Dormagener HC Rheinland 2010/2011

  • Nur frage ich mich, ob man jetzt ausgerechnet bei Dormagen mit 1,6 Mio Etat von einer Mannschaft von Vollprofis sprechen kann. Ich würde das mal (ohne detaillierte Kenntnis der Zustände vor Ort) schlank verneinen wollen. Ich vermute, viele Spieler waren oder sind parallel in Ausbildung oder Studium. In Dormagen werden sicherlich keine "horrenden" fünfstelligen Monatsgehälter gezahlt. Aber korrigiert mich, wenn ich falsch liege.


    Da liegst Du richtig. Die Jungs sind überwiegend Halbprofis (Studenten oder Azubis) und die wenigen Vollprofis sind auch keine Großverdiener.


    Leider kann man mit einem Etat von 1,6 Mio € dauerhaft keine bundesligataugliche Mannschaft unterhalten und wenn von den 1,6 Mio € 350000 nicht eingehen, geht eben der bezahlte Handball in Dormagen ein.


    Wir haben eine schöne Halle mit einem Fassungsvermögen von ca 3000 Zuschauern, trotz letztem Platz in der Liga einen Zuschauerschnitt von 2000 pro Spiel, von denen viele selbst in Dormagen Handball gespielt hatten (so wie ich). Dormagen ist eine Stadt, in der der Handball gelebt wird. Eigentlich ein wunderbarer Werbeträger. Leider hat das von den ortsansässigen größeren Unternehmern nur Heinz Lieven erkannt und er allein kann es nicht stemmen und das ist einfach zum :kotzen:


    Wie geht es weiter? Der Jugendhandball ist nach wie vor beim TSV Bayer Dormagen, Bayer zahlt prinzipiell keinen Profihandball mehr und damit fehlen den Kindern und Jugendlichen die Vorbilder, die sie selbst dazu bringen, Handball zu spielen. Ob die Jugendarbeit weiter aufrecht erhalten werden kann, wenn der Überbau fehlt, kann ich mir nicht vorstellen. :( Ich bin 1975 als 12jähriger zum Handball gekommen, nachdem unsere erste Mannschaft in die zweithöchste Liga aufgestiegen war. Unser Trainer in der C-Jugend hat uns dann angeboten, dass wir eine Dauerkarte für 6 DM kaufen könnten. Daraufhin hat Klein-Flevo seine Spardose aufgemacht und... der Rest ist Geschichte... ;(


    Gruß Flevo

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)

  • Ich bin 1975 als 12jähriger zum Handball gekommen, nachdem unsere erste Mannschaft in die zweithöchste Liga aufgestiegen war. Unser Trainer in der C-Jugend hat uns dann angeboten, dass wir eine Dauerkarte für 6 DM kaufen könnten. Daraufhin hat Klein-Flevo seine Spardose aufgemacht und... der Rest ist Geschichte... ;(


    Gruß Flevo


    Ja...so ähnlich war es bei mir auch :( Und noch später haben wir dann in der "Schweinehalle" mit den Stars von "damals" im Foyer die Fässer geleert nach dem Spiel :D
    Europapokal, Relegation, Abstieg, Aufstieg, Abstieg, Aufstieg.... alles nur noch Geschichte :rolleyes:


    Bin mal gespannt wieviel "schmutzige Wäsche" da noch gewaschen wird in den nächsten Tagen und Wochen :pillepalle:

  • Zitat

    Ich bin 1975 als 12jähriger zum Handball gekommen, nachdem unsere erste Mannschaft in die zweithöchste Liga aufgestiegen war. Unser Trainer in der C-Jugend hat uns dann angeboten, dass wir eine Dauerkarte für 6 DM kaufen könnten. Daraufhin hat Klein-Flevo seine Spardose aufgemacht und... der Rest ist Geschichte...


