U19/20w EM, Montenegro

  • Zuerst mal große Gratulation an die Mädels! Als einzige Mannschaft ungeschlagen durch das Turnier gekommen und sich von Spiel zu Spiel gesteigert (Die erste Halbzeit heute mal ausgenommen, um horst65 gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen.). Was die Mädels in den letzten beiden Spielen jeweils ca. ab Minute 45 veranstaltet haben, war schon klasse: Plötzlich stand die Abwehr, die Torfrau hielt die entscheidenden Bälle und vorn wurden die Dinger reingemacht. Da war der unbedingte Wille zu erkennen, die Spiele zu gewinnen, und auch der klare Kopf, das tatsächlich zu packen. Eine geschlossene Mannschaftsleistung auf dieser Basis war schon immer der Weg zum Erfolg für deutsche Handball-Frauenmannschaften - auch ohne Superstars.

    Ich würde meinen, dass Nordmeyer eine sehr gute Wahl war als Bundestrainer U19/20.

    Respekt! Er hat aus diesen Mädels ein echtes Team geformt und Ihren den Erfolgsstil eingeimpft: Im Angriff die vier Grundelemente jedes Handballspiels spielen - gradlinig, schnörkellos, in der Abwehr hat er sich etwas einfallen lassen - nicht ohne Risiken, aber letztlich erfolgreich. Und er hat im Spiel an den richtigen Stellschrauben gedreht, wenn es nicht lief. Mitunter waren es nur kleine, aber wirksame Dinge: Heute in der entscheidenden Phase im Angriff der Platzwechsel von Litvinov und Däuble und im Angriff der Wechsel von Litvinov auf die rechte Abwehrseite. In den Auszeiten klare, fordernde Ansprachen, mit denen die Mädels etwas anfangen können.

  • Nur mal zur historischen Einordnung des EM-Sieges:

    EM 2025 1. Platz

    WM 2024 9. Platz

    EM 203 11. Platz

    WM 202 8. Platz

    EM 2021 8. Platz

    WM 2020 7. Platz

    EM 2019 9. Platz

    WM 2018 5. Platz

    EM 2017 5. Platz

    (Weiter zurück geht meine private Statistik nicht)

    Endlich ein Trendbruch bei den seit 2017/18 tendenziell immer schlechter gewordenen Platzierungen (mit wenigen Ausnahmen). Das darf gefeiert werden! Ja, ich weiß, es gab mal einen WM-Titel durch die Susan-Müller-Generation. Ist aber verdammt lang her ...

  • Nur mal zur Einordnung:


    Plougstrup, die bisher in allen drei Allstarteams stand und noch nie was dabei gewonnen hat, hat in Dänemark 6 Spiele mit 0/8 gemacht. Ihre Vorgängerin Scaglione hatte in dem Alter Länderspiele und kam das als EL-Siegerin mit ins. 67 EL-Toren in zwei Jahren. Plougstrup ist ein wenig das Sinnbild dieses Jahrgangs.


    Lekic halte ich für einen Witz oder für ein Statement. Hat aber sicher nichts mit der Leistung zu tun. Ansonsten denke ich, dass bei so einer ausgeglichenen EM auch mehr als die Top5 im Allstarteams sein sollten. RA müsste eigentlich die Serbin sein. Die kam auch auf Platz 5 der Torschützen.


    Was die Mädels in den letzten beiden Spielen jeweils ca. ab Minute 45 veranstaltet haben, war schon klasse:

    Der Vorteil war, dass er immer 50/50 in der ersten HZ zwischen Startformation und Bank gemacht hat. Leute wie Rodriquez oder die Rumänin mit der Nr.8 spielen durch.


    Dadurch konnte man die Spiele gegen Spanien, Dänemark, Montenegro und Rumänien am Schluss gewinnen.

  • Keine Ahnung, auf was für Ideen Kiener kommt. Das hielte ich aber für den völlig falschen Ansatz. Wurftechnik etc sind von außen ja doch völlig verschieden. Sie gehört als Kreis aufgebaut für die Zukunft. Dort sehe ich sie zumindest.

  • Wo wir gerade Wohnzimmertrainer spielen. Zwei sehr weise ehemalige Kinder-/Jugendtrainer von Chiara Rohr sehen sie bis heute auf der Mitte und keineswegs auf Außen. Sie ist eine Rampensau (Zitat der Mutter) und sprüht vor Kreativität, auf Außen völlig verschwendet. Aber Ausschlusskriterium für Rückraum Mitte in Deutschland (danke, Sven!) wohl die fehlenden Stummelbeine. :lol:


    Und wer sich Sorgen um die Zukunft der A-Nationalmannschaft macht, Kiki spielt kommende Saison nicht nur bei uns in der 3. Liga (echtes Eigengewächs übrigens), sondern auch bei einem Bundesligisten nordwestlich von uns. Deren Plan kenne ich allerdings nicht. Ich denke mal Zweit- und Drittspielrecht beim VfL.

