Handball 3.Liga M 2020/21 – Staffel-Neu-Einteilung?

  • Es ist natürlich jetzt einfach auf den DHB zu schimpfen.


    1) Es hatte sich die Mehrheit der Mannschaften für 4 Staffeln ausgesprochen, wenn ich die Berichte von vor ein paar Monaten richtig auf dem Schirm habe. Bemerkenswert hierbei ist, dass die Staffel aus der am meisten Unmut zur Einteilung kam, bisher noch am stabilsten die Spielbetrieb durchziehen konnte.
    2) Natürlich ist die 3. Liga genau die Nahtstelle zwischen Amateursport und Profis. (Kleine Randnotiz: Ich kenne aus dem unterklassigen Fußball Fälle in denen Spieler eigentlich ein Amateur ist, aber zum einen für den Fußball schon ein üppiges Tageschengeld bekommt, zum anderen aber einen entspannten Job bei einem Sponsor hat, bei dem der Chef nie rumzickt, wenn er mal für Training/Spiel frei benötigt. Der Spieler hätte diesen Job nicht, wenn er nicht beim Verein Kicken würde. Ist die Person dann Amateur? Formal mag das so sein, aber mein Verstand sagt mir etwas anderes. Dieses Phänomen wird es sicher auch in der 3. Handballiga geben.) Das die 3. Liga eine Mischung ist, weiß auch der DHB. Warum sich die Frage Amateur/Profi stellt hat den einfachen Hintergrund das Amateursport pausiert, Profisport weiter gehen darf - allerdings ohne Zuschauer. Es geht also schlicht ob im November Spiele stattfinden werden/sollen. Kein Spieler mit richtigem Job wird dadurch über Nacht zum Profi.
    3) Organisatorisch wird offenbar die Jugendbundesliga und die 3. Liga vom DHB einheitlich abgehandelt. Es ist für mich kein Grund zur Verwunderung, dass jetzt die Jugendbundesliga mit in die Überlegungen einbezogen wird. Ob dann tatsächlich auch die gleiche Entscheidung getroffen wird, steht meiner Vermutung nach auf einem ganz anderen Blatt.

  • Unser A-Jugend-Bundesliga-Trainer Sebastian Bagats sieht das mit Profiliga ja oder nein aus anderer Sicht, nämlich drn Trainingseinheiten.
    Und da die A-Jugend 8x die Woche trainiert, empfindet er das unter Profibedingungen.


    Bei der Zweiten von GWD dürfte es ähnlich aussehen.
    Ist natürlich die Frage, wie das mehrheitlich bei den anderen Klubs aussieht.

  • In Großsachsen wird mit Ach und Krach viermal trainiert. Zusätzlich machen die Jungs noch was in Eigenverantwortung. Aber mehr geht nicht, sind alle berufstätig oder Studenten. So wird es, denke ich, bei den meisten aussehen. Bis auf die Reserveteams der Bundesligisten, da wird bestimmt mehr trainiert, nehme ich zumindest mal an!

  • Es ist natürlich jetzt einfach auf den DHB zu schimpfen.


    1) Es hatte sich die Mehrheit der Mannschaften für 4 Staffeln ausgesprochen, wenn ich die Berichte von vor ein paar Monaten richtig auf dem Schirm habe. Bemerkenswert hierbei ist, dass die Staffel aus der am meisten Unmut zur Einteilung kam, bisher noch am stabilsten die Spielbetrieb durchziehen konnte.
    2) Natürlich ist die 3. Liga genau die Nahtstelle zwischen Amateursport und Profis. (Kleine Randnotiz: Ich kenne aus dem unterklassigen Fußball Fälle in denen Spieler eigentlich ein Amateur ist, aber zum einen für den Fußball schon ein üppiges Tageschengeld bekommt, zum anderen aber einen entspannten Job bei einem Sponsor hat, bei dem der Chef nie rumzickt, wenn er mal für Training/Spiel frei benötigt. Der Spieler hätte diesen Job nicht, wenn er nicht beim Verein Kicken würde. Ist die Person dann Amateur? Formal mag das so sein, aber mein Verstand sagt mir etwas anderes. Dieses Phänomen wird es sicher auch in der 3. Handballiga geben.) Das die 3. Liga eine Mischung ist, weiß auch der DHB. Warum sich die Frage Amateur/Profi stellt hat den einfachen Hintergrund das Amateursport pausiert, Profisport weiter gehen darf - allerdings ohne Zuschauer. Es geht also schlicht ob im November Spiele stattfinden werden/sollen. Kein Spieler mit richtigem Job wird dadurch über Nacht zum Profi.
    3) Organisatorisch wird offenbar die Jugendbundesliga und die 3. Liga vom DHB einheitlich abgehandelt. Es ist für mich kein Grund zur Verwunderung, dass jetzt die Jugendbundesliga mit in die Überlegungen einbezogen wird. Ob dann tatsächlich auch die gleiche Entscheidung getroffen wird, steht meiner Vermutung nach auf einem ganz anderen Blatt.


