Dormagener HC Rheinland 2010/2011

  • Warum eigentlich 15.3.?


    Grundsätzlich gilt Insolvenzausfallgeld doch 3 Monate. Mit welchem Grunde sind die Verträge denn angeblich zu diesem Datum gekündigt worden?


    Ich finde das alles sowieso etwas komisch. Angeblich fehlen 175.000€ im Etat, also etwas mehr als 10%. Bis heute soll angeblich alles bezahlt sein, also keinerlei offene Posten, damit, wie Steinar richtig bemerkt, auch keine Gläubiger.


    Warum wird dann aber nach 19 Spieltagen (7/12 des Jahres) die Insolvenz angemeldet? Haben die bis heute schon 90% ihres Etats ausgegeben? Sollten die 175.000€ (ok, plus ein paar Heimspielüberschüsse) für die restlichen ca. 5 Monate ausreichen? Das glaube ich nie im Leben! Das deutet doch auf eine viel größere Unterdeckung hin.


    Wenn der Insolvenzverwalter jetzt aus "Kostengründen" die Mannschaft abmelden würde, dann würde er doch erst offene Forderungen produzieren. Dann würde ja Sponsoren bereits gezahlte Anteile zurückfordern können, weil die Gegenleistung nicht mehr erbracht wird. Gleiches gilt auch für DK-Inhaber. Ggf. ist auch die Hallenmiete und sonstetwas weiter zu zahlen.


    Ich gehe fest davon aus, dass es besser ist, die Saison "irgendwie" zuende zu spielen. Es sei denn (s. meine obige Argumentation) das Loch ist viiiiel Größer, als behauptet.

    Ne Signatur kann ich mir nicht leisten

    • Offizieller Beitrag

    15.3.? Weil der alte Geschäftsführer zum nächsten möglichen Zeitpunkt gekündigt hat.


    Insolvenz vermutlich wegen drohender Zahlungsunfähigkeit.


    Insolvenzausfallgeld gibt es bis drei Monate, es sollte aber nicht das Ziel sein es auch auszureizen. Insofern ist die Kündigung an sich, sofern es die Verträge hergeben, schon nachvollziehbar. Aber es ist schon irritierend, warum man nicht erst einmal mit den Spielern eine Lösung gesucht hat. Auch kann ich mir nicht zusammenreimen, wie es möglich ist, dass es keine offenen Schulden gibt, obwohl 10-20% oder mehr insgesamt fehlen. Ich kann mir das höchstens so erklären, dass teilweise Sponsoren in größerem Umfang vorab gezahlt haben und deshalb das Geld wirklich liquiditätstechnisch jetzt erst fehlen wird.


    Auf mich wirkt das alles etwas übervorsichtig, als habe der DHC in einer Situation Insolvenz angemeldet, die für den einen oder anderen Bundesligisten zur Routine gehört. Daraus will ich aber keinen Vorwurf machen.

  • @Ronald: Letzteren Eindruck habe ich auch. Vermutlich ist Lieven der erste Handball-Geschäftsführer, der auch fristgerecht bei Absehen der drohenden Insolvenz, anmeldet um somit nicht in die Durchgriffshaftung zu kommen. Laut eigener Aussage von Lieven hätte das Geld noch für den März gereicht. Wie groß das Loch nun in der Tat ist, lässt sich nur schwer beziffern.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Hinngespinnste? Lobenswerte Verzweiflungstat? Vision? Was haltet Ihr davon?


    http://www.ngz-online.de/dorma…stellung-leisten-1.332882


    Zitat

    ...
    Doch was Bob Hanning sagte, besitzt Seltenheitswert im Profi-Sport. Der Manager der Füchse Berlin rief seine Kollegen in der Handball-Bundesliga dazu auf, "alles zu tun, damit der Spielbetrieb des DHC Rheinland gesichert wird". ... Vielmehr denkt der gebürtige Essener (43), der am Mittwoch Geburtstag feierte, längerfristig: "Es ist wichtig, dass der Standort erhalten bleibt, denn das ist ein Standort, der sich intensiv mit jungen deutschen Spielern beschäftigt". Deshalb habe er im Gespräch mit der bisherigen DHC-Führung und dem Insolvenzverwalter seine Hilfe angeboten. Als Vizepräsident der Handball-Bundesliga (HBL) will er außerdem gemeinsam mit dem Lizenzierungsausschuss nach einer Lösung für den DHC suchen. Um solche Fälle wie den Dormagener zukünftig zu vermeiden, müsse die Liga über die Anlage eines "Rettungsfonds" nachdenken.
    In der aktuellen Lage sind mehrere Arten der Hilfestellung möglich: Andere Vereine könnten dem DHC finanziell oder, falls mehrere Spieler Dormagen verlassen sollten, personell unter die Arme greifen, indem sie ihm "junge Spieler, die bei ihren Heimatklubs meist auf der Bank sitzen, kostenlos zur Verfügung stellen." Hanning: "Viele der großen Vereine könnten helfen, wenn sie wollten."


