Abwehrformation 1:5 ! Richtiges bekämpfen ?!

  • Hallo,


    ich wollte bald mit meiner D-Jugend mit der 1:5 Abwehr anfangen.
    Habe mich auch weitgehend informiert und schon einen Plan erstellt.
    Allerdings bin ich mir in eins noch nicht richtig sicher.


    Die Kinder sollen ihren Abwehrspieler ja aktiv bekämpfen, also früh rausgehen und stören.
    Geht dann die Wurfarmorientierte Hand des Abwehrspielers zum Ball, um ein Abspiel zu verhindern oder zum Oberarm, um die Hand des Angreifers runterzudrücken und somit ein Freiwurf zu provozieren.
    Oder sollte generell der Gegner NICHT zu gemacht werden und nur "leicht" behindert werden und mithilfe der Beinarbeit einen Durchbruch zu verhindern ?


    Konkret dazu steht in meinen Büchern nichts. Ich selber habe es aber so gelernt den Gegner, sobald er den Ball hat, direkt zuzumachen...

  • Hallo spezi, willkommen in der Handballecke!


    Du wirst auf Dauer ohne den Körperkontakt nicht auskommen. Mit der 1:5 Deckung bereiten wir die 3:2:1 Deckung vor und es ist illusorisch anzunehmen, dass alles über Beinarbeit gelöst werden kann, wenn auch die Beinarbeit die Grundlage für die Deckung bildet. Und wenn es denn auch irgendwann erfolgreich werden soll, kommst Du auch um taktische Fouls nicht herum (festmachen), wenn es gegen ganz starke 1:1 Spieler geht und der Abwehrspieler durch schnelles Spiel kurzfristig isoliert worden ist.


    Mit einer gut ausgebildeten E-Jugend kannst Du über Beinarbeit und Zustellen der Laufwege schon 80 % oder mehr aller Mannschaften mit einer offenen Manndeckung schlagen. Für die stärkeren Gegner muss dann noch die Armarbeit dazukommen. Die am besten ausgebildeten E-Jugenden, die ich gesehen habe, haben dann wie eine bewegliche Gummiwand gearbeitet und sofort bei Ballannahme der Gegenspielerin Körperkontakt aufgenommen. Entweder ging eine Hand zur Wurfarmschulter und die andere sofort zum geprellten Ball oder beide Hände an beide Schultern mit Gegendruck, je nach Druck der Angreiferin. (Weibliche Form deshalb, weil ich die besten offenen Manndeckungen bislang in einem Verein mit Schwerpunkt Mädchenhandball gesehen habe.)


    Die spiegelverkehrte Hand zur Wurfarmseite kann zunächst nach oben vor den Ball gehen, um das Kreisanspiel zu verhindern, muss dann aber schnell zur Wurfarmschulter / zum Oberarm und Gegendruck ausüben. Die andere Hand geht erst einmal - in der Altersklasse - nicht zur Hüfte sondern zur Wurfarmgegenschulter. Die Bewegung mit beiden Händen auf gleicher Höhe ist einfacher als die gegengleiche (Gruß an Dieter T. :hi: ) Bewegung mit versetzter Armhaltung.


    Wenn es der Gegner zulässt, bevorzuge ich das Abwehrspiel weitestgehend nur mir Rausschieben und ohne Unterbrechung. Wenn der Ballführer aus einem Zweikampf heraus weiterspielen muss, kommt eher mal ein schlechter und abfangbarer Pass dabei raus, als wenn nur auf Spielunterbrechung gespielt wird. Letzteres ist kurzfristig wesentlich erfolgreicher, weil es den Gegner zermürbt, langfristig sollte aber die ballorientierte Deckung erfolgreicher sein (ohne dabei aber den Körperkontakt und das manchmal notwendige Festmachen außer acht zu lassen).


    Zur 3:2:1 Deckung hin wird es der hin und her rennende Hinten Mitte danken, wenn der Mittelblock ständig Körperkontakt aufnimmt, das Spiel des Rückraums langsam macht und dem HM Zeit gewinnt. Kann der Rückraum das gesamte Spiel über frei durchspielen, muss der HM rennen bis zum Umfallen. Von der 1:5 zur 3:2:1 kommt dem Körperkontakt also noch eine ganz neue Funktion zu, die in der Ausbildungsdeckung 1:5 noch keine große Rolle spielt. Es kann sicher nicht schaden, hier die Grundlagen zu legen, dass die Verringerung der Passgeschwindigkeit zur "Bekämpferdeckung" dazugehört.