    ZeeBee liest, dass "Macklemore" auf dem Deichbrandfestival für reichlich Irritationen gesorgt habe....


    ... und denkt sich, dass zumindest wir Metalheads beim Scotch wählerischer sind. :head:

  • ging sie auch durch deine Finger?

    Zitat


    Deren Plan kenne ich allerdings nicht. Ich denke mal Zweit- und Drittspielrecht beim VfL

    Was ist ein Drittspielrecht, d.h. sie kann theoreitsch Blomberg I +II plus Hannover spielen? und bei welchem VfL?

  • Keine Ahnung, auf was für Ideen Kiener kommt. Das hielte ich aber für den völlig falschen Ansatz. Wurftechnik etc sind von außen ja doch völlig verschieden. Sie gehört als Kreis aufgebaut für die Zukunft. Dort sehe ich sie zumindest.

    Muss ja offensiv nicht auf Außen bleiben. Zudem verteidigt FAG meistens mit den Außen auf halb.


    Was ist ein Drittspielrecht, d.h. sie kann theoreitsch Blomberg I +II plus Hannover spielen? und bei welchem VfL?

    Bisher konnte man nur Jugend + Erwachsene spielen oder (ab 18) 2 Erwachsene-Mannschaften. Jetzt kann sie in Hannover Jugend+Erwachsene und bei einem HBF-Verein im Erwachsenen-Bereich spielen.


    Blomberg liegt nicht nordwestlich von Hannover ...

  • Ich hatte drei Jahre lang das Vergnügen (als E-Jugendliche auch schon ein Jahr bei mir in der D).


    Blomberg wohl eher nicht. Hannover und Oldenburg. Das Jugendspielrecht ist seit dem 01.07. einmal komplett umgekrempelt worden. Es gibt nun neue Optionen für eine erfolgreiche A-Jugendliche:


    Erstspielrecht A-Jugend BuLi Heimverein

    Zweitspielrecht 3. Liga Zweitverein

    Drittspielrecht 1. Liga Zweitverein


    oder


    Erstspielrecht A-Jugend Heimverein

    Zweitspielrecht 3. Liga Heimverein

    Drittspielrecht 1. Liga Zweitverein


    Die Jugendspielrechte sind auf drei beschränkt, es gibt keinen Einsatz in einer vierten Mannschaft (bei Vereinswechsel geht es aber wieder bei "Null" los). Bei zwei Spielrechten in einer Altersklasse, muss der Zweitverein höherklassig spielen.


    Das zweite Beispiel ging bislang nicht, denn das Erwachsenenspielrecht (Doppelspielrecht) musste vollständig abgetreten werden. Wir haben das neue Jugendspielrecht im Regelforum umfangreich beleuchtet.

    ZeeBee liest, dass "Macklemore" auf dem Deichbrandfestival für reichlich Irritationen gesorgt habe....


    ... und denkt sich, dass zumindest wir Metalheads beim Scotch wählerischer sind. :head:

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  • Der Vorteil war, dass er immer 50/50 in der ersten HZ zwischen Startformation und Bank gemacht hat. Leute wie Rodriquez oder die Rumänin mit der Nr.8 spielen durch.

    Dadurch konnte man die Spiele gegen Spanien, Dänemark, Montenegro und Rumänien am Schluss gewinnen.

    Als Gegenbeweis zu all jenen, die immer nur davon faseln, dass Stars die Meisterschaften entscheiden: Hier zeigte sich der Vorteil einer starken Mannschaftsleistung auf der Basis eines ausgewogenen Kaders mit einer breiten Bank - kombiniert mit einer klugen Einsatzsteuerung durch den Trainer. Wer bei der 2. Auszeit von Spanien (43:19) in die Augen der Mädels geschaut hat, wusste, dass da nix mehr kommt. Die waren restlos platt, was ja auch der 2 : 9 - Lauf in den letzten 10 Minuten gezeigt hat. Handball ist und bleibt eine Mannschaftssportart, bei der eine kampfstarke, ausgeglichene Mannschaft auch ohne herausragende Stars viel erreichen kann.

