Profi-Schiedsrichter pro/contra

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    Original von Ide71
    Die Leistung von Damia und Wenz heute zeigt in meinen Augen mal wieder, dass wir eine Schiedsrichterdiskussion im DHB brauchen. Nicht wegen der Bestechungsvorwürfe, da glaub keiner dran, dass bei diesem Spiel was geschoben war. Ich glaub auch nicht, dass Kiel bewusst bevorteilt wurde. Im Gegenteil. Beim 26:35 fünf Minuten vor Schluß steht Späth mit weit mehr als dem halben Fuß im Kreis, und Wenz kann eigentlich nicht behaupten, das nicht gesehen zu haben. Ich hatte her das Gefühl, dass sich Wenz bewusst war, dass er heute keine gute Leistung abgeliefert hatte, und noch ein wenig ausgleichende Gerechtigkeit schaffen wollte. Aber leider zu spät.


    Die Schiedsrichter können ja nix dafür. Wir haben nur keine besseren. Wie hoch ist das Gesamtbudget der Liga? Ich schätz mal 60 Mio Euro. Meine Güte, dann müssen halt in Zukunft 5% dieses Budgets für Profi-Schiedsrichter ausgegeben werden. Mir kann keiner erzählen, dass das nicht möglich sein soll. Wenn eine Liga 300 (?) Profispieler und 20 (?) hauptberufliche Manager finanzieren kann, aber behauptet, man könne sich keine Profischiedsrichter leisten, braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn die Schiedsrichterleistung auf Regionalliganiveau hängen bleibt. Hier muss dringend was passieren.


    Profischiedsrichter = bessere Schiedsrichter ?


    Wenn, um bei Deinem Bsp.zu bleiben, D/W ab nächster Woche Profischiedsrichter wären, was genau würde sie zu "besseren" Schiedsrichtern machen? Der Umstand, dass sie mehr Geld bekommen würden? Eher nicht.
    Der Umstand, dass sie sich 7 Tage die Woche mit Handball beschäftigen könnten und sich zum 158 Mal dasselbe Lehrvideo ansehen, bzw. täglich 3-4 Stunden in den Wald zum laufen gehen? Eher auch nicht.
    Der Umstand, bei schlechten Leistungen aus dem Kader sortiert zu werden und anschl. arbeitslos zu sein? Auch nicht förderlich.
    Der Umstand, sich überlegen zu müssen, wie sie ab dem 50.Lebensjahr ihren Tag gestalten, ohne Job? Nicht wirklich motivierend.


    Ich habe nichts gegen qualifizierte Aus- und Weiterbildung. Aber sie muss Sinn machen.
    Gut ausgebildete, unabhängige SR, die mit einem finanziell sicheren Background (Beruf) ausgestattet sind, bringen da mit Sicherheit mehr.


    Und was, wenn man auf einmal feststellt, dass der Profischiedsrichter auch 3-4 Fehlentscheidungen pro Spiel trifft?
    Profischiedsrichter = keine Fehlentscheidungen mehr? Kann ich mir nicht vorstellen.


    Aus meiner Sicht machen die DHB-SR einen sehr guten Job. Niemand von ihnen hat einen Anstellungsvertrag auf Lebenszeit und das ist gut so. Wenn jemand die Anforderungen nicht mehr erfüllt, muss über eine Veränderung nachgedacht werden. Diese Möglichkeit besteht und schafft Flexibilität.
    Wer es heute in den A-Kader des DHB schafft, gehört zu den Besten SR die es in Deutschland gibt. Eine Garantie auf eine fehlerfreie SR-Leistung, würde auch ein Profistatus nicht erwirken.

  • Das sehe ich ähnlich, Thorsten. Profischiedsrichter würden aber zumindest gewährleisten, dass die besten Gespanne, die auf den ersten Rängen der Bewertung einlaufen auch international pfeifen könnten. Wenn ein gutes Gespann, wie ihr aus beruflichen Gründen auf eine internationale Karriere verzichten müsst, dann ist das eben auch nicht erstrebenswert.


    Und wenn wir das jetzt mal von der internationalen Ebene auf die nationale Ebene herunterbrechen, dann stellt sich schon die Frage, ob es vielleicht nicht auch das ein oder andere Gespann gibt, das auf einen Aufstieg auf der SR-Karriereleiter verzichtet, weil eben Fahrten quer durch die Republik nicht mit dem Beruf zu vereinbaren sind. Insofern halte ich es durchaus für denkbar, dass unterhalb des A-Kaders noch bessere Gespanne existieren ;)


    Der Punkt mit den schlechten Leistungen aus dem Kader aussortiert zu werden und der faktischen Arbeitslosigkeit, der ist natürlich legitim, eine Lösung fällt einem auf den ersten Blick nicht ein. Andererseits kann dir das auch in jedem anderen Job passieren. Problem ist eben, dass du nicht so schnell einen neuen Job findest, weil das Schiedsrichterwesen eben von einem Monopolisten ausgeführt wird.


    An dem Punkt mit der Altersabsicherung kann und muss man arbeiten, wenn man so etwas einführt.


    Um eine fehlerfreie Leistung kann es im Handball nicht gehen. Irgendeiner der EHF-Schiedsrichter, die in der letzten Zeit mal von ihren Erlebnissen berichtet hatten, hatte so als Richtmarke 70% richtrige, 20% fragliche und 10% fehlerbehaftete Entscheidungen in den Raum gestellt.


    Damit könnte man ja sogar leben, wenn die Fehlentscheidungen sich einigermaßen ausgleichen. Alf hatte hier im Forum seine Auswertung des CL-Finales dargelegt, kam auf eine Bevorteilung des THW bei den Fehlern (7:1) und den fraglichen (10:6), sowie vier Entscheidungen, wo er sich nicht festlegen wollte. Die Analyse der EHF kam zu dem Ergebnis, dass keine Tendenz zu erkennen sei.


    Aus meiner Sicht hat man schon den Eindruck, dass einige Spieler sich mehr erlauben können, als andere. Bei Karabatic könnte man fast bei jedem Durchbruch auf Stürmerfoul entscheiden, tut aber kaum jemand. Ein Roggisch kriegt im Zweifelsfall immer die Zeitstrafe. Die Schiedsrichter sind derzeit in einer Zwickmühle. Pfeifen sie alles, was sie sehen, dann heißt es "Die pfeifen so ein Spiel kaputt, das muss man doch auch mal laufen lassen", aber pfeifen sie nicht alles, was sie sehen, so regt man sich auch auf (Schritte, Abwehr durch den Kreis, Passives Spiel, Trikotziehen, keine ballorientierte Abwehr,...)


    Man gibt nicht immer die korrekten Bestrafungen und man tut dies auch sehr wohl manchmal bewusst (ich erinner mal an die Palicka-Aktion, in jeder anderen Sportart wird das als Tätlichkeit gewertet - die korrekte Entscheidung wäre dann wohl kaum die Zeitstrafe) - Das war jetzt mal ein großer Fehler, aber wie oft werden denn Tore trotz Schritte oder Abgestanden im Kreis erzielt,...? Und wie ist es zu bewerten, wenn dann auf einmal in der Schlussminute der Partie ein Gespann auf einmal die durchaus korrekte Entscheidung Schritte pfeift und die Partie durch diesen Pfiff entschieden wird?


    Aus meiner Sicht gibt es derzeit nur eine Möglichkeit, um die Glaubwürdigkeit zu maximieren, gnadenlos alles was man sieht entsprechend ahnden, bei allem anderen kann man immer etwas vermuten.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


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    Original von meteokoebes


    Und wenn wir das jetzt mal von der internationalen Ebene auf die nationale Ebene herunterbrechen, dann stellt sich schon die Frage, ob es vielleicht nicht auch das ein oder andere Gespann gibt, das auf einen Aufstieg auf der SR-Karriereleiter verzichtet, weil eben Fahrten quer durch die Republik nicht mit dem Beruf zu vereinbaren sind. Insofern halte ich es durchaus für denkbar, dass unterhalb des A-Kaders noch bessere Gespanne existieren ;)


    Das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich. In der heutigen Zeit wirst Du es Dir sehr gut überlegen müssen, ob Du Deinen Beruf vernachlässigst um die Schiedsrichterrei voranzutreiben. Ein Argument, das nicht zwingend für die Einführung des Profi-SR spricht, aber auf jeden Fall die Zwickmühle beschreibt, in der sich so manch guter SR befindet.

  • Auch wenn man hier mal wieder vom eigentlichen Thema (Göppingen-Kiel) abdriftet, möchte ich auch mal meinen "Senf" zur Schieridiskussion abgeben.


    Profi-Schieris sind mit Sicherheit nicht der richtige Weg.


    Würden sie als Profis besser???


    Eher nicht.


    Im Fußball gab es ja auch schon mal eine ähnliche Diskussion.


    Sie würden ihren Beruf aufgeben und irgendwann, vielleicht mit 50, aufhören müssen.


    Und dann???


    Ganz davon ab, dass sich kleinere Verbände niemals Profi-Schieris leisten könnten.


    Was würde es nutzen, wenn z.B. Profi-Schieris nur aus Deutschland, Spanien, Frankreich und Kroatien kämen???


    Weiter OT.


    Ich bleibe bei meiner Meinung, dass die Schieris allgemein eher schlechter als besser werden.


    Warum auch immer?

    • Offizieller Beitrag

    Da die Diskussion zum Thema Profi-Schiedsrichter immer wieder unterschwellig geführt wird, schaffen wir hier mal eine Plattform um darüber zu diskutieren.


    Macht die Einführung des Profi-SR Sinn und was verspricht man sich daraus? Oder ist das vielleicht auch kein Allheilmittel?

    • Offizieller Beitrag

    Wie machen es andere Sportarten:


    • Fussball hat keine Profi-SR in Deutschland, die Schiedsrichter haben einen Beruf (Merk: Zahnarzt, Dr. Fleischer: Arzt, Weiner: Polizist, Fandel: Musikschulleiter etc. pp.)
    • Basketball hat keine Prof-SR
    • Eishockey hat drei Profi-Schiedsrichter (Stand 2007)
    • Rugby hat z.T. Profi-SR, bspw. in Australien


    Dazu noch ein Zitat vom DFB-Lehrwart:


    Zitat

    Strigel ging auch auf das Thema Profi-Schiedsrichter ein. Es gibt Profi-Schiedsrichter in England und Holland. Diese brächten keine besseren Leistungen als ihre Nicht-Profi-Kollegen. "Und was macht einer, der mit 45 Jahren aufhören muss?", warf der DFB-Mann in die Runde. Die 20 Spitzenschiedsrichter in Deutschland müssten bei ihrem Hobby oft beruflich und familiär an die Grenzen der Belastbarkeit gehen. "Die Spitzenleute müssen dabei oft berufliche Abstriche machen." Der DFB stecke die Ziele für die Bundesliga-Schiedsrichter genau ab, respektiere aber immer die von jedem persönlich getroffene Entscheidung.


    Quelle: schiedsrichter-welt.de

  • Ich werfe mal etwas provokant die Frage in den Raum, warum sich die Schiedsrichter nicht verbessern sollten, wenn sie ihren Sport unter professionellen Bedingungen ausführen? Ich halte das sogar für wahrscheinlich, zumindest nicht ausgeschlossen. Es geht nicht um Lehrvideo oder Geld, aber alleine die Tatsache, dass die Athletik sich verbessern wird, könnte zumindest dazu führen, dass man die mögliche Leistung auch über 60 Minuten besser abrufen kann. In den Zeiten des Tempohandballs ist es fast unmöglich als Amateur dieses hohe Tempo über die volle Distanz ohne zumindest zwischenzeitlichen Leistungsabfall mitzugehen.


    Wieso ist eigentlich das Gefälle zwischen der 1. und 2. Bundesliga leistungstechnisch so riesig? Hat das eventuell auch was mit dem Unterschied zwischen Halbprofis und Profis zu tun?