    Die Beinarbeit bietet die Grundlage dafür, dass ich stets auf Wurfarmseite den Gegenspieler bekämpfen kann. Die restlichen 20 % Deckungsarbeit machen dann die Arme. Entscheidend ist die Stellung in der "Boxerauslage" mit Brust zum Ball, dann die Auslage (versetzte Stellung) zum ballführenden Gegenspieler mit Brust vor der Wurfarmschulter, einer Armlänge Abstand und dem vorderen Arm spiegelverkehrt zur Wurfarmschulter. Ganz kniffelig wird es in der 1:5 / 3:2:1 gegen einen (guten) Rechtshänder auf der Rückraum Rechts Position mit der Gretchenfrage für den Halblinken, Wurfarmseite verteidigen (mit langem Laufweg und dem Öffnen zur Mitte hin) oder Wurfarmgegenseite verteidigen und Öffnen des Wegs zur Hand. Mit einem schwachen Außenangreifer wird das eher über den Außenverteidiger zu lösen sein; gegen einen starken Außenangreifer lasse ich den Außenverteidiger nicht helfen und der Halbe muss RR weit nach außen abdrängen (1:5) bzw. auf die Wurfarmseite rennen und den Weg nach innen öffnen (3:2:1), wo Hinten Mitte helfen kann.


    (Und eines Tages schreiben wir hier in der HE doch noch mal gemeinsam Lehrbücher! :D )

    40:30


    Jupp, wir machen in der Ausbildung alles richtig, die Bundesliga ist die stärkste Liga der Welt und die Dänen kochen auch nur mit Wasser. :smokin: Alfred... hör auf zu kritisieren! :cool:

  • Hi Zickenbändiger,


    erst einmal ein großes Dankeschön für die schnelle und ausführliche Antwort. Hab schon den ganzen Tag drübergegrübelt, wie man das am Besten angeht...


    Also kann ich es so angehen, dass die Jungs in der Abwehr den Körperkontakt suchen (eine Hand geht zur Wurfarmgegenschulter und eine Hand zum Oberam ), den Oberarm aber nicht runterdrücken, sprich nicht festmachen und somit kein taktisches Foul provozieren. Also nur leicht behindern und die Arme nur als "Stoßdämpfer" benutzen.


    Gegen einen starken Angreifer jedoch, der sich 1:1 durchsetzen will, den Oberarm der Wurfhand runterdrücken, also festmachen und ein Freiwurf provozieren.

  • Was macht dein Spieler, wenn der gegnerische Spieler stärker ist und er den Oberarm nicht runterdrücken kann?

  • Was macht dein Spieler, wenn der gegnerische Spieler stärker ist und er den Oberarm nicht runterdrücken kann?

    Würde ich auf Sieg spielen, dann würde ich einen meiner größeren Spieler auf dessen Position stellen.
    Da aber doch viel durch die Beinarbeit erreicht werden kann, kann man gut etwas körperlich schwächere Spieler, in der 1:5, gegen kräftigere und größere Spieler stellen.


    Ich muss halt schauen wie gut die Jungs das in der Praxis umsetzen. Dass nicht alles so einfach ist wie in der Theorie ist mir schon bewusst.
    Aber ich denke, dass wir durch ein gutes Training doch schon einiges erreichen können.


    Gruß

  • Na ja, da ist noch einiges diskussionswürdig.
    1. Wenn Du z.B. die südbadische Meisterschaft der D-Männlich angeschaut hast, dann war auffällig, dass es zahlreiche (!!) sehr gute Spieler gab, welche mit kreativen Armtäuschungen die Verteidiger eins ums andere Mal ausgefluppt haben. Wenn dann der Nebenmann nicht eingegriffen hat, wars ein Tor. Wie aber kann man fehlende Erfahrung in dieser Altersklasse ausgleichen? M.M. nach ein unlösbares Problem.
    2. Dann spielt im Endspiel eine ausgeglichene Mannschaft mit 6 guten Technikern gegen ein Team mit einem riesigen Shooter und einem grossem Torwart. Ergebnis: Die Bomber-Mannschaft gewinnt. Das ist das furchtbar Gemeine in dieser Altersklasse, dass Du immer wieder auf Teams triffst, die so einen wurfgewaltigen Riesen haben, der auch noch eine gute Koordination und Beweglichkeit hat, die Dinger mit hoher Effizienz reinwuchtet und auch bei vollem Lauf von 2 bis 3 Normalverteidigern NICHT gestoppt werden KANN. Manndeckung darfste nicht, total offensives Attackieren hilft nur ein paar Sekunden, dann gibt es einen Freiwurf am 9-m und was passiert? Klar, Block stellen und Zack-Bumm-Tor...
    3. Interessant die Geschichte mit Rechtshänder auf RR. Es gab zwei Mannschaften, die grossgewachsene Spieler - aber nicht so erfahrene - auf Rückraum rechts einsetzten. Die zogen dann ihre Würfe allermeistens ins lange Eck und hatten eine sehr gute Erfolgsquote. Wiederum: Da fehlt in dem Alter einfach die Erfahrung, auch wenn die Besten dann schon 4 Jahre Handball gespielt haben. Ich predige dann immer, dass die Abwehrspieler auf Halb den Rückraumspieler nach Aussen abdrängen sollen (immer), aber das kostet Kraft und Konsequenz und wehe, Du bist einen halben Schritt zu spät. Manchmal funktionierts, oft auch nicht.
    4. Festmachen: Das Festmachen hat ja wohl auch den Sinn, manche Spieler schlichtweg zu entmutigen. Wenn Du weisst, das ist ein sehr guter Täuscher, dann muss ich bei Ballannahme total schnell ran und ihn festmachen. Das nimmt ihm dann den Schwung, den er fürs Täuschen benötigt. Also muss man das ja ab und zu machen.
    5. Was meiner Meinung nach viel zu wenig gelernt (und gelehrt) wird in diesem Alter: Das Rausprellen. Beim guten alten Referee Erhard Hofmann (Hofmann/Prause) habe ich gelernt, wie man den hochkommenden Ball beim Prellen herausschaufelt. Also wird das trainiert. In diesem Alter - die Spieler sind ja noch relativ klein - müssen sie mehrmals prellen, bis sie am Torraum sind und jedes Prellen bietet die Chance, den Ball zu erwischen bzw. das Prellen zu stören. Also ist das ein Punkt zum Trainieren.
    6. Wir haben mal gegen eine Mädchenmannschaft gespielt, die prima trainiert war. Immer Körperkontakt (!!) zum Gegenspieler (eine Hand am Körper), immer die Hand davor zum Verhindern der Ballannahme, immer an beiden Oberarmen gepackt bei Ballbesitz, dann noch doofe, unerfahrene Jungschiedsrichter ohne Progressivitätswissen = das Spiel war gelaufen.
    7. Beinarbeit und versetzt Stehen: Monatelang predige ich das versetzte Stehen zum Angreifer. Was passiert ? Nix da, man stellt sich genau vor ihn hin. Weissnicht, scheint mir ein geistiges Problem der Entwicklung zu sein. Beinarbeit ist schön und gut, aber sehr unbeliebt. Man kann Koordinationsübungen einbauen, z.B. verknüpft mit einem Wurf als Abschluss, aber so richtig gut fanden sie es nicht... gelle.
    -- Na ja, so sind meine Erfahrungen. :lol: :nein: :unschuldig:

  • Zitat

    Da aber doch viel durch die Beinarbeit erreicht werden kann, kann man
    gut etwas körperlich schwächere Spieler, in der 1:5, gegen kräftigere
    und größere Spieler stellen.

    Dann darfst du ihnen aber nicht sagen, dass sie den Arm runter ziehen sollen, dass schaffen die dann nämlich nicht, wenn sie körperlich schwächer sind ;-).


    Am Ende hängen wir doch gerade an der einen Frage: Wie kann ein körperlich schwächerer Spieler allein einen stärkeren verteidigen?


    Beinarbeit ist sicher ein Aspekt der Antwort.
    Versetzt auf der Wurfhandseite ein weiterer.


    Jetzt mal rein auf das 1-1 bezogen. Körperlich starker RL. Abwehrspieler versetzt auf der Wurfhandseite, steht schräg und hat eine gute Beinarbeit. Regel: RL darf nicht nach innen. Der Abwehrspieler kann nicht sofort den Körperkontakt suchen (zumachen), weil er verlieren würde. Er kann aber sehr wohl steuern, was der RL macht. Beim Abbruch gegen die Hand wird ein D-Jugendlicher immer prellen müssen, was vielfältige Möglichkeiten zum Verteidigen bietet. Bei einer Bewegung zur Hand reicht ein kurzer Kontakt beim Wurf um die Trefferchancen massiv zu verringern.


    Nur eine Sache darf nicht passieren ;) Ausgespielt werden.

  • Zitat

    Die Bomber-Mannschaft gewinnt.


    Auch das ist Handball. Ich würde mich nicht beschweren, wenn ich eine solche Shooterin hätte (hmmm.... ich habe so eine Shooterin in meiner neu übernommenen Mannschaft :devil: ). Und als Trainer auf der anderen Seite ist es meine Aufgabe, damit klar zu kommen.


    Zitat

    Wie kann ein körperlich schwächerer Spieler allein einen stärkeren verteidigen?


    Früher habe ich Hinten Mitte immer erklärt, er müsse vor dem Kreisläufer stehen, bzw. ihn möglichst vom Ball abschirmen. Denn wenn der Brocken am Kreis den Ball erst einmal frei annehmen durfte, was will ich dahinter noch ausrichten? Die generelle Art und Weise lehre ich immer noch, aber zeige den Mädels heute zusätzlich noch, was sie zu tun haben, wenn der Kreis vor ihnen in Ballbesitz kommt. Zugreifen, packen und aus dem Neuner rausschieben... mit aller Kraft.


    Klar kann ich jammern, dass der große Rückraumspieler meine kleinen Abwehrspieler überläuft. Das kann aber nicht das Ende vom Lied sein, dass ich vor großen Spielern kapituliere! Vor einigen Jahren durfte ich mal Zeuge werden, wie im Endspiel bei einem Turnier in Esbjerg die mC GWD Minden von Kornelia Kuhnisch gegen die dänische Mannschaft aus Kolding gespielt und mit einem Tor gewonnen hat. 3:2:1 vom Feinsten gegen 6:0 und einem Rückraum Linken von knapp 1,95 m (!). Sein Gegenspieler auf Halb Rechts (durchschnittlich groß) hat ihn auf 12, 13 m bekämpft und - im Positionsspiel - komplett ausgeschaltet. Was der Hüne normalerweise für Schäden anrichtet, war dann bei den Freiwürfen zu sehen. Minden hat aber gewonnen, wobei das Spiel nur wegen des sensationellen dänischen Torhüters überhaupt spannend war. Nach dem Spiel saß der dänische Rückraum Linke heulend in der Ecke...


    Und im Verbund der 3:2:1 Deckung sollte das Rückraumtier beim Durchbruch im Idealfall ohnehin gedoppelt werden.

    40:30


    Jupp, wir machen in der Ausbildung alles richtig, die Bundesliga ist die stärkste Liga der Welt und die Dänen kochen auch nur mit Wasser. :smokin: Alfred... hör auf zu kritisieren! :cool:

  • Zitat

    Und im Verbund der 3:2:1 Deckung sollte das Rückraumtier beim Durchbruch im Idealfall ohnehin gedoppelt werden.

    Nein - Im Idealfall sollte das Rückraumtier 1-1 verteidigt werden können, auch in der 3-2-1. Doppeln/Aushelfen ist immer eine Nothandlung, weil man im 1-1 nicht stark genug ist. Natürlich spielt man in der Realität anders, weil man 1-1 nicht immer perfekt verteidigen kann, also doppelt man, beziehungsweise stellt die Überzahl auf der Ballseite her. Aber in der reinen Theorie, und wenn man vom "Idealfall" spricht, befindet man sich genau dort, ist das gewonnene 1-1 ohne Sicherungs- und Hilfsnotwendigkeit das Optimum.


    Ich habe auch nicht gejammert oder gesagt, dass man 1-1 gegen einen Stärkeren immer verliert. Ich wollte im Gegenteil eher sagen, dass eine Abwehrschulung, die auf das Einsetzen von Kraft abzielt (zumachen/Arm runterzieht) kaum sinnvoll ist, weil sie zu Problem führt, sobald ein stärkerer Spieler als Gegner auftritt.

  • orange: Wenn alle Rückraumtiere 1-gegen-1 verteidigt werden könnte, bräuchte ich doch die 3:2:1 Deckung mit Libero nicht. Dann könnte ich doch stets weiter 1:5 verteidigen und alle sind glücklich. ;)


    Ich denke, die Verdichtung auf Ballseite, das kooperative Abwehrdreieck und die Liberoposition ist der unumstößlichen Tatsache geschuldet, dass die Abwehr meist reagieren muss und ich den anstürmenden Ballführer nicht ausschließlich 1gg1 verteidigen kann. Das mag gegen eine unterlegene Mannschaft klappen, im Wettkampf unter Gleichen bleibt das jedoch ein Wunsch.