  • Zur Untersetzung meines vorigen Posts hier einige statistische Daten: Die deutschen Mädels wurden EM-Sieger, ohne in den einzelnen Rankings Spitzenplätze zu belegen - mit einer Ausnahme (die nach der visuellen Wahrnehmung wohl kaum jemand erwartet hätte): Deutschland hatte die wenigsten TF (90, knapp vor Schweden mit 91 und Frankreich mit 92, die beide nicht in die Entscheidung eingreifen konnten). Auch bei den Steals waren unsere Mädels nicht schlecht (Platz 4 hinter Island, Schweden und Tschechien, gleichauf mit Norwegen - die Nordländer in dieser Hinsicht schon immer stark). Hingegen die Torfrauen (trotz Lindemanns gestriger Klasseleistung in der letzten Viertelstunde) alle nicht unter den ersten 20, im Durchschnitt aller Torfrauen aller Mannschaften mit 24,1% auf Platz 12. Besonders im Angriff zeigt sich, dass der entscheidende Vorteil nicht in der individuellen Klasse einzelner Spielerinnen lag (Trotz 2 Mädels im All-Star Team haben wir die beste Torschützin auf Platz 10/11.), sondern in der mannschaftlichen Gesamtleistung: Mit einer Torquote von 64,8% lag Deutschland nur knapp hinter Montenegro (64,9%) auf Platz 2 - Finalgegner Spanien z.B. mit 58,6% nur auf Platz 6.


    Klar lässt sich gegen jede Statistik etwas einwenden (Ich freue mich schon auf die Reaktion von horst65.) und auch ich glaube eigentlich nur einer Statistik, die ich selbst gefälscht habe: Doch meines Erachtens sind die Befunde hier eindeutig: Bei dieser EM hat sich mannschaftliche Ausgeglichenheit und Geschlossenheit gegen individuelle Stärken einzelner Spielerinnen durchgesetzt.

  • Zur Untersetzung meines vorigen Posts hier einige statistische Daten: Die deutschen Mädels wurden EM-Sieger, ohne in den einzelnen Rankings Spitzenplätze zu belegen - mit einer Ausnahme (die nach der visuellen Wahrnehmung wohl kaum jemand erwartet hätte): Deutschland hatte die wenigsten TF (90, knapp vor Schweden mit 91 und Frankreich mit 92, die beide nicht in die Entscheidung eingreifen konnten). Auch bei den Steals waren unsere Mädels nicht schlecht (Platz 4 hinter Island, Schweden und Tschechien, gleichauf mit Norwegen - die Nordländer in dieser Hinsicht schon immer stark). Hingegen die Torfrauen (trotz Lindemanns gestriger Klasseleistung in der letzten Viertelstunde) alle nicht unter den ersten 20, im Durchschnitt aller Torfrauen aller Mannschaften mit 24,1% auf Platz 12. Besonders im Angriff zeigt sich, dass der entscheidende Vorteil nicht in der individuellen Klasse einzelner Spielerinnen lag (Trotz 2 Mädels im All-Star Team haben wir die beste Torschützin auf Platz 10/11.), sondern in der mannschaftlichen Gesamtleistung: Mit einer Torquote von 64,8% lag Deutschland nur knapp hinter Montenegro (64,9%) auf Platz 2 - Finalgegner Spanien z.B. mit 58,6% nur auf Platz 6.


    Klar lässt sich gegen jede Statistik etwas einwenden (Ich freue mich schon auf die Reaktion von horst65.) und auch ich glaube eigentlich nur einer Statistik, die ich selbst gefälscht habe: Doch meines Erachtens sind die Befunde hier eindeutig: Bei dieser EM hat sich mannschaftliche Ausgeglichenheit und Geschlossenheit gegen individuelle Stärken einzelner Spielerinnen durchgesetzt.

    Löwenherz, alles richtig was du schreibst.


    Aber um Titel zu gewinnen, brauchst du die besonderen Spieler, die in entscheidenden Momenten voran gehen und die Mannschaft führen. Spieler, die nochmal besser sind als das Niveau in der Breite.


    Man kann das doch jetzt nicht mit den Mädels in der Jugend vergleichen.


    Du bist doch beim THC, da haste doch das beste Beispiel.

    Mannschaft grundsolide, aber ohne Reichert wären die Ergebnisse anders verlaufen.


    Jede Titelmannschaft lebt nochmal davon, dass sie im Vergleich zum übrigen Kader Ausnahmespieler haben, die sich nochmal vom Rest abheben.

    Das ist in Berlin mit Gidsel so, in Magdeburg mit Claar und Gisli , bei Norwegen mit Reistad oder früher Buducnost mit Neagu.


    Keine dieser Mädels wird später bei den Damen eine Unterschiedsspielerin sein.

    Und genau diese Art von Spielerinnen fehlen uns, um Titel zu gewinnen.

    Das merkt man immer ganz deutlich, wenn es gegen Mannschaften geht, die ebenso eine starke Kaderbreite haben

  • (Ich freue mich schon auf die Reaktion von horst65.