    Die Altersabsicherung ist natürlich ein Problem, aber eben auch ein lösbares. Die Kumpel in der Zeche haben auch nicht unbedingt bis 65 gearbeitet. Da muss man entsprechende Regelungen schaffen, Aufbau eines Fonds oder auch Profi-Zeitnehmer, Profi-Sekretäre und Profi-Spielaufsichten ;)


    Für mich ist der große Knackpunkt eher die Frage, ob man dadurch trotzdem die besten möglichen Schiedsrichter bekommt. Da habe ich so meine Zweifel. Welche Schiedsrichter würden auf die Karte Profischiedsrichter setzen, selbst wenn das Thema Altersversorgung geregelt wäre? Ich fände es gut, wenn man sich als Schiedsrichter nach einer guten Saison für den Europapokal qualifizieren kann und dann nicht aus beruflichen gründen drauf verzichten zu müssen, aber letztlich gibt es auch bei den Handballern große Talente, die sich gegen die Profilaufbahn entschieden haben (zuletzt Kristian Nippes vom BHC).


    Ab wann kann man Profischiedsrichter werden? Wie lange braucht man realistisch, um bei ausreichendem Talent in den Kadern sich nach oben zu arbeiten? Mindestens fünf bis sechs Jahre. Oder wäre eine Ausbildung zum Profischiri denkbar, in der man dann schneller die entsprechende Qualifikation erreicht?

    Original von rro.ch
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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von meteokoebes
    Ich werfe mal etwas provokant die Frage in den Raum, warum sich die Schiedsrichter nicht verbessern sollten, wenn sie ihren Sport unter professionellen Bedingungen ausführen? Ich halte das sogar für wahrscheinlich, zumindest nicht ausgeschlossen. Es geht nicht um Lehrvideo oder Geld, aber alleine die Tatsache, dass die Athletik sich verbessern wird, könnte zumindest dazu führen, dass man die mögliche Leistung auch über 60 Minuten besser abrufen kann. In den Zeiten des Tempohandballs ist es fast unmöglich als Amateur dieses hohe Tempo über die volle Distanz ohne zumindest zwischenzeitlichen Leistungsabfall mitzugehen.


    Ich denke hier kann man den lehrenden Verbänden keinen Vorwurf machen. Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit und auch die ständige Überprüfung wurde in den letzten Jahren deutlich intensiviert. Es gibt keinen "normalen" 2400m-Lauf mehr, sondern einen Intervall-Lauf mit abwechselnden Sprint- und Regenerationsphasen. Zusätzlich werden jetzt (bei uns im Regionalverband 5km) Waldläufe durchgeführt. Zum Halbzeitlehrgang gibt es dann zwei Sprinttests (u.a. der Shuttle-Run oder Beep Test). Da ist man auf jeden Fall auf einem richtigen Weg. Aber auch diesen Weg kannst du nicht von jetzt auf gleich bestreiten, immerhin gibt es, gerade in den unteren Strukturen den ein oder anderen Alteingesessenen. Wenn man hier rigoros vorgeht, hat man keine Schiedsrichter mehr. Aber gerade im Regionalverband ist es bei uns so, dass die Schiedsrichter, die aufstiegsfähig und -willig sind, kompromisslos auch die Anforderungen die im DHB gestellt werden erfüllen bzw. übererfüllen müssen.

  • Es geht mir gar nicht darum den lehrenden Verbänden einen Vorwurf zu machen. Es ist für mich lediglich ein Erklärungsansatz, warum sich die Leistungsfähigkeit durchaus verbessern könnte.


    Zitat

    Original von S.A.M.


    Ich bleibe bei meiner Meinung, dass die Schieris allgemein eher schlechter als besser werden.


    Warum auch immer?


    Wenn es diesen Trend gibt (kann ich so ad hoc nicht bestätigen), dann aus meiner Sicht deshalb, weil die Anforderungen von der Athletik her immer höher werden und als Schiedsrichter kannst du eben nicht mal schnell ausgewechselt werden (wäre vielleicht auch ein Ansatz - In der ersten Liga pfeifen zwei Gespanne pro Halbzeit eine Viertelstunde ;)). Auch gut austrainierte Spieler spielen nicht die ganze Saison jedes Spiel 60 Minuten durch.

    Original von rro.ch
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  • Also wenn ich mir gerade die derzeitige Wirtschaftslage anschaue, dann daneben die Anforderungsprofile der aktiven Manager und natürlich unserer fachlich professionellen Politiker lege, frage ich mich "warum haben wir eine Wirtschaftskrise?"


    Hier sind doch echte Profis am Werk. Beste Ausbildung, beste Reputation, und sogar noch reiche Eltern. Bezüglich Gehälter ist hier alles geregelt, auch die Altersversorgung dürfte sowohl Manager als auch Politiker nicht in den Ruin treiben.


    Warum dann dieser Weltwirtschaftsschaden????


    Einkommen in Millionenhöhe, und trotzdem noch bestechlich? Ach ja und Steuern werden auch noch hinterzogen.


    Gut lasst uns Profi SR einführen. Schlimmer als in der Wirtschaft kann es uns da auch nicht gehen. Da habt ihr Recht.
    Thomas

    Keine Festung ist so stark, dass Geld sie nicht einnehmen kann. (Cicero)

  • Zitat

    Original von S.A.M.


    Ich bleibe bei meiner Meinung, dass die Schieris allgemein eher schlechter als besser werden.


    Warum auch immer?


    meines erachtens gibt es dafür eine ganz einfache erklärung. es gibt in deutschland ein akutes problem schiedsrichternachwuchs zu akquirieren. allerdings hören die alten trotzdem irgendwann auf und müssen durch die jungen ersetzt werden. ich denke wir sind jetzt schon im bereich der regionalliga angekommen, wo man die auswirkungen bemerkt.


    hier muss sich halt wie immer jeder an die nase greifen. ob es der papa, der trainer oder der spieler ist. man hört doch jede woche den gleichen satz: "euren job möchte ich nicht machen, da ist man doch immer der dumme!!!" jeder ist sich dessen bewusst, aber keiner hat die eier in der hose, einem alteingesessenen auf der tribüne mal zu sagen er solle mal aufhören immer auf die schiris draufzuhauen!!!


    beim uns in hessen gibt es eine aktion zu richtigem fairhalten aller untereinander. wenn hier nur jede woche 1-2 leute mehr nachdenken ist es ein erster schritt.


    ich glaube, dass wenn der respekt gegenüber dem schiri wächst; man wieder engagierten und qualifizierten nachwuchs bekommt, der den wettbewerbsdruck erhöht; erst dann wird sich das wieder umkehren.


    meine meinung: also niemals, denn für 7,50 € einfach mal dampfablassen ist doch ein sensationeller zustand!!! :(


    ich gebe zu, dass ist vielleicht eine etwas pauschale erklärung, warum schiris schlechter werden. allerdings ist es definitiv ein grund!!!

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!


    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)


    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

    Einmal editiert, zuletzt von gummiball ()

  • Ob nun Profi-Schiedsrichter oder nicht, ist denke ich der falsche Ansatz. Dadurch dass sich ein Schiedsrichter Profi nennen darf und vielleicht auch mehr Geld bekommt, kann man keine besseren Leistungen erwarten oder die Bestechung ausschließen.


    Man sollte das System überdenken, wie meteokoebes ja schon sagte steigen unter anderem auch durch den Tempohandball die Anforderungen an die Schiedsrichter. Hierbei sehe ich nciht nur das Problem, dass duch die Kondition irgendwann Fehler passieren, sondern auch auf Ballhöhe bleiben stelle ich mir bei Spielern wie Dominik Klein z.B. schwer vor als Schiedsrichter.


    Ich könnte mir z.B. auch gut vorstellen, dass Handballspiele ab der Bundesliga-Ebene von 3 Schiedsrichtern geleitet werden. Ich denke da an 2 Torschiedsrichter, und einen Schiedsrichter an der Mittellinie. Ich denke so könnte man evtl. schon ein bisschen mehr sehen.


    Eine Perfekte Lösung wird es eh nciht geben, Manipulation kann man leider nie ausschließen und Fehler passieren solange wie Menschen das Spiel leiten. Nur sollte es möglich sein die Fehlerquote zu minimieren, hier wär natürlich ein Vorteil, dass Profischiedrichter unter der Woche an Schulungen und Lehrgängen teilnehmen könnten, was aber halt dann auch eine Systemänderung beim DHB vorraussetzen würde.

  • anders herum wird auch ein schuh draus. aufgrund des nicht-profitums rutschen (vielleicht) jedes jahr einige schiedsrichter aus der liste der möglichen a-kader oder erreichen diese nie, weil sie sich das finanziell nicht leisten können.


    das ist dann wie im bundestag in berlin - nicht die qualifikation sondern die absicherung schiebt die karriere, oder hier: nicht die qualifikation als schiedsrichter schiebt den aufstieg sondern die frage welche absicherung im anderen leben ein schiedsrichter hat. da wird dann ein absolut außer-handballerisches element zum leistungsfaktor.

    • Offizieller Beitrag

    Den Ansatz des dritten Mannes finde ich gar nicht so schlecht, aber nicht auf dem Spielfeld. Stellen wir uns doch mal einen dritten Mann am Kampfgericht oder an anderer Stelle in der Halle vor, der per Headset mit den beiden Kollegen verbunden ist. Wenn es knifflig wird, könnte das schon neue Möglichkeiten bieten. Wenn man denn "3. SR" dann am Kampfgericht platziert, spart man sich zudem die Spielaufsicht. Dann könnte die HBL jemanden schicken der sich nur um Werbegenehmigungen, Sicherheitsabstände, Ordnungsdienst und Äusserungen gegenüber Medienvertretern im Nachgang kümmert. Das ist sicherlich kostengünstiger als ein Profi-SR Wesen.

  • beim Rugby gibt es einen Viedeo-Beweis, welchen die SR's in kniffligen Situationen anfordern können. Da das Spiel in solchen Situationen in der Regel unterbrochen ist, hat der 3. Mann auch Zeit sich alles in Ruhe anzuguken und per Heat-Set anweisungen nach unten zu geben.

    Wenn du tot bist,
    dann weisst du nicht,
    dass du tot bist.


    ES IST NUR SCHWERER FÜR DIE ANDEREN.


    Genauso ist es,
    wenn du blöd bist.

  • Es werden mal wieder die Dinge durcheinander gebracht.
    Einerseits geht es um die Leistung der Schiedsrichter und andererseits um eine mögliche Bestechlichkeit als "Nichtprofi".


    Der Ruf nach Profischiedsrichtern (unabhängig von der Sportart) kam und kommt immer nach aufgeflogenen Schiebereien (oder höchst mißverständliche Begleitumstände und dämliches Verhalten der Beteiligten).
    Im Fußball war dies der Hoyzer-Skandal, welcher damals auch die Diskussion aufbrachte. Im Handball sind es 50000.- Euro in einer Sporttasche. Es ging und geht dabei ausschließlich um eine (theoretische) Verhinderung der Manipulation.
    Denn es steht wohl unzweifelhaft fest, daß hervorragende Schiedsrichterleistungen wie die von Collina (zigfach ausgezeichnet als weltbester Schiedsrichter) oder Merk im Fußball oder Ullrich/Lemme im Handball nichts mit deren Status als "Nichtprofi" zu tun haben.
    Die Einführung von Profis ändert doch nichts an der Leistung. Die Ausbildung und Fortbildung bleibt doch die gleiche!
    Gib einem durchschnittlichen oder unterdurchschnittlichen Sportler einen Profivertrag. Wird er damit automatisch weltklasse?
    Wird jeder, der die entsprechenden Lehrgänge absolviert hat ein tauglicher Bundesligatrainer?
    Mit dem Ruf nach Profischiedsrichtern (und damit verbundener entsprechender Bezahlung) glaubt man, eine mögliche Manipulation ausschließen zu können. Mal abgesehen von einer möglichen Finanzierbarkeit bleibt dies trotzdem Wunschdenken. In der MLB, NBA und NHL sind fast auschließlich Profischiedsrichter am Werk. Man schaue sich die aktuellen Skandale an (Tim Donaghy/NBA).

  • Zitat

    Original von janus
    In der MLB, NBA und NHL sind fast auschließlich Profischiedsrichter am Werk. Man schaue sich die aktuellen Skandale an (Tim Donaghy/NBA).


    Die NBA ist eine ganz andere Dimension. Dort fließt tausendmal mehr Geld und eine Saison besteht aus 82 Spielen + Playoffs. Da stellt sich die Frage nach Nicht - Profi - Schiedsrichtern erst gar nicht.

  • Zitat

    Original von goolmann


    Die NBA ist eine ganz andere Dimension. Dort fließt tausendmal mehr Geld und eine Saison besteht aus 82 Spielen + Playoffs. Da stellt sich die Frage nach Nicht - Profi - Schiedsrichtern erst gar nicht.


    Aber darum gehts ja gar nicht sondern darum ob dadurch die Leistung der SR besser wird. Und das kann zumindest hinterfragt werden.

  • Wie schon oben ausgeführt, vor allem Fehler, die auf Konzentrationsmängel zurückzuführen sind, könnten durch eine noch gezieltere athletische Ausbildung in meinen Augen vermieden werden. Nehmen wir mal ein KO-Spiel, ständig enger Spielstand und am Ende noch eine zweifache Verlängerung. Das sind Höchstanforderungen, wo man sich zu keiner Zeit einen Hänger leisten darf. Gerade in diesem Punkt könnte der Profi-SR eine Lösungsmöglichkeit darstellen.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Natürlich wird kein BL SR nur weil er auf einmal Profi geworden ist besser, aber es verschafft ihm mehr Zeit. Diese Zeit kann er nutzen um sich intensiv fit zu halten (nach meiner Meinung unabdingbar!) - auch für ihn ist dann die tägliche Einheit Pflicht, genau wie für die Mannschaften. Es gibt mehr Zeit für Videoanalysen, für Vereinstraing, für Lehrgänge oder ähnliches. Natürlich wird das jetzt alles auch gemacht, aber wie sieht das im Vergleich aus?
    Ich stell' mir das so vor: Der "normale" BL SR hat einen recht anspruchsvollen Job, pfeift evtl Mittwochs und Sonntags. Nimmt er sich jedesmal Urlaub? Arbeitet er die Zeit rein? Wann? Und...hat er Familie, Kinder? Wann sind die mal dran? Ach ja, das Fitnesstraining.....wann? Und die Videoanalysen? Das Vereinstraining? Wie konzentriert ist man dabei eigentlich nach einem langen Arbeitstag? Die Lehrgänge sind nach einem stressigen Arbeitsalltag (denn wer hat den heute nicht?) an einem WE in Halberstadt. Schon die Anreise ist Freitags kaum einfach zu nennen. Der Lehragng ist intensiv, anstrengend, Montag geht der Alltag weiter........Ich bewundere jeden SR, der bei diesem "Hobby" noch die Nerven für die Spiele hat! Mich könnte man wahrscheinlich nach einem halben Jahr einliefern! Ich frag' mich immer: Wie schaffen die das nur? Dazu kommt noch der Stress der Spiele, wo noch enorm viel Verantwortung auf ihren Schultern lastet.
    Als Profi wäre bestimmt nicht alles besser, aber auf alle Fälle entzerrter. DAS zumindest wäre an dem Profiwesen positiv. Ob das allerdings alle Schwierigkeiten aufwiegt, die hier schon genannt wurden, wage ich zu bezweifeln. Ich zumindest sehe keine ProfiSR in den nächsten Jahren - dafür aber viele BL SR, die vor 50 aufhören.

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