    Ich denke auch, das der DHB die Realität kennt. und egal wieviel sie als Spieler verdienen, einen Vertrag haben vermutlich die meisten Drittligaspieler,
    von daher macht es schon Sinn zu prüfen, auch um z.B. in der Zeit der Prüfung eine Rückmeldung der Vereine und zu deren Wünsche zu erhalten.


    Nicht alles, was nicht gleich entschieden wird, ist unbedingt ein Zeichen mangelnder Professionalität

  • Ich bin der Meinung, dass eben diese Prüfung schon im Frühjahr hätte erfolgen können. Spätestens dann als die Politik Förderrichtlinien festgelegt hat.

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    Grüße aus der Barbarossastadt


  • Die PM des DHB welche Du da velinkt hast ist doch sehr aufschlussreich.


    Die - aus meiner Sicht - Schlüsselsätze:


    "Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat hierzu folgende Forderung formuliert:
    „Nach DOSB-Verständnis fallen alle Kaderathlet*innen (OK, PK, NK 1 und 2) sowie die 1.-3. Ligen in allen olympischen und nicht-olympischen Sportarten, die vierte Liga im Männerfußball sowie nationale und internationale Sportveranstaltungen an denen professionelle Sportler*innen teilnehmen in diesem Fall unter die Definition „Profisport“.“"


    Diese "Forderung" des DOSB scheint auch Gehör gefunden zu haben, denn die Drittligisten u.a. im Handball sind, wenn ich es richtig mitbekommen habe, berechtigt Bundeshilfen wegen Corona zu beantragen. Das ist, gewissermaßen, die eine Realität.


    Die andere Realität ist die, dass in der 3. Liga (weit?) überwiegend Amateure, Vertragsamateure/Feierabendprofis, spielen.


    Als "Profiliga" nach "Forderung" des DOSB dürfte die 3. Liga weiterspielen - ohne Publikum.


    Da in dieser 'Profiliga' aber überwiegend Menschen zugange sind die hauptsächlich einen Beruf ausüben, in Ausbildung sind, einem Studium nachgehen oder noch Schüler sind, wird man sich beim DHB vermutlich primär Gedanken darüber machen was verantwortbar ist.


    Wenn Vollprofis wegen einer Ansteckung während ihrer Berufsausübung in Quaratäne müssen ist das eine Sache, wenn Amateure wegen Ansteckung während Ausübung ihres 'Hobbys' in Quarantäne müssen ist es eine ganz andere.


    Kleiner Zwischenstand: von den 180 Spielen welche bis einschl. dieses WE hätten stattfinden sollen wurden 136 gespielt, 44 also abgesagt. Besonders betroffen ist die Staffel Mitte mit nur 24 von 45 Spielen. An den kommenden beiden WE hätten, ein Doppelspieltag, weitere 108 Spiele sattfinden sollen - diese sind bekanntlich ebenfalls abgesagt. Drei Vereine hatten überhaupt erst ein Spiel (statt 5), 8 Vereine 2 Spiele und weitere 17 Vereine nur 3 Spiele.


    Also zurück zu meiner eigentlichen Frage (Startbeitrag): Neustart mit kleineren Staffeln oder weiterspielen so gut es geht und am Ende - weil nicht alle ausgefallenen Spiele nachgeholt werden können - nach der Quotientenregel werten?

    Rassismus ist keine 'Meinung'. Rassismus ist menschenverachtend. Faschismus ist keine 'Meinung'. Faschismus ist menschenverachtend. Homophobie ist keine 'Meinung'. Homophobie ist menschenverachtend.

  • In BW wurde die 3 Liga als Profi eingestuft in den Aktuellen Corona Bestimmungen. Das bedeutet die Mannschaften dürfen weiter trainieren und spielen. Wie sieht es in den anderen Bundesländern aus?

    TSV!!! SGL!! TVG!!!

  • In BW wurde die 3 Liga als Profi eingestuft in den Aktuellen Corona Bestimmungen. Das bedeutet die Mannschaften dürfen weiter trainieren und spielen. Wie sieht es in den anderen Bundesländern aus?


    Dazu die Sichtweise von Uli Roth im O-Ton:
    Uli Roth, Gesellschafter: „Wir als Drittliga-Handballer der SG Leutershausen zählen uns ganz klar zu den Amateursportlern. Wir sind schlicht und einfach keine Profis. Gut 90 Prozent aller Drittliga-Handballer sind dagegen berufstätig und betreiben den Sport nur nebenher. Es ist also unverantwortlich in diesen Zeiten, in denen wir Kontakte dringend vermeiden sollen, ein Drittliga-Spiel auszutragen.


    Wenn es dann um den Infektionsschutz geht, sollte das Training auch entfallen.


    In Hessen gibt es dazu noch nix einheitliches und offizielles nach meinen Infos. Melsungen hat für seinen Jugendbereich wohl schon (wie auch immer) eine Trainingsgenehmigung erhalten. Finde ich im Hinblick auf Wirkung in einem Schulbetrieb fragwürdig.

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    Grüße aus der Barbarossastadt

  • Es geht doch gar nicht darum ob Spieler Profis sind oder nicht. Auch die Bezahlung der Spieler ist nicht so wichtig, es zählen Hygienekonzepte und ob der Staat die Vereine Fördern kann und soll. Warum sollte die Liga abgebrochen werden, die Jungs trainieren seit 5 Monaten wieder ganz normal und bis jetzt war es auch kein Problem. Wen die Liga wirklich abgebrochen wird, werden einige Vereine Insolvenz anmelden müssen! Und das will keiner.

    TSV!!! SGL!! TVG!!!

  • Und wenn die Liga fortgeführt wird ohne Zuschauer dann wird es keine Insolvenzen geben? Die Fortführung kostet den einzelnen Verein ja Geld. Spielervergütungen, Reisen, Hygienekonzepte, Hallenmiete.


    Eventuell ist die Einstellung da sogar der bessere Weg.

  • In der Mitte Staffel hat die HSG Krefeld einen offenen Brief verfasst und eine Neuordnung der Staffeln mit weniger Vereinen vorgeschlagen umd einen Liga Neustart mit 0:0 Punkten für alle, also auch die HSG die mit Aufstiegsambitionen gestartet war und bereits 4 Minuspunkte hat...


    Denkbar wäre möglicherweise, die Ligen fortzuführen, aber nur eine einfache Runde zu spielen. So behält jeder seine Punkte, man hat genug Zeit die 17 Spiele durchzuführen.
    Am Ende wäre ein First 4 denkbar. Nur so als Idee.

  • Warum sollte die Liga abgebrochen werden, die Jungs trainieren seit 5 Monaten wieder ganz normal und bis jetzt war es auch kein Problem


    Zum Abbruch will ich mich nicht äußern, da ich denke, dass die Rahmenbedingungen von Verein zu Verein sehr verschieden sind.
    Deine Aussage, dass die Jungs seit 5 Monaten normal trainieren, bezweifle ich dagegen sehr.
    Z.B. in Südhessen gibt es Mannschaften, die erst sehr spät ins normale Mannschaftstraining einsteigen konnten, kaum Testspiele machen konnten und die jetzt schon seit 2-3 Wochen wieder überhaupt nicht trainieren können. Andere in der Staffel Mitte können einfach 4-5 mal weitertrainieren und spielen.
    Das ist doch Wettbewerbsverzerrung hoch drei.
    Ist halt momentan bisher klar ein Mitte Problem. Aber wie man da noch 32 Spiele für die ein oder andere Mannschaft durchziehen will, ist mir ein Rätsel. 8o

  • Da bin ich ganz bei Dreididdi. Die Trainingsmöglichkeiten der Drittligisten reichen aktuell von Null bis ohne jegliche Einschrânkungen. Das ist kein fairer Wettbewerb mehr.

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    Grüße aus der Barbarossastadt

  • Für Profi Mannschaften gibt es Fördergelder! 70- 80 % der durchschnittlichen Zuschauereinnahmen aus der letzten Saison tun jeden Verein gut inklusive die Einnahmen von Sportdeutschland.tv und die Sponsoren die weiter zahlen. Was passiert den wen die Runde mal wieder abgebrochen wird? Dauerkartengelder werden zurück gezahlt, Sponsoren zahlen nicht mehr und Spieler müssen teilweise weiter bezahlt werden.


