U20 und U18 WM der Frauen, 2018
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Ich habe Marielle als Spielerin sehr geschätzt (Sie war ja Abwehrchefin beim THC.). Ihre besondere Gabe bestand darin, das Spiel des Gegners gut lesen zu können. Das ist natürlich auch eine Eigenschaft, die als Trainer(in) von Vorteil ist. Dies konnte sie aber in dieser Position nicht immer zeigen - was auch mitunter in einer etwas merkwürdigen (Nicht-)Wechselei zum Ausdruck kam (schon bei der EM im letzten Jahr). Ich kenne sie außerdem als ruhige, bedachte Frau, die keine großen Sprüche macht. Deshalb haben mich ihre Äußerungen vor und nach der WM sehr überrascht.
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Brasilien ist von der U18-WM zurückgetreten. Da kein anderer südamerikanischer Verband Interesse hatte, teilzunehmen, der IHF hat Österreich die Möglichkeit angeboten, und sie haben es angenommen, also statt Brasilien wird Österreich teilnehmen. Brasilien war ursprünglich in der gleichen Gruppe, wie Deutschland, d.h. die deutsche Mädels werden nicht, wie geplant, gegen Brasilien, sondern gegen Österreich spielen.
NewsDetails -
Livestream:
Live | Handball Poland 2018Deutschland spielt am ersten Tag gegen Österreich, am 7.8. (Dienstag) um 10 Uhr morgens.
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Zwar hat bei unseren Mädels heute längst nicht alles geklappt (Die Wurfausbeute war unterirdisch - wie leider meist bei unseren Frauen - und die Anspiele an den Kreis kamen nicht an; oft fehlte auch die Geduld im Angriff), aber den Auftritt empfand ich von der ersten Minute an als völlig anders als bei der U20: selbstbewusst, ideenreich, variabel und - wie aus dem Vorjahr gewohnt - engagiert und zupackend in der Abwehr. Schwachpunkt könnte durch den Ausfall von Scheib der RR werden, denn Kockel wird es allein nicht richten könnten (Quist hatte heute vergessen, vor dem Spiel Zielwasser zu trinken.). Mutig, ja fast schon übermütig war es von Nowak, direkt nach der Pause die komplette 2. Reihe zu bringen. Das ging eine Viertelstunde lang gut, doch dann schlichen sich in Abwehr und Angriff viele Fehler ein (und Österreich kam bis auf 3 Tore heran), sodass der Trainer schrittweise auf den ersten Sechser zurückwechseln musste.
Zwar war Österreich noch kein Maßstab für die wahre Leistungfähigkeit dieser Truppe, doch nach dem heutigen Spiel habe ich ein gutes Gefühl, dass die Mädels auch diesmal wieder vorn mitspielen können.
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Schwachpunkt könnte durch den Ausfall von Scheib der RR werden
Ich habe nix gesehen, nur die Stats angeschaut, aber wo wurde J.Weise denn im Angriff eingesetzt? Wieder "nur" auf Außen? Wäre doch keineswegs ungeeignet für RR....
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Ich habe nix gesehen, nur die Stats angeschaut, aber wo wurde J.Weise denn im Angriff eingesetzt? Wieder "nur" auf Außen?
Ja, sie hat in der 1. Hz auf RA gespielt und ihre Sache gut gemacht. Wenn Quist weiterhin nur Fahrkarten schießt, sollte tatsächlich über Weise als Backup für Kockel nachgedacht werden. Denn auf RA ist Uhlmann nicht viel schlechter als Weise (was sie in der 2. Hz auch gezeigt hat). -
In der 1. Hz war das ein hartes Stück Arbeit, weil die Abwehr offenbar die angolanischen Fernschützinnen unterschätzt hatte und viel zu passiv blieb. Auch im Angriff hatten die Mädels ein paar Probleme. In der 2. Hz lief es dagegen wie geschmiert (gegen ab etwa der 40. Minute stark nachlassende Angolanerinnen): Die Abwehr hat sich gut gewegt, und vorn habe ich mehr intelligente Spielzüge gesehen als von der U20 im gesamten Turnier. Auch die Trefferquote (76%) konnte sich diesmal sehen lassen, Insbesondere die Außen waren wieder sehr sicher, und die Gegenstöße haben gesessen. Nur am Kreis haperte es noch - wie schon im 1. Spiel.
Wie bei der EM im letzten Jahr zeigte sich auch heute wieder deutlich: Diese Mannschaft muss Spiele in erster Linie über eine gute Abwehr und Gegenstöße gewinnen. Die Durchschlagskraft im Positionsangriff (insbesondere aus dem Rückraum) ist doch einigermaßen begrenzt. Nunja, "Geheimwaffe" Wulf hat heute gar nicht gespielt (Die Statistik auf hbf.info ist falsch; sie hatte 2 schöne Tore bei 2 Versuchen in 1:56 min. Einsatzzeit gegen Österreich.). Vielleicht pokert Nowak, will sie gar nicht so sehr ins Blickfeld der kommenden Gegner rücken und im Bedarfsfall auf den Überraschungseffekt setzen.
