"Zum Glück spielen wir nicht mehr gegeneinander"
(AT) "Die SG Leutershausen kommt wieder." Unter diesem Motto
präsentierte der Handball-Traditionsverein von der Bergstraße die ersten
Spieler für die Saison 2007/08. Nach der Insolvenz der
Zweitliga-Mannschaft im letzten Jahr hatten die Teufel sowohl ihre
erste, als auch die zweite Mannschaft abmelden müssen. Jetzt sind die
neuen Verantwortlichen um Rekordnationalspieler Uli Roth fündig geworden.
Gleich sechs Spieler präsentierte die SGL gestern im nh-Hotel in
Leutershausen. Bis Mitte März hofft man, die Mannschaft für die im
September beginnende Saison komplettiert zu haben.
Die "Neuen" sind - wie bereits im Januar bei einer
Informationsveranstaltung angekündigt - bekannte Gesichter in
Leutershausen. Aus dem letztjährigen Zweitliga-Kader sagten die
damaligen Perspektivspieler Torwart Christian Schemenauer (TV
Bammental), Rückraumschütze Simon Kuch (TVG Großsachsen), Spielmacher
Jonas Gunst (TSV Birkenau), Fabian Müller (TSV Viernheim) und Felix
Miller (SG Heddesheim) erneut "Ja" zu ihrer SGL: Alle fünf Akteure sind
1987/88 geboren und stammen aus der Leutershausener Jugend. Hinzu kommt
mit dem 24-jährigen Sven Rüffer (ebenfalls TVG Großsachsen) ein
Kreisläufer, den SGL-Trainer Holger Löhr als einen seiner
Wunschkandidaten ausgemacht hat.
"Wir danken allen für ihren Vertrauensvorschuss und ich freue mich, dass
wir hier talentierten Spielern eine Plattform bieten können", setzt Löhr
voll und ganz auf die individuelle Ausbildung seiner Spieler. Viermal
wöchentlich werden die neuen Teufel zum Training gebeten und wer
Perspektiven hat, soll die auch nutzen können. "Das heißt, dass es den
Spielern möglich sein soll, bei höher klassigen Vereinen hinein
schnuppern zu können. Ein Zweitspielrecht ist durchaus möglich", sind
sich Löhr und Jörg Büssecker, der auch als Spielerberater tätig ist, einig.
Auch Uli Roth dankte den Spielern, die allesamt Wunschkandidaten seien.
Natürlich gäbe es noch viel zu tun, schließlich solle parallel zur
ersten auch eine zweite Mannschaft aufgebaut werden - möglicherweise mit
einem Trainer, der auch Spieler der ersten Mannschaft sein wird. Zudem
solle das durchweg junge Team noch durch ein, zwei routinierte Spieler
gestützt werden. "Es gibt noch viele Fragezeichen, schließlich fangen
wir bei Null an. Das ist eine riesige Herausforderung, kann aber auch
ein Vorteil sein", verwies der Sprecher des neuen Aufbauteams unter
anderem auf das Interesse der Bevölkerung an Dauerkarten. "Uns liegen
Anfragen für nahezu 300 Dauerkarten vor - und dies auch von ehemaligen
Spielern der 50er , 60er oder 70er Jahre. Das zeigt, dass Leutershausen
darauf wartet, dass wieder etwas entsteht."
Die Spieler selbst ließen sich vom neuen Konzept der SG Leutershausen,
der Perspektive in absehbarer Zeit auch wieder aufzusteigen, sowie dem
jungen, schnellen und modernen Handball, den Holger Löhr verspricht,
überzeugen. "Das ist eine Riesenchance, in Leutershausen wieder etwas
aufzubauen und da will ich mithelfen", erklärte beispielsweise Simon
Kuch, der am Samstag noch mit Großsachsen gegen Birkenau und damit
seinen künftigen Teamkollegen Jonas Gunst gespielt hatte. "Ich habe
Jonas sehr vermisst und nach dem Spiel waren wir uns einig: Zum Glück
müssen wir nicht noch einmal gegeneinander spielen!"
Weinheimer Nachrichten