    Eine Reduzierung der Liga ist Pflicht!

    TSV!!! SGL!! TVG!!!

  • Also mal ganz ehrlich, wie kann den jemand nur auf die Idee kommen die 3. Liga als Profiliga zu sehen. Ja es gibt eventuell mal hier und da einige Spieler, die sich mit dem Handball in Liga 3 ihren Lebensunterhalt verdienen, aber der Großteil der Spieler hat einen Job oder studiert. Da kann man erst recht nicht von Profitum sprechen.


    Auch nur im Ansatz darüber nachzudenken die JBLH ebenfalls als Profiliga zu sehen, treibt mit die Zornesröte ins Gesicht. Ja auch hier wird bestimmt bei einigen Vereinen (Berlin, Löwen, Melsungen,....) professionell gearbeitet, aber dann gibt es ja noch den Rest der (Auffüll)Mannschaften, die ihr bestes tuen aber das nicht leisten können. Somit sehe ich das auch nicht. Den Ansatz von Melsungen das auch C- und B-Jugend dazu gehört rundet den Wahnsinn für mich nur noch ab.


    Aber am Ende ist es auch total egal wie welchen Ligen eingestuft werden, denn der Virus macht kein Halt vor einem Profi, sondern behandelt ihn wie einen Amateur. Somit steht für mich die Gesundheit aller Spieler, Trainer, Betreuer sowie Zuschauer vor allem anderen, auch wenn ich weiterhin denke das Handball die schönsten Nebensache der Welt ist, aber aktuell halt nur eine Nebensache.

  • Ich glaube nicht das irgendein Spieler in dieser Liga Probleme mit dem Virus hätte. Die die nicht spielen möchten müssen das auch nicht. Vereine können natürlich auch abmelden.

    TSV!!! SGL!! TVG!!!

  • Nicht alles, was nicht gleich entschieden wird, ist unbedingt ein Zeichen mangelnder Professionalität


    Auch wenn ich jetzt abschweife, es juckt mich doch zu sehr in den Fingern meinen Gedanken dazu zu schreiben: Ich habe mal einen Bericht gehen über einen ehemaligen Bundeskanzler gesehen: Er wusste in einem Interview keine Antwort auf eine Frage und meinte sinngemäß: "Ich weiß es nicht. Bitte geben sie mir drei Tage Zeit drüber nachzudenken." Sotwas ist mindestestens in den letzten 20 Jahren nie vorgekommen, dabei ist das genau die richtige Handlungsweise. Niemand kann auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Weder ein Kanzler, der sich - wegen eines Spions im Kanzleramt - genötigt sah, zurück zu treten, noch der DHB. Ich habe auch gehofft, das es nur vereinzelt Spielverlegungen gibt und die Saison ganz gut durchgezogen werden kann, also so wie es bisher nur inder Staffel Nordost der Fall war. Offenbar war ich genau so naiv viel viele anderen auch...


    Aber was ich eigentlich schreiben wollte: Was ist mit der Option die Liga bis in den Sommer hinein zu verlängern? Ja, es gibt zu viele wenns und abers. Die Begründung im Mai zu enden war, dass es Lehrgänge für Juniorenspieler stattfinden. Das betrifft aber - wenn ich das richtig überblicke - eingentlich (fast) nur die II. Mannschaften. Was ist jetzt, wenn man die Lehrgänge absagt oder aber - Verzeihung - drauf scheißt, das die Nachwuchsteams einige Spieler nicht zur Verfügung haben? Klar mag man jetzt einwenden, dass es Wettbewerbsverzerrung ist, aber es ist auch Wettbewerbsverzerrung (gerade im Nordosten) wenn die Staffeln nochmal neu eingeteilt werden. Es ist auch Wettbewerbsverzerrung wenn Teams nach Spieltag fünf bereits vier Nachholspiele vor sich herschieben (Staffel Mitte).
    Einen Königsweg wird es nicht geben, ich möchte daher drum bitten, dass mein Vorschlag genau so ernst genommen wird, wie den Vorschlag die Staffeln neu einzuteilen.
    Wobei am Ende auch klar ist: Wir müssen nehmen wie es kommt.

  • 70- 80 % der durchschnittlichen Zuschauereinnahmen aus der letzten Saison tun jeden Verein gut inklusive die Einnahmen von Sportdeutschland.tv und die Sponsoren die weiter zahlen


    Mit ein bisschen Glück kommt da sogar ein Plus raus :cool: