Anti-Doping-Kommission des DHB suspendiert Michael Kraus vorläufig

  • Ein Kontrollsystem das bei dreimaliger Nichtauffindung unterstellt das man faktisch gedopt hat ist ein Generalverdacht, da damit im Grunde nichts bewiesen ist. Dreimal ist völlig willkürlich, warum nicht 8mal oder 1mal?


    Zumal die Punkte d-f garantiert vor Gerichten anfechtbar sind. Wohlgemerkt müssen die Athleten die diese Regelung betrifft dieser Regelung zustimmen um an entsprechenden Wettkämpfen teilzunehmen. Das freiwillig ist daher schon einmal mit Vorsicht zu genießen.
    Gleichzeitig frage ich mich wie man es nicht als seltsam betrachten kann das eine Privat-Organisation 3 Monate im Voraus wissen darf wo du bist und wie die Punkte d-f formuliert sind auch außerhalb deiner "Arbeitszeit". Die Behörden dürfen sowas bei Straftätern wissen, mir sind sonst kaum andere Berufsfelder bekannt.


    Man bedenke: Wenn zum Beispiel an einem entsprechendem Abend ins Kino geht, was ca. 99% aller Menschen auf dieser Welt spontan tun und die Kontrolleure an diesem Abend kommen, gilt das als Versäumnis. Soweit ich das verstehe kann man diese Aufenthaltsorte zwar im Laufe der Vierteljahresabschnitte verändern, aber wenn man das spontan vergisst wird einem ein solcher drakonischer Strikc daraus gedreht?


    Edit: Okay, mit dem nachts habe ich jetzt etwas falsches geschrieben. Das ist tatsächlich nicht die übliche Praxis, sorry dafür. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Paul Jonas ()

  • Ich mags nicht mehr lesen.
    Jetzt hat man den jungen "Chaoten" für Wochen auf Eis gelegt.


    Will man an ihm ein Exempel dafür statuieren, dass er sich nicht mit seinem ganzen Privatleben einem büroükratischen Melde- und Kontrollsystem unterworfen hat. Hat er dies aus böser Absicht gemacht oder um Doping zu verschleiern.
    3-mal in 18 Monaten !


    Gebt ihm für jedes Versäumnis eine sich steigernde Geldstrafe ! Wenns an den Geldbeutel geht wird er vielleicht zuverlässiger oder sein Arbeitgeber FAG sollte ihn die ganze Zeit auf Hartz4-Bezuege runtersetzen aber gleichzeitig auch rechtlich gegen die Instanz vorgehen,die einem Nichtgedopten verbietet, seiner Arbeit nachzugehen.


    Wieviele Jahre hat er noch als Berufssportler, um seinen Beruf auszuüben.


    Er ist noch nie positiv getestet worden. Er hat noch nie so auffällig über seinem Leistungsniveau gespielt, dass überhaupt ein Dopingverdacht aufkommen könnte. Jeder Dopingtest war negativ gewesen.


    Ich würde arbeitsrechtlich gegen jedes Urteil vorgehen, dass mich daran hindert , in der noch knapp bemessenen Zeit meinen Beruf
    auszuüben.


    Wie eingangs gesagt, typisch deutsch.....
    und Tausende v0n Dopinganwendern in der ganzen Welt lachen sich tot, dass die Deutschen selbst Unschuldige bestrafen.

  • Ich bin hier geteilter Meinung. Wie mehrfach gesagt ist es natürlich so, dass Mimi Kraus es versäumt hat und dafür wird es sicherlich Gründe geben. Das ist sein eigenes Verschulden und nicht das der NADA. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich es für massiv falsch halte, einen Sportler, der nicht gedopt hat, nachweislich, denn sonst hätte man ja etwas gefunden, hier zu sperren. Da ist mir auch egal, wie genau die Regularien aussehen.


    Natürlich muss er jetzt aber auch die Konsequenzen tragen, auch wenn er gar nicht gedopt hat. Ich muss mich allerdings doch sehr wundern, wie das alles hier abläuft. Hat er gedopt? Anscheinend nicht. Wird er bestraft? Wahrscheinlich schon. Das passt für mich vorne und hinten alles nicht zusammen. Daher sehe ich das Verfahren sehr kritisch und hoffe, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändert.