    Du bist dann wohl der einzige an diesen nichts bringenden Ping-pongs ergötzt. Hört doch auch die an sich interessanten Threads zu missbrauchen. Wir haben mal den seltenen Fall durch ZeBees infos mal "unter der Hand" infos zu kriegen. die muss man nicht wieder vollsumpfen.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack ()

  • Keine dieser Mädels wird später bei den Damen eine Unterschiedsspielerin sein.

    Und genau diese Art von Spielerinnen fehlen uns, um Titel zu gewinnen.

    Das merkt man immer ganz deutlich, wenn es gegen Mannschaften geht, die ebenso eine starke Kaderbreite haben

    Ob es bei "keiner" bleibt, wird man sehen, aber rein statistisch bist Du auf der sicheren Seite (siehe Liste der Allstar-Spielerinnen).

    Uns fehlen diese Spielerinnen in den Auswahlteams, weil das System, nach dem im weiblichen Jugendbereich in Deutschland gearbeitet wird, immer noch Konformität nach irgendwelchen obskuren Kriterien bevorzugt (von der stets vorhandenen Vetternwirtschaft mal abgesehen).

    Ich wage die (gar nicht so) steile These, dass es in den relevanten Jahrgängen U17/U19 einige Spielerinnen gibt, die durchs Raster gefallen sind, eben weil sie "noch ungeschliffene Diamanten" sind, aber ihren Weg in die höchste Liga machen werden, weil sie behutsamer aufgebaut werden können.

  • Bin ich soweit bei dir. Jedoch denke ich, dass eben nicht in jedem Jahrgang DIE Ausnahmespielerin ist. Haben andere Nationen, die am Ende Titel gewinnen eben auch nicht. Unser Problem ist jedoch, dass wir zu lange garkeine Ausnahmespielerin hatten/haben/haben werden. Nichtsdestotrotz ist mir dann, wenn wir schon keine solche Spielerin haben, eine starke Mannschaft (die eben auch Titel gewinnen kann) lieber, als eine Mannschaft die weder starke Einzelspielerinnen noch ein starkes Mannschaftsgefühl hat.

    Und alles in allem, sprechen wir das Niveau hier wieder sehr schwach. Däuble, Bornhardt bei FAG, Litvinov in Blomberg, Janssen nun in Oldenburg (vorher auch schon Bundesligaluft beim THC), viele Spielerinnen mit sehr wichtigen Rollen in Liga 2 (Leipzig und nächstes Jahr Solingen). Zudem sind die Mädels teilweise noch A-Jugend bzw jetzt aus ihrem A Jugend Jahr raus. Ich denke schon, dass die ein oder andere Spielerin hier den großen Sprung schaffen kann.

  • Zudem sind die Mädels teilweise noch A-Jugend bzw jetzt aus ihrem A Jugend Jahr raus. Ich denke schon, dass die ein oder andere Spielerin hier den großen Sprung schaffen kann.

    man muss doch nur schauen wo die Baustellen im A-Team sind. die Aussen Rohr und Walther haben "freie Bahn". Am Kreis ist die Konkurrenz nicht groß, somit Bornhardt.

    Tucholke hat absolutes Potenzial Bleckmann, Degenhardt zu verdrängen und sich hinter Bölk bzw. Vogel zu positionieren. RR ist mit Engel und Leucher erst mal jung und stark besetzt.

  • Lara Däuble im Allstar-Team, ein klasse Erfolg für sie. Ich bin sehr gespannt wie es in der nächsten Saison dann bei FA mit ihr weitergeht.

    Nico Kiener baut auf sie, er hat einen Plan und er findet bei FA wohl auch beste Voraussetzungen um ihn umzusetzen:

    "Wir wollen hier viele Dinge weiterentwickeln und gehen den Weg der kleinen Schritte, wie wir es in der Vergangenheit getan haben. Aber das benötigt seine Zeit und geht nicht von einem Tag auf den anderen“

    Ein wichtiges Anliegen ist dem 45-Jährigen die Anschlussförderung. Heißt: Dass das Bundesligateam, das in der Regionalliga spielende Perspektivteam und die U19 eng miteinander verzahnt werden. „Wir haben viele Talente in unseren Reihen. Diese gilt es zu fördern und weiter auszubilden und damit die Identifikation mit dem Traditionsverein Frisch Auf Göppingen hochzuhalten.“

    Link zum Artikel vom 23.11.2024: Göppingen verlängert mit Aufstiegscoach Kiener

    Die U19 hat sich ja auch für die A-Bundesliga qualifiziert, passt also ganz gut bisher.