    Ich bin auf Reaktionen gespannt und darauf, ob mache sich auch diese Ausführungen als "machbar" vorstellen können. ;)

  • Habe vergessen, dass die Kieler ja hier die Meinungshoheit über Threaderöffnungen und die Gewichtung der Wichtigkeit von Themen haben. Untertänigste Entschuldigung und danke für den zielführenden Beitrag! :Hail:

  • Mein Bestreben nach Übersichtlichkeit im Forum hat aber auch so gar nichts mit meinen Vereinssympathien zu tun. :pillepalle: Wenn jedes Interview, jede Äußerung, jeder Furz und jede fixe Idee eines jeden Beteiligten in einem eigenen Thread mündet, wird es halt sehr unübersichtlich. Zumal ich die Diskussion im DHC-Thread sehr informativ und konstruktiv fand. Also sei mal nicht gleich beleidigt. :hi:


    Was das Thema angeht, finde ich es sehr halbseiden. Grundsätzlich bedauere ich die Entwicklungen in Dormagen sehr und würde mir wünschen, daß es anders gekommen wäre. Aber wie sieht denn die Konsequenz aus? Wenn der nächste Club pleite geht, dann wird der anstelle Dormagen unterstützt? Oder beide? Und wann soll das passieren, erst bei Einreichung der Insolvenz oder schon vorher? Wer entscheidet, welcher Standort erhaltenswert ist? Die Bosse der großen Vereine? Die HBL? Der DHB? Wie sieht es mit der Beurteilung von Eigenverschulden aus? Hat ein Verein sich einfach nur übernommen oder springt ein Sponsor völlig überraschend ab? (Gerade die Verpflichtung der beiden neuen DHC-Spieler lassen ja skeptisch werden)


    Netter Ansatz, den ich konkret für unumsezbar halte. Und ich finde, der Bob, den ich ansonsten sehr schätze, hat momentan ein etwas erhöhtes Bedürfnis nach medialer Aufmerksamkeit...

  • Zitat

    "Wir werden spielen", betont Michiel Lochtenbergh, der weiß, dass er zu einem Vereinswechsel gezwungen sein könnte. Bis 35 will er spielen. Am liebsten in Dormagen. "So denken viele in der Mannschaft."


    Zitat

    "Es ist für den Verein, für die Fans und die Stadt wichtig, dass es irgendwie weitergeht, von mir aus in der 2. Liga", sagt er. "Es geht doch auch um soziale Faktoren." Natürlich würden Mannschaftskollegen einen neuen Club suchen. Auch Michiel Lochtenbergh lässt seinen Berater den Markt sondieren – alles andere wäre fahrlässig. Aber eigentlich will keiner weg. Lochtenbergh kann sich sogar vorstellen, einen Neustart mitzugestalten, wenn die Perspektive stimmt.


    http://www.ngz-online.de/dorma…-mit-stallgeruch-1.332861

  • Fans wollen Profi-Handball retten


    Dormagen (NGZ). Die Frage lässt an Konkretheit nichts zu wünschen übrig: "Gibt es schon ein Spendenkonto für den DHC?" fragt NGZ-Leserin Jennifer Töller-Müller – nicht ohne hinzuzufügen, dass sie bereit wäre, dieses mit einem privaten Beitrag zur Rettung des DHC zu füllen. Die 26-jährige Diplom-Kauffrau wohnt noch nicht lange in Dormagen und ist auch nicht bei jedem Heimspiel des DHC dabei, will sich aber mit dem Ende nicht abfinden. "Das hat mich sehr getroffen", sagt Jennifer Töller-Müller, die das Aus nicht hinnehmen, sondern die Initiative ergreifen will.