Jetzt werden die Gegner immer schwerer. Bleibt zu hoffen, dass sich die Mannschaft dementsprechend immer weiter steigern kann.
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nur der konditionelle Einbruch der Angolanerinnen und das stabile Leistungslevel der dt. U18 auch in der 2.Hz. sorgten für das letztendlich deutliche Resultat. Trotzdem Applaus für das unbekümmerte individuell starke Auftreten der Afrikanerinnen.
Die Spielanlage, das Abwehrspiel und das Gegenstoßspiel der Deutschen machen Hoffnungen. -
Deutschland hat zwei Gegnern, die sich für die WM nicht qualifiziert haben, und nur wegen einiger Absagen teilnehmen können. Und wie bei Österreich, ebenso bei der Slowakei ist klar, warum sie eigentlich nicht hier sein sollten.
Doch mann muss die Spiele immer gegen den aktuellen Gegner gewinnen, und Deutschland hat es beides mal geschafft. Heute mit einer Abwehr, die, meiner Meinung nach, einem Weltmeister nicht würdig war, aber doch gereicht hat.Und die Statistik: Deutschland insgesamt 27/41, 66%. Die Wurfquote ist in Ordnung, die Anzahl der Würfe ein bisschen wenig, doch es lag auch daran, dass die Slowakinnen ganz lange Angriffe hatten (mit 45 Sekunden fasst zweimal so langen, wie die Deutschen) und so wenig Zeit für die deutschen Angriffe übrig blieb.
Hausherr 2/5, Wulf 0/3, die sind schlecht, alle andere zumindest akzeptierbar. Bleckmann mit 4/4 (alle vom Rückraum) und 3 Assists herausragend, 6 technische Fehlern machen ihre Statistik ein bisschen weniger schön, es ist zu viel. Quist mit 4/6 toll, dazu ein Assist, ein Siebenmeter für sie, und auch die Zahlen von der Abwehr sind schön, ganz verdient als beste Spielerin nominiert. Von Pereira auch sehr gut, auch in der Statistik: 3/3, 4 Blöcke in der Abwehr.Waldenmaier im Tor 11/25, 41%, schön.
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Diesmal mussten unsere Mädels zum ersten Mal richtig fighten. Das haben sie gut gemacht, wenngleich die Abwehr nicht immer sicher stand. Am Ende schienen auch die Kräfte nachzulassen, allerdings auf beiden Seiten. Die Leistungen einiger Spielerinnen sind nach wie vor recht wechselhaft (Quist, Michalczik, Bleckmann); zum Glück springen dafür jeweils andere in die Bresche. Außer von Pereira hat mir Neubrander sehr gut gefallen. Weise im bisherigen Turnierverlauf mit 100% (11/11), auch Hausherr hat in den letzten 3 Spielen höchstens je einen Ball liegen lassen 11/13), nachdem es im 1. Spiel noch nicht so gut gelaufen war (2/5). Im Angriff fallen die vielen halbhohen Würfe mit - naturgemäß - schlechten Quoten auf: rechts 18/33, links 16/21, gesamt (ohne Tormitte) 34/54). Die Torquote gegen Polen insgesamt (fast genauso wie gegen die Slowakei) mit 67% akzeptabel. Unsere Torhüterinnen hatten diesmal keine guten Quoten (die polnische allerdings auch nicht); zum Glück wurde von der Abwehr einiges weggeblockt. Polen hat einige sehr gute Spielerinnen, u. a. Sobiecka (die uns viel Ärger bereitet hat und mit ihrem rasanten Antritt immer wieder durch die Abwehr ging wie das Messer durch die Butter) und Haric (die allerdings mit 3/10 gestern zu unserem Glück einen grottenschlechten Tag erwischt hatte), ist aber in der Breite nicht ausgehlichen genug, um Spitzenmannschaften Paroli bieten zu können.
Heute gegen Rumänien wird das nochmal eine ganz andere Nummer. Trotz der Unentschiedens gegen Angola schätze ich die Mannschaft als sehr stark ein und die ist - im Unterschied z. B. zu Polen - auf allen Positionen sehr gut besetzt. Überzeugend nicht zuletzt auch die Torhüterinnen: Mit einer einzigen Ausnahme immer Fangquoten von 50% und mehr. Das müssen unsere Mädels sehr gut zielen, wenn sie eine Chance haben wollen.
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Vielleicht kennt ihr den alten Witz, der auch fürs Achtelfinale gilt:
- Was für ein Spiel ist es?
- Österreich - Ungarn.
- Klar, aber gegen wen? -
17/34. Eine Trefferquote von 50% ist ohnehin niedrig, doch noch auffälliger ist die niedrige Anzahl der Würfe. Gegen die stärken rumänischen Abwehr konnte man nicht einmal Torchancen aufbauen. Die Rumäninnen hatten allerdings noch weniger, gerade einmal 30, aber 20 davon war erfolgreich.
20 deutsche Abschüsse vom Rückraum, viel davon ohne Torchance, ein verzweifelter Versuch, wenn sonst nichts geklappt hatte.Die allererste Niederlage dieser Mannschaft in einem Pflichtspiel, wenn ich mich nicht irre.
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Die rumänische Defensive war schon sensationell, so kann man auch Weltmeister werden. Aber die Offensive war eben nicht gerade kreativ. Von daher müssen sich beide Teams noch steigern, wenn es zu mehr reichen soll.
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17/34. Eine Trefferquote von 50% ist ohnehin niedrig, doch noch auffälliger ist die niedrige Anzahl der Würfe. Gegen die stärken rumänischen Abwehr konnte man nicht einmal Torchancen aufbauen. Die Rumäninnen hatten allerdings noch weniger, gerade einmal 30, aber 20 davon war erfolgreich.
20 deutsche Abschüsse vom Rückraum, viel davon ohne Torchance, ein verzweifelter Versuch, wenn sonst nichts geklappt hatte.
Germanicus hat es wiedermal auf den Punkt gebracht. Unsere Mädels sind an der rumänischen Abwehr (einschließlich Torfrau - obwohl diese heute mit 39% erstmals weniger als 50% hatte) regelrecht zerschellt. Zu ergänzen wäre noch, dass Zenner keinen guten Tag hatte (nur 4 gehaltene Bälle - warum wurde Waldenmaier nicht eingewechselt?), das Gegenstoßspiel nicht in die Gänge kam (ohne das kann diese Truppe gegen eine etwa gleichwertige Mannschaft nicht gewinnen) und sich im Angriff zuviel in der Mitte zusammengedrängt hat. Die Außen kamen viel zu wenig zum Einsatz. Im Unterschied zu den letzten Spielen gab es diesmal keine Spielerin, die eine herausragende Leistung gebracht hat. Das braucht diese Mannschaft jedoch, um in einem, solchen Spiel bestehen zu können. Am besten gefallen hat mir Weise: Sie ist nach wie vor bei 100% (13/13) und hat auch in der Abwehr einen guten Job gemacht. Die sollte sich der Bundestrainer für die Perspektive schon mal auf den Zettel schreiben.Durch die heutige Niederlage verläuft der Weg auf einen vorderen Platz natürlich ganz anders. Kroatien sehe ich als machbar an - sofern die Mannschaft die heutige Niederlage aus den Köpfen bekommt. Interessant würde es dann gegen die Tormaschinen aus Korea, die gegen Frankreich (wie schon gegen Tunesien) sagenhafte 45 Tore erzielt haben bei einer Trefferquote von 78%. Aber soweit sind wir noch nicht ...
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Jo, der Name der rumänischen Torfrau ist übrigens Diana Ciucă, aufgewachsen in Craiova spielt sie jetzt für Râmnicu Vâlcea, die sammeln anscheinend dort gute Torwarte - die österreichische Nationaltorwartin Petra Blazek und Iulia Dumanska (die ist ja jüngst ja auch von Craiova nach Valcea gewechselt - Blazek hat nach dem Dumanskawechsel den Vertrag verlängert) sind ja ne CL-reife Besetzung, die einen Einsatz von Ciucă in der Liga Florilor unwahrscheinlich erscheinen lassen.
Die war übrigens schon als beste TW derU 17- Europameisterschaft ausgezeichnet worden - tja, so bei Distanzwürfen gibts da noch Optimierungsbedarf, aber sicherlich eine bemerkenswerte Torwartin in der Altersklasse nicht nur in diesem Turnier.
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Alle Achtelfinale werden am Mittwoch gespielt, die Viertelfinale kommen direkt am nächsten Tag, also Donnerstag.
Deutschland spielt um 20:45 Uhr gegen Kroatien. -
Für mich die erste größere Überraschung im Turnier: Die bislang wenig überzeugenden Niederländerinnen werfen mit finalem Siebenmeter die hochgelobten Französinnen aus dem Turnier. Damit ist der Vierte der EM 2017 gegen den damals Zehnten ausgeschieden.
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Für mich die erste größere Überraschung im Turnier: Die bislang wenig überzeugenden Niederländerinnen werfen mit finalem Siebenmeter die hochgelobten Französinnen aus dem Turnier. Damit ist der Vierte der EM 2017 gegen den damals Zehnten ausgeschieden.
Schweden - Rumänien ist sicher die zweite große Überraschung. -
Schweden - Rumänien ist sicher die zweite große Überraschung.
... und der Sieg von Spanien gegen Vizeeuropameister Norwegen wohl die allergrößte! Damit sind 3 der 7 Erstplatzierten der EM 2017 schon rausgeflogen. Hoffentlich geht es Europameister Deutschland gegen den Dreizehnten Kroatien nicht auch so!