Zu dem Punkt Lichtlein und der Rekord. Da ich an der Konstruktion der neuen Zahlen beteiligt war, will ich versuchen etwas Licht in dieses Dunkel zu bringen:
Das zu Grunde liegende Problem ist, dass die Listen aus der Handball-Woche, die ja als einzige bisher öffentlich existierende Listen die Vergleichsgrundlage für alle anderen (Populärreferenz) sind, selbst auf uneinheitlicher Zählweise der "n.e." basieren. Für manche Saisons wurden "n.e." aus den eigenen Spielberichten mitbilanziert und für andere nicht. Das kann man anhand der Bilanzhefte und dem Veröffentlichungsverlauf der Listen in den Sonderheften nachvollziehen.
[Wenn Christoph Benesch also meint, sich auf die bisher kursierenden Zahlen als Referenz zu berufen, liegt er damit - vermutlich unwissentlich - ebenso falsch. Es gibt bisher gar keine einheitliche "korrekte Zählung". So gut wie alle öffentlich kursierenden Zahlen basieren auf den hw-Listen, die mit einer uneinheitlichen Zählweise erstellt wurden und auch "n.e." enthalten, aber eben nicht alle. Das eigentliche Problem besteht darin, dass es besonders in den 70/80/90er Jahren vermutlich noch hunderte weitere gar nicht erwähnte "n.e." gab, die überhaupt nicht im Spielbericht der hw aufgeführt wurden und darum weder hier noch dort gezählt werden können. Sehr häufig findet man in dieser Zeit nämlich überhaupt nur 9 oder 10 Spieler in den Berichten, wobei man aber davon ausgehen darf, dass in der Regel schon 12 anwesend gewesen sein dürften. Diese Nicht-Einsätze fehlen überall und sind auch nach menschlichem Ermessen überhaupt nicht mehr seriös nachvollziehbar, solange nicht jemand den Karton mit den Original-Bögen aus dem Keller holt, was m.w. bisher nicht der Fall ist. Die Gretchenfrage ist also zwar tatsächlich, ob man die "n.e." grundsätzlich zählen sollte oder nicht (die HBL meint ja, und der durchaus nachvollziehbare Grund dafür steht im nächsten Absatz), aber die Wahrheit liegt nicht in den hw-Listen, weil diese je nach Saison unterschiedliche Zählweisen enthalten.]
Die HBL weist seit der Einführung des elektronischen Spielprotokolls (2005/06) grundsätzlich gar keine " n.e." mehr aus, sondern zählt nur noch den Eintrag im Spielbericht. Wer drin steht, gilt auch als eingesetzt, ob er wirklich einen Fuß auf die Platte gesetzt hat oder nicht. Um eine statistische Konsistenz zu erreichen, bedeutet das aber, das man die "n.e." aus den Jahren davor ebenfalls mitzählen muss, was bisher allerdings leider "vogelwild" gehandhabt wurde (mal ja, mal nein, mit einer deutlichen Tendenz zu eher nicht).
Ironischerweise basieren die neuen HBL-Zahlen zu den vorherigen Spielzeiten zum Teil auch auf den hw-Spielberichten als Referenz, allerdings auf einer selbst vorgenommenen Neuzählung durch Einzelauswertung (jedes einzelnen Spiels!) und nicht auf den Jahresbilanzen aus den Bilanz- und Sonderheften. Das führt zu Divergenzen, weil wie schon geschrieben, die hw-Jahresbilanzen nicht immer alle "n.e." berücksichtigt haben, und die dann auch nicht mehr in den späteren Listen auftauchen (die aus anderen Jahren aber schon). Bei Holpert geht es konkret um sechs Spiele aus den Jahren 2002/03 bis 06, bei denen er n.e. geführt ist, die von der hw in ihren Bilanzen nicht, von der HBL aber doch mitgezählt werden.
Dazu kommt, dass die neue HBL-Datenbasis noch nicht mit dem Bestand aus den elektronischen Spielberichten ab 2005 synchronisiert ist und in der technischen Umsetzung auch noch nicht soweit gediehen, dass sie auf Knopfdruck "auswertungsfähig" wäre, wodurch man derzeit noch viel "händisch" machen muss und darum leider auch vergessen wurde, die Zahl von Lichtlein ebenfalls zu korrigieren (sie müsste bei analoger Zählung Pre-Season bei 613 gelegen haben, vier mehr als im hw-Sonderheft). Der Zeitpunkt der Debatte kommt durch die aktuelle Rekordhaltersituation jetzt etwas unglücklich, weil das System noch nicht fertig ist.
Den Ansatz der HBL, künftig auf eine vereinheitlichte Zählung analog zu dem bestehenden System (elektr. Bogen ohne "n.e"-Sondierung) zu setzen, halte ich aber grundsätzlich für völlig richtig. Er wird allerdings auch auf den hinteren Plätzen zu einigen neuen Zahlen führen.