    Hier geht`s weiter: http://www.ngz-online.de/dorma…-handball-retten-1.332860

  • Neben Nippes und Feshchanka hat -leider erwartungsgemäß- auch Sigurbergur Sveinsson einen neuen Verein gefunden. So langsam muss man sich wohl doch mal Gedanken machen, ob die Mannschaft noch annähernd Wettbewerbsfähig sein wird, sollte der Spielbetrieb fortgeführt werden. :(

  • Die Frage lässt an Konkretheit nichts zu wünschen übrig: "Gibt es schon ein Spendenkonto für den DHC?" fragt NGZ-Leserin Jennifer Töller-Müller – nicht ohne hinzuzufügen, dass sie bereit wäre, dieses mit einem privaten Beitrag zur Rettung des DHC zu füllen. ... "Das hat mich sehr getroffen", sagt Jennifer Töller-Müller, die das Aus nicht hinnehmen, sondern die Initiative ergreifen will.

    Wo kein Konto, da keine Spende möglich. Ich hoffe, dass man das jetzt nicht verpennt. In zwei Tagen ist Heimspiel-Zeit - möglicherweise die letzte Chance für den DHC, seine Anhängerschaft zu mobilisieren.

  • Mal abgesehen davon, dass ich meinem Vorredner zwecks des Bedürfnisses nach medialer Aufmerksamkeit von Bob zustimmen muss ( typisch für Männer, die beim Pinkeln ans Kinderpissoir müssen ), sieht sein Rettungsplan ja wohl so aus, dass er sich mit Wirkung vom 01.07.2011 die Dienste der Spieler sichert, die für ihn interessant sind und dann die anderen Vereine auffordert, einen Rettungsschirm zu installieren.


    Scheinheiliger gehts nimmer, aber eben typisch Bob.

  • Info:
    Die Beiträge aus dem "Bob Hanning zur möglichen Rettung des Dormagener HC Rheinland" wurden hier eingefügt ... !

  • ... So langsam muss man sich wohl doch mal Gedanken machen, ob die Mannschaft noch annähernd Wettbewerbsfähig sein wird, sollte der Spielbetrieb fortgeführt werden. :(

    Die Frage war dem TUSEM vor 2 Jahren auch piepwurschtegal.

    Ne Signatur kann ich mir nicht leisten

  • Nippes hat bisher eine enttäuschende Saison gespielt, Lindt kann den Abgang auffangen. '' Becki'' war in einigen Spielen der erhoffte Shooter, in anderen widerrum Mitläufer. Konitz kann das sicherlich kompensieren. Den Einzigen den wir schmerzlich vermissen werden ist Vitali. Er hat die stärkste Hinrunde seiner dormagener Zeit gespielt. Aber was solls.

  • Neben Nippes und Feshchanka hat -leider erwartungsgemäß- auch Sigurbergur Sveinsson einen neuen Verein gefunden. So langsam muss man sich wohl doch mal Gedanken machen, ob die Mannschaft noch annähernd Wettbewerbsfähig sein wird, sollte der Spielbetrieb fortgeführt werden. :(


    In der Ausnahmesituation, in der sich der DHC befindet, stellt sich mir die Frage nach Konkurrenzfähigkeit nicht. Für mich stellt sich nur die Frage, kann "irgendwie" die Saison zu Ende gespielt werden und kann man in der dann gewonnenen Zeit die Grundlagen für einen Neustart in der 2. Liga schaffen. Soll heißen, eine finanzielle Basis schaffen und eine Mannschaft aus "alten" und neuen Spielern zusammenstellen.


    Vielleicht gibt es ja auch andere Denkmodelle, die dann wieder aktuell werden, denn es gibt ja noch einen anderen Zweitliga-Club im RKN, der es nicht einfach hat.

  • Vielleicht gibt es ja auch andere Denkmodelle, die dann wieder aktuell werden, denn es gibt ja noch einen anderen Zweitliga-Club im RKN, der es nicht einfach hat.


    Das habe ich mich auch schon gefragt. Ein Bundesligist vor der Insolvenz, ein Zweitligist der mehr schlecht als Recht über die Runden kommt und eine viel zu kleine Halle hat, dazu ein potenter Wirtschaftsraum, der aber offenbar maximal einen höherklassigen Handballverein zu tragen bereit ist, dazu eine hervorragende Jugendarbeit in Dormagen - all das schreit geradezu nach einer Spielgemeinschaft / Zweckgemeinschaft Handball.
    Aber da ist glaube ich zu viel Dünkel und Kleinstaaterei im Spiel, um eine solche Vision umzusetzen zum Wohle aller.
    Insofern glaube ich nicht wirklich an eine solche Lösungsmöglichkeit.