG Felix0711


    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • und wieder wurde ein traditionsverein niedergewirtschaftet. nach pfullingen folgt nun leutershausen der absturz ins niemandsland. wie können leute ,die so was zu verantworten haben das dem jeweiligen nachwuchs erklären? so zerstört man den aufsteigenden boom des handballs und das vor der wm im eigenen land!

    DAS SPIEL OHNE BALL MACHT DAS SPIEL MIT DEM BALL!

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