    Zitat

    Ja...so ähnlich war es bei mir auch Und noch später haben wir dann in der "Schweinehalle" mit den Stars von "damals" im Foyer die Fässer geleert nach dem Spiel
    Europapokal, Relegation, Abstieg, Aufstieg, Abstieg, Aufstieg.... alles nur noch Geschichte


    Bin mal gespannt wieviel "schmutzige Wäsche" da noch gewaschen wird in den nächsten Tagen und Wochen


    Ja das kenn ich!! So ähnlich war das bei mir auch. Auch wenn es bei mir ein Verein aus der Region war, der uns zum Handballspielen gebracht hat. Und war es nicht toll die Mannschaft in der höchsten Spielklasse spielen zu sehen, tollen Handball auf höchstem Niveau geboten zu bekommen und nachher mit den Spielern reden und (ein paar Jahre später sogar)ein Bier trinken zu können.
    Und war es nicht schei...-egal, ob das nun die weltbeste, tollste, größte, stärkste und was weiß ich nicht noch alles Liga der Welt war? Authentisch wars, ehrlich und bodenständig. Okay, oder provinziell........NA UND?

  • Meiner Meinung nach ist Ronalds Ansatz der einzig gangbare: Bürgschaften! Schritt für Schritt bis zur Abdeckung eines halben Etats.
    Das hat einige Vorteile: Die Liquidität bleibt erhalten, die Gläubiger (Spieler, Finanzamt, BG, Lieferanten etc.) werden besser geschützt und vor allem ist das ein internes und kostenloses Kontrollwerkzeug. Denn es wird nur derjenige bürgen, der sich genauestens über die wirtschaftlichen Daten der Gesellschaft informiert und das entsprechende Vertrauen hat. Bzw werden diejenigen zinsgüsnstige Bankbürgschaften bekommen, die solide sind; die anderen müssten ordentlich blechen, was auch ein Instrument zum Erreichen von Wirtschaftlichkeit wäre.


    Eine penible und ständige Kontrolle kann die HBL mit ihrem aktuellen Personalstand (Lizenzierungskommission ist außer Bohmann (dessen Augenmerk auf anderen Themen liege sollte) nebenberuflich und ehrenamtlich tätig) gar nicht leisten.


    Ein weiterer Ansatz sollte sein, dass die Handballgesellschaften versuchen Gewinn zu machen und diesen nicht - wie bisher üblich - um jeden Preis zu vermeiden.



    Das ist natürlich leicht gesagt, wenn man einen positiven Handballverrückten als Sponsor in seinen Reihen hat und dieser schon alleinen mehr als 50% des Etats aufbringt. ;)

  • [ Falls ein Admin/Mod der Ansicht sein sollte, daß das hier zu allgemein oder off topic ist, bitte in neuen Thread verfrachten ]

    Zitat von »Hereticus«
    Inklusive 2.Bundesliga ist das der geschätzt etwa dreißigste Pleitefall in den letzten 15 Jahren (ich hatte das mal abgezählt, und es waren tatsächlich mehr als 20), und schon wieder liegt es daran, daß man Geld bereits ausgegeben hat, das man noch gar nicht in der Kasse hatte, weil der Etat auf externen Zusagen beruht.




    Du hast in den 20 "Pleiten" jetzt allerdings auch einige _freiwiliige_ Rückzüge miteinberechnet, die du doch vor dem Zitat als bessere Möglichkeit vorschlägst. Ich erinnere nur an den TV Niederwürzbach, dessen Spielbetriebs-GmbH noch heute existiert, ebenfalls der "erste" Rückzug von Dormagen, der von Hameln. Was man an Rückzügen noch würdevoller machen kann, weiß ich allerdings auch nicht. Aber ich denke, dass wenn eben der oben genannte Lernprozess weitgehend durchstanden ist, ein Rückzug auch respektiert wird und eben nicht nur als Pleite dargestellt wird. Bei Niederwürzbach ist mir das zufällig aufgefallen, da gab es letztlich keinen finanziell Geschädigten aus der Sache, man hat also nicht einfach, wie oft gemacht, in der Spielbetriebsgesellschaft einfach alles stehen und liegen lassen.

    Es sind seit Anfang 1983 mit Dormagen 2011 und inklusive der nicht richtig dazugehörenden Göppinger Klempel-Affäre insgesamt 41 (i.W.: Einundvierzig) Fälle, in denen eine Mannschaft aus der 1. oder 2.Bundesliga im Folgejahr nicht mehr in der Spielklasse angetreten war, für die sie sich qualifiziert hatte, oder ihr die Lizenz verweigert worden war. Das ist mein Kriterium. Ich habe sie mal alle hier aufgelistet. Hameln ist noch nichtmal dabei, weil die Nachfolge-SG nach sportlichem Abstieg in der Regionalliga angetreten war. In Kauf genommene sportliche Abstiege aufgrund finanzieller Schwierigkeiten gab es sicherlich auch noch einige, die zu ermitteln aber den Rahmen sprengen würde. Die Hintergründe jedes einzelnen dieser vierzig bisherigen Fälle unterscheiden sich natürlich. Seit 2000 - also nur in den letzten elf Jahren - ist Dormagen bereits der neunte Fall in der 1.Bundesliga, dazu kommen sechzehn(!) in der 2.Bundesliga.


    Daß einige dieser Rückzüge (Rückziehungen? - wie ist eigentlich der Plural von Rückzug?) "freiwillig" erfolgten, unterscheidet sie in meinen Augen kaum von denen, die unfreiwillig erfolgten, weil die causa principalis immer die selbe ist: nicht genug Kohle, um den Spielbetrieb weiter zu finanzieren. Wenn der TV Niederwürzbach das Geld gehabt hätte, weiter Bundesliga zu spielen, wäre er sicherlich nicht "freiwillig" in die Oberliga zurückgegangen (Die Handballwoche resümiert übrigens, der TVN sei "Opfer dubioser Geschäftspraktiken" geworden. HW SH 1/2002, S.75). Der einzige Unterschied besteht in dem Zeitpunkt, an dem die Handelnden den Umstand anerkennen, bzw. zum anerkennen gezwungen werden müssen. Manche sehen es eben rechtzeitig ein, andere klammern sich an jeden virtuellen Strohhalm. Ein fantastisches Beispiel für solche Realtitätsverweigerung bietet doch das Drama um den SV Concordia am Anfang dieser Saison.


    In den drei markantesten Fällen der letzten 15 Jahre (OSC, TuSEM, jetzt Dormagen) waren die Gründe dafür immer gleich: Volle Hände aus leeren Taschen. Ein Sponsor fällt aus (einer, nicht drei oder fünf oder alle), und sofort geht das Licht aus, weil alles Geld, das durch die Sponsorenverträge den Saisonetat decken sollte bereits ausgegeben war. Rücklagenbildung? Null Cent. Risikeneinschätzung und vorausschauendes Wirtschaften? Nie gehört. Und Schuld hat dann nie das Vereinspersonal (denn das hat immer "bis zuletzt alles versucht"), sondern der blöde Pleitesponsor, die böse lokale Wirtschaft, weil die keine Lust hat ihr Geld in bodenlose Fässer zu pumpen oder die Stadt/Gemeinde/der Bürgermeister, weil keine Steuergelder in den Verein gestopft werden sollen. Auf die Idee, daß man sich Jahre lang etwas geleistet hat, das man sich eigentlich gar nicht leisten konnte (eine Bundesligamannschaft), kommt regelmäßig niemand. Man kann eben nicht mit einer Hand voll Ehrenämtler Weltclub spielen.


    Aber man muß natürlich auch die Umstände bertrachten, warum man eigentlich heutzutage Etats in siebenstelliger Höhe benötigt, um einen Haufen Studenten und Azubis ein Jahr lang in der Bundesliga Handball spielen zu lassen (Und wer ein Gehalt für Sport treiben bekommt ist ein Profi, da ist es mit persönlich wumpe, ob nebenbei noch studiert oder azubiert wird, was eh der Regelfall sein sollte). Von den derzeitigen (wirtschaftlichen) Top3 der Liga trägt nur der THW sich selbst, die anderen beiden hängen am Tropf des Willens von Einzelpersonen und/oder deren Unternehmen. Die meisten anderen Vereine der "Besten Liga der Welt" hangeln sich so von Monat zu Monat. Manchmal geht das gut, manchmal geht es vors Insolvenzgericht.


    So gibt es nun zwei Wege aus dem Dilemma. Der eine ist altbekannt und existierte so bis in die neunziger Jahre: die "Bratwurstliga" - die Abkehr von dem Gedanken, neben der Fußballbundesliga eine zweite sportive Eventschmiede etablieren zu können - diesen Holzweg hielt ich schon von Anfang an für sehr morsch. Damit verbunden wäre also die Rückkehr zum 'Turnhallensport': in der Bundesliga spielen Vereine (keine Gesellschaften), die sich hauptsächlich über Mitgliedsbeiträge und Zuschauereinnahmen finanzieren. Spieler sind wieder Feierabendsportler, bekommen statt Gehältern Aufwandsentschädigungen und gehen im 'richtigen Leben' einem Beruf nach. Auswärtsfahrten werden per Mietbus oder Bundesbahn vorgenommen. Auswirkungen: Die Liga kann wieder von Ehrenämtlern aus dem Verband heraus organisiert werden, mehr lokale Spieler in den Vereinen, dadurch höheres Identifikationspotential, mehr potentiell 'überlebensfähige' Vereine. Aber auch: Anfangs heftiger sportlicher Substanzverlust, weniger bis keine ausländischen Spitzenspieler in der Liga, weniger Erfolge im Europapokal, Nationalmannschaft bleibt maximal auf dem derzeitigen Niveau.


    Der zweite Weg ist der zur reinen "Schampusliga", das bedeutet, die Kommerzialisierung in der 1.Bundesliga konsequent zu Ende zu denken und die Liga voll zu professionalisieren. Das heißt im Endeffekt, die Vereine, die nicht stark genug sind um auf Dauer mitzuziehen, gnadenlos rauszuschmeißen. Da das mindestens die halbe Bundesliga betrifft, wäre eine drastische Reduzierung der ersten Liga die zwangsläufige Folge, in der die Spitzenteams mehr als zwei Begegnungen pro Jahr gegeneinander bestreiten müssten. Das Spielformat müsste auf permanente Spannung ausgelegt werden (in meinem Kopf spukt eine 12er Liga mit Aufteilung in Meister- und Abstiegsrunde nach der Doppelrunde, ähnlich wie z.B. in Slowenien). Vorteile: Kleinerer Anbietermarkt, dadurch bessere Vermarktungschancen, Spitzenvereine können sich vermutlich durchfinanzieren und halten, HBL wird tatsächlich die Referenzliga der Welt, mehr Spitzenspiele und mehr Spannung, Europapokale brauchen vermutlich nie mehr außer Landes geschafft werden. Nachteile: Abkehr von jeglichen Traditionen, das definitive Ende der Bundesliga-Existenz einiger jetzt noch namhafter Vereine, Identifikationspotential gegen null, nach einigen Jahren besteht die Liga aus elf Retortenklubs und Kiel. In Schweden ist dieser Weg übrigens just gestern beschlossen worden.


    Im Moment versucht die Liga, von beidem etwas zu sein. Das funktioniert aber offensichtlich nicht auf breiter Front, weil die kleineren Vereine die zwangsläufig entstehenden Belastungen nicht mehr tragen können, während anderswo Retortenklubs den Weg in die Spitze blockieren (und voraussichtlich nun sogar Meisterschaften gewinnen können). Die Liga muß sich mal entscheiden. Sekt oder Selters. Beides zusammen schmeckt nunmal nicht. Die Reform der unteren Spielklassen weist eigentlich schon den Weg und zeigt, daß zumindest der DHB im Ansatz schon begriffen hat, was die Stunde geschlagen hat.

  • Wie hereticus richtig anmerkt, wird das alles ja wieder (kann man an die andere "Pleitethreads" erinnern, bei denen es ähnlich war) allgemein. Ich hätte nichts dagegen, wenn mein folgender Artikel dann in einen anderen Thread verfrachtet wird.


    Ronaldo


    Aber was für ein Preis hat eine bereits im Voraus möglichst hoch garantierte Finanzierung? Also ich würde auch davon ausgehen, dass dann relativ schnell kleinere Brötchen gebacken werden, denn ich halte es für unwahrscheinlich, dass die meisten Großsponsoren einem solchen Verfahren mit Bürgschaften beipflichten. Denn wenn man nun mal in einem Bereich agiert, in dem das Hauptgeschäft durch gleichzeitige Einnahmen finanziert wird, gibt es auch für viele nichts zu prüfen. Was soll man da für die Bügrschaft prüfen? Es sind keine "Assets" vorhanden und es gibt auch kein Gewinn-Modell. Worauf es dann _weiterhin_ ankommt, ist das Vertrauen in die Verantwortlichen Personen, dass sie ordentlich wirtschaften und schlicht nur das ausgeben, was sie einnehmen, also nicht mal große Dealmaker sind, sondern einfach nur solide wirtschaften. Nur das Vertrauen gibt es auch jetzt, zu einem meiner Meinung nach niedrigeren Preis.


    Der Vorschlag eine Gewinnrücklage zu schaffen könnte meiner Meinung nach mit der weiteren Anbindung an die Hauptvereine kollidieren. Was ist, wenn dann z.B. ein e.V. mal 2.Liga-Meister wird (bei Dormagen war es ja bis zum letzten Jahr auch so)? Der kann ohne wirtschaftliche Ausgliederung dann nicht mehr weiterspielen, denn Gewinnrücklagen sind mit dem Hintergrund des Liquiditätspuffer nur schwer mit dem Prinzipg der Gemeinnützigkeit in Einklang zu bringen.


    Für mich ist daher der Preis niedriger, dass momentan immer wieder ein Club leider Probleme hat, aber insgesamt ein System etabliert und ausgebaut wird, dass Mißverhalten bestraft. Es hat sich da ja schon einiges getan. Heutzutage sind die Geschäftsführungen der Clubs wietgehend professionalisiert, das Damoklesschwert des Zwangsabstieg und des totalen Endes (ist ja auch nicht selten, dass man ganz unten anfangen muß) ist meiner Meinung nach bei vielen Verantwortlichen im Bewußtsein.
    Das Lizenzierungssystem darf daher nicht als vollständiges Kontrollsystem gesehen werden. Man wird kein gewünschtes Verhalten zu voiller Zufriedenheit erreichen, wenn man alles reguliert, vor allem dann wenn Vertrauen weiterhin eine wichtige Basis des täglichen Arbeitens ist.


    Bezüglich der Lizenzierungsarbeit ist es meiner Meinung nach auch an der Zeit wesentlich intensiver mit anderen Ligen zusammenzuarbeiten. Die DEL und die BBL haben bezüglich der allgemeinen Finanzierung die exakt gleichen Probleme: wenig Liquiditätspuffer, Abhängigkeit von der Arbeit und der Ergebnisse während der zu finanzierenden Saison, starke Professionallisierungsentwicklunen in den letzten Jahr mit seinen Problemen. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe, die dann die Prüfungen zusammen übernimmt, könnte meiner Meinung nach bessere Ergebnisse erzielen und den Ligagesellschaften mehr Raum für die eigentlich Entwicklung der Liga und des Sports geben.

  • gute Ausführungen Hereticus.


    Wobei ich auch bei der Schampusliga nicht sicher wäre, dass da keiner die Grätsche macht. Der Wettbewerbsdruck wäre noch höher und das Überbieten nähme zu. Gehälter steigen weiter.


    Aber mal Back to topic:


    Dormagen hat die Insolvenz heute tatsächlich beantragt, richtig? Hat das jetzt eigentlich automatisch zur Folge, dass die Spiele alle nicht gewertet werden? Oder passiert das nur, wenn der Insolvenzverwalter die Mannschaft aus dem Spielbetrieb nimmt?
    Könnte man jetzt die Runde irgendwie zuendegurken und damit erst Recht zu einer Wettbewerbsverzerrung beitragen? Wie war das nochmal vor 2 Jahren mit dem TUSEM? und Stralsund? Die haben doch auch beide Insolvenz angemeldet und dennoch zuende gespielt. Oder täusche ich mich?


    Krasser und andersherum: Was wäre, wenn sie morgen in Berlin doch gewinnen, weil die Füchse die Partie quasi schon in die Rubrik Trainingsspiel geschoben haben? Hieße ja, die Füchse bezahlen den Dormagenern den Bus nach Berlin und verlieren dann die Punkte!! 8o

    Ne Signatur kann ich mir nicht leisten

  • Hereticus: fetten :respekt:


    Man muß sich dann nur fragen, was man will. Da gehen die Meinungen sicher weit auseinander. Die Konsequenzen des einen oder anderen Weges vorherzusagen gleicht sicher Glaskugelschauen.....


    Ich persönlich bevorzuge Schampus, wenn überhaupt, in flüssiger Form. Wobei mir ein normaler Winzersekt auch schon immer genau so gut geschmeckt hat. Vor allem ist er bei weitem nicht so teuer, nur des Namens wegen..... ;)


    Zitat

    jochenj:
    an der Zeit wesentlich intensiver mit anderen Ligen zusammenzuarbeiten. Die DEL und die BBL haben bezüglich der allgemeinen Finanzierung die exakt gleichen Probleme:


    Die beiden werden von der HBL aber ja ausschließlich als Konkurrenten gesehen.....

    • Offizieller Beitrag

    jochenj:


    Zustimmung. Eine solch hohe Bürgschaft würde die meisten Clubs zwingen deutlich kleinere Brötchen zu backen. Die wären dann dafür aber auch genießbar ;) Das wäre ein System auf maximale Sicherheit - wer also einen potenten und handballverrückten Einzelsponsor hat, der ist auf der sicheren Seite und kann seinen Etat halten. Wer auf sehr breiten Beinen aufgestellt ist, hat es ungleich schwerer, kann es aber auch schaffen. Wer auf einen unseriösen Einzelsponsor setzt fliegt auf die Schnauze. Bereits in der Lizenzierung und nicht erst am 7.2. Die Zwei-Klassen-Gesellschaft würde bestätigt werden und ich spekuliere, dass die Klassen teilweise anders besetzt wären als heute. Es wäre eben das System maximaler Sicherheit.


    Deine Bedenken bei den Rücklagen kann ich nicht ganz nachvollziehen. Gewinnrücklagen können durchaus auch in einem gemeinnützigen eV gebildet werden. Mit Blick auf den Profisport sicherlich schwierig, aber allein der Profispielbetrieb über einen eV halte ich in Bezug auf die Gemeinnützigkeit schon für kritisch. Im ersten Jahr geht das vielleicht noch, wenn sich dann der Klassenerhalt abzeichnet, dann muss eine Spielbetriebsgesellschaft gegründet werden. Und das ist ja nun wirklich kein Problem, geht über eine UG schon mit einem Euro los. Wäre eben in den Lizenzierungsunterlagen zu regeln, dass ein Wechsel des wirtschaftlichen Betreibers auch noch in der Sommerpause möglich ist, sofern er eine 100%-Tochter des vorherigen eV ist.

  • Die beiden werden von der HBL aber ja ausschließlich als Konkurrenten gesehen.....


    HBL, DEL, BBL und auch DFL arbeiten bereits zusammen, daher ist das ausschließlich falsch. Das man teilweise um dasselbe Publikum buhlt, schließt ja nicht aus, dass man in anderen Bereich intensiver kooperiert.

  • Ich bin einfach nur Traurig! Ich habe durch den Handball hier, viele neue Freunde kennengelernt! Es war immer schön auf eine Auswärtsbusfahrt mitzufahrn! Das waren echte Partys! Das alles werde ich sehr vermissen! Ich habe bis eben noch gehofft das doch noch ein Sponsor kommt,aber jetzt wo die Insolvenz eingereicht ist; ist es aus! Wer weiss wo wir alle jetzt Handball gucken,aber eins weiss ich, es wird nie mehr so wie es war! Ich wünsche den Spielern, Trainer und dem Betreuerteam alles gute! Und wer weiss vielleicht werden Holst oder Mahe in ein paar Jahren bei den besten Klubs der Welt spielen, und dann können wir sagen, die Jungs kommen aus Dormagen!!! ;( ;( ;( ;( ;( ;( ;(

  • Zitat

    HBL, DEL, BBL und auch DFL arbeiten bereits zusammen, daher ist das ausschließlich falsch.


    Jepp!! Schon mal nachgeschaut womit sich die Herren so hauptsächlich beschäftigen..... :rolleyes:


    Überspitzt gesagt: Neue Beschäftigungsfelder für Profilierungsneurotiker ..... ;)

  • @Forever: Wir gehen in die Oberliga zu unseren Wurzeln.



    Liebe kennt keine Liga... (ok, der Spruch ist geklaut...) Im besten, zugegebenermaßen unwahrscheinlichen Fall könnte es ja auch so laufen wie in Frankfurt und Kassel nach dem dortigen Abstieg der DEL-Vereine. Die haben in der Regionalliga/"Bratwurstliga", um im Duktus von hereticus zu bleiben, einen Schnitt um die 4000. Da könnte mal ja in Dormagen der Beweis dafür angetreten werden, dass Handball eben noch nicht vollständig zum Eventsport mutiert ist und den Leuten es egal ist, ob Kiel mit Omeyer oder Derschlag mit Pohl antritt.


    Ja, es hat etwas von schönreden, zugegeben. Ich habe auch eine Dormagener Vergangenheit, erwähnt wurden hier schon Dyllong und Vukoje, ich möchte hier mal die Namen Bartke, Fuchs oder Scheuermann plazieren, an die ich genauso schöne Erinnerungen habe.

  • Ja, es hat etwas von schönreden, zugegeben. Ich habe auch eine Dormagener Vergangenheit, erwähnt wurden hier schon Dyllong und Vukoje, ich möchte hier mal die Namen Bartke, Fuchs oder Scheuermann plazieren, an die ich genauso schöne Erinnerungen habe.

    ... Heinz Baldus, Michael Klemm, Armin Holst, Hansi Köhne, Mirko Bernau (der spielt immer noch), Helmut Langen, Martin Plümpe etc.


    Ach, ich werde nie den Autocorso von Longerich in den Ratskeller nach Dormagen vergessen, nachdem der Aufstieg etliche Spieltage vor Schluß perfekt war. Tja, das waren noch schöne Zeiten. Damals fuhren wir Fans noch im Mannschaftsbus mit.
    :klatschen: :saufen: :bier: :kotzen: :schlaf:

    Ich denke oft an die Zukunft, denn das ist der Ort wo ich den Rest meines Lebens verbringen werde.
    (Al Pacino)

  • Mein ehemaliger Nachbar Karsten Kohlhaas, der in Essen nicht zum Zuge kam und bei uns Nationalspieler wurde... :hi:
    der Schweizer Nationalspieler Martin Rubin, der zwar bei uns häufig verletzt war, aber auch nach seiner aktiven Karriere noch ab und zu den weiten Weg von Thun nach Dormagen genommen hat...
    Rumäniens damaliger Superstar auf RR, Marian Dumitru...
    der Hexer Andreas Thiel, den ich lange nach seiner aktiven Zeit zufällig in Aachen im Gericht getroffen hatte...
    Dirk Kelle, Joachim Sproß, Uwe Klenzendorf, René Boeriths, Jacek Bedzikowski...


    Und dann hatte mir gestern ein Vögelchen zugezwitschert, dass es mittelfristig mit der jetztigen 2. Mannschaft in die 3.Liga gehen soll... Mal sehen, was kommt. Ich kann mich auch noch gut an unser erstes Regionalligaspiel nach dem Bundesligarückzug gegen Wermelskirchen vor 700 Zuschauern erinnern... :hi:


    Gruß Flevo

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)

  • Liebe kennt keine Liga... (ok, der Spruch ist geklaut...) Im besten, zugegebenermaßen unwahrscheinlichen Fall könnte es ja auch so laufen wie in Frankfurt und Kassel nach dem dortigen Abstieg der DEL-Vereine. Die haben in der Regionalliga/"Bratwurstliga", um im Duktus von hereticus zu bleiben, einen Schnitt um die 4000. Da könnte mal ja in Dormagen der Beweis dafür angetreten werden, dass Handball eben noch nicht vollständig zum Eventsport mutiert ist und den Leuten es egal ist, ob Kiel mit Omeyer oder Derschlag mit Pohl antritt.


    Ja, es hat etwas von schönreden, zugegeben. Ich habe auch eine Dormagener Vergangenheit, erwähnt wurden hier schon Dyllong und Vukoje, ich möchte hier mal die Namen Bartke, Fuchs oder Scheuermann plazieren, an die ich genauso schöne Erinnerungen habe.


    Du willst doch wohl nicht behaubten,das beim THW Eventsport betrieben wird. :verbot::pillepalle:

    schwarz-weiss für immer

  • Hab leider keinen Facebook Account und will auch keinen - wie erfahre ich jetzt was läuft und wie ich helfen kann???


    Mal etwas anderes: Wenn Lieven schon 300.000 Euro aus Privat nachgeschossen hat, das Loch aber immer noch 350.000 Euro durch den Ausfall HR-C beträgt UND ein nicht genannter Privatsponsor bereits Geld zugeschossen hat (oder sind das Lievens nun offen gelegte 300.000?) UND Zusagen zu Arbeitsplätzen der Dualen Karrieren nicht eingehalten wurden - muss das Loch nicht mindestens 650.000 Euro groß sein, oder habe ich etwas nicht richtig verstanden?


    Zur Briefaktion und der Rückmeldung der Wirtschaft: wenn jemand von mir 5000 Euro haben möchte (für was auch immer) empfände ich es als das mindeste, dass diese Person sich persönlich bei mir vorstellt, mindestens aber zusätzlich zum Brief telefonisch Kontakt zu mir aufnimmt, insbesondere dann, wenn ich mit dem "Produk" dass ich unterstützen soll nichts am Hut habe.


    Ketzerisch könnte ich auch sagen: nicht das Modell DHC ist gescheitert, sondern die Führung durch Herrn Lieven und seiner weitgehend lahmen Geschäftsstellenmannschaft, die alles vom Sessel aus regelt, sowie die andauernde Veräppelung der Öffentlichkeit:
    - Sportlich mit dem Kader nichts mit dem Abstieg zu tun haben zu wollen (2x ausgesprochen)
    - Die kurz vor Abschluss stehenden Sponsorenverhandlungen im Spätsommer 2010
    - Die kurz vor Abschluss stehenden Sponsorenverhandlungen mit den Japanern
    - Die japanischen Spielerverstärkungen
    - Neuverpflichtungen auf Pump
    - Das nicht rechtzeitige Aufklären über die Lage auf breiter Front (Unterstützungsaktionen der Fans hätte man auch ohne den Druck gegen die Transferlistenuhr organisieren können, Provisionsbasierte Sponsoring-Jäger, etc.)
    - Das biedere Marketing, das keines war (wo sind Aktionen für oder durch Sponsoren oder zur Neugewinnung? Nein: man schreibt Briefe udn die Unternehmen freuen sich, endlich ihr Geld für den DHC ausgeben zu dürfen)
    Habe ich etwas vergessen?


    Alles Luftschlösser, gerne in jedes Presserohr gepustet - vielleicht auch ein Grund, warum viele Entscheidungsträger die kalte Schulter gezeigt haben: wie kann ich jemandem Vertrauen, der jede öffentliche Maßgabe verfehlt hat?


    Vielleicht ist nicht alles sachlich.
    Vielleicht ist nicht alles richtig.
    Aber es steckt sicher mehr als ein Körnchen Wahrheit darin.
    :wall: