Schwarz-Gelb und der Atomkraft-Ausstieg...

  • Genau so verhält es sich doch auch mit dem Strom: Atomfreie Welt wird gepredigt, aber wenn es drauf ankommt, wird der Strom privat unter anderem von AKW´s bezogen, obwohl es heute Möglichkeiten gibt, die Einspeisung "Öko"-Stroms direkt zu fördern. Ich weiß, woher mein Strom in Anteilen kommt! Wer von euch hier, der sich lautstark gegen Atomkraft ausspricht, bezieht Strom, der mit einem Label versehen ist? http://strom.idealo.de/Oekostrom-Zertifikate.html


    Das würde mich dann doch mal interessieren! Wer von euch kann wirklich behaupten, dass er gegen Atomstrom ist, und dem der Preis (der nicht immer höher liegt als bei der Versorgung mit Mix-Strom) egal ist?


    Eigentlich ist mir das zu albern, auf sowas zu antworten, aber es scheint ein allgemeiner Irrglaube zu sein, dass alle AKW-Gegner ihren Strom bei den großen 4 beziehen.


    Ich bezahle seit Jahren Strom mit Label, früher bei Lichtblick, seit 2009 bei der Naturstrom AG Düsseldorf.


    Der Strom aus der Steckdose kommt aber von RHeinenergie und ist somit AKW, Kohle und ein bißchen Öko. Darauf habe ich leider keinen Einfluss, welcher Strom bei mir ankommt, aber ich bezahle den Ökostrom. Und je mehr Leute das machen, umso schneller müssen regenrative Energieerzeuger gebaut werden und AKWs und Kohleverstromer vom Netz genommen werden.


    Es ist für mich selbstverständlich, sauberen Strom zu bezahlen, weil ich gegen AKW und Kohlekraftwerke bin.


    Falls Du noch mehr wissen möchtest, etwa wie der Ausstieg schneller als ursprünglich geplant gelingen kann, lade ich Dich gerne zu einer Tasse Grünen Tee ein, um Dir das - sehr einfache - Konzept zu erläutern.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Dieses Angebot nehme ich an! Gerne sehr frisch!
    Es ging mir nie darum, welcher Strom aus der Dose kommt, sondern darum, wer weiß, wie viel Anteil seines verbrauchten Stroms aus welchen Quellen kommen. Ja wer einen Anbieter mit Siegel hat, bekommt Atomstrom, zahlt und bekommt dafür aber die Einspeisung von Ökostrom und wie du es richtig sagst, ist das der erste wirkliche Ansatz, den der Kunde gegen Antomenergie bringen kann. Wo keine Nachfrage, da keine Herstellung. Aber darauf möchte ich ja hinaus: Immernoch gibt es mehr Leute gegen Atomstrom, als Leute, die wirklich Ökostrom direkt fördern. Das Paradoxum der letzten Tage!


    Henryk M. Broder hat in der Welt einen interessanten Kommentar geschrieben. Er bringt die Anti-AKW-Bewegung mit dem 2. WK in Verbindung. Er findet es interessant, dass mehr Menschen gegen AKW´s sind, als für ein Tempolimit auf der Autobahn, oder viel weniger Angst vor Terroranschläge haben, obwohl diese verherrender sein könnten.
    http://www.welt.de/debatte/hen…Nie-wieder-Auschwitz.html

    Viele Grüße
    :hi:

    • Offizieller Beitrag


    Henryk M. Broder hat in der Welt einen interessanten Kommentar geschrieben. Er bringt die Anti-AKW-Bewegung mit dem 2. WK in Verbindung.


    Ich finde den Artikel nicht interessant, sondern vor allem wirr! Die Verbidung der Anti-AKW-Bewegung mit dem 2.WK ist m.E. komplett konstruiert und Unsinn.


    Sehr interessant finde ich im Übrigen ebenfalls das von Flevo ins Spiel gebrachte Konzept der "Schwarmkraftwerke" bzw. der dezentralen Strom- und Wärmeerzeugung.

  • Sehr interessant finde ich im Übrigen ebenfalls das von Flevo ins Spiel gebrachte Konzept der "Schwarmkraftwerke" bzw. der dezentralen Strom- und Wärmeerzeugung.


    Leider funktioniert das mit den BHKW nur bei Immobilien, die einen kontinuierlich hochen Wärmebedarf haben (z.B. Mehrparteien-Häuser). Als EFH-Besitzer kann man mit den Dingern nichts anfangen. Mieser Wirkungsgrad und viel zu wenig Betriebsstunden, als dass sich die hohe Investition jemals rentieren könnte. Der Strom wird nämlich nur dann produziert, wenn auch Wärme nachgefragt wird. Ab der Übergangszeit Frühjahr, Sommer, Herbst ist es dann Essig mit einer vernünftigen Strom-Produktion. Und nur darüber können BHKW interessant sein. Dazu kommen dann auch horrende Wartungsaufwände. Dann doch lieber Pelletsheizung oder Biogas.


  • Ich finde den Artikel nicht interessant, sondern vor allem wirr! Die Verbidung der Anti-AKW-Bewegung mit dem 2.WK ist m.E. komplett konstruiert und Unsinn.


    Geht mir auch immer so mit Dingen, die ich nicht sehen und verstehen will.



    Pellets hatte ich mir seinerzeit beim Hausbau überlegt. Nachteil: Ein Raum ist weg und über die Feinstaubbelastung konnte oder wollte auch niemand eine vernünftige Aussage treffen. Erdwärme hätte mich am meisten überzeugt, aber das ist geologisch leider nicht überall unbedenklich möglich - es war aufgrund des Sandsteingehalts im Erdreich uninteressant. Leider.


  • Leider funktioniert das mit den BHKW nur bei Immobilien, die einen kontinuierlich hochen Wärmebedarf haben (z.B. Mehrparteien-Häuser). Als EFH-Besitzer kann man mit den Dingern nichts anfangen. Mieser Wirkungsgrad und viel zu wenig Betriebsstunden, als dass sich die hohe Investition jemals rentieren könnte. ...


    Das ist im Moment das große Problem: Derzeit kann es kaum einer bezahlen. Außerdem ist der Platzbedarf derart groß, dass es in den meisten Kellern einfach nicht geht. Aber ich halte es für sinnvoll, kleinere BHKWe zu entwickeln, die statt einer Heizung in ein Einfamilienhaus eingebaut werden können.


    Eine Vision: Jedes private Ein- und Mehrfamilienhaus mit einem Miniaturgaskraftwerk im Keller (statt Heizung) ausstatten und auf den Dächern Vorrichtungen zur Ausnutzung der Sonne anbringen. Wenn wir dahin kämen, könnten wir eine ganze Reihe Kern-, Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke stilllegen.


    Gruß Flevo


    PS: Fragt mal bei Google nach "Leitungsverluste" ;)

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)

  • Eine Vision: Jedes private Ein- und Mehrfamilienhaus mit einem Miniaturgaskraftwerk im Keller (statt Heizung) ausstatten und auf den Dächern Vorrichtungen zur Ausnutzung der Sonne anbringen. Wenn wir dahin kämen, könnten wir eine ganze Reihe Kern-, Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke stilllegen.


    Gruß Flevo


    Das ist keine Vision, solche Mini-BHKW gibt es schon. Die Krux ist der miserable Wirkungsgrad und die Kraft/Wärme Kopplung. Es rechnet sich im EFH einfach nicht, da der Warmwasser Bedarf zu gring ist. Das Kraftwerk muss auf eine bestimmte Mindestbetriebsstundenzahl kommen, damit es sich rentiert und das bietet des EFH i.d.R. nicht (außer es ist ein alter unrenovierter Kasten). Notwendig wäre es, das Ding auch im Sommer voll durchlaufen zu lassen und die vollständig zur Stromerzeugung zu verwenden. Aber das ist angesichts der Rohstoffpreise völlig unwirtschaftlich.


  • Wahrscheinlich wird keiner sagen können was genau passiert. Ebenso wenig wie bei einem Unfall in einem AKW. Das ist halt das Problem, vor dem wir alle stehen. Es ist wohl viel Panikmache von allen Seiten in der Diskussion. Mir persönlich wäre aber ein partieller Stromausfall alle Mal lieber als ein AKW Störfall.

  • In Österreich gibt es eine Gemeinde, die energieautark lebt und die überschüssige Energie ins Netz einspeist: http://noe.orf.at/stories/505488/. Oder die Bloom Box http://www.bloomenergy.com/ - braucht zwar immer noch Gas/Treibstoff zum Strom erzeugen, aber immerhin, es gibt endlich was auf dem Markt. Muss nur mehr für den Massenmarkt bereitgestellt werden (preislich gesehen).

  • Das gibt es auch in Deutschland im Schwarzwald. Da hat die eine Gemeinde das Stromnetz 1994 (meine ich bitte nicht auf das Jahr genau festnageln) zurückgekauft und betreibt auch ein eigenes Kraftwerk. Die Nachbargemeinde wird dies jetzt auch machen. Vielleicht ist die Dezentraliaisierung der Stromnetze im Grunde der beste Weg aus der Atom und Kohle-energie.

    Viele Grüße
    :hi:

  • Vielleicht ist die Dezentraliaisierung der Stromnetze im Grunde der beste Weg aus der Atom und Kohle-energie.

    Das ist vor allem der beste Weg aus der Abhängigkeit heraus von einer handvoll Strom-Giganten, die den Markt beherrschen und inweiten Teilen auch die Politi

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • etwas hier nicht mehr soo beachtet:
    Westerwelle ist als Parteivorsitzender zurückgetreten, genau so als Vizekanzler. Außenminister wird er bleiben.


    Der Rücktritt war längst überfällig, die One-Man-Show ließ die Partei zu dem verkommen, was sie jetzt ist: Die Ein-Themen-Partei. Nur die Nachfolger, die im Gespräch sind, halte ich nicht gerade für die besste Wahl. Sicher muss die Partei unheimlich wieder an ihrer Glaubwürdigkeit arbeiten. Aber das geht auch mit dem Thema: Atomausstieg. Die Frage ist nur, wie man es schafft, wieder Vertrauen aufzubauen. Dies geht in meinen Augen nur dann, wenn man in der Regierung sich endlich gegen Forderungen der CDU durchsetzt oder stur bleibt in Punkten wie Bürgerrechte zum Beispiel, oder mal endlich damit anfängt dieses Entwicklungsministerium aufzulösen. Und vor allem mit dem Postengeschacher aufhört. Das Westerwelle Außenminister bleibt, halte ich für richtig. Seine Haltung wurde in den letzten Monaten immer besser. Die wirklich strittigen Situationen wurden sehr gut geklärt. Auch die Enthaltung von ihm im UN-Sicherheitsrat hat Deutschland nicht gerade ins Abseits gerückt. Eher das Gegenteil ist passiert. Ich persönlich halte die neutrale Entschiedung damals für den einzigen richtigen Weg, da hier ein Spagat zwischen Bündnispartnern, Bundeswehrbelastung und Zurückhaltung gelungen ist.

    Viele Grüße
    :hi:

  • Das Westerwelle Außenminister bleibt, halte ich für richtig. Seine Haltung wurde in den letzten Monaten immer besser. Die wirklich strittigen Situationen wurden sehr gut geklärt. Auch die Enthaltung von ihm im UN-Sicherheitsrat hat Deutschland nicht gerade ins Abseits gerückt. Eher das Gegenteil ist passiert. Ich persönlich halte die neutrale Entschiedung damals für den einzigen richtigen Weg, da hier ein Spagat zwischen Bündnispartnern, Bundeswehrbelastung und Zurückhaltung gelungen ist.

    ?( Und was hat das mit dem Atomausstieg zu tun? Mal davon abgesehen, dass uns die Enthaltung international sehr wohl ins Abseits gerückt hat, wenn man sich die ausländischen Kommentare dazu anhört. Aber das ist ein andere Thema.

  • Sägespäne, Altpapier, Badesalz, Plastetüten, Klebeband, Planen zum Abdecken, flüssiger Kunststoff- mit diesen Mitteln wird im Hightechland Japan die atomare Katastrophe bekämpft. Unfaßbar!

  • Sägespäne, Altpapier, Badesalz, Plastetüten, Klebeband, Planen zum Abdecken, flüssiger Kunststoff- mit diesen Mitteln wird im Hightechland Japan die atomare Katastrophe bekämpft. Unfaßbar!


    Hey da hat jemand viel bessere Ideen, wie man das Problem behebt. Lass mal hören! :nein:

    Viele Grüße
    :hi:

  • Habe ich nicht, aber das ist auch nicht meine Aufgabe.
    Dafür sind all die Atomexperten zuständig, und die gibt es ja in großer Anzahl. Wo sind sie denn plötzlich alle?


    Ich empfinde es als erschreckend und peinlich, wie die große Hightechnation Japan mit der Sache umgeht. Es wird immer noch gelogen und vertuscht.

    • Offizieller Beitrag


    Dies geht in meinen Augen nur dann, wenn man in der Regierung sich endlich gegen Forderungen der CDU durchsetzt oder stur bleibt in Punkten wie Bürgerrechte zum Beispiel,


    Dazu müsste man sich erstmal wieder für Bürgerrechte interessieren ... und nicht nur "Steuern senken" und "mehr netto vom brutto" krähen.
    Und ... viel Spass hbeim Durchsetzen gegen die CDU ... wie sollen bloß die FDP-Weichlinge, die jetzt an die "Macht" kommen und sich noch nicht mal trauen, offen gegen Westerwelle Position zu beziehen, sich gegen Merkel durchsetzen ... das ist komplett lachhaft!



    oder mal endlich damit anfängt dieses Entwicklungsministerium aufzulösen.


    Geht nicht ... dann fällt ein Ministerposten, ein Posten für einen Parlamentarischen Staatssekretär und ein Posten für einen verbeamteten Staatssekretär weg, alle aktuell von der FDP besetzt. Wo soll man denn die verdienten Parteimitglieder unterbringen, wenn diese Stellen wegfallen?



    Das Westerwelle Außenminister bleibt, halte ich für richtig. Seine Haltung wurde in den letzten Monaten immer besser.


    Er ist der schwächste Außenminister seit langem ... und da hat sich auch nicht viel verbessert!



    Auch die Enthaltung von ihm im UN-Sicherheitsrat hat Deutschland nicht gerade ins Abseits gerückt. Eher das Gegenteil ist passiert.


    Doch, genau das ist passiert ... die Westalliierten sind komplett irritiert und verstehen die Welt icht mehr. Zu Recht! Vermutlich ist es auch viel besser, in Zukunft mit Russland, Cina und Brasilien verbündet zu sein ...



    Ich persönlich halte die neutrale Entschiedung damals für den einzigen richtigen Weg, da hier ein Spagat zwischen Bündnispartnern, Bundeswehrbelastung und Zurückhaltung gelungen ist.


    Sorry, aber das ist wirklicher Quatsch! Eine Zustimmung zu der Resolution hätte nicht ansatzweise bedeutet, dass ma auch Soldaten schickt. Es mag ja viele GRünde für die Enthaltung geben, aber die Bundeswehr und ihre Belastung anzuführen, dass ist wirklicher Blödsinn!

  • Zitat

    Mit einem außergewöhnlichen Vergleich hat der türkische Energieminister Taner Yildiz die Entscheidung seiner Regierung gerechtfertigt, trotz des Atomunfalls in Japan am Bau der ersten türkischen Atomkraftwerke festzuhalten. Im Grunde sei das Junggesellen-Dasein riskanter als die Atomkraft, sagte der Minister laut Zeitungsberichten. Die Türkei plant den Bau von mehreren Atomkraftwerken.


    Quelle

    Viele Grüße
    :hi:

Anzeige