    40:30


    Jupp, wir machen in der Ausbildung alles richtig, die Bundesliga ist die stärkste Liga der Welt und die Dänen kochen auch nur mit Wasser. :smokin: Alfred... hör auf zu kritisieren! :cool:

  • Wir sprechen doch von der gleichen Sache ;) :


    Alles 1-1 verteidigen zu können ist ein unerreichbares Ideal. Aber das Ideal ist es dennoch. Alle Abwehrformationen wären dann sinnlos... ^^

  • Wenn der Gegner einen total überlegenen Rückraumspieler hat, lasse ich auf dieser Position extrem offensiv verteidigen. Unabhängig davon ob es sich um eine 3-2-1 oder 1-5 handelt. Der Abwehrspieler der diese Aufgabe lösen soll, bekommt die Anweisung einen sehr harten ersten Kontakt zu suchen und dann bewußt wieder den Rückwärtsgang einzluegen. Der erste Schwung des Angreifers muß gestoppt sein und dann kann man mit dem Raum im Rücken "spielen" und individuelle Lösungsmöglichkeiten finden. Das benötigt jedoch viel Training, mit dieser Verhaltensweise die Tiefenräume in zwei gestaffelten Aktionen zu verteidigen. Klappt nicht immer, und können erfahrungsgemäß nicht viele, aber habe ich schon ganz gut gesehen.

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • "Der Abwehrspieler der diese Aufgabe lösen soll, bekommt die Anweisung einen sehr harten ersten Kontakt zu suchen und dann bewußt wieder den Rückwärtsgang einzluegen. Der erste Schwung des Angreifers muß gestoppt sein und dann kann man mit dem Raum im Rücken "spielen" und individuelle Lösungsmöglichkeiten finden."


    Das ist doch mal schön auf den Punkt gebracht! Nicht jede Mannschaft hat aber einen Abwehrspieler, der solche Situationen lösen kann. Deswegen greift dann das Kollektiv ein. Und selbst wenn eine Mannschaft einen solchen Abwehrspieler hat, ist nicht jeder Trainer bereit, diesen von seiner angestammten Position abzuziehen und zu versetzen! Ich selbst habe lange an dem Ideal festgehalten, dass die jeweilige Gegenspielerin das Problem schon irgendwie lösen müsse, kenne das aber auch von anderen Trainern.


    Für alle Desillusionierten: Es wird berichtet, beim Final4 der weiblichen B-Jugend hätten drei von vier Mannschaften eine 3:2:1 Deckung (und teilweise äußerst offensiv) gespielt! Und zwei davon standen sich dann im Finale gegenüber.

    40:30


    Jupp, wir machen in der Ausbildung alles richtig, die Bundesliga ist die stärkste Liga der Welt und die Dänen kochen auch nur mit Wasser. :smokin: Alfred... hör auf zu kritisieren! :cool:

  • Kraft Annexkompetenz wird der Rest hier gleich mitdiskutiert. :D

    40:30


    Jupp, wir machen in der Ausbildung alles richtig, die Bundesliga ist die stärkste Liga der Welt und die Dänen kochen auch nur mit Wasser. :smokin: Alfred... hör auf zu kritisieren! :cool:

  • wir reden hier aber immer noch von d-jugend, bei der die 1:5 grade eingeführt wird, oder? ^^


    Ich nicht! :)


    So wie ich das lese hatte sich die Diskussion in der Richtung entwickelt das wir nach einem "idealen 1gg1 Verhalten" gegen einen starken Rückraumspieler suchen. In dem Zusammenhang war die 3-2-1 aufgebracht worden. Spätestens zu dem Zeitpunkt hatten wir also die Altersklasse D-Jugend verlassen. Oder will mir jemand erzählen dass eine D-Jugend 3-2-1 spielen kann oder soll? :rolleyes:

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Wenigstens wurde meine Frage ja beantwortet bzw. habe ich viele viele Infos bekommen, die ich mit berücksichtigen muss und auch werde.
    Insofern erstmal ein großes Dankeschön an alle :D


    Werde mich hier als "Anfänger" nochmal öfters zu Wort melden :)


    @ Zickenbändiger:
    Ich habe hier mit der SuFu im Forum mal ein bisschen rumgewühlt und ein thread von 2006 entdeckt. Dort war von einer Übung die Rede, die zu Einführung der 1:5 genutzt wurde. Mit Matten wurden die Laufwege dargestellt oder so was in der Richtung...
    Allerdings funktionierte der Link zur Übung nicht mehr. Könntest du sie evtl. noch einmal hier posten ?!
    Da es schon solange her ist, hier nochmal der Thread, wo es erwähnt wurde (2 Beitrag):


    Frage zur 1:5 Abwehr



    Gruß speziB

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