    Es wäre sicherlich auch ein guter Gast für Kreis ab , aber da sehe ich natürlich ein wenig schwarz.

  • Natürlich muss er jetzt aber auch die Konsequenzen tragen, auch wenn er gar nicht gedopt hat. Ich muss mich allerdings doch sehr wundern, wie das alles hier abläuft. Hat er gedopt? Anscheinend nicht. Wird er bestraft? Wahrscheinlich schon. Das passt für mich vorne und hinten alles nicht zusammen. Daher sehe ich das Verfahren sehr kritisch und hoffe, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändert.


    Volle Zustimmung!
    Wenn er nachweislich nicht gedopt hat, dann erscheint auch mir eine Sperre als Strafe unverhältnismäßig zu sein. Ich stimme in diesem Fall nosp52 (162) zu, der eine Geldstrafe vorschlug. Eine solche Strafe hätte jedoch bereits nach dem ersten Versäumnis ausgesprochen werden müssen, sozusagen als Warnschuss mit der Möglichkeit, diese im Wiederholungsfall noch zu steigern.

  • Das Problem ist, dass eine verpasste Kontrolle es unmöglich macht eine Aussage darüber zu treffen ob der Sportler gedopt hat oder nicht. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich persönlich im Fall Michael Kraus nicht davon ausgehe, dass er durch seine Meldeverstöße den Konsum von Dopingmitteln verschleiern will, aber genauso würde im Zweifelsfall ein Doper vorgehen. Nach dem Kräfte zehrenden Spitzenspiel ein präparat zur besseren Regeneration einnehmen und den Kontrolleur am nächsten Morgen vergeblich an der Haustür klingeln lassen. Übrigens stehen auf der Verbotsliste nicht nur leistungsfördernde Substanzen sondern auch solche die deren Nachweisbarkeit entgegenwirken. Auch diese Methode zur Vermeidung eines positiven Befundes auf Dopingmittel gilt als Verstoß und führt zu einer Sperre.

    • Offizieller Beitrag


    Man bedenke: Wenn zum Beispiel an einem entsprechendem Abend ins Kino geht, was ca. 99% aller Menschen auf dieser Welt spontan tun und die Kontrolleure an diesem Abend kommen, gilt das als Versäumnis. Soweit ich das verstehe kann man diese Aufenthaltsorte zwar im Laufe der Vierteljahresabschnitte verändern, aber wenn man das spontan vergisst wird einem ein solcher drakonischer Strikc daraus gedreht?


    Das ist kurzfristig per App möglich. Und wer ins Kino geht und das nicht mitteilt, der hat noch lange kein Strike. Den hat er nur dann, wenn dann gerade zufällig ein Kontrolleur vor der Tür steht.


    Und an den Gedankengang will ich anknüpfen. Im Handball sind die Kontrollen wohl sehr, sehr selten. Wer diesen Meldepflichten unterliegt muss max. alle 2-3 Monate mit einer Kontrolle rechnen, eher weniger. Das kann sich ändern, wenn man durch Strike vorbelastet ist. Ist auch logisch, da hat man sich selbst in das Blickfeld gerückt und Aufmerksamkeit geweckt.


    Es müssen also schon zwei Dinge zusammen kommen: Meldepflicht vergessen UND zufällig kontrolliert werden. Und wenn das zusammen trifft, dann habe ich gerade mal den ersten Strike. Und dann sollte ich mich benehmen. Natürlich ist die Zahl von drei Strikes willkürlich. Aber es sind drei Strikes und nicht ein Strike, der zu Sanktionen führt.


    Man kann über das Strafmaß reden. Man muss aber immer bedenken: wer immer einen Meldeverstoß begangen hat, hat ggf. auch gedopt (ohne dass ich das Kraus unterstellen will). Und wenn man über das Strafmaß redet, dann muss man auch das Strafmaß bei einem Sportler anschauen, der nachweislich leistungssteigernd gedopt hat. Das ist deutlich höher.



    So, zum Schluss mal ein anderer Gedankengang: ich bin Sportler, dope bewusst und gezielt. Mit meinem Arzt vertraulich abgesprochen, der hat mir über einen längeren Zeitraum einen Dopingplan erstellt, wann ich was einnehmen muss. Dummerweise gibt es da immer Phasen, in denen das nachweisbar ist. In diesen Phasen gebe ich dann einen falschen Aufenthaltsort an und riskiere einen Strike. Geht bei einem Einzelsportler in der wettkampffreien Phase wunderbar, da sind keine Wettkämpfe, da ist Individualtraining, da finden die mich über Wochen hinweg nicht. Und wenn dann solche Strikes keine Konsequenzen haben, dann kann ich den Plan munter durchziehen.



    Es ist bitter für jeden ehrlichen Sportler. Aber leider ist der aktuelle Weg wohl notwendig. Und es gibt auch sehr viele Sportler, die das aktiv befürworten!


    Eine Alternative fällt mir noch ein: Meldepflicht abschaffen, keine Dokumentation. Dafür täglich zwei Mal unter amtsärztlicher Aufsicht pinkeln gehen. Dann weiß niemand, wo ich bin, ich muss aber morgens und abends bei einem Amtsarzt auftauchen. Klingt nicht besser...

    • Offizieller Beitrag

    Wegen einem faulen Ei soll der ganze Hühnerstall abgerissen werden. Eine Initiative von zufällig vorbeifahrenden Touristen, die sich weder mit faulen Eiern noch mit Hühnerställen auskennen. Bravo!


    Ich bin hier geteilter Meinung. Wie mehrfach gesagt ist es natürlich so, dass Mimi Kraus es versäumt hat und dafür wird es sicherlich Gründe geben. Das ist sein eigenes Verschulden und nicht das der NADA. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich es für massiv falsch halte, einen Sportler, der nicht gedopt hat, nachweislich, denn sonst hätte man ja etwas gefunden, hier zu sperren. Da ist mir auch egal, wie genau die Regularien aussehen.


    Natürlich muss er jetzt aber auch die Konsequenzen tragen, auch wenn er gar nicht gedopt hat. Ich muss mich allerdings doch sehr wundern, wie das alles hier abläuft. Hat er gedopt? Anscheinend nicht. Wird er bestraft? Wahrscheinlich schon. Das passt für mich vorne und hinten alles nicht zusammen. Daher sehe ich das Verfahren sehr kritisch und hoffe, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändert.


    Es wäre sicherlich auch ein guter Gast für Kreis ab , aber da sehe ich natürlich ein wenig schwarz.


    "Dafür wird es sicherlich Gründe geben": Ja, Disziplinlosigkeit und Schlamperei. Es scheint, von jemand der den ganzen Tag das Smartphone in den Fingern hat, zuviel verlangt zu sein dieses auch mal sinnvoll zu nutzen.


    "Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich es für massiv falsch halte, einen Sportler, der nicht gedopt hat, nachweislich, denn sonst hätte man ja etwas gefunden, hier zu sperren.": Falsch! Er kann in drei Zeiträumen eben nicht nachweisen dass er nicht gedopt hat. Informier Dich mal wie lang manche Präparate brauchen bis sie im Urin nicht mehr nachweisbar sind.


    "Da ist mir auch egal, wie genau die Regularien aussehen.": Prima, dann sind mir die Regularien auch egal wenn ich dreimal zu schnell war und ich meinen Lappen abgeben muss. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung beschränkt schliesslich meine Freiheitsrechte.


    "Hat er gedopt? Anscheinend nicht. Wird er bestraft? Wahrscheinlich schon.": So sind die Regeln, aber die sind Dir ja egal.


    Man kann trefflich über den Abriss des Hühnerstalls diskutieren, da gibt es sicher diskussionswürdige Punkte. Dies wegen einem faulen Ei zu tun ist aber ein Treppenwitz.

  • Achso, und Du hältst es dann also für korrekt einen Sportler zu sperren, der nicht des Dopings überführt wurde? Das ist nämlich hier der Treppenwitz. Und lasse Dir gesagt sein, dass ich kein Mimi-Kraus-Fanboy bin, mitnichten. Ich habe ihn immer schon sehr kritisch gesehen ob seiner mangelhaften Einstellung. Trotzdem kann ich es nicht für richtig halten, wenn andere Sportler nachweislich gedopt waren und plötzlich die Zahnpasta manupiliert war, andere, obwohl unschuldig, verurteilt werden.


    Und was die Geschichte angeht, dass er nicht nachweisen kann, dass er nicht gedopt hat: Was sprach denn seitens der NADA dagegen ihn umgehend im Anschluss zu testen? Richtig, wohl nichts. Er war ja nun nicht wochenlang untergetaucht. Und seit wann muss denn der Sportler nun seine Unschuld vorweisen? War es nicht so, dass die NADA Doping, sprich Schuld nachweisen muss, um einen Sportler zu sperren?


    Nochmals, ich finde es wichtig und gut, dass gegen Doping vorgegangen wird. Ich verurteile Doping massiv. Ich bin auch dafür, dass hier noch härtere Strafen erfolgen. Aber nicht für Sportler, die nicht gedopt haben, sondern für die, die nachweislich gedopt haben. Das hat Mimi Kraus anscheinend ja nun nicht. Daher halte ich hier eine Sperre für falsch und eine Geldstrafe der Situation angemessen!

  • Ich folge in diesem fettgedrucktem Punkt deinem Argument gerne einmal, auch wenn wir uns dann eben ein weiteres mal im Kreis drehen.


    So, mein letzter Beitrag, bevor der Kreis zementiert ist: Es ging mir um deine Aussage: "Macht halt was anderes ist kein gutes Argument." Das sehe ich anders, denn dieses Argument kann man vielen Berufsanfängern sagen, denen die Schattenseiten, Beschränukungen oder wie auch immer seines Berufes nicht passen. Ein paar Regeln müssen schon sein. Der Mediziner war ein Beispiel, weil ich es da sehr nachvollziehbar fand, dass man jemanden, der nicht die Ausbildung machen möchte, sagt: Dann mach halt etwas Anderes. Es gilt aber für (fast) alle Berufe. Es steht dir selbstverstänlich frei, für einen Profisportler jegliche Freiheit zu fordern und in diesem Fall die Regeln für übertrieben zu halten.

    • Offizieller Beitrag

    capitano19:
    Wenn man das nicht antreffen des Sportlers aber nicht unter Strafe stellt funktioniert das System nicht. Dann ist der Sportler halt nicht anzutreffen nachdem er was genommen hat. Die Geldstrafe nimmt er dann notfalls billigend in Kauf.
    Es gibt klare Aussagen von selbst betroffenen Athleten die besagen, dass ein ein lascheres System Tür und Tor für Manipulationen öffnen würde. Das wollen sie ausdrücklich nicht, da sie mit reinem Gewissen sagen können: Ich bin sauber!

  • Sehe ich ein, keine Frage. Dann sollte man zunächst auch mal die Geldstrafen leicht erhöhen und auch dem Gehalt des Sportlers anpassen. Zudem könnte man bereits beim ersten Strike Geldstrafen einführen, das scheint aktuell nicht der Fall zu sein. Wenn man dann die Verträge noch mit einer Klausel in Richtung "fristlose Kündigung bei drittem Versäumnis" anpasst, dann überlegt sich vielleicht auch ein Mimi Kraus, ob er die App nun nutzt oder nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Sehe ich ein, keine Frage. Dann sollte man zunächst auch mal die Geldstrafen leicht erhöhen und auch dem Gehalt des Sportlers anpassen. Zudem könnte man bereits beim ersten Strike Geldstrafen einführen, das scheint aktuell nicht der Fall zu sein. Wenn man dann die Verträge noch mit einer Klausel in Richtung "fristlose Kündigung bei drittem Versäumnis" anpasst, dann überlegt sich vielleicht auch ein Mimi Kraus, ob er die App nun nutzt oder nicht.


    Wenn Du aus "leicht erhöhen" ein "deutlich erhöhen" machst, bin ich bei Dir. Ich habe aber Zweifel ob das bei diesem Delinquenten wirklich geholfen hätte ;)

  • So, mein letzter Beitrag, bevor der Kreis zementiert ist: Es ging mir um deine Aussage: "Macht halt was anderes ist kein gutes Argument." Das sehe ich anders, denn dieses Argument kann man vielen Berufsanfängern sagen, denen die Schattenseiten, Beschränukungen oder wie auch immer seines Berufes nicht passen. Ein paar Regeln müssen schon sein. Der Mediziner war ein Beispiel, weil ich es da sehr nachvollziehbar fand, dass man jemanden, der nicht die Ausbildung machen möchte, sagt: Dann mach halt etwas Anderes. Es gilt aber für (fast) alle Berufe. Es steht dir selbstverstänlich frei, für einen Profisportler jegliche Freiheit zu fordern und in diesem Fall die Regeln für übertrieben zu halten.


    Und das ist eben aus meiner Sicht etwas was mir elementar nicht in den Kopf geht...das du die Überwachung der Privatsphäre mit Berufsqualifikationen bzw. Berufsregeln gleichsetzt. Die Beispiele der Medizin waren alle etwas völlig anderes als das was ich meine. Man muss das natürlich nicht so sehen wie ich und kann die Melde-Kontrollen als angemessen akzeptieren, aber es bleibt einfach ein völlig unpassender Vergleich deinerseits. Es ist schlicht nicht das gleiche. ;)


    Das ist kurzfristig per App möglich. Und wer ins Kino geht und das nicht mitteilt, der hat noch lange kein Strike. Den hat er nur dann, wenn dann gerade zufällig ein Kontrolleur vor der Tür steht.


    Ist doch egal wie unwahrscheinlich das ist. Es kann passieren und es kann auch dreimal passieren. Kraus letzter Verstoß ist doch unter Garantie das Ergebnis dieser Schusseligkeit. Natürlich wusste er nicht 3 Monate vorher das er an dem Tag bei diese Testspiel ist, geschweige denn wusste er noch was er drei Monate vorher angegeben hat und guckt das eben nicht mehr nach. Das ist absolut menschlich ein lächerlicher Vorgang. Konsequenz? 12 Monate + Sperre, wahrscheinlich Vertrag weg, mögliches Karriereende. Völlig unverhältnismäßig.


    Versteht mich nicht falsch...ein positiver Dopingtest oder auch nur Indizienbeweise wie im Falle einer Pechstein (wo der Skandal darin lag das man nur sie und nicht die dutzend anderen Schnelläufer rausgepickt hat) sind okay. Aber ein dreimal nicht da = schuldig ist willkürlich und drakonisch.

    • Offizieller Beitrag


    Aber ein dreimal nicht da = schuldig ist willkürlich und drakonisch.


    Drakonisch wegen mir ja (zumindest wenn das Stafmaß voll ausgeschöpft wird). Willkürlich nein, da die Regeln klar und jedem bekannt sind.


    Die Melde- und Anwesenheitspflicht ist tragender Baustein des Systems, ob es einem gefällt oder nicht. Wenn man diesen tragenden Stein wegnimmt, dann funktioniert das ganze System nicht mehr.


    Falls jemand wirklich eine gute Idee zur Reformierung des Kontrollsystems hat, ist die NADA bestimmt gerne bereit darüber nachzudenken. Hier habe ich bisher aber keinen einzigen brauchbaren Ansatz für ein funktionierende Alternative gelesen.

  • Ist doch egal wie unwahrscheinlich das ist. Es kann passieren und es kann auch dreimal passieren. Kraus letzter Verstoß ist doch unter Garantie das Ergebnis dieser Schusseligkeit. Natürlich wusste er nicht 3 Monate vorher das er an dem Tag bei diese Testspiel ist, geschweige denn wusste er noch was er drei Monate vorher angegeben hat und guckt das eben nicht mehr nach. Das ist absolut menschlich ein lächerlicher Vorgang. Konsequenz? 12 Monate + Sperre, wahrscheinlich Vertrag weg, mögliches Karriereende. Völlig unverhältnismäßig.


    Kraus wurde zweimal auf seine Meldeverstöße hngewiesen und wusste welche Konsequenzen ihm im Falle eines weiteren Verstoßes drohen. Da darf man von einem Erwachsenen wohl ein wenig mehr Verantwortungsbewusstsein erwarten.


    Vergleiche die Meldevorschriften mit einer Betriebsanweisung durch den Arbeitgeber. Er fordert von seinen Angestellten z.B. das Anlegen von Sicherheitskleidung um Arbeitsunfälle zu vermeiden. Die Sicherheitskleidung wird selbstverständlich bereitgestellt und ist für jeden jederzeit leicht erreichbar. Aber natürlich ist das Anziehen und Tragen eher lästig und unbequem und der Arbeitnehmer drückt sich gerne davor, weil er sich sicher ist die Risiken selber gut einschätzen zu können und ihm eh nichts passieren wird. Der Arbeitgeber bekommt das wiederholt mit und mahnt ihn zweimal schriftlich ab. Spätestens jetzt sollte der Arbeitnehmer doch wohl sein Verhalten überdenken, wenn ihm der Job lieb ist.



    Dass die Sperre ein mögliches Karriereende zur Folge haben könnte liegt in erster Linie nicht am vorgesehenen Strafmaß, sondern an Michael Kraus' Alter. In der Regel ist eine ein- bis zweijährige Sperre nicht das Karriereende. Daher darf dieser Aspekt für die Verhältnismäßigkeit keine Rolle spielen.

    • Offizieller Beitrag

    Ist doch egal wie unwahrscheinlich das ist. Es kann passieren und es kann auch dreimal passieren. Kraus letzter Verstoß ist doch unter Garantie das Ergebnis dieser Schusseligkeit. Natürlich wusste er nicht 3 Monate vorher das er an dem Tag bei diese Testspiel ist, geschweige denn wusste er noch was er drei Monate vorher angegeben hat und guckt das eben nicht mehr nach. Das ist absolut menschlich ein lächerlicher Vorgang. Konsequenz? 12 Monate + Sperre, wahrscheinlich Vertrag weg, mögliches Karriereende. Völlig unverhältnismäßig.


    Da sind schlichtweg falsche Aussagen dabei. Es ist eben nicht egal, wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich eine Kontrolle ist. Die Kontrollen sind äußerst selten und trotzdem schafft es Kraus in 18 Monaten auf drei Vergehen. Jeder Statistiker wird Dir bestätigen, dass man sicher davon ausgehen kann, dass er in diesen 18 Monaten nicht nur drei Mal sondern regelmäßig seine Meldepflichten versäumt hat. Oder andersherum, wie schon mehrfach gesagt. Wer einmal oder sogar ein zweites Mal ein Vergehen hatte, der sollte extrem vorgewarnt sein.


    Außerdem reden wir nicht von einem Testspiel sondern von einem Pflichtspiel. Kann ich jetzt anders herum von FAG erwarten, dass sie Kraus seine Trainingspläne mehrere Monate vorher geben und nicht mehr ändern? Kann man ja von ihm nicht erwarten, dass er sich nicht informiert, wann Training ist. Obwohl, war ja auch Kraus, der schon mal den Flieger zum Auswärtsspiel verpasst hat. Und über die Trainingsdisziplin und -pünktlichkeit von Kraus reden wir besser nicht...


    Er ist schlichtweg ein Chaot und hat solche Dinge nicht im Griff, da hat auch der zweite Strike nicht gewarnt. Deshalb glaubt auch niemand, dass er gedopt hat. Er wird aber auch nicht wegen Doping bestraft sondern wegen Versäumnissen im Kontrollverfahren. Das ist ein Unterschied, auch im Strafmaß. Trotzdem ist die Strafe zwingend notwendig, denn sonst kann man sofort das Kontrollsystem abschaffen.


    Und noch ein Satz zum Argument, man hätte die Kontrolle ja zeitnah nachholen können. Das ist wohl auch geschehen. Aber (ohne das Kraus zu unterstellen) wenn er gedopt hätte, dann könnte es entscheidend sein, ob er an besagtem Tag des 1./2./3. Strikes kontrolliert wird oder 1-2 Tage später.

  • In der heutigen Zeit, in der Millionen Menschen per Smartphone ihren Freunden permanent posten, wo sie sich gerade aufhalten und was sie gerade machen, kann man mit einigem Willen das auch kurz der NADA mitteilen ohne groß an Lebensqualität zu verlieren. Die Hauptarbeit wird ja ohnehin jedes Quartal einmal gemacht und das wöchentliche aktualisieren sollte bei einem Profi auch zu einem festen Bestandteil seines Berufslebens zählen. Übrig bleiben dann nur noch die kurzfristigen Unternehmungen, die ebenso kurzfristig aktualisiert werden müssen und wenn ich manche Handballprofis im Interview richtig verstehe, gibt es davon während der Saison normalerweise nicht allzu viele.


    Sooo unzumutbar finde ich den Aufwand gar nicht, andere Berufsgruppen müssen sich auch regelmässig hinsetzen und ihre Abrechnungen, Stundenzettel oder sonstwas schreiben. Das bringt denen auch nicht unbedingt Spaß, aber wenn sie keinen Ärger mit ihren Chefs bekommen wollen, müssen sie da halt durch. Es bleibt in meinen Augen eine Frage der Disziplin und wie in jeder Berufsgruppe gibt es Spezies, die ihr Problem damit haben. Die müssen sich dann aber auch nicht über die vorher bekannten Folgen beschweren.

  • Natürlich wusste er nicht 3 Monate vorher das er an dem Tag bei diese Testspiel ist, geschweige denn wusste er noch was er drei Monate vorher angegeben hat und guckt das eben nicht mehr nach.


    Äh, haben wir da nicht etwas vergessen?
    Der Sportler gibt auch seine Mobilnummer und seine mail-Adresse bekannt.
    Und die Generation Kraus hat das Smartphone in die Hand geklebt oder schon ein Gehirn-Implantat.
    Was passiert denn, wenn der Sportler nicht angetroffen wird? Genau, und da war wohl ´kein Anschluss unter dieser Nummer´.
    Und dann ist ja auch kein Rückruf möglich oder eine sonstige Antwort.
    Ich hätte kein Problem, meine Bewegungen oder Termine für die nächsten drei Monate im voraus anzumelden. Aber genau so klar ist doch, dass sich diese ändern können und dass ich in keinster Weise verpflichtet bin, diesen Plan zu erfüllen. Das weiss auch der Empfänger dieses Planes. Und wenn ich auf Nachfrage erklären kann, dass ich leider heute woanders bin (oder eine Ausrede habe), dann beginnt das Spiel von neuem.
    Aber hier hat wohl Jemand gedacht, das ist auch nur ein Spaß, wie Training, Spielen, Party, Disziplin, Selbstdisziplin...

  • Ich denke in zwei wesentlichen Dingen sind wir uns hier alle einig: Doping ist zu verurteilen, zu bestrafen und dagegen vorzugehen. Michael Kraus ist ein Chaot. Das in Kombination passt halt nicht gut zusammen. Gespannt bin ich was passiert, sollte er eine Sperre erhalten, die über den 30.06.2015 hinausgeht. Dann hätte er wohl die längste Zeit im FAG-Trikot gespielt. Gibt es nur eine Sperre von drei Monaten, dann wird es richtig interessant.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke in zwei wesentlichen Dingen sind wir uns hier alle einig: Doping ist zu verurteilen, zu bestrafen und dagegen vorzugehen. Michael Kraus ist ein Chaot. Das in Kombination passt halt nicht gut zusammen. Gespannt bin ich was passiert, sollte er eine Sperre erhalten, die über den 30.06.2015 hinausgeht. Dann hätte er wohl die längste Zeit im FAG-Trikot gespielt. Gibt es nur eine Sperre von drei Monaten, dann wird es richtig interessant.


    Aus Göppinger Sicht würde ich sagen, dass bei einer Sperre von einem Jahr oder länger, die Geschichte von Michael Kraus und Frisch Auf! Geschichte sein wird.


    Bei 3 Monaten werden sich in der Göppinger Führungsetage Leute finden, die Michael Kraus noch eine Chance geben werden (zum x-ten mal).


    Alles zwischen 3 Monaten und einem Jahr wird in Göppingen